Hasegawa schwerer Kreuzer Nachi 1/700

Begonnen von Nihon Kaigun, 01. November 2004, 14:34:41

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Nihon Kaigun

Hasegawa Nachi    


Modell: Schwerer Kreuzer "Nachi"
Hersteller:  Hasegawa
Maßstab:  1/700
Art. Nr. :  334
Preis ca. :  ca 17,00 € + Versand



Beschreibung:  

Geschichtlicher Hintergrund zur Schiffsklasse
4 Stück gebaut

Technische Daten
Länge 203,00 m x Breite 20,73 m x Tiefgang 5,1 m
Standardverdrängung 10000 Tonnen, ab 1941 13000 Tonnen, Maximalverdrängung 13120 Tonnen, ab 1941 14743 Tonnen

12 Kessel, 4 Turbinen mit zusammen 130000 PS, Antrieb über 4 Wellen, Geschwindigkeit 35,5 Knoten, ab 1941 33,8 Knoten

Bewaffnung
10 × 203 mm L/50 in 5 Zwillingstürmen
6 × 127 mm L/45 in 6 Einzeltürmen, ab 1938 8 x 127 mm L/40 in 4 Zwillingstürmen
4 x MG, ab 1938 4 × 13.2mm in 2 Zwillingstürmen
ab 1941 8 × 25mm in 4 Zwillingstürmen
12 × TT 610mm in 4 Trillingstürmen, ab 1938 8 x in 2 Vierlingstürmen, ab 1941 16 x in 4 Vierlingstürmen
2 Katapult, 2 Seeflugzeuge, ab 1941 3 Seeflugzeuge

773 Mann, ab 1941 891 Mann

Zum Original

Der Marine-Vertrag von Washington aus dem Jahre 1922 legte die Zahl von Schlachtschiffen und Flugzeugträgern fest. Alle anderen Schiffstypen wurden als Unterstützungseinheiten klassifiziert und durften eine Höchsttonnagegröße von 10000 Tonnen besitzen. Als Hauptbewaffnung durften maximal 203-mm-Geschütze Verwendung finden. Die Nachiwar der erste schwere Kreuzer der Myoko-Klasse, der in Dienst gestellt wurde. Die Myoko-Klasse sollte ursprünglich als Hauptquartier von Flottillen dienen, wurde aber dann fast alle in einer Division zusammengefaßt. Eingesetzt wurde sie vorwiegend im südpazifischem Raum. In der Schlacht von Surabaya verschoß sie mit ihrem Schwesterschiff, der Haguro, an 2 Tagen 1500 Salven ihrer Hauptgeschütze. Im Oktober 1944 wurde sie in der Schlacht von Leyte, dem Opfergang der japanischen Marine, schwer beschädigt. Auf dem Weg zur Reparatur in Manila wurde sie am 5. November 1944 von amerikanischen Flugzeugen überrascht und versenkt.

Der Bausatz

Zur Bauanleitung



Die Bauanleitung ist übersichtlich und logisch aufgebaut. Farbangaben sind in "Gunze", "Mr. Color" und "Japanese Naval Arsenal Color" angegeben. Die Anleitung ist in Japanisch und Englisch gehalten. Gebaut werden kann entweder das Schiff vor dem 2. Umbau im Jahre 1940 oder danach bzw. kurz vor ihrer Versenkung. Hier sollte man vorher die nicht benötigte Teile durchstreichen, damit es übersichtlich bleibt.

Die Decals



Hasegawa macht es sich leicht und erstellt gleich einen Detailsatz für die gesamte Schiffsklasse.

Zum Bausatz:

Der Rumpf



Die Aufbauten



Der Zurüstkit für schwere Einheiten



Und hier noch ein paar Details in Nahaufnahme:

der Rumpf



die Aufbauten



der Zurüstkit



Der Kit besteht aus 6 Gußästen mit insgesamt 182 Kunststoffteilen (je nach Konfiguration ca 140 verwendet). Der Bausatz selbst ist aus den späten 90er Jahren (keine Wiederauflage, sondern Neuentwicklung) und dementsprechend detailiert. Gußfehler habe ich bislang noch nicht entdecken können.

