Jetzt geht´s auch endlich mal bei mir los!
Das Projekt:
Zum Zwecke der Übung soll aus dem Revell-Bausatz der "BEAGLE" (1/96), die - wie schon mehrfach erwähnt - auf dem Bausatz der BOUNTY (1/110) aufgebaut ist, ein typischer Frachtsegler wie die "BETHIA" werden. D. h. ein unbewaffnetes Frachtschiff mit Flachdeck und einer Besegelung wie die BOUNTY. Das hat zum einen den Grund, dass ich kein reales Vorbild nachbauen kann (denn dafür reichen weder die Teile des Bausatzes noch meine Kenntnisse) und zum Zweiten soll es eigentlich nur eine Übung - eigentlich sogar ein Test - werden.
Die Zielsetzung:
Ursprünglich wollte ich mit dem Modell die Bemaltechnik üben, die hier so meisterhaft vorgeführt wird. Wie-lasse-ich-Plastik-wie-Holz-aussehen! HWB hat mich mit seiner wunderschönen JUPITER aber auf eine Idee gebracht: warum nicht wie er Holz-"Leisten" auf den Rumpf kleben. Gut - im Unterschied zu ihm habe ich einen Plastik-Rumpf. Aber das erspart mir die staubige Arbeit des Vollrumpferstellens, die ich derzeit in der Wohnung ohne Bastelkeller nicht leisten kann/will.
Ich möchte nicht verhehlen, dass ich die mehrfachen Warnungen gerade von Euch "Profis" und "Amateuren" (im klassischen Wortsinne!) durchaus sehr ernst nehme. Am deutlichsten den, dass das Holz bei Feuchtigkeitsunterschieden arbeiten will - das Polystyrol vermutlich aber deutlich weniger. Das kann heißen, dass das Modell bald Wellen aufwirft ... Bestimmt bin ich auch nicht der erste, der so eine Idee hatte - und sollte ich scheitern: Ihr könntet es jederzeit zur Warnung erneut nachlesen.
Wenn´s aber klappt, dann hoffe ich, das billige Plastikschiff auf einen Schlag etwas aufgewertet -und mir die Arbeit der Darstellung von Holz vom Leibe geschafft zu haben.
Nun denn:
Damit aus der Beagle, die ein erhöhtes Achter und Vordeck hat, ein Flachdecker wird, muss das Deck zersägt werden.
Vorher:

Nachher:

Das ist notwendig, damit ich die unglaublich ungenaue Passung zwischen der offenen Reling der BOUNTY im Mitt- und Vorschiffbereich und der am Deck angeformten "Ausfüllung" derselben für die Darstellung einer umlaufenden geschlossenen Reling der BEAGLE los werde.
Flugs von unten mit Reststücken verklebt - so könnte das Deck also eingebaut aussehen:

Mit den Figuren wollte ich dann einen Vergleich von möglichen Masstäben machen: die Piraten sind in 1/87 (H0), die Dame in weiss ist eine Preiser Architekturbedarf-Figur 1/100 und der Herr im Anzug ein Preiser-Männlein für die Spur N (1/160):

Man sieht recht deutlich: die Piraten würden leicht über die Reling fallen - zu groß!
Der Herr im Anzug ist etwas winzig. Die Dame in weiss mit ihren Reizen scheint - von allen Proportionen her - am Besten auf das Deck zu passen. Oder irre ich mich?
Ist eigentlich auch nicht anders zu erwarten: die BEAGLE wäre in 1/96 gewesen, die BOUNTY (Rumpfhälften) wohl in 1/110.
Hier muss ich aber gleich noch einen Ausruf des

´s für HWB los werden. Erst mit dem Hantieren der Spur-N-Figur wurde mir bewußt, in was für einem winzigen Maßstab die Jupiter gebaut ist. Das ist irre: ich konnte die Figur mit blosen Händen nicht aufstellen - viel zu zittrig! Ich musste eine Pinzette nehmen und die Hand abstützen. Dieser Figur einen Hut aufzusetzen und ihr eine Uniform anzu"ziehen" (bemalen) ... WAHNSINN!
Und jetzt beginne ich zu begreifen, was es heissen muss im Masstab 1/700 zu bauen! Da fällt mir das Schiffchen im Trockendock ein - Talikser? Wow!
Als nächstes wollte ich einige der Öffnungen im Deck wirklich auf machen - und die zwei Absätze, die wohl als Podest für Aufgänge des Achterdecks bestimmt waren - wegfräsen, damit sie mir später beim Beplanken nicht im Wege sind:

Das so erstellte Deck hat eine Vielzahl von Süllborden, die eigentlich nicht wirklich alle für Aufgänge oder Laderaumöffnungen gedacht waren. Einige davon sind Podeste für z. B. Oberlichter - die ich aber auf meinem Flachdecker nicht nutzen will.
Ich möchte das Schiff später vermutlich in einem Diorama im Sturm darstellen - daher werden einige der "Ladeluken" verschalkt sein. Andere sollen aber offen sein, damit die Mannschaft Ladung nach oben bringt und über Bord wirft (es wird ein Spektakel!)...
Also noch ein paar Öffnungen mehr reinfräsen:

Auch an den Rumpfhälften müssen erhabene Strukturen verschwinden, damit sie der Beplankung nicht im Weg sind.
Vorher:

Nachher:

Innen am Schanzkleid sind leider keine echten Belegnägel, sondern billige Attrappen. Ich weiß zwar noch nicht, wie ich die wieder hinbekomme - aber so gehts nicht: WEG DAMIT!

Das zerpflückte Gesamtwerk:

Bis hier habt Ihr also nur sehen können, wie ein Bescheuerter mit seinem Proxxon an einem Bausatz rumkratzt .. drückt mir die Daumen, dass ich da auch wieder ein schönes Modell draus machen kann.
Die Planken will ich zwischen 1,4 und 1,5 mm breit machen und zwischen 45 und 60 mm an Deck und 60 und 75 mm am Rumpf aufkleben. Möglicherweise ist es das Beste, die Barkhölzer in einem Stück zu machen und die Trennungen (wie heißen die?) einfach "einritzen". So könnte ich auch die Stücke des Kiels - vor allem am Bug - darstellen. Bei den Barkhölzern muss ich dann aber einen ziemlich breiten Streifen ziemlich verwinden und ankleben. Das wäre mehrteilig (längsgeteilt) sicher einfacher - aber eben nicht ganz richtig, weil die ja "verzahnt" waren. Das traue ich mir aber noch nicht zu. Habt Ihr da andere Vorschläge?
Vermutlich muss ich auch die erhabenen Trennfugen auf Rumpf und Deck runterschleifen. Z.T. hab´ ichs mit dem Proxxon schon versucht - aber das war so nix. Mal sehen. Wer hat schon eine effektive Methode gefunden, Strukturen weg zu arbeiten? Welches Schleifpapier? Welches Werkzeug?