Lindberg Pirate Ship Jolly Roger

Begonnen von tomPA, 19. Juli 2007, 22:46:58

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tomPA

Lindberg - Pirate Ship Jolly Roger  
 


Modell:  Pirate Ship Jolly Roger
Hersteller:  Lindberg
Maßstab:  1:150
Art. Nr. :  70874
Preis ca. :  35 Euro plus Porto








Beschreibung:  

Was wir hier haben ist eigendlich ein Modell eines Modells einer französischen Fregatte im
Marinemuseum in Paris, der "La Flore dite Americaine". Der Masstab stimmt scheinbar recht gut
mit der Wirklichkeit überein, denn ich hab mir die Pläne des Originalmodelles aus Paris
kommen lassen, .
Es handelt sich vermutlich um die Zweitverwertung eines alten "La Flore" Bausatzes infolge des
in letzter Zeit aufgekommenen karibischen Piratentrends.
Der Bausatz lässt sich in Qualität und Ausführung durchaus mit den Modellen der "Superbe" oder
der "Glorieux" im selben Masstab von Heller vergleichen. Planken und Holzmaserung sind erhaben
und nicht zu gross ausgeführt. Am Überwasserschiff sind sogar die Nägel der Beplankung angedeutet.
Segel und Wanten sind aus üblichem Plastikmaterial und eine kleine Rolle schwarzer Zwirn, wohl
als Takelgarn gedacht, liegt bei.
Was mich sehr überrascht hat, sind die zwölf Mann Besatzung, die bei einem der Spritzlinge
enthalten sind. Ich hab das sonst noch nie in diesem Masstab gesehen.
Leider scheint die Gussform ihre besten Tage schon hinter sich gehabt zu haben. Bei meiner
Packung zeigten sich doch teils grosse Grate, welche aber beim Bau problemlos zu entfernen sind.
Für grosse Teile der Bauanleitung liegt leider nur eine kleine deutsche Übersetzung als separates
Blatt anbei.





 
 
 


Fazit:  

Sehr schöner Bausatz mit gutem Potential. Wenn man Segel, Wanten und Takelung selber macht
und die Vorschläge zur Bemahlung ignoriert, so dürfte sich ein recht ansehnliches Modell daraus
bauen lassen.

+ Besatzungsfiguren
+ Erhabene Maserung und Plankengravuren am kompletten Rumpf und Deck
+ Takelplan besteht aus Auszügen der Pariser Museumspläne
+ Bauanleitung besteht nicht aus Zeichnungen, sondern aus Photos

- Zweitverwertung als Phantasieschiff
- Deutsche Übersetzung der Bauanleitung
- Einige Blöcke und Jungfern wären wünschenswert gewesen

nOnliQuid

Ahoi,

ja das ist doch mal ein kleiner,feiner Bausatz. Wo bekommt man denn diese Lindberg Modelle her?
Also ich hab sie noch nicht in den allgemein bekannten Onlinehändlern gesichtet?! Gibs die Firma überhaupt noch? *dummi*
Und ich kann dir nur beipflichten,mit etwas Erfahrung lässt sich ein richtiges Schmuckstück draus machen.
Kommt den noch ein Baubericht? malsofrag^^

Bernd B.

ZitatOriginal von nOnliQuid
Wo bekommt man denn diese Lindberg Modelle her?

Hauptsächlich aus den USA, aber auch einige britische Modellbauversender führen die - es gibt insgesamt vier "Piratenschiffe" udn einen "Fliegenden Holländer" von Lindberg, zwei Piratenwaffen (dürften die alte Pyro-Kits sein) und einen "Piratenschädel" ...

Ergänzung: Schau 'mal unter http://www.modelhobbies.co.uk/shop/lindberg-m-178.html

AnobiumPunctatum

Die Lindberg Bausätze sind witzig. :6:

Die Jolly Rogers erinnert mich an die "Constitution", das Piratenschiff Henry Morgans erinnert mich an die "Le Saint Louis", Blackbeards Schiff ist die "Royal Souvereign" von Airfix, die Captain Kidd die "Wappen von Hamburg I".

Piratenschiffe lassen sich wohl einfach besser vermarkten wie die Original  :2:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

tomPA

Hi,

Jolly Roger ist definitiv die La Flore aus Paris. Hab mir die Pläne aus Paris kommen lassen und verglichen. Mit der Constitution hat das Teil nix zu tun.
Mir ist´s eigendlich egal ob jemand nen alten Bausatz unter falschem Namen zweitverwertet. Hauptsache der Bausatz bleibt zu kleinem Kurs im Handel, was auf der Verpackung steht, juckt mich nicht...
Bekommen hab ich ihn über Ebay. Er taucht da alle paar Monate mal auf.
Baubericht vieleicht später, momentan ist die Phenix fast fertig und danach ist erts einmal die Tarkelage der Glorieux dran..


Gruss

Tom

AnobiumPunctatum

ZitatOriginal von tomPA
Hi,

Jolly Roger ist definitiv die La Flore aus Paris. Hab mir die Pläne aus Paris kommen lassen und verglichen. Mit der Constitution hat das Teil nix zu tun.

Einen Bausatz der La Flore kannte ich bis jetzt noch gar nicht. Danke für die Korrektur
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

tomPA

Hi Christian,

ich kenne den Originalbausatz auch nicht, noch kenne ich den Hersteller. Fakt ist allerdings das er nach den Museumsplänen entstanden ist und nicht von Lindberg sein kann. Lindberg ist hier nur Zweitverwerter wie bei den anderen "Piratenschiffen" auch.
Dazu dürfte der "Erstverwerter" schon lange (20+ Jahre?) nicht mehr existieren, denn es tauch immer nur die Jolly Roger Variante bei Ebay auf. Das Originalmodell schein wie vom Erdboden verschwunden zu sein.
Mir gefällt er auch deswegen, weils der einzige Eindecker in 1:150 ist, der als Plastikschiff momentan erhältlich ist. Revells United States/Constitution ist leider nicht wie angegeben 1:150, sondern bestenfalls circa 1:180.

Gruss

Tom

janmaat

Hallo zusammen,

zum Lindberg-Bausatz:

ZitatFakt ist allerdings das er nach den Museumsplänen entstanden ist und nicht von Lindberg sein kann. Lindberg ist hier nur Zweitverwerter
(alle Zitate in diesem Beitrag von tomPA).

Das halte ich definitiv für falsch; Lindberg hat den Bausatz schon in der ersten Hälfte der 70er Jahre angeboten (allerdings mit anderem Deckelbild); ich habe den Bausatz damals selbst gebaut (leider inzwischen geschrottet). Insgesamt ein fein ausgearbeiteter Modellbausatz einer Fregatte, die vor allem durch die elegante und harmonische Linienführung besticht - wie die Fregatten an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert überhaupt. Übrigens wurde zumindest in den 70er oder 80er Jahren die "La Flore dite L'Americaine" von Steingräber als Holzbaukasten (in größerem Maßstab) angeboten. Ich habe einen alten Katalog dieser Firma, wo ein Hochglanz-Farbfoto enes aus diesem Baukasten recht gut gebauten und schwimmfähig gemachten, im Wasser schwimmenden Modells die Titelseite des Katalogs ziert.

In Ergänzung zu tomPA s mit Recht lobender Beschreibung möchte ich noch anmerken: An einige kleinere und größere Fehler oder Unzulänglichkeiten kann ich mich allerdings auch erinnern.

- Zum einen sind die Verzierungen des Heckspiegels etwas dürftig und m.E. zu wenig erhaben geraten, zum anderen sind die Leisten der Fensterkreuze der Heckfenster viel zu breit - hier müsste man aus entsprechend schmalen Polystyrolstreifen neue Fensterkreuze bauen und anstelle der herauszuschneidenden Originale des Bausatzes einsetzen. Auch würde es die Wirkung des Hecks ungemein heben, wenn man die scratch gefertigten, zierlicheren Fensterkreuze mit dünner, starrer Klarsichtfolie hinterklebt.

- Zum anderen kann ich mich erinnern, dass die Galionsfigur im Vergleich zur feinen Strukturierung der Holzoberflächen äußerst dürftig und einfach modelliert ist.

- Schließlich sind die Halte- und Führungsbrillen für die Leesegelspieren an Unter- und Marsrahen zu grob und voll gegossen. Hier sollte man die Leesegelspieren von der Rah abtrennen, die Reste der Bausatzt-Leesegelspieren-Brillen wegschneiden und aus entsprechend schmalen Streifen dünnen Alublechs neue Brillen modellieren. Auch müssten die unteren, mit Schwanenhals in den Rüsten eingehakten Leesegelspieren für die Untermast-Leesegel ergänzt werden.