Was die Paßgenauigkeit angeht, kann ich noch nichts sagen. Die feinen Gravuren fallen sofort ins Auge. Das hohe Niveau von Pit-Road sollte man allerdings nicht erwarten. Die Brückenfenster sind gegossen und müssen nicht mehr mittels Decal angebracht werden. Hasegawa hat das durchgehalten und alle drei Ebenen detailiert dargestellt.

Wie üblich, fehlt auch die Perseing auf den Rettungsbooten. Irgend etwas muss es ja zu meckern geben, wenn sonst nichts auffällt.

Der beiliegende Erweiterungskit für japanische Großkampfschiffe findet überalls Verwendung. Hier stechen vor allem die fein gravierten Seeflugzeuge und die feiner detailierten 25-mm-MGs ins Auge. Ein Ätzteil-Set ist natürlich empfehlenswert (Talisker hat bei seiner O-Klasse gezeigt, was möglich ist), jedoch nicht unbedingt erforderlich, um ein ansehnliches Ergebnis zu erzielen.

Abweichungen zum Original

Kommen wir jetzt zum Wichtigsten! Die Waffenkonfigurationen ähneln eher der "Haguro". Ein Deckplan für das beabsichtigte Einsatzjahr sollte vorher unbedingt beschafft werden. Die 25-mm Einzelgeschütze fehlen komplett, die Trillingsgeschütze neben Turm C waren nur bei der "Haguro" mit Splitterschutz verfügbar. Die Farbangaben können im Groben übernommen werden. Allerdings wurde bei der "Nachi" nach der Überstellung zur Nordflotte der zweite Schornstein weiß gestrichen.

Fazit

Vorteile
+ relativ neuer Bausatz aus den späten 90er Jahren.
+ gut detailiert

Nachteile
- fehlende Persening auf den Rettungsbooten

Fazit
Einer der ersten Hase-Kits, die mir gefallen. Bislang waren das aber auch ausgelutschte Konstruktionen aus den 80er Jahren mit Ihren Fehlern. OOB sollte ein gutes Modell herauskommen, für Experten bietet er ein hervorragendes Entwicklungspotential.

Edit: verlegt auf modellmarine.de
Edit2: Abweichungen zum Original

Horus3K

Ja, diesen Bausatz habe ich auch, und er ist bis jetzt der am weit fortgeschrittenste von mir.......soweit habe ich alles gemacht, was man tuen kann ohne etwas anzumalen!!!

Ist mein erster Modellbausatz seit jahren wieder......und wieder viel dabei gelernt, zB EXTREME vorsicht beim lösen der teile aus dem Giessast walten zu lassen!!!!
Mal sehn, evtl bekomme ich das detail nachmodelliert, ist nur winzigklein in kombination mit dem teppichnirvana................;(

Es gibt auch ein sehr gutes Warship Pictorial, welches alle 4 Myoko class cruiser vorstellt in bildern und detailliert ihre laufbahnen beschreibt, ich kann es nur empfehlen!!!

Es ist von Classic Warships Publishing, geordert hatte ich es bei NNT:
http://www.nntmodell.com/

Nihon Kaigun

Nachtrag: zumindest beim Schwesterschiff "Haguro" sind die Gießäste mit der "Nachi" identisch - bis auf die BA selbstverständlich.

@ Horus3K,

Wenn du das Teil nicht mehr findest und ich zwei andere Dienstjahre baue, bei denen ich das Teil nicht benötige - kannst du das betreffende Teil von mir bekommen. Melde dich einfach einmal per PM

Gruß

Nihon Kaigun

Burkhardt

Löle,


ein tolles Schiff! Die Japaner gefallen mir ja auch sehr gut denn dort ist mal was anderes in bezug auf Bewaffnung da besonderst die Anordnung derer und die Farbgebung zu bestaunen!

Gruß
Burkhardt

Horus3K

Hmmm das ist sehr nett, Nihon!
Aber das sind die steuerbordpoller am bug in der Deckssektion neben der ankeranlage, ist mir bei austrennen vom gussrahmen angebrochen und beim einpassen, trockenmontieren etc entgültig flötengegangen......da werd ich mir was einfallen lassen, nachbilden oder angleichen als ob da nix wäre....;)

evtl mach ich noch ein schwesterschiff später...

Meiner Meinung nach haben die Japaner mit die elegantesten Design im schiffbau und Flugzeugbau....

@ Nihon Kaigun: ich weiss jetzt nicht genau den titel, es gibt aber wohl ein buch über schw. kreuzer der IJN was mich  sehr reizen würde.... nachteil 116€ oder so.......

bender456

Das Buch welches du meinst ist wahrscheinlich  "Japanese Cruisers of the Pacific War" von Eric Lacroix und Linton Wells II.

Fast 900 Seiten mit Detailzeichnungen und Bildern und jede Menge Text (leider auf english).

Horus3K

@ubesken:
ja das is es, und es ist nun geordert.....jetzt brauch es nur noch zu kommen!!:P
Dann werd ich meine Nachi auch mal weiterbauen....

@Nihon Kaigun: Was für Farben nutzt du? Kann man Hasegawas Farbangaben trauen, bezogen auf die tamiya acryl farben??
Und was ich in der Bausatzanleitung nicht finden konnte, wie man die hauptsächlich genutzt farbe mischen soll: SC02, Sasebo naval arsenal colour??? Dark Grey hilft mir nämlich nicht viel weiter...



hankea

Sasebo naval arsenal colour gibts Hier oder bei NNT.

Nihon Kaigun

ZitatOriginal von Horus3K
@ubesken:
ja das is es, und es ist nun geordert.....jetzt brauch es nur noch zu kommen!!:P
Dann werd ich meine Nachi auch mal weiterbauen....

@Nihon Kaigun: Was für Farben nutzt du? Kann man Hasegawas Farbangaben trauen, bezogen auf die tamiya acryl farben??
Und was ich in der Bausatzanleitung nicht finden konnte, wie man die hauptsächlich genutzt farbe mischen soll: SC02, Sasebo naval arsenal colour??? Dark Grey hilft mir nämlich nicht viel weiter...


Hallo Horus3K,

ich verwende die von Hankea genannten Farben von WEM. Das sind Enamel-Farben, die sich hervorragend auch pinseln lassen. Allerdings sind das den Originalfarben entsprechende Farben und müssen je nach Maßstab erheblich aufgehellt werden. Allerdings hilft oft auch kein Vergleich mit Originalfotos (Kontraste), da bei diesen bereits erheblich Farbunterschiede beim gleichen Schiff auftreten.

Ich werde morgen mal eine Vorstellung zu den Farben bei //www.modellmarine.de reinstellen. Zu den Farbangaben Hasegawas: Die sind im Allgmeinen eigentlich genau mit ihren Recherchen, liegen aber hier im Detail daneben (siehe meinen letzten Edit: Abweichungen vom Original).

Ausprobiert habe ich diese Farbkombination allerdings noch nicht!

Gruß

Nihon Kaigun

Horus3K

hehe jungs ihr bringt mich wieder dazu mit enamels zu malen........vor allem wenn man die auch noch gut pinseln kann!!
Damals war das echt grausig die revellfarben zu pinseln....:rolleyes:
Aber da war ich auch nur 12-15 jahre alt, was hab ich damals kohle verblasen dafür und nix iss davon geblieben!;(

Ich bin durch den Figurenmodellbau eher Acrylfarben gewöhnt, auch was das mischen angeht. Bei enamels stell ich mir das schon schwerer vor!
Aber das eigentliche Problem sind die ganzen dämpfe dabei, ist bei enamels nicht so das problem, obwohl ich eine atemschutzmaske trage nur arbeite ich in meinem schlafzimmer.....

Wie sieht das mit diesen 2 sets von Gunze Sangyo aus? Sind das Enamels?

http://www.wohld.com/index.php?osCsid=e7ce5eb9882cf48c0ff68e936f4beb26&manufacturers_id=17&osCsid=e7ce5eb9882cf48c0ff68e936f4beb26

@Nihon Kaigun: modellmarine.de kenne und schätze ich sehr, da wird meine F5 Taste morgen heiss werden!!:9:
Auch noch einmal ein großes Lob für deine eigene Seite, super arbeit!!!:klatsch:

Gruss,
Horus3K

maxim

An der Nachi baue ich auch gerade. Insgesamt finde ich den Bausatz sehr gut. Ersetzen sollte man allerdings die Scheinwerfer"türme" und die Masten, da die Verstrebungen entweder fehlen oder viel zu dick sind - wie auch der gesamte Fockmast.

Ich baue mein Exemplar im Zustand von 1943, also mit dem weißen (?) achteren Schornstein. Das Feuerleitgerät auf der Brücke ist wohl ebenfalls weiß. Hat jemand hier genauere Informationen? Und welche Flugzeuge hatte sie zu diesem Zeitpunkt? Zwei Jake und eine Pete?

In "Japanese Cruisers of the Pacific War" kann ich leider dazu nichts finden. Aber nach den dortigen Angaben ist die Aufstellung der 25 mm Flak richtig - ich meine, es ist möglich eine entsprechende Aufstellung für den Zustand 1943 zu bauen, ohne irgend etwas zu modifizieren.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


maxim

Ein paar Anmerkungen, da ich mein Exemplar mal endlich fertiggestellt habe (und immer noch nicht über eine entsprechende Photoausrüstung verfüge).

Empfehlenswert ist der Kauf von Profile Morskie 61 Nachi, da dieser gute Zeichnungen der Brücke und der Masten enhält, sowie Informationen über die Positionen der 25 mm Flak 1944. Im Bausatz fehlen für die letzte Version die 25 mm Einzelgeschütze, aber ansonsten sind alle Teile vorhanden, um die Nachi in irgend einem Zustand nach der Mordernisierung zu bauen.

In Lacroix-Wells "Japanese Cruisers of the Pacific War" ist recht gut beschrieben, wann welche Umbauten erfolgten.

Folgende Änderungen empfehle ich:
- Neubau des Fockmast
- Einfügen der Verstrebungen für den Hauptmast und Neubau des Topmast des Hauptmasts
- Hinzufügen von Abstützungen von diversen Brückenplattformen (gut in Profile Morskie dargestellt)
- bei Bau einer Version mit der offenen Brücke: Hinzufügen von Geräten (Fernrohre etc.) auf der Brücke, da diese sonst sehr leer wirkt
- Hinzufügen von Geräten auf dem Deck unter der offenen Brücke
- Hinzufügen von Davits (die im Bausatz enthalten sind) für die Kutter neben der Brücke und mittschiffs.

Optional:
- Ersatz des Krans (da gibt anscheinend Unterschiede zwischen den Schiffen der Myoko-Klasse), der Scheinwerferplattformen, des Radars und der Katapulte, z.B. durch Ätzteile.

Hier gibt es noch eine Diskussion über die Bordflugzeuge der Nachi.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Nihon Kaigun

nun gut,

dann auch noch eine kleine Ergänzung zu den Einzelgeschützen: von WEM gibt es eine PE-Variante (werden auf //www.modellmarine.de vorgestellt, sobald die bei mir eingetroffen sind). Wem PE-Teile nicht dreidimensional genug sind (im 1/700-Maßstab könnte man sicher länger darum diskutieren), kann auf diverse Zurüstkits von Pit-Road zurückgreifen, die einzeln erhältlich sind und ab und zu bei Ebay als gebraucht angeboten werden.

Gruß

Nihon Kaigun