RF-4E Phantom II der Luftwaffe, 1/72 Revell

Begonnen von Gromit, 14. Mai 2006, 00:56:39

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Gromit

Hallo Leute,
ich habe wieder mal ein Modell fertig gestellt. Es handelt sich um die RF-4E Phantom im Maßstab 1/72 von Revell. Hier im Modellboard gibt es bereits einen ausführlichen Baubericht zu diesem Modellbausatz, so dass ich mich kurz fassen kann.

Der Bausatz
Der Bausatz ist hervorragend detailiert und war fast ohne Passprobleme zusammenzubauen. Mangelhaft war allerdings das Kanzeldach, da es von Schlieren verunstaltet und schlecht passte. Ausserdem ist es nicht genug nach aussen gewölbt, d.h. es liegt so flach an, dass die vordere Pilotenkonsole  dem Piloten komplett die Sicht nach vorne versperren würde. Das Störpod habe ich von einem anderen Bausatz nehmen müssen, da das entsprechende Revell-Teil üble Sinkstellen aufwies. Trotzdem kann ich dem Bausatz eine hohe Qualität bescheinigen.

Der Zusammenbau
Abgesehen von dem Störpod und den photogeätzten Gurtschnallen ist der Bausatz aus der Schachtel gebaut. Die Metallbereiche habe ich mit verschiedenen Alclad-Lacken lackiert, die Tarnbemalung mit Tamiya-Acryl-Lacken (XF-27, XF-67 und XF-69), natürlich alles per Airbrush. Die Abziehbilder haben sich manchmal nur unter Zuhilfenahme von Weichmacher und einer Nadel in die Gravuren gelegt. Danach erfolgte ein Washing mit verdünnter Ölfarbe und ein bißchen Trockenmalen. Zum Schluss habe ich alles mit Acryl-Mattlack versiegelt. Dabei habe ich jedoch etwas zuviel zuviel Mattierungsmittel beigemischt, was ich durch Nachpolieren mit einem Tuch wieder korrigiert habe. Abgewichen von den Anweisungen der Anleitungbin bin ich übrigens bei der Bemalung des Störpods, welches ich weiss lackiert habe.

Das Vorbild
... ist ein Flugzeug des AG 51 "Immelmann", Bremgarten, 1988

Das Resultat
So, nun viel Spaß beim Betrachten der Bilder!
































Kritik und sonstige Bemerkungen sind natürlich willkommen.

Gromit


EDIT: Ein Bild war doppelt wurde ausgetauscht


EDIT: Bilderlinks erneuert
EDIT 30.7.2008: Bilderlinks wurden auf den neuesten Stand gebracht.
EDIT 19.2.2009: Bilderlinks wurden auf den neuesten Stand gebracht.

Starfighter

wow - gefällt mir ausgesprochen gut (abgesehen von der tarnug des originals, der ich garnichts abgewinnen kann)! beim "flotten" betrachten der bilder ist mir nichts zu bemängeln aufgefallen - ein sehr schönes finish hast du deiner phantom verpasst. klasse! :P

Spritti Mattlack

Klasse gemacht, Gromit.  :P

Schade das die Revell-Decals, zumindest die zweifarbigen, schon leicht verdruckt erscheinen. Nicht ganz klar ist mir die (von Revell am Bauteil  glaube ich so vorgegebene) Ausrichtung der vorderen Kameras. Jedenfalls scheinen die gerade "weggeschwenkt" zu sein, keine Ahnung übrigens, ob das so möglich war.

Interessant finde ich folgendes:

-Auch bei Deiner Dreifarbtarnung sind auf Anhieb nur zwei unterschiedliche Farbtöne deutlich zu unterscheiden. Mich hat dieser Umstand seinerzeit richtig geärgert, bis ich mich dann damit abgefunden habe.

-Die Unterkante der Hauptfahrwerksabdeckung verläuft bei Dir nahezu parallel zum Boden. Hast Du da Anpassungen vorgenommen?

-Der Abgasbereich, besonders der Düsenauslaß, erscheint mir persöhnlich etwas zu sauber.

Insgesamt aber allemal ein tolles Modell, auch wieder sauber lackiert. Die Bilder allerdings sind deutlich zu dunkel. Vielleicht kannst Du da nochmal nachbessern.....

Spritti :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

KlausH

Hi Gromit,

ich kann mangels Kenntnis nichts zu irgendwelchen Details sagen, aber dein Flieger gefällt mir sehr gut, gerade auch in dieser Tarnung. Handwerklich hast du ebenfalls hervorragend und sehr sauber gearbeitet. Vor allem hatte dein "Ausrutscher" mit dem Mattlack (nein, nicht mit Spritti) was Gutes, denn der leicht seidenmatte Schimmer, der durch dein Nachpolieren entsteht, sieht klasse aus, genau richtig! Ebenso das dezente und nicht überzogene Washing.

Tolles Modell!  :1: :P

Schöne Grüße :winken:
Klaus

ReiTung

hi,
 :respekt:  kann ich nur sagen, schaut super aus.

auch wenns schon einen baubericht gibt, könntest vielleicht trotzdem ein paar worte zum bemalen, washen und finishing sagen ? ich bin grad dabei, meine ersten gehversuche mit solchen bemalungen zu machen und war bis jetzt nicht mal noch annähernd mit den ergebnissen zufrieden.
daher helfen tips oder vorgehen von anderen immer wieder weiter.

danke

Rolle

Hallo,
jo, sehr schön gemacht, sehr sauber verarbeitet.
Ist der neu oder mit Perwoll gewaschen? :D
Nein nix gegen neue und saubere Flieger, jeder Flieger war mal sauber und neu.

Der Heißbereich gefällt mir ganz gut, farblich sehr schön getroffen.
Hätte die Kiste schon en paar Flugstunden hinter sich würde es nicht passen.

Wie Spritti schon sagt, die Bilder sind als solches zu dunkel, ich hab sie mir in mein Grafikprogramm angeschsaut. Etwas aufhellen und Kontrast reichen schon.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
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Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Gromit

Hallo,
ich habe jetzt die Bilder ausgetauscht. Bei den neuen habe ich den Gamma-Wert erhöht. Hoffe jetzt kann man mehr erkenne...

@Spritti
 - Ja, der Kontrast zw. den beiden dunklen Tönen ist gering. Im Nachhinein würde ich anstatt des Nato-Schwarz einfach normales Schwarz nehmen oder den dunklen Grünton etwas heller. Aber jetzt muss ich einfach damit leben wie es ist.
 - Die vorderste Kamera könnte tatsächlich etwas mehr nach vorne geneigt sein, aber ansonsten bin ich mit der Kameraausrichtung zufrieden
 - Da ich aufgrund deines Bauberichts vorgewarnt war, habe ich versucht die Hauptfahrwerksklappen so "schief" wie möglich an das Fahrwerksbein anzukleben, damit der Fehler von Revell nicht gar so auffällt.

@ReiTung
Ich werde versuchen noch ein paar Zeilen zum Bau zu schreiben, sobald ich Zeit habe. Momentan bin ich wegen der Muttertags-Festivitäten etwas angebunden.

@Spritti und Rolle
 - Tja, zwecks Alterung habe ich mich eben voll aufs Washing konzentriert, und bei einem von Haus aus dunklem Flieger kommt das natürlich nicht so sehr zur Geltung. Da hätte ich wohl noch andere Techniken anwenden sollen, wie Postshading und Lackabplatzer. Naja, jetzt ist es zu spät dafür. Ausserdem kann man meine Alterung durchaus erkennen, wenn man das Modell von Nah sieht.

Gromit

@ReiTung
hier ein kurzer Baubericht in Stichworten. Eigentlich nichts Besonderes, ich habe alles so gemacht, wie man es auf diversen Tipps&Tricks-Seiten nachlesen kann. Falls du noch Fragen zu speziellen Bauabschnitten hast, dann zögere nicht sie zu stellen! Also...
  • Wenn es einen Baubericht zum Modell gibt, diesen vor dem Zusammenbau durchlesen!
  • Beim Zusammenbau viele Passproben machen. Beim Zusammenkleben großer Teile durchaus etwas mehr Kleber verwenden, der quillt dann beim Aneinanderdrücken hervor und kann später leicht weggeschliffen werden, was kleinere Spachtelarbeiten erspart.
  • Die Gurte sind bemaltes und in feine Streifen geschnittenen Tamiya-Klebeband, an deren Enden ich die geätzten Gurtschnallen angeklebt habe. Wie auch auf den Rest des Cockpits habe ich ein Drybrushing aufgebracht. Also nur sehr wenig von einer zurechtgemischte Künstlerölfarbe auf einen weichen Pinsel der Grösse ca. "4", dann erstmal auf Papiertüchern so lange Hin- und Herstreichen bis er scheinbar wieder sauber ist. Dann noch mal auf einem Stück dunklem Plastik Nachkontrollieren, ob auch wirklich nicht mehr zuviel auf dem Pinsel ist, und dann loslegen.
  • Die Glasteile wurden vor dem Lackieren abgeklebt. Dazu habe ich mir schon vor langer Zeit eine Maskierfolie von Eduard gekauft. Wie viele andere  habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass diese Folie nur auf planen Flächen brauchbar ist und deshalb das Kanzeldach doch mit Tamiya-Band abgeklebt. (Beim vordersten Teil des Kanzeldachs musste ich aber später mit Pinsel nacharbeiten.). Um das Cockpit später auch geöffnet dartellen zu können, habe ich z.T. die Teile nicht angeklebt. Ich habe aber dafür gesorgt, dass kein Farbnebel ins Innere gelangen kann, indem ich im Bereich der Fugen von innen ein weiteres Klebeband angebracht habe.
  • Bei der Lackierung habe ich zuerst die Metallbereiche lackiert. Die Alclad-Lacke habe ich wie empfohlen einfach so aus dem Fläschchen genommen. Da es Standard-Lacke waren, musste nichts Nachpoliert werden. Die Metallbereich habe ich natürlich anschliessend abgeklebt. Danach wurde die Tarnbemalung lackiert, und zwar beginnend mit dem hellsten Farbton, verdünnt wurden die Lacke mit Brennspiritus und Tamiya-Originalverdünner. Die Düsenkappe habe ich bei meiner Triplex abgeschraubt, da sich so feiner airbrushen lässt (wichtig für die Farbübergänge, welche ja nicht zu unscharf sein sollten und ich frei Hand gearbeitet habe). Anschliessend ein leichter Glanzlacküberzug, um Silvering beim nachfolgenden Anbringen der Abziehbilder zu vermeiden
  • Die Abziehbilder waren leicht verdruckt. Bei der Landesflagge habe ich dehalb einfach etwas vom Rand abgeschnitten.
  • Nach ersten Tests habe ich festgestellt, dass sich die Abziehbilder nicht so ohne weiteres in die Gravuren legen, also habe ich so gut wie mgl. mit Mr. Mark Softer (ein DecalWeichmacher) berarbeitet: Zum Teil nachdem ich sie aufgeracht habe, zum Teil in dem ich schon vor dem Aufbringen der Decals ein Tröpfchen auf die entsprechende Stelle auf dem Modell gelgt habe (damit das quasi von 2 Seiten wirkt). In Extremfällen habe ich noch mit einer schief angelegten Nadel und einem angespitzten Streichholz die Abziehbilder in die Gravuren gedrückt
  • Dann kam das Washing. Ich habe mir aus Künstlerölfarben (aus weiss, schwarz und und so einem rotbraunen Ton, Hersteller Schmincke (glaube ich jetzt, zu faul zum Nachschauen)) und für Ölfarben geeignetem Verdünner ("Daler Rowney Low Odour" oder wie das Zeug heisst (einer anderer hätts sicherlich auch getan)) einfach eine Brühe zusammengemixt und mit einem kleinen Pinsel der Grösse "0" in die Gravuren laufen lassen. Ein paar Stunden anziehen lassen, dann mit nur sehr leicht in Verdünner getränkten Papiertüchern (aka Klopapier) und Wattestäbchen das wieder wegwischen, was trotz des gezielten Aufbringens des Washings ausserhalb der Gravuren gelandet ist. Immer senkrecht zu den Gravuren wischen und dabei nicht zu sehr auf der Lackoberflche reiben, denn v.a. Acryl-Lacke sind kratzempfindlich!
  • Versiegelung mit Acryl-Lack aus dem Baumarkt, mit Tamiya-Verdünner verdünnt. Anschliessend das ungewollte "Polieren" mit Papiertüchern.
  • Die bereits bemalten Fahrwerksschächte waren während der Lackierarbeiten abgeklebt. Jetzt mussten also noch die Fahrwerksbein und die Klappen angeklebt werden. Da mir das Fahrwerk bei diesem Modell eher wackelig erschien, habe ich nach jedem Schritt die Klebestelle ausreichend trocknen lassen.
  • Danach wurden die Aussenlasten und die schwarze Nase (das späte Anbringen der Nase hat mir ein paar Abklebearbeiten erspart. Ich habe aber vorher durch viele Passproben darauf geachtet, dass sie im Nachhinein ohne grosse Sauereien angeklebt werden konnte) angeklebt, ebenso erst jetzt die Höhenruder. Aufs Störpod habe ich, um das Aussehen zu verbessern, übrigens kleine Streifen aus selbstklebender Alufolie geklebt.
Also wie gesagt nichts Besonderes. So oder so ähnlich ist übrigens jedesmal meine Vorgehnsweise beim Bau von Flugzeugen! Jetzt wisst ihr also, wie ich arbeite!

