Lockheed TF-104G Starfighter "Bicentennial Bird" (1:48 von Hasegawa)

Begonnen von Hobbybastler, 03. Oktober 2008, 20:12:16

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Hobbybastler

Hallo!

Kaum zu glauben, aber nach langer Zeit habe ich mal wieder ein Modell fertigbekommen. :D

Zwischenzeitlich habe ich leider mehr oder weniger nur für die Mülltonne gebastelt, eine Menge ausprobiert, aber auch eine Menge Mist dabei gebaut. Regaltaugliche Flugzeuge sind dabei leider nicht herausgekommen. Nun wollte ich mal wieder ein Modell zu Ende bringen, und habe mir daher einen alten Bekannten ausgesucht: Den Starfighter-Doppelsitzer von Hasegawa. Bautechnisch sollte der mich eigentlich nicht mhr überraschen.

Die dargestellte Maschine zeigt einen deutschen 104-Trainer, der operated by USAF auf der Luke AFB in Arizona eingesetzt wurde. Seine Seriennummer 61-3076 machte ihn dann im Jahre 1976 zum geeigneten Kandidaten für eine kleine Sonderlackierung, bei der die Seriennummer geschickt in eine Kokarde zur 200-Jahr-Feier der USA integriert wurde.

Beim Bau habe ich besonders auf saubere Klebestellen geachtet und viel mehr verspachtelt und verschliffen als bei meinen bisherigen Starfightern. Erstmals kam hier in größerem Umfang Future zum Einsatz, und ebenfalls erstmals habe ich mit Tamiya-Pigmenten gearbeitet. Future habe ich zum einen für die Klarsichtteile verwendet, die ich getaucht habe. Leider wurde sehr schöne Effekt dadurch zunichte gemacht, dass ich nach dem ersten Abkleben der Cockpithauben mit Mr. Super Clear noch eine dünne Klarlackschicht aufgebracht habe, um einen wirklich dichten Abschluss der Maskierung vor dem nächsten Farbauftrag zu erreichen. Das hat geklappt, aber leider scheint der recht aggressive Lack etwas durch die Maskierung durchgegangen zu sein. Jedenfalls war die Verglasung anschließend leicht mattiert, wobei sich mit Polieren und zwei weiteren Klarlackschichten das Gröbste wieder beseitigen ließ - ganz klar und so schön wie nach dem Tauchgang wurden die Teile allerdings nicht mehr. Future habe ich weiterhin als Klarlack und Decalgrundlage im Cockpit und bei den Tragflächen verwendet - mehr traue ich mich noch nicht, da ich mit Future leider sehr gerne Läufer produziere. ;)

Die Pigmente kamen beim Heck des Rumpfes und bei der Auslassdüse zum Einsatz. Eine weitere Alterung habe ich nur bei Auslassöffnungen am Rumpf und am Fahrwerk mit einem Plakafarben-Washing vorgenommen. Auf mehr habe ich bewusst verzichtet.

Eine weitere Neuerung für mich war, nicht erst nach dem nahezu vollständigen Zusammenbau des Flugzeuges zu lackieren. Bei dem Farbschema und der Aufteilung des Bausatzes bot es sich einfach an, erst den Rumpf und die Tiptanks silbern sowie die Flächen weiss und grau zu lackieren, und danach erst zusammenzubauen. Leider passen die Tanks dann nur noch mit Gewalt auf die Flächen, und eine Fläche ist mir dabei glatt abgebrochen. :5:

Durch den glatten Bruch ließ sich das allerdings spurenlos reparieren, zum Glück!

Die verwendeten Hauptfarben sind übrigens Revell 99 Aluminium und Supra-Weiss von Schmincke, jeweils per Airbrush, sowie AS-26 light ghost gray aus der Tamiya-Sprühdose. Alles andere ist gepinselt, größtenteils frei aus der Hand, mit Ausnahme des abgeklebten Blendschutzes. Die Abschlusslackierung habe ich ebenfalls per Sprühdose gemacht, mit meinem Lieblingsklarlack Top Coat von Gunze, hier in seidenmatt.

So, ich hoffe, die wesentlichen Punkte bei Bau und Lackierung angesprochen zu haben. Falls nicht, dann bitte einfach fragen. Jetzt kommen erstmal die Fotos:























Danke für´s lesen und schauen, für Lob und Tadel bin ich auch bei diesem Modell sehr dankbar.

Viele Grüße, Christian :winken:

panzerchen

#1
Tadel ist sowieso verboten wenn jemand ein Modell zeigt, allenfalls Tips zum Bessermachen bzw. die berühmte "konstruktive Kritik" !