- Schließlich: für eine gute Wirkung des Modells wäre es wichtig (falls möglich), die Geschützrohre aufzubohren, denn die werden voll massiv geliefert.

- Schwierig dürfte auch werden, die aus Weichplastig geformten Wanten mit angegossenen Jungfern zu ersetzen, denn die Jungfern sind, wenn ich mich recht erinnere, an den Untermasten bestenfalls 2 mm im Durchmesser, bei den Mars- und Bramanten entsprechend kleiner. Auch dürften bei Maßstab 1:150 nicht wenige Blöcke die Länge von 1 mm nicht überschreiten; sicher nicht ganz einfach, so kleine Blöcke anzufertigen - und v.a. einzubinden.  Aber für Meister der Feinstmotorik mit entsprechender Erfahrung, technischem Können und geeignetem Wekzeug eine spannende  Herausforderung!

Was die Minus-Bewertungen von tomPA betrifft, so kann ich mich diesem Kritikpunkt rückhaltlos an schließen:
ZitatEinige Blöcke und Jungfern wären wünschenswert gewesen

Aber das ist ja ein generelles Problem bei Plastik-Modellbausätzen von Segelschiffen - eigentlicjh aller Anbieter. Und mir am allerwenigsten einleuchtend. Denn vernünftige, sauber modellierte und gespritzte Jungfern, Blöcke, Nagelbankleisten und anderen Führungs- und Belgteilen, die zur Takelung eines Segelschiffes vonnöten sind, einmalig für alle vom jeweiligen Hersteller angebotenen Modellmaßstäbe als Spritzgussform herzustellen und in der jeweils benötigten Anzahl den verschiedenen Bausätzen beizulegen, wäre vermutlich kein so kostenintensives Unterfangen, dass ein Hersteller darüber pleite ginge. im Gegenteil: Ich vermute, für Leute, die mit einem gewisen Anspruch ein Plastikmodell eines Segelschiffes bauen wollen, wäre das wissen, dass eine halbwegs vernünftige Takelung des Modells mit entsprechend dem Baukasten beigellegten Teilen möglich ist, ein zusätzlicher Kaufanreiz. Es ist mir sowieso ein Rätsel, weshalb Anbieter von Zubehör- und Beschlagteilen diesen Markt noch nicht entdeckt haben. Denn bei Maßstäben von 1 : 100 und kleiner sind die meisten Größen der aus Holz angebotenen Blöcke und Jungfern einfach überdimensioniert.  By the way: Bei vielen Bausätzen fehlt solches Material ja völlig, und da, wo es im Bausatz enthalten ist, kann man es in den meisten fällen nicht gebrauchen, weil Form, dimensionen und anderes einfach grottenfalsch sind - sei es die zu geringe dicke der Jungfern mei Hellers Soleil Royal oder die unsäglichen Blöcke, die Revell seinen Baukästen beigibt: viel zu großes Loch für die Durchführung des Taus, ganz zu schweigen von der als überdimensionierter Plastikring angespritzten Schlaufenzurring, Ganz zu schweigen von den Doppelblöcken dieser Firma, die nicht einmal eine Trennung aufweisen, um die Doppelscheibigkeit wenigstens anzudeuten.

Weniger schlimm finde ich diesen, von tomPa monierten Punkt:
ZitatDeutsche Übersetzung der Bauanleitung
wobei ich allerdings die Anleitung des heutigen Bausatzes nicht kenne. Bei mir war auch ein DIN A4-Faltblatt in Deutsch beigelgt, in Verbindung mit der Generalanleitung, die keine Fotos, sondern Zeichnungen zeigte, war mir als damals noch wenig erfahrenem Modellbauer ein problemloser Zusammenbau möglich.

ZitatZweitverwertung als Phantasieschiff
Klar ist die Ausgabe des Modells eines historisch eindeutig belegbaren Schiffes als Piratenschiff ein alberner, bauernfängerischer Marketingtrick. Aber auch mir damaligem, noch wenig erfahrenen, aber neugierigen Jungspund würde beim Suchen in büchern und Blättern in Katalogen von Bausatzanbietern bald klar, dass es sich in Wirklichkeit um die La Flore handelt - so wie das zweite, damals verfügbare Lindbergsche Piratenschiff die Wappen von Hamburg darstellte.

Diesen Schummel würde ich auch heute noch bzw. wieder jederzeit in Kauf nehmen, wenn dafür bei der La Flore die Heckfenster richtig dimensioniert, die Kanonen aufgebohrt, und die andern, von mir zusätzlich zu den von  tomPa erwähnten Mängeln angeführten Unzulänglichkeiten behoben wären.

Ach so: Die üblichen tiefgezogenen Plastiksegel sind natürlich der übliche, unrealistisch wirkende Schrott. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich damals - noch reichlich ungeschickt - aus Stoff gefertigte, geborgene Segel dargestellt. Modellbauer mit entsprechendem Können werden auf die Baukastenlösung verzichten und das Modell entweder mit Stoff-/Seidenpapiersegeln oder ganz ohne Segel, aber mit komplettem stehendem und laufendem Gut bauen.

Insgesamt finde ich den Bausatz durchaus gelungen (wie die heutige Spritzqualität der Teile ist, kann ich natürlich nicht beurteieln), und  für den noch wenig erfahrenen Einsteiger lässt sich daraus oob ein ansprechendes Modell bauen. Für versiertere Modellbauer, die im Maßstab 1:150 auch klein- und Kleinstteile anfertigen und ergänzen können, ergeben sich Möglichkeiten, eine wirklich schöne, elegante, wohlproportionierte französiche Fregatte des späten 18, Jahrhunderts ins Werk zu setzen. Wenn man den Bausatz verfeinert, sollte man aber im einsehhbaren Bereich, also ab dem Hauptdeck, unbedingt die Rumpfstärke auf eine realistische Dicke erweitern (wie das gemacht wird, zeigt anschaulich ein Baubericht zur Soleil Royal von Heller in diesem Forum - find den entsprechenden thread grad nicht). Diese ist - wie bei praktisch allen Plastik-Modellbausätzen von Segelschiffen - bei den beiden Rumpfschalen der La Flore alias Jolly Roger zu gering.

Ciao

 :mariinee: Edgar

Bernd B.

ZitatOriginal von tomPA
Fakt ist allerdings das er nach den Museumsplänen entstanden ist und nicht von Lindberg sein kann. Lindberg ist hier nur Zweitverwerter wie bei den anderen "Piratenschiffen" auch.
Dazu dürfte der "Erstverwerter" schon lange (20+ Jahre?) nicht mehr existieren, denn es tauch immer nur die Jolly Roger Variante bei Ebay auf. Das Originalmodell schein wie vom Erdboden verschwunden zu sein.

janmaat hat es eigentlich schon gesagt - aber ich will nochmal einhaken: Ich verstehe nämlich nicht, wie Du zu diesen Aussagen kommst.

Lindberg ist eine Traditionsfirma wie Airfix und hat sich seit Jahrzehnten als Randexistenz durchgeschleppt, kaum neue Modelle entwickelt (US-Autos im Hausmassstab ausgenommen) und besteht schon seit Anno Dunnemals (1930er). In den frühen 1970ern war man auch in Deutschland stark präsent, zusammen mit Aurora. Der Rest ist Geschichte.

Der Kit der La Flore ist mindestens schon 1963 bei Lindberg erschienen und war (so weit ich weiss) ein Original Lindberg-Modell. Bei eBay in de USA taucht dieses Sammlerstück gelegentlich auf - ist aber eigentlich durch die Neuauflagen uninteressant geworden. Naturgemäss sind bei Auktionen die Piratenvarianten öfter (und billiger) zu bekommen. Die la Flore ist nicht eine der Lindberg-Wiederauflagen von Pyro oder Lifelike.

Die derzeitigen Piratenschiffe sind Wiederauflagen historischer Schiffe im Piratentrend, stimmt - das aber hat mit Johnny Depp und Walt Disney nichts zu tun. Die ersten Exemplare dieser Kits habe ich um 1996/97 bei Rettkowski und Budnikowski in Hamburg gesehen. Und das war lange vor "Pirates of the Caribbean". Das einzige offensichtliche Cash-In-Model ist die von Revell USA gerade herausgebrachte Jolly Roger - und die hat ja sogar Disney-Bezug.

modellbau.fan

... wen es vielleicht interessiert, die Schiffshistorie des Modellvorbildes:

Franz. "La Flore", aka "La Vestal", aka engl. "H.M.S. Flora", aka amerikan. "The Flora", aka franz. "La Flore-Américaine", aka "La Reconnaissance"
:santa:

# 1756 - als französische 30-Geschütz Fregatte "La Vestal" (540tx, 124 X 31,8 X 16,4, 26-8, 4-4) in Brest konstruiert
# 1757 - Stapellauf als "La Flore" unter Kapitän Castellane mit 207 Mann (11 Offiziere) in Le Havre
# 20. November 1759 - Teilnahme an der "Seeschlacht von Quiberon"
# 08. Januar 1761 - Kaperung durch die britische Fregatte "H.M.S. Unicorn"
# 16. Februar 1761   - Als "H.M.S. Flora" (699bm, 131.5 X 34.5, 26-9, 4-4, 2-6) unter Kapitän John Brisbane mit 220 Mann in britischen Dienst gestellt.
# 27. April 1776 - Eskortierung von 33 Schiffen (30 Transporter, 2 Versorgungsschiffe und 1 Lazarettschiff) mit 3.200 Soldaten des 42. und 71. Highlander-Regiments von der Flußmündung Clyde (Greenock in Schottland) mit Order in das evakuierte Boston. In der ersten Maiwoche wurde der Konvoi in Höhe Fastnet/Cape Clear durch einen Orkan zerstreut. 5 Schiffe des Konvois wurden von den Amerikanern aufgebracht. Die restlichen 28 Schiffe erreichten mit der "H.M.S. Flora" Boston zusammen mit dem nächsten Konvoi aus Halifax oder kamen vereinzelt nach.
# 08. Juli 1777 - Rückeroberung der Fregatte "H.M.S. Fox" (28 – Patrick Fotheringham) zusammen mit der "H.M.S. Rainbow" (44 – Sir George Collier) vor    Neufundland, die tags zuvor von den amerikanischen Fregatten "Hancock" (32 – John Manley) und "Bosten" (Hector McNeil) erbeutet wurde.
# 08. August 1778 - Selbstversenkung bei der Evakuierung Newport Rhode Island im Strom
# 1780 - Bergung durch die Amerikaner und Neuausrüstung
# 1782 - Einsatz als amerikanischen Privateer "The Flora"
# 1784 - Rückkauf nach Bordeaux an die französische Marine als "La Flore-Américaine" Als die Franzosen feststellten, dass sie schon eine "La Flore" hatten, wurde das Schiff in "La Reconnaissance" umbenannt.
# 1787 - Neuausrüstung in Rochefort
# 1788 bis 1789 - Patroulliendienst vor der Küste Senegal
# 1792 - Außerdienststellung von der französischen Marine und Verkauf an Sieur Faure de Rochefort zum Einsatz als französischer Privateer
# 07. September 1798 - erneute Kaperung durch die britische H.M.S. Phaeton und Versteigerung im Admiralitätsgericht

Die Pläne der "La Flore" liegen in Paris ... und irgendwann in den 60igern wollten die Franzosen die Französisch-Amerikanischen-Beziehungen historisch manifestiern und schenkten J.F. Kennedy ein Modell der "La Flore". Das wird auch dann das Vorbild für den Bausatz geworden sein.

Ciao modellbau.fan :winken:

Albrecht

Hallo zusammen, der letzte Beitrag hier liegt schon einige Zeit zurück.
Bin gerade auf der Suche nach was anderem darüber gestolpert.
Um allen mal ein Bild der ürsprünglichen Verpackung des Lindberg Kits anfang der sechziger Jahre zu zeigen habe ich mal ein pic eingestellt.
Die linke Verpackung zeigt den heute als Jolly Roger von Lindberg angebotenen Bausatz als das was er wirklich ist: die französische Fregatte La Flore.
Als Jolly Roger scheint er sich über die Jahre wohl besser verkauft zu haben. Man muß ja nicht alles verstehen  ?(
In den 80er jahren war er auch bei Revell als fliegender Holländer im Programm. standesgemäß unter der englischen Bezeichnung Flying dutchman. Klingt gleich gefährlicher  :3:
Das rechte Bild zeigt die Wappen von Hamburg, die später bei Lindberg als Käptn Kidds piratenschiff angeboten wurde. Das Modell hat mit dem Schiff von Kidd der Adventure Galley selbstverständlich überhaupt keine Ähnlichkeit. Bei Revell und einigen anderen herstellern ist dieser Kit auch schon durchgelaufen.
So das wars von meiner seite. einfach mal nur zur Info.
Gruß Albrecht



masch3

Ahoi!

