Avro Lancaster B Mk.I/Mk.III    


Modell:  Avro Lancaster B Mk.I/Mk.III
Hersteller:  Hasegawa
Maßstab:   1:72
Art. Nr. :   00553
Preis ca. :  48 €








Beschreibung:  

Die Avro 683 "Lancaster" war der bekannteste Bomber der 2. Weltkriegs auf britischer Seite. Zuerst als "Manchester Mk.III" bezeichnet, da sie eine Weiterentwicklung dieses weniger erfolgreichen zweimotorigen Bombers war, bekam sie erst später ihren heutigen Namen. Der Erstflug fand am 09.01.1941 statt und Anfang 1942 kamen die neuen Flugzeuge in den regulären Dienst. Die Mk.III-Version unterscheidet sich von der ersten Mk.I-Version hauptsächlich durch die Verwendung von Merlin-Motoren aus US-Lizenzbau anstatt der von Rolls Royce gebauten. Die Lancaster-Bomber kamen zu insgesamt 156.000 Einsätzen im Kriegsgeschehen. 1946 wurden die letzten Exemplare ausgeliefert und bereits 1954 stellte die RAF die letzten Maschinen außer Dienst.

Hasegawa bietet hier einen richtigen Großbausatz mit allem drum und dran in beeindruckender Qualität. Nur kleine Mängel verwehren der Hasegawa-Lancaster den Platz als perfekten Bausatz. Der Karton ist randvoll gefüllt mit Spritzlingen, insgesamt 11 graue, 5 klare und 1 kleiner Spritzling aus Gummimaterial finden sich. Alle Teile sind wie bei den neuen japanischen Bausätzen üblich ohne Grate, Sinkstellen und ähnliches gefertigt, nur an wenigen Teilen müssen unvermeidbare Auswerfermarken entfernt werden. Für die verschiedenen Versionen liegen Wahlteile für die Bugverglasung, Antennen, Cockpitverglasung sowie verschiedene Propeller bei. Alle Gravuren sind versenkt dargestellt. Die kleinen Mängel zeigen sich z.B. im Cockpit, das in Sachen Detailliertheit hinter den restlichen Bausatz zurückfällt. Dies ist besonders schade, weil man durch die große Glaskanzel gut ins Cockpit schauen kann. Hier hilft jedoch mehr als ausreichend die Ätzteilsätze von Eduard, mit denen das Cockpit nahezu neu aufgebaut wird. Weiteres Manko sind die Reifen, an denen leider das typische Kreuzmuster des Reifenprofils komplett fehlt. Hier sollte man nachgravieren. Den angegebene Farbton 364 von Gunze habe ich nicht mehr im Angebot gefunden, die Farbe BS283 Aircraft Interior Graygreen ist jedoch von Xtracolour bereits fertig gemischt erhältlich. Dort findet man auch die richtigen Farben fertig gemischt für die Außenlackierung im Sortiment.

Der Decalbogen ist soweit sauber gedruckt und bietet folgende drei Markierungsmöglichkeiten:

- Royal Air Force, No. 467 Squadron, Sommer 1944
- Royal Air Force, No. 467 Squadron, Mai 1944
- Royal Air Force, No. 467 Squadron, Sommer 1943

Die Bauanleitung ist nach Hasegawa-Standard gehalten und zeigt in 16 Baustufen den Weg zum fertigen Modell. Die Bauartunterschiede sind gut angegeben und übersichtlich aufgezeichnet.

Zubehörecke (nicht enthalten)

Eduard bietet für diesen Bausatz ein sehr umfangreiches Big-Ed-Sortiment an, welches ingesamt 10 Ätzteilrahmen und 2 Bogen Express-Masks enthält. Dazu zählen eine Platine Sitzgurte, drei für die Inneneinrichtung, davon einer mit bereits farbig bedruckten Instrumentenbrettern, eine für den Außenbereich, hauptsächlich für die Motoren, zwei für die Bombenbucht und nochmal drei die neue Landeklappen. Andere Hersteller bieten weiterhin Resinräder, neue MG-Läufe oder komplette Resindetailsets. Der Detaillierungswut sind kaum Grenzen gesetzt.





















Das Eduard-Big-Ed-Set:




Fazit:  

Wirklich ein klasse Bausatz, zwar mit kleinen Mängeln, aber auf jeden Fall in der Oberklasse angesiedelt. Zu Anfang das Non-plus-ultra als Lancaster-Bausatz - und dann kam der Revell-Bausatz und alles wurde anders. Denn preislich kann dieser hier von Hasegawa bei ähnlicher Qualität absolut nicht mithalten. Der dreifache Preis ist hier einfach zuviel. Hätte ich den hier nicht schon vor Erscheinen des Revell-Kits angeschafft, wäre die Wahl klar gewesen.


+ bester Formenbau
+ detailreich mit kleinen Abstrichen
+ Versionen gut herausgearbeitet

- Cockpit etwas rustikal im Vergleich zum Rest
- Reifen ohne Profil
- Preis