Zuerst fällt mir der meiner Meinung nach saubere Bau auf, und besonders angenehm dabei die sauber maskierte Kanzel !
Die schwarzen Einläufe hätte ich aber auch noch gespritzt, deren Oberfläche fällt doch wahrnehmbar vom restlichen Modell ab.

Waren die Flächen tatsächlich "grell" weiß ?
Für sowas verwende ich schon ein Weile Revell weiß, das ist ganz leicht abgetönt und wirkt meinem Empfinden nach unauffälliger. ( "Insigniawhite" ???? )

Sehr gut gefällt mir auch der Bereich um den Auslaß !
Und betonte Gravuren für die Blechstöße lehne ich ja bekanntlich ohnehin ab, ich halte es u.a. auch deshalb für richtig, ein gepflegtes Flugzeug nicht einzusauen.

Die Klappen des Hauptfahrwerks sind bei ausgefahrenem Fahrwerk nicht geschlossen, sie weisen einen deutlich größeren Spalt auf als Du ihn dargestellt hast.
( Es sei denn meine Brille spinnt. )

deleted_Account

Hallo Christian
Erst mal ein  :respekt: für dein Vogel. Sauber gebaut ist er. Die bunte Version sagt mir zu, obwohl die F104 für mich der häßlichtse Flieger ist den es gibt. Was mich allerdings wundert sind die Bremsklappen. Müßten die nicht innen Rot lackiert sein. Sehr schön ist auch das Finish am Heck des Fliegers.  :P Ich hab sonst nichts zu bemängeln.

Gruß Maeks :woist:

Hobbybastler

#3
Hallo panzerchen, hallo Maeks,

erstmal vielen Dank für die positive Aufnahme des Modells.

@ panzerchen: Du hast völlig recht, die Lufteinläufe sind nicht optimal. Ich habe gerade noch mal nachgebessert und die schwaren Bereiche mattiert, was auch letztlich vorbildgerechter ist:



Die unsaubere Oberfläche fällt so etwas weniger auf.

Zu den Flächen: Ich weiss es nicht, aber auf vielen Fotos erscheinen die mir tatsächlich strahlend weiss:

http://www.916-starfighter.de/Large/da109.htm
http://www.916-starfighter.de/Large/Stars/wu301.htm
http://www.916-starfighter.de/Large/Stars/wu777.htm
http://www.916-starfighter.de/Large/Luke/63-13246.htm

Die Fahrwerksklappen sind bei meinem Modell nicht geschlossen, sie stehen einen kleinen Spalt offen. Hier noch mal im Detail:



Bei der Maskierung des Cockpits habe ich mir übrigens von Eduard helfen lassen. ;)

@ Maeks: Zum Glück ist das ja Geschmackssache, für mich ist die F-104 einer der formschönsten Jets, die je gebaut wurden. Die Bremsklappen waren allerdings tatsächlich silber:

http://www.916-starfighter.de/Large/2008.htm

Nochmals vielen Dank!

Bis dann, Christian

deleted_Account

Ähm Christian
Bei den Deutschen ist es egal nur bei den Amis hab ich bisher nur rotlackierte Innenseiten gesehen. Das soll so eine Art Hinweis sein, das beim Start nix rotes zu sehen sein soll. Da es bei deiner Maschine eine amerikanische Ausführung handelt und nicht eine Deutsche.

Gruß Maeks :woist:

104FAN

Die Bremsklappen waren auch bei dem in dem USA stationieten Starfightern innen silber, bzw unlackiert. Allerdings waren sie bei abgestellten Maschinen grundsätztlich geschlossen.

Gruß

      der104FAN
_____________________________________________

                                                                        
"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" (Aristoteles)
    Das Leben ist tragisch, aber meist am Rand der Komik

Hobbybastler

@ Maeks:

Schon klar! :D

Das ist aber das einzige Foto, das ich gefunden habe, und auf dem die Bremsklappen zweifelsfrei zu erkennen waren, egal welcher Nationalität. Da die dargestellte Maschine eigentlich ein verkleidetes Luftwaffenflugzeug ist, habe ich den Vorschlag von Hasegawa-san in Richtung silber einfach geglaubt. ;)

Zumal ich die roten Klappen eher der US Navy und den Marines zugerechnet habe, bei der USAF war mir diese Regel jetzt nicht so geläufig.

Bis dann, Christian

Edit:

@ 104FAN: Danke für die Aufklärung!

HSS

Schön, schön, schön, mir gefällt das Flugzeug.

Mal dumm gefragt, woran erkennt man an den Übungsmaschinen der BW, dass das deutsche Flugzeuge sind?

Hobbybastler

#8
@ HSS: Danke! :D