Gromit

cc-net

Einfach klasse dieses Modell - vor allem, weil es 1:72 ist und so viele Details hat. Bin mittlerweile auch schwer am Überlegen, ob ich dieser Sparte nicht auch mal eine Chance geben soll.

 :respekt:

Grüße

Carsten

Tigerzivi

Nur schade dass keine Bilder angezeigt werden... Liegts an mir???

Gruß Tiger

Spritti Mattlack

Ich sehe die Bilder. Sind sogar aufgehellt worden.

Jetzt kann man auch den von Gromit beschriebenen "Mattlack-Unfall" erkennen. Schon ärgerlich, wenn beim abschließenden Lackauftrag dann so etwas passiert.  :(

Spritti :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Spritti Mattlack

A man who is tired of Spitfires is tired of life

Wolf

Wenn ich jetzt etwas kritisieren wollte, müsste ich schon krampfhaft etwas suchen.
Sehr gelungene und sehr stimmige Phantom. Ganz besonders im Hinblick auf den Maßstab.
Sie macht einen neuen, aber doch nicht musealen Eindruck. Von daher passt auch der nicht große gealterte Triebwerksauslass ins Gesamtbild.

Schön dass Du die Bilder aufgehellt hast!
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

wezman

Hallo Gromit
Nachdem ich mir die Bilder rauf und runter, und runter und rauf, angeschaut habe, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Eine wirklich sehr schöne Phantom welche du da auf die Räder gestellt hast. Eine absolute Winzigkeit ist mir aber dennoch aufgefallen. Und zwar hast du den roten "Strich" der Blitzlichtkartuschen-Klappen vergessen.  :) Aber wie gesagt, ist nur ne Kleinigkeit und wenn man´s nicht weiß...

Pacific Strafer

Sauber gebaut, sauber lackiert, schöne Phantom  :P

 :winken: Peter
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

ReiTung

danke gromit,

ich werds mal versuchen, hier posten und mich dann hauen lassen  :aerger:

Gromit

@alle
vielen Dank für die konstruktive Kritik!

@wezman
Tja, den Experten entgeht einfach nichts :D
Zu meiner Schande muss ich sogar gestehen, dass ich nichtmal weiss, wo sich die Blitzlichtkartuschen-Klappen befinden! Sind das die Klappen oberhalb der Triebwerksdüsen?

Apropos, weiss zufällig jemand, was dieses Ding ist, das am inneren linken Flügelpylon hängt?

@ReiTung
Keine Sorge, Haue gibts bestimmt keine, höchstens viele wohlgemeinte Ratschläge...

wezman

Hallo Gromit
Naja gut, als Experten würde ich mich nicht gerade bezeichnen. Aber als einer bezeichnet zu werden geht schon runter wie Öl.  :3:
Nein im ernst. Du hast das richtig erkannt. Die Blitzlichtkartuschen sitzen in einem kleinen Schacht oberhalb der Triebwerksauslässe. Ich habe aber eben noch mal ein paar Bilder gesichtet. Und wie es scheint waren die Klappenkanten nicht bei jeder Phantom mit rot gestrichen. Sprich das die Klappen im geschlossenen Zustand auch als solche erkennbar waren/sind. Von daher haste es also doch nicht "falsch" gemacht.
Was den Behälter angeht handelt es sich um einen ALE 38 Düppelbehälter.