Danke schön!
@ panzerchen, KlausH und flugwuzzi: So sah das Teil zwischenzeitlich einmal aus:

Nach einer grauen Grundierung mit der Tamiya-Sprühdose habe ich zunächst ordentlich schwarze Farbe mit der Airbrush ausgetragen, besonders an Panellines, Lufthutzen und änhlichen Stellen, aber teilweise auch nach Belieben. Dann war ich der Meinung, dass etwas mehr Kontrast nicht schaden könnte, und habe mit weisser Farbe die größeren Flächen aufgehellt und noch hier und da einige Punkte gesetzt. Verwendet habe ich wieder Acryl-Farben aus dem Künstlerfarbenangebot von Hansa.
Hierbei kam mir extrem zugute, dass ich mir eine neue Airbrush zugelegt habe. Mit der bisherigen Triplex habe ich nur flächige Lackierungen hinbekommen, mit der neuen Evolution 2in1 kann ich auf einmal auch feinere und punktuellere Arbeiten.

Für die graue Farbe habe ich dann Revell AquaColor 374 verwendet, in einer recht dünnen Mischung mit destilliertem Wasser, so über den Daumen etwas mehr als 2,5 zu 1. Damit habe ich dann so lange flächig lackiert, immer so wenig wie gerade eben möglich, bis ich der Meinung war, dass die Wirkung passt.
Diese Vorgehensweise sollte übrigens tatsächlich
nur die grauen Flächen auflockern, eine spezielle Heraushebung der Panellines habe ich damit nicht vorgehabt. Dafür hätte ich später noch ein Washing gemacht, allerdings habe ich mich dann wegen der meiner Meinung nach ohnehin schon guten Wirkung der Gravuren auf die Hervorhebung von Details - Lufthutzen und -auslässe, Ansätze der Steuerflächen, Vorflügel, Räder und Triebwerk - beschränkt.
Mit dem ersten Versuch bin ich sehr zufrieden, und ich freue mich sehr über die positive Resonanz!

Ein Missgeschick auf der Zielgeraden mit Farbresten an den Fingern beim Anfassen des Modells (

) konnte ich übrigens relativ gut kaschieren. Wer genau hinsieht, sieht oben am Übergang des Rumpfes zur rechten Tragfläche einen etwas helleren Bereich, der auch im Glanzgrad nicht genau passt.

Original von Flugwuzzi
Wie auch Carzenburg meint ... die Kanzel ist super geworden ... was ist dein Geheimnis?
@ Carzenburg und flugwuzzi: Bei den Kanzeln habe ich schon alles mögliche ausprobiert, Tamiya-Tape und Holzleim waren meine bisherigen Favoriten. Für einige Modelle auf Halde habe ich mir auch schon Unterstützung von Onkel Eduard zugelegt, aber bisher nicht eingesetzt. Bei der Rafale habe ich erstmals Maskierflüssigkeit verwendet, und zwar von der tschechischen Firma Agama, die übrigens auch ganz hervorragende Farben produziert. Frühere Versuche mit Maskol und wie die Sachen alle heißen sind grundlich daneben gegangen, das Zeugs hat viel zu sehr gestunken und hatte eine für meine Verhältnisse viel zu zähflüssige Konsistenz, um auch nur ansatzweise eine vernünftige Kante hinzubekommen. Die Maskierflüssigkeit von Agama verbreitet zwar auch einen leichten Hauch von Ammoniak, aber wirklich nur einen leichten. Dafür stimmt die Konsistenz zu 100%: Flüssig genug, um mit einem Zahnstocher an die Kanten gebracht zu werden und sich dann mit Kapillarwirkung schön hineinzuziehen, und fest genug, um nicht gleich über das ganze Modell zu verlaufen.
Bei geraden Kanten würde ich weiterhin eher auf Tamiya-Tape setzen, für die Rundungen der Rafale-Verglasung war das aber einen Versuch wert, der ganz gut hingehauen hat.
Original von Erdinger
Genie und Wahnsinn? Na, da bin ich aber gespannt.
@ Erdinger: Genie und Wahnsinn - die Rafale ist ein ganz fantastischer Bausatz mit wenigen Schwächen, dann aber richtig. Es gibt im Netz eine Menge Reviews, daher möchte ich mich hier nur auf die Dinge beschränken, die mir besonders aufgefallen sind.
Genie: Detaillierungsgrad und auch die Qualität der Details sind einfach überragend, mindestens auf dem Niveau von Tamigawa. Bei einigen Kleinigkeiten sieht die Rafale im Original etwas anders aus, aber na ja, dieses wie ich finde sehr formschöne Flugzeug ist sehr gut getroffen. Ein Fehler ist eine Positionslampe auf der Spitze der Seitenflosse, was sich aber problemslos durch einfaches Abschleifen lösen läßt. Die Auslegung des Bausatzes ist auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, z.B. bei getrennten Wannen für beide Cockpits, aber im Ergebnis sehr durchdacht, da so die Cockpits dicht nach innen abschließen und sich keine Probleme mit eindringendem Sprühnebel ergeben. Cockpit und Fahrwerk sind sehr detailliert und bestehen aus einer Unmenge von Einzelteilen. Die Passgenauigkeit ist größtenteils hervorragend. Die Steuerflächen sind zwar angegossen, aber freigestellt.
Wahnsinn: Die Passung der Lufteinläufe und der Tragflächen ist, nun ja, gewöhnungsbedürftig. Bei den Tragflächen ist das leicht zu korrigieren, bei den Lufteinläufen ohne größere Flurschäden nicht. Ich habe mich an dieser Stelle für vorsichtiges Angleichen und Auffüllen der Kante entschieden, ohne sie aber ganz verschwinden zu lassen. Die Cockpitverglasung ist sehr dick, nicht ganz klar und auch nicht ganz schlierenfrei. Leider auch leicht zerkratzt, da Revell hier an einem kleinen Extrabeutel gespart hat. Fast alle anderen transparenten Teile, vor allem die HUDs, die Sensoren vorne vor dem Cockpit, die Spitzen der Magics und die Positionslichter, hatten unschöne Lufteinschlüsse, was dazu führe, dass ich diese weitestgehend übermalt habe. Einem Modell dieser Qualität hätte auch ein Innenleben in Form von Triebwerkseinläufen nicht geschadet, statt die Lufteinläufe offen in der Höhle des Innenrumpfes enden zu lassen. Was besonders verwunderlich ist, da die Schächte des Hauptfahrwerks nach vorne hin offen sind und so für eine schöne Lichtquelle sorgen, wenn man von vorne auf das Modell schaut.

Ich habe mich beholfen, indem ich die Schächte verschlossen habe (mit Teflonklebeband, das ich gerade zur Hand hatte) und den gesamten Innenrumpf mattschwarz lackiert habe, um zumindest optisch für einen gewissen Tiefeneindruck zu sorgen.
So ein bißchen hatte ich das Gefühl, dass sich bei dem Modell zunächst die Entwickler und Formenbauer so richtig ausgetobt haben, um zu zeigen, was sie können. Und das ist eine Menge! Anschließend scheinen aber auch die Kostenrechner zu Wort gekommen zu sein.
Wobei man aber nicht vergessen sollte, dass der Einfluss der Kostenrechner zu einem Revell-typisch preisgünstigen Modell geführt hat. So bitte ich meine Kritik auch zu verstehen: Preis und Leistung stehen in einem spitzenmäßigen Verhältnis zueinander. Es wäre aber eben noch besser gegangen, aber dann wahrscheinlich auch teurer!
Viele Grüße, Christian
Nachtrag:
Etwas Vorsicht ist auch bei den Decals angebracht, das hätte ich fast vergessen. Zum einen braucht es eine wirklich hochglänzende Oberfläche wie eine polierte Schweineschwarte, um silbern zuverlässig zu verhindern. Zum Test geklebte Decals auf normal glänzender Oberfläche zeigten deutliches Silvering. Daher habe ich zweimal hochglänzend lackiert, dann ging´s.

Zum anderen sind Unmengen von Weichmacher notwendig gewesen, um die sperrigen Dinger zum richtigen Anschmiegen zu bringen. Auf Mr. Mark Softer haben die kaum reagiert, erst nach mehrmaliger Anwendung von Mr. Mark Setter ging´s dann. Nach dem matten Klarlack wirken die dann aber wirklich wie auflackiert, es ist kein Hauch eines Trägerfilms mehr zu erkennen.