Hallo!
Vielen Dank erstmal für die positive Aufnahme des Modells.

Zum Bau möchte ich noch ein paar Anmerkungen machen, die über die Hinweise zu anderen bereits von mir gebauten Sabres hinausgehen. Der Bau erfolgte komplett oob und war weitgehend problemlos. Spachtelmasse kam nur beim Zusammenbau der Rumpfhälften zum Einsatz, wo eine kleine Spalte zu schliessen und zu verschleifen war, und bei einer kleinen Sinkstelle am Rumpf. Eine Cockpithaube habe ich versemmelt, weil die beim Einkleben
etwas Spannung braucht, um anständig zu sitzen.
Etwas viel Spannung führte allerings zum Reißen der Cockpithaube, die dann aus einem Revell-Bausatz ersetzt wurde. Da werde ich mir also noch Ersatz besorgen müssen, was bei Revell normalerweise kein Problem ist, auch wenn´s ein paar Euro kosten sollte.

Bei meinen anderen Sabres hatte ich das Problem, dass etwas Farbnebel in das Cockpit gelangt ist und sich von innen an der Verglasung niedergeschlagen hat. Um das zu verhindern, habe ich alle Öffnungen im vorderen Bereich des Rumpfes (z.B. die Kanonen) von innen mit schwarzem Isolierband verschlossen, wobei ich allerdings die nichtklebende Seite mit Sekundenkleber an die Innenseite des Rumpfes geklebt habe, um eine dauerhafte Klebung ohne Nebenwirkungen sicherzustellen. Nach dem Zusammenbau des Rumpfes habe ich weiterhin durch die Öffnung, die später durch die Tragflächen verschlossen wurde, einen mit Weissleim getränkten Wattebausch hinter das Cockpit geschoben, um den Vorderrumpf komplett vom Hinterteil abzuschließen. Der Erfolg rechtfertigt imho den Aufwand, die Verglasung ist absolut klar geblieben.
Besonders aufwändig war die Lackierung, so viele Schichten habe ich bisher noch nie auf ein Modell aufgebracht:
- graue Grundierung (Tamiya) im Cockpitbereich,
- weisse Grundierung (Tamiya) über das gesamte Modell,
- die Unterseite und etwas mehr in zwei Schichten Bare Metal Silver von Tamiya aus der Spraydose,
- anschließend Klarlack (Gunze SuperClear), da das Silber sehr empfindlich war,
- danach drei Schichten selbst angemischtes Blau - Hansa-Künstlerfarben - per Airbrush auf die Oberseite,
- Klarlack zur Versiegelung,
- nach den Decals wieder Klarlack,
- nach einem Washing mit grau-brauner Plaka-Suppe das abschließende Seidenmatt-Finish (Gunze TopCoat).
Also alles in allem 12 Schichten, falls ich mich nicht verzählt habe.

Das Blau habe ich mir nach Bildern der Frecce-Gina im Internet angemischt, die das gleiche Farbschema verwendet hat. Farbfotos von entsprechenden Sabres habe ich nicht auftreiben können. Das Washing kommt übrigens auf den Blitzfotos recht deutlich zur Geltung, bei Tageslicht wirkt es eher dezent. Auf den blauen Flächen bringt es etwas Tiefe, ohne direkt aufzufallen, wie ich finde. Auf den Flächenunterseiten hat´s allerdings eher gar nicht geklappt, wie man noch sehen wird. Wohl aufgrund des eher schlechten Zustands der gezeigten Ginas, i.d.R. Museumsmaschinen, habe ich dieses Mal Seidenmatt für angemessen gehalten, obwohl im Original wahrscheinlich ein hochglänzendes Finish verwendet wurde.
Etwas problematisch waren die Decals. Die Kokarden auf den Flügeloberseiten sind mir im ersten Versuch verbröselt, als ich mit Weichmacher drangegangen bin. Nicht so wild, dachte ich mir, runter damit und nochmal versuchen, schließlich hatte ich ja den Decalsatz doppelt. Leider habe ich sie nicht runter bekommen, ohne den Lack etwas zu beschädigen, was aber zum Glück kaum auffällt. Beim zweiten Versuch habe ich dann den Weichmacher weggelassen, was etwas mehr auffällt. Bei allen anderen Decals hat der Weichmacher übrigens perfekt funktioniert, ich tippe daher auf einen Verarbeitungsfehler, vielleicht waren die beiden Kokarden noch nicht trocken genug.
Die Flügelunterseiten zieren, wie man auf den Bildern noch sehen wird, die italienischen Nationalfarben. Leider sind die entsprechenden Decal etwas zu schmal geraten, so dass vorne und hinten ein minimaler Streifen in silber übrig geblieben wäre. Hier war der zweite Decalsatz dann absolut notwendig, ansonsten hätte man diese Bereiche wohl komplett lackieren müssen.
Wie bei meinen anderen Sabres fehlt auch hier der Innenspiegel - das Ding ist einfach zu fummelig für mich.
Original von Mr. Hudson
... die Sabre ohne Tragflaechenzubehoer ...
Eigentlich hätten auch bei der Kunstflug-Sabre die Außentanks dazugehört. Ich habe sie allerdings weggelassen, weil sie - komplett in Rot - die Wirkung der italienischen Trikolore gestört hätten, und ich wahrscheinlich beim nötigen Anmischen nicht den perfekten Farbton getroffen hätte.

Hinzu kommt, dass die Sabre auf mich "clean" deutlich filigraner wirkt als mit Außenlasten, was dann für mich auch wieder besser zu einer Aerobatic-Maschine passt.
So, genug Text, danke für´s Lesen!
Viele Grüße, Christian