Vielen Dank für die Besprechung! Ich habe das Modell über eBay erworben.

Das Modell wird sich neben meiner Glorieux hoffentlich gut machen. Ich kann leider nicht der Auffassung folgen, das die Besatzung ein Plus sein sollte. Dafür ist die, meiner Meinung nach, viel zu einfach geraten.

Meiner Meinung nach waren die Fregatten die schönsten Schiffen ihrer Zeit.

//M :mariinee:

moorkapitaen

Moin Forum,

vieleicht interessant für Euch. Die Lindberg-Modelle werden seit diesem Jahr von der Firma Krick in Deutschland vertrieben:
http://www.krick-modell.de/shop_fachhandel/produktuebersicht.asp?grp=0,2,8,2

LG Jürgen
Mein Verein: www.moorkapitaene.de
Meine HP: www.j-kalt.de

Mike Isler

.... Scheint mir so als wäre das - bei allen nötigen Änderungen - noch immer der Bausatz der einer SURPRISE - wenn man denn eine bauen wollte - am nächsten kommt .... oder irre ich mich hier .... :pffft: ! Nachdem ja Zwezda eine "Acheron" rausbringen will ... wäre doch ein interessantes Diorama ............. :winken: MIKE

Marcus.K.

Hallo Leute, hallo TomPa ...

ich bin beim wühlen durch die Foren in den letzten Tagen auf die alten Franzosen gekommen - meine Superbe/Glorieux und die fürchterliche Sirene von Heller .. und eben über die Flora gestoßen - wobei ich Eure Bauberichte geradezu verschlungen habe. Vor allem Deinen, TomPa ... das Finale Bild könnte glatt ein Poster werden - und ist ein irrer Motivator!

Ich konnte nicht verhindern, dass mein innerer Schweinehund sofort nachgegeben hat, als ich einen Bausatz (viiiel zu teuer) aus Amiland bestellen konnte. Er ist jetzt unterwegs und wird mir die Weihnachtstage hoffentlich versüssen.

Ich suche ja schon seit Jahren den wiedereinstieg - die Morgan lauert noch in der Bastelvitrine - aber .. mit der habe ich noch ein bischen was vor. Drum dachte ich: ein kleiner Bausatz, mit dem ich mich tatsächlich relativ schnell einem Ziel nähern kann .. Zwar ist der Maßstab noch erheblich kleiner als meine 1/96er Modelle .. aber ich glaube, da kann ich unter erlaubter Vereinfachung auch das ein oder andere Detail, das ich im großen (na ja) nicht vernachlässigt sehen möchte, hier einfach belassen.

Die Pläne des der französischen Freunde der Marine will ich auch bestellen...

Weiss jemand, warum Lindberg auf dem Gun-Deck diese seltsame Trennung eingebaut hat? Kennt man da einen technischen / sinnvollen Grund?

Was mir beim Betrachten der Berichte etwas störend aufgefallen ist - neben den erwähnten Schwächen: sind die Galerien nicht ETWAS groß geraten?
Ich finde, die sind so breit! .. Entspricht das den Plänen?


El Supremo,
für den Fall, dass Du das hier liest: gibt es eine Chance, deinen Baubericht zu "restaurieren"? Ich erinnere mich, das Schiffchen bei Dir gesehen zu haben .. schon wieder Jahre her .. die Zeit fliegt!
Aber gerade Dein Malstil war so einzigartig - den würde ich einfach gern nochmal sehen!

TomPa,
ich hoffe, es geht Dir gut? Ich war die letzten Monate recht wenig "hier" und habe nicht verfolgt, ob Du weiter so schöne Modelle bauen konntest?

In jedem Fall Euch allen hier noch vielen Dank für die interessante Vorarbeiten, Recherchen und Berichte. Ich freue mich auf das schöne Teil!!!