Bristol Bulldog IIA, 1:72, Airfix

Begonnen von Alex, 17. September 2005, 13:59:11

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Alex

Bristol Bulldog IIA.    


Modell:  Bristol Bulldog IIa
Hersteller:  Airfix
Maßstab:  1:72
Art. Nr. :  01083
Preis ca. : ca. 4.50€






Beschreibung:  

Zum Flugzeug: Der Prototyp des Bristol Bulldog I führte am 17. Mai 1927 seinen Erstflug durch. 1929 wurde die Bulldog II in den Dienst der Britischen Luftwaffe gestellt. Die Mk IIA besass gegenüber den Vorgängerversionen einen verstärkten Rumpf, ein grösseres Fluggewicht, ein weitspurigeres Fahrwerk sowie andere Modifikationen. Bis 1932 wurden 9 Staffeln mit Bulldogs ausgerüstet, und in Grossbritanien bildeten die Bulldogs ca. 70% der Jägerflotte. Dieser Typ blieb bis 1937 im Fronteinsatz. Über 300 Bulldog-Jäger und 58 doppelsitzige Trainer leisteten bei der britischen Luftwaffe Dienst. Exportiert wurden die Bulldogs nach Dänemark, Estland, Litauen, Thailand und Schweden.

Zum Bausatz: Der Bausatz kann sein Alter nicht verbergen. Es stammt aus den 70 Jahren, daher kann man nicht allzu hohe Ansprüche stellen. Auswerfermarken, Fischhäute, Einsinkstellen... alles vorhanden. Die Blechstösse und Nietenreihen sind erhaben, und die Stoffstruktur ist etwas sehr deutlich dargestellt. Auch sind die Tragflächenkanten etwas gar dick. Eine Cockpitausstattung ist nicht vorhanden, nur ein Pilot und sein Sitz. Die Qualität der Teile ist durchzogen - während einzelne Teile wie die Bomben sehr schlecht sind (Bombenkörper gleich dünner und langer Zylinder, Flossen der Bombe gleich dicker und kurzer Zylinder), sind andere wiederum sehr gut. Namentlich die Räder und der Motor weisen sehr feine Details auf. Etwas Nacharbeit ist nötig, stellt den Modellbauer jedoch nicht vor unüberwindbare Hindernisse. Wer sich für die Britischen Zwischenkriegsjäger interessiert wird kaum um dieses Modell herumkommen. Es bleibt nur zu hoffen, dass Roden eines Tages ihre Gloster Gladiator auf 1:72 herunterskaliert...

Anleitung: Die Anleitung besteht aus 3 A4-Seiten  - auf der ersten Seite wird der Bau in 8 Stufen erklärt, Seite 2 ist für die Bemalung der schwedischen Version (Västerås Flygkår F1, Malmslätt, 1932) vorgesehen, Seite 3 für die Englische Version (No. 56 Squadron, RAF North Weald 1935). Beide Versionen sind Silber über alles, die Schwedische Version hat dabei eine blaugelbe Seitenflosse, die Englische fällt durch die rotweissen Schachbrettmuster auf, und besitzt einen dunkelgrünen Rumpfrücken. (hier ein Vorbild). Die Farbnummer sind nur auf Humbrol bezogen und nicht weiter erläutert. Negativ fällt auf, dass keine Hinweise zur Verspannung angegeben sind. Da muss das Kartonbild genügen.  


Die Decals sind sehr gut. Extrem dünn, sauber gedruckt, ohne Versatz, sehr matt. Sie sind so dünn, dass das Risiko besteht, dass sie nicht genug decken und die Rumpffarbe durchschimmern könnte.







Details (vlnr)
1.  Einsinkstellen sind durchaus vorhanden, wobei die hier die extremste ist. Die Löcher ganz unten rechts sind für die Bombenracks vorgesehen...
2. Flügelbefestigung einmal mit und einmal ohne Fischhaut.
3. Der Propeller wird ebenfalls nachbearbeitet werden müssen. Unten links ist der Ölkühler und eine Bombe sichtbar.
4. Das "Interieur" der Bulldog. Es empfiehlt sich, den beigelegten Piloten einzubauen, oder einfach das Interieur scratch zu bauen.


Fazit:  


+ Decals
+ Einzelne Teile gut detailliert

- Giesstechnische Mängel
- Anleitung könnte mehr Angaben beinhalten (Farben, Verspannung)

Edit: Bilder neu verlinkt
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Wild Bill

Sehr schöner Bericht!
Ich finde es gut, dass Du uns hier mal einen älteren Bausatz vorstellst, es muss nämlich nicht immer ein topaktueller Bausatz sein, um ein schönes Modell zu bauen. Und ich denke, dass sich aus dem Airfix-Kit mit etwas Mühe ein echtes Schmuckstück zaubern lässt.
Ich selbst habe hier noch die Armstrong-Withworth Siskin von Matchbox, ein britischer Jäger aus der selben Periode. Wenn Du den noch nicht kennst, kann ich ihn bei Interesse hier vorstellen.

Wild Bill  :winken:

Alex

@WB
danke, das mit der Siskin ist eine gute Idee. Ich bin daran, meine Sammlung auf Britische Jäger umzustellen, von der SE5a bis zur Tempest. Ist eigentlich erstaunlich, wie wenig Bausätze es von den Zwischenkriegsjäger gibt. Die meisten sind relativ alt (wie eben die Bulldog), oder sehr exotische Short-runs. Vielleicht kommt das noch, wenn der WW1 ausgereizt ist und Roden von jedem Typ ein Modell herausgebracht hat. Dann werden sie zwangsläufig ein neues Feld suchen müssen ;)

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Wild Bill

Na, dann werde ich die kleine Siskin mal knipsen...

Ob Roden und Konsorten jemals mit Wk1 fertig werden? Das ist schließlich ein sehr weites Feld.
Aber zum Glück gibt es ja noch unsere tschechischen Freunde und ihre Resin-Bausätze. Da gibts auch britische Modelle wie z.B. die Gloster Gamecock von CMR. Der Bausatz sieht wirklich vielversprechend aus, gebaut habe ich so etwas allerdings noch nicht.

Wild Bill :winken:

Fritze

Sehr interessante Maschine!
Wen es interessiert: Es gibt eine wirklich gute Replik der Bulldog in 1:48 von Lindberg. Ein relativ alter Bausatz, aber erstaunlich gut gemacht. Ich hatte vor 2 Jahren das Glück, ein Exemplar für 2 Euro bei ebay zu finden. Soll mal Bestandteil einer Chronik einer britischen Squadron werden. Aber das ist ein anderes Thema.

Danke für die Bausatzvorstellung!

FlyingCircus

#5
Hallo Alex,

ich habe heute gesehen dass Du die Bulldog schon vorgestellt hast.
Ich habe da noch ein paar Anmerkungen.
Wie Du schon geschrieben hast siehst man den Bausatz das Alter an, aber 4 Auswerfermarken auf einer Außenseite einer Rumpfhälfte hätten sicher nicht sein müßen. Insgesamt macht das Modell im Kasten einen gut baubaren Eindruck, aber im Detail liegen die Schwierigkeiten.
Die Tragflächenhinterkanten sind leider viel zu dick und müßten dünner geschliffen werden. Ich bin mir aber nicht sicher wie ich das machen werde, da doch viel von den Tragflachendetails verloren gehen.
Nachdem ich einige Fotos gesehen habe, ist mir aufgefallen das man von hinten sehr gute Sicht ins Cockpit hat. Hier sollte man die Wanddicke des Cockpits herunter fräsen. einen neuen Boden einziehen, Sitz, Trimmrad, die beiden Munitionsbehälter, Instrumentenbrett und Steuerrad ergänzen. Auch den Cockpitausschnitt sollte man ein wenig nacharbeiten und in die richtige Form bringen.
Wie auf den Bildern zu sehen ist am hinteren Ende der unteren Tragfläche eine runde Scheibe angebracht welche auch zur Positionierung dient. Im Detail stimmt hier nichts und es fällt optisch leider sehr auf. Die Scheibe ist im Original weiter in der Tragfläche und der Übergang zum Rumpf muß total überarbeitet werden. Auch der Übergang vom Rumpf zur unteren Tragfläche an den Rumpfseiten stimmt nicht. Das Original hat hier ein Verkleidungsblech welches beim Modell fehlt.
Der Propeller ist absoluter Murks. Die Blattvorderseiten sind auf der Propellerrückseite. Drehen geht nicht, weil der Anströhmpunkt des Blattes dann am Blattprofilende liegt. Meine Lösung bisher, ich warte auf den bestellten Aeroclub Propeller. Ich hoffe der ist richtig.

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

FlyingCircus

#6
Das größte Problem ist aber der sehr komplexe Motor Aufbau. Hinter jeden Kolben ist eine stromlinienförmige Verkleidung auf den Rumpf angebracht. Airfix hat diese alle an einem Ring gesetzt welcher zwischen Motore und Rumpf eingebaut werden muß. Leider schweben dann fast alle Verkleidungen mit großen Abstand über dem Rumpf. Also neu Anfertigen und auf den Rumpf kleben. Dabei kann man die falsche Form auch gleich korrigieren. Ich denke am besten ist es eine Urform zu bauen und dann Abgüsse aus Resin davon zu machen. Das ist Neuland. :pffft:
Da ich mir von Aeroclub auch gleich einen Motore mit bestellt habe, habe ich vielleicht Glück und komme um die Arbeit herum.
Wenn die Aeroclub Teile da sind, stelle ich die hier mal vor. :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Alex

Zitat von: FlyingCircus in 06. September 2008, 16:37:39
Da ich mir von Aeroclub auch gleich einen Motore mit bestellt habe, habe ich vielleicht Glück und komme um die Arbeit herum.
Wenn die Aeroclub Teile da sind, stelle ich die hier mal vor. :winken:

Hallo Klaus,
sind die Motore mittlerweile eingetroffen? Ich werde nächstens wieder in England bestellen, und da wäre es gut zu wissen, ob die es wert sind...

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
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AnobiumPunctatum

Gibt es von der Bulldog eigentlich auch ein Modell in 48?
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bernd B.


Hans

Nur zur Verwirrung, ein echter Info-Zugewinn ist meine Meldung jetzt nicht... :D.

Es gibt zwei unterschiedliche 1/48er Bulldogs.
Modell A:  Entwickelt von Merit in den 1960ern, nach der Pleite von Merit dann bei Artiplast erhältlich. Nach der Pleite von Artiplast ging der Formenbestand zu SMER. Das Modell ist recht einfach gehalten, man stelle sich eine einfach vergrösserte Version des Airfix-Modells vor.






Modell B: Der Stammbaum sieht hier so aus: Inpact, Pyro, Life-Like, Lindberg.

Pyro: 
Life-Like: http://modellingmania.com/images/KitPictures/Others/Z-148LindbergBristolBulldog.jpg
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Primoz

Sehr interessanter und attraktiver Flieger mit vielfältigen Markierungsmöglichkeiten. Schade, dass er in den letzten Jahrzehnten von den Bausatzherstellern nicht einmal ignoriert wird.  :rolleyes:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

FlyingCircus

Äääh Primoz meinste das?:D

Schade, dass er in den letzten Jahrzehnten von den Bausatzherstellern ignoriert wird.

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