Hauptmenü

Galeere "la Reale France"

Begonnen von galeotti, 11. Juli 2006, 18:52:59

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

galeotti



Die Galeere war das Flaggschiff der Galeerenflotte Ludwigs XIV. aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. Die Flotte untergliederte sich in Galere ordinaire (gewöhnliche Galeere) mit 26 Riemenpaaren und fünf Ruderern pro Bank und Galere extraordinaire (außergewöhnliche Galeere) mit 33 Riemenpaaren und sieben Ruderern pro Bank. Die Reale gehörte zu den letzgenannten. Der Namen Reale, bedeutet daß diese Galeere als Staatsschiff dem König persönlich gehörte. Daher war sie am Heck besonders prunkvoll mit vergoldeten Reliefs und Statuen geschmückt. Der königsblaue Rumpf war durchgehend mit einem Reliefband und Wappenlilien verziert.

so sah die Kleidung der Sträflinge auf der Reale aus. Auf den gewöhnlichen Galeeren trugen die Ruderer
rote Zipfelmützen. Diese Kopfbedeckung trugen die Jakobiner als Erkennungszeichen während der französischen Revolution. Auf meiner Skizze erkennt man die Reihenfolge der Sträflinge. Der vordere neben der Coursie arbeitende Mann war der Vorruderer und bekam die beste Verpflegung da seine Anstrengung am Größten war. Er mußte sich beim Rudern fast vollständig erheben, mit einem Fuß auf die Fußraste steigen ,mit dem Anderen sich gegen die Bank des Vordermanns stemmen und sich beim Zurückziehen des Riemens auf seine Ducht zurückfallen lassen. Deshalb waren die Bänke meist mit Säcken voll Stroh oder Tierhaaren gepolstert. Über diese Säcke wurden Kuhhäute gelegt, die bis zum Boden der Bank herabhingen. Der Ruderer ,der an Dollbord saß hatte es am Leichtesten denn er konnte sitzen bleiben und hatte den kürzesten Riemenzug zu bewältigen. Dieser Platz war den Ältesten und Schwächsten vorbehalten.
[/IMG]






für die Vergoldungen habe ich echtes Blattgold (feinstes Dukatengold) mittels Anlegeöl aufgebracht

v

Auf dem Bild hatte ich beim Transport zwei Riemen verloren, die aber inzwischen ersetzt sind. Auf der anderen Seite entfällt ein Riemen auf die Kombüse, die bei Galeeren eine einfache mit Ziegeln ausgelegte Feuerstelle und eine Eisentraverse zum aufhängen der Kessel war. Das Plastiksonnendach habe ich gegen eines aus dünnen, roten Filz den ich mit goldenen Kerzenzierwachsstreifen, mittels Bügeleisen bedruckt habe, ersetzt



hier ist eine Abbildung des Rammsporns, dessen Spitze einen vergoldeten Einhornkopf trägt. Am Bug befinden sich zwei Kranbalken für die Anker und dahinter die Geschütze. Über den Kanonen erhebt sich eine Art Bugkastell, welches auf französischen Galeeren als Rambade bezeichnet wird. Zwischen den Ruderbänken führt ein schmaler für die Aufseher bestimmter Weg ,die Coursie, von der Rambade bis zum Tabernakel am Heck, durch die ganze Galeere                                                                    
[/IMG]
Bugansicht
Leider reflektiert das Gold zu stark, sodass man die Verzierungen schlecht erkennt.
[/IMG]
Wurde das mittlere ,große Geschütz abgefeuert ,so lief es ,durch den Rückstoß, auf Holzschienen, in die Coursie hinein und musste, mittels Seilen, wieder herausgezogen werden


So das waren ein Paar Aufnahmen meiner Heller-Galeere. Ich hoffe dass sie Euch ein wenig gefallen haben. Ich war von dem Bausatz wirklich angenehm überrascht. Er hält dem Vergleich mit dem zeitgenössischen Modell ,in Paris, durchaus stand. Ich besitze auch originale Pläne der Reale und kann nur sagen ,dass der Bausatz bis ins Detail stimmt. Zu bemängeln wären die Handgriffe der Riemen mit denen sich Heller wenig Mühe gegeben hat. Wenn ich dieses Modell noch einmal bauen würde, so tauschte ich die Plastikösen für die Tagelage, gegen welche aus Metall aus, die zieht man beim Spannen nicht so leicht heraus. Über die Plastiksegel kann man sich streiten, ich finde sie wenn man sie mit matter Lasur etwas altern läßt ,gar nicht so übel. Nur schade dass man sie nicht reffen kann.
Ich kann den Bausatz nur weiterempfehlen, auch wenn er nicht ganz billig ist.
Tschüss
Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

rotscher76

Einfach Klasse  :respekt:  :respekt:  :respekt:
Mir fehlen die Worte. :klatsch:  :klatsch:

K 181

Moin

 8o
Wow echt klasse!
 :respekt:

Was kostet Blattgold eigentlich so?

Gruß
Hendrik

AnobiumPunctatum

Hi Steffen,

sieht schick aus.  :P Einzig die der Übergang zum unterwasserschiff ist etwas unsauber.
Auch wenn der Bausatz wieder eine Menge Riemen hat, weiß ich jetzt, warum ich ihn auch mal bauen möchte.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

bastelstephan

Hallo,

da kann ich nur sagen:  :respekt:   :respekt:  :respekt:  :respekt:

So ein Schiff(chen) steht auch noch auf meiner Wunschliste, aber nur wann????

Gruß

Stephan

galeotti

Hallo Hendrik, Blattgold ist schon recht teuer. Ich hatte aber noch einen Restbestand den ich einmal geschenkt bekommen habe. In Bastelläden gibt es aber weitaus billigeres Schlagmetall, dass auch gut aussieht und ca 10 € pro Buch kostet. Man muß es allerdings mit Zappon-Lack überziehen, da es sonst oxydiert.

Hallo br06, als die Fotos entstanden war die Bemalung noch nicht ganz fertig. Der Übergang vom Unterwasserschiff zum blau ist jetzt in Ordnung. Übrigens werde ich das Schiff unter der Wasserlinie noch einmal in einem anderen Farbton streichen. Im original wurden die französischen Galeeren mit einer Mischung aus zerstoßenem Glas, Walöl ,Schwefel und Harz, als Schutz vor Würmern, heiß aufgetragen, die eher beigefarbig war. Was die Riemen betrifft, so sind die bei weitem nicht die nervigste Arbeit. Viel schlimmer sind die unzähligen Auslegerbalken, von denen jeder Dritte eine winzige Maßabweichung hat. Da muß man genau die Reihenfolge beachten ,sonst passt der Auflegerbalken (Apostis) für die Riemen nicht.
tschüß Steffen
Hier ist noch einige Fotos von einer frühen Bauphase.
v[/IMG]
[/IMG][/IMG]
[/IMG]
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

Dannebrog

Auch wenn mir das Vorbild überhaupt nicht gefällt ziehe ich gerne meinen Hut vor Deiner handwerklichen Leistung!!!  :respekt:  Klasse gamcht!  :P

Roadrunner

Toll, Spitze, Geil !
Respekt und Anerkennung !

Jacob

Tagchen
Ein schönes schiff :respekt:  :respekt:   :klatsch:  :klatsch:  :meister:  :meister:
Wo bekommt man eingetlich anlegeöl?Im basteladen?
Gruß,jakob :winken:

galeotti

ZitatWo bekommt man eigentlich Anlegeöl her?
ZitatOriginal von Jacob

Hallo Jakob, Anlegeöl bekommst du nur im Künstlerbedarf. Im Bastelladen gibt es Anlegemilch, die ist aber dickflüssiger und setzt die feinen Konturen zu sehr zu.
Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

FSC_Zombie

@galeotti:

Sehr schönes Modell hast Du da gebaut. Dieser Bausatz steht ja schon auf meiner Wunschliste.
Auf dem Bild der frühen Bauphase, sieht es so aus als wenn Du am Deck die Holzmasserung herrausgearbeitet hast.
Wenn ja mit welchen Farben und Technik?
ein näheres Foto würde mich da sehr interessieren.

Gruß Zombie
Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

"Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

Al Bundy

galeotti

Hallo Zombie, ich habe schon bei Deiner Trireme gesehen, daß Du Dir bei der Holzgestaltung sehr viel Mühe gibst, und das auch ganz hervorragend machst. Sieht wirklich tadellos aus.
Da die Reale sowie innen als auch außen farbig gestrichen sind beschränkt sich das Holz nur auf das Bugdeck und die Coursie. Galeeren waren bis auf den Rumpf und den Rammsporn aus Nadelhölzern ,die mit Schweinefett getränkt waren ,gebaut um möglichst leicht zu sein. Das bedeutet dass die Farbe des Holzes eher etwas blass ausfällt. Die Coursie (der Weg des Aufsehers) habe ich mit echten Holzstreifen als Blanken belegt und nur mit stark verdünnter Acrylfarbe( Ocker gebr. und ungebr. Umbra ) lasiert und einige dunkler mit ein wenig mehr Umbra als die Anderen gestrichen. Auf eine direkte Maserung verzichte ich da man diese bei einem Brett im Maßstab 1 zu 75 nicht erkennen könnte. Ich begnüge mich mit leicht unterschiedlichen Farbnuancen. Interessant sind vielleicht die Intarsien der Poop. Da hatte Heller einfache Blanken auf dem Bauteil, wie Du bei dem Bild von der frühen Bauphase sehen kannst, vorgesehen. Auf den Originalplänen sind dort jedoch kassettenförmige Einlegearbeiten abgebildet. Die habe ich mit Aquarellfarben auf dünnen Karton gemalt auf die Poop geklebt und anschließend mit Acryl-Schlussfirnis, matt, gestrichen. Damit du sie erkennen kannst habe ich das Bild dunkler gemacht. Leider ist es dadurch etwas rotstichig geworden. Das gitterförmige Muster ist eigentlich ein dunkles Braun.
Steffen
 

[/IMG]
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

FSC_Zombie

@galeotti: danke für das Lob für die Trireme. Ich muß allerdings sagen das ich da Glück hatte das alles so passte. Bei der Kogge hab ich grad massive Probleme die richtige Holzfarbe für das Deck zu finden, daher mein Interesse.
Ist das Deckstück am Bug auch aus ecxhtem Holz beplankt?

Gruß Zombie
Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

"Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

Al Bundy

McCool

Der Baldachin ist ja hübsch geraten. Persönlich, nach leidvollen Erfahrungen, würde ich lieber auf Segel verzichten, als Plastiksegel anzubringen, die bei mir immer zu starr und unbeweglich wirkten.
Übrigens ist hochinteressante Lektüre zu französischen Galeeren um 1700 Jean Martheile, Galeerensträfling unterm Sonnenkönig (erschien einst in der DDR). Ein phantastische Quelle zum Leben auf den Galeeren und allem, was damit zusammenhing, überdies spannend zu lesen. Jean Martheiles einziges Verbrechen war es übrigens, Protestant zu sein und sich nicht bekehren lassen zu wollen....

galeotti

ZitatGaleerensträfling unterm Sonnenkönig
ZitatOriginal von McCool
Hallo McCool ,Ich bin in der DDR aufgewachsen und habe das Buch seit 20 Jahren. Es ist wirklich gut und gibt viel von dem Alltag auf den Galeeren wieder.
Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

McCool

Und nun, da der Quell  des Wissens offenbart ist,   können sich auch andere daran laben, wenn sie es wünschen.

galeotti

Es gibt neben dem Buch von Jean Mateilhe noch den zeitgenössischen Bericht des kurpfälzer Abenteurers Michael Heberer, der im 16.Jh. drei Jahre auf einer moslemischen Galeere, als Rudersklave, verbrachte. Die technischen Details meiner Ausführungen stammen zum Teil aus "Die große Zeit der Galeeren und Galeassen" von Edmond Paris und "Die Galeere " von Wolfram zu Mondfeld.Einige SteffenInformationen stammen auch aus diversen Marinemuseen.
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

AnobiumPunctatum

Hi Galeotti,

kennst Du dieses Buch über den Bau von Galeeren?

Ich habe zu Hause den Plansatz von Mondfeld/Zimmermann aus der Reihe Architectura navalis zur Furttembach-Galeere. Mittlerweile habe ich jedoch gehört, dass die Pläne Fehler haben sollen. Hast Du da weitere Infos? Galeeren sind nicht mein Spezialgebiet, aber das Modellschiff der römischen Trireme hat den Appetit auf mehr Infos und vlt. ein weiteres Modell geweckt.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

galeotti

Hallo Christian, ich habe von Mondfeld die Pläne zur "la Capitana di Venetia". Das war die Kommandogaleere von Marco Quirini in der Seeschlacht von Lepanto ( gibt es auch als Holzbausatz von Aeronaut) . Ich finde, wenn ich dieses Schiff mit dem Wandgemälde von Andrea Vicentino, im Dogenpalast von Venedig vergleiche, so sieht die Mondfeld-Galeere doch sehr frei interpretiert aus. So sind beispielsweise die Ruderbänke viel zu breit dargestellt. die Fußrasten fehlen ganz und die Riemen liegen nicht auf dem Apostis genannten Balken auf ,wie es seit dem 15. Jh. üblich war auf sondern stecken in halbrunden Löchern im Schanzleid, wie bei den Galeeren des Mittelalters. Da bei diesem Schiff vieles recht vereinfacht ist, glaube ich aber daß die Capitana ein gutes Anfängermodell  im Holzmodellbau ist. Wem die absolute historische Genauigkeit nicht so wichtig ist, kann hiermit auf alle Fälle ein sehr schönes und elegantes Modell erstellen. Was die Galeere nach Furttenbach betrifft, so habe ich die Pläne leider noch nicht gesehen und weiß daher nicht ob sie gut sind. Die Modelle der Furttenbach- Galeere ,die ich bisher im Internet gesehen habe, finde ich aber wirklich hervorragend und mit dem Holzschnitt von der Malteser-Galeeere von J. Furttenbach identisch. Ob sie aber nach Mondfelds Plänen gebaut sind weiß ich nicht.
tschüß Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

galeotti

Für alle die es Interessiert schreibe ich hier einmal einen kurzen Abriß, zur Geschichte der Galeere ,zusammen  mit ein Paar Skizzen von mir.
Erstmals erschienen um das Jahr 1000 nChr. die ersten Galeeren in den Flotten der italienischen Stadtstaaten Amalfi, Genua und Venedig. Sie wurden wahrscheinlich nach dem Vorbild der byzantinischen Dromone gebaut und weiterentwickelt. Der Name Galeere wurde möglicherweise von dem griechischen Wort für Schwertfisch "Galeos" ,dessen Kopf dem Bug mit dem Rammsporn ähnelt, abgeleitet. Bei der mittelalterlichen Galeere ragten die Riemen noch aus Rundöffnungen im Rumpf heraus.
Bei diesen Schiffen endeten die Schanzkleider am Heck in hohen gebogenen Stagnadeln, die mit einer Querstrebe miteinander verbunden waren. Wozu sie dienten ist nicht bekannt.

byzant. Dromone
[/IMG]

Galeere 12.Jh.  
[/IMG]  
Ab dem 15. Jh. traten einige Veränderungen im Aufbau der Galeeren ein. Die Riemen kamen nicht mehr aus Ruderluken im Deck, sondern lagen auf einem, auf Auslegern liegenden Querbalken, dem Apostis. Sie waren mit Tauschlaufen an einer Dolle oder Scalme befestigt. Zunächst saßen noch drei Ruderer ,die je einen Riemen bedienten ,auf einer schrägen Bank,auch Ducht genannt.Diese Art zu rudern hieß zenzile-Verfahren, wurde ausschließlich von Berufsruderern ausgeführt und verschwand mit der Einführung der Rudersklaven.
Ruderschema eine Galea di Zenzile auch als Trireme bezeichnet
[/IMG]

 Ab Mitte des 16.Jh.s wurden alle Galeeren mit dem Scaloccio-Riemen , der bis zu 15 Meter lang und 250 kg. schwer war, gefahren. Auf der Innenseite des Schiffs trugen die Riemen Bleigewichte, sodaß sie genau in Waage lagen. Ein solch schweres Ruder wurde, an Handgriffen, von fünf bis acht Mann bedient. Bis Mitte des 17. Jh. trugen noch viele Galeeren ein schräges, manchmal auch senkrechtes Schanzkleid. In der Zeit des Barock war dieses meist durch eine leichte Reling ersetzt.

Galeere16.Jh.gemalt nach einer Zeichnung von Breughel d.Ä.
[/IMG]

Schnitt durch eine Galeere mit Scaloccio-Riemen( die außenseite des Riemens habe ich aus Platzgründen kürzer gezeichnet, eigentlich muß er außen doppelt so lang wie innen sein.)

[/IMG]

Die Batterie einer Galeere di scaloccio am Bug. In der Mitte befindet sich das schwere Jagdgeschütz, der Coursiere (Jäger) dessen Lafette auf hölzernen Gleisen lief. Gerichtet wurden die Geschütze mit Hilfe der Riemen. Die breiten Bänke sind nicht die Ruderbänke sondern der Schlafplatz der Rudermannschaft. Die Duchten( Ruderbänke) sind schmal und bockförmig( dunkel dargestellt)
  [/IMG]  

Nachdem die Galeere mitte des 17. Jh. bedeutungslos wurde feierte sie durch den Erlaß Ludwig XIV. ,eine Galeerenflotte zu bauen ihre Auferstehung. Ihr militärischer Nutzen war in einer Zeit ,in der es vor allem auf die Feuerkraft eines Kriegsschiffes ankam, gleich Null. Deshalb war das Galeerencorps nicht in die Kriegsmarine eingegliedert, sondern bildete eine eigene Einheit. Ihre eigentliche Aufgabe war die Repräsentation und die Verwendung als schwimmende Gefängnisse, auf denen neben Kriminellen auch die aus Glaubensgründen verfolgten Hugenotten Strafarbeit leisteten. Das endgültige Ende der französischen Galeeren besiegelte erst Napoleon III. in der Mitte des 19. Jh.als längst dampfgetriebene Schiffe die Weltmeere befuhren. Die letzten Galeeren hatte noch der Kirchenstaat und der Malteserorden in Gebrauch.

Franz. Galeere auf Marschfahrt bei der oft nur die Hälfte der Riemen zum Einsatz kamen um den Sträflingen der anderen Bänke eine Erholung zukommen zu lassen. Nach einer Stunde wurde gewechselt. Die Riemen in Ruhestellung wurden mölichst weit nach oben gereckt gelagert um eine Kollision mit den Rudernden zu verhindern.
[/IMG]
Eine einzige Galeere ist noch bis in unsere Zeit erhalten geblieben. Es ist die osmanische" Kadirga"aus dem 17. Jh. und befindet sich im Marinemuseum von Istanbul . Wenn Ihr mal dort seid- unbedingt ansehen.
tschüß, Steffen
Copyright der Bilder by Galeotti
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

Merkabach

Sehr interessant diese Abriss hätte ruhig noch etwas ausführlicher sein dürfen  :D

Trotzdem Danke  :P

galeotti

Zitat... hätte ruhig etwas ausführlicher sein dürfen.
ZitatOriginal von Merkabach

Hallo Merkabach, ich wollte bewusst, keine endlose Abhandlung verfassen, um diejenigen die keine riesigen Texte lesen wollen, nicht abzuschrecken. Ich schreibe gerade eine ausführliche Fassung für die Modellmarine. Wenn jemand aber einige spezielle Fragen zum Thema "Galeere" hat, so werde ich sie gern, sofern ich es kann, beantworten.
tschüß Steffen
P.S. ich habe die kleine Abhandlung um einige Abbildungen zur Funktion der Galeere erweitert.
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

McCool

Einen weiteren Eindruck von der Pracht  der Réale de France vermitteln ja die noch erhaltenen Teile der Heckdekoration, die im Musee de la Marine in Paris zu sehen sind. zufälligerweise habe ich ein recht großes Bild im Netz gefunden (nochmal draufklicken für volle Größe)
http://lambda.photo.doctissimo.fr/Statues-Oeuvres-d-art/La-Reale-de-France-photo23650-2295.html

FSC_Zombie

Wie nah am Orginal ist den das HellerModell? Ich liebäugle schon länger damit.

Gruß Zombie
Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

"Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

Al Bundy

galeotti

ZitatWie nah am Original ist denn das Heller-Modell
ZitatOriginal von FSC_Zombie

Hallo Zombie ,ich kann nur sagen, verdammt nah.  Wie ich eingangs geschrieben habe ist es mit dem pariser Modell und den Originalplänen in "Die große Zeit der Galeeren und Galeassen" fast identisch. Auch der von McCool erwähnte Figurenschmuck und die Reliefdarstellungen am Heck sind gut herausgearbeitet. Bevor man es baut sollte man sich allerdings schon etwas mit Galeeren beschäftigen, da die winzig gedruckte ,deutsche Beschreibung Nichtkenner der Materie leicht verwirren kann. Außerdem sollte man bei 900 Teilen ,etwas Geduld und Ruhe mitbringen.
tschüss, Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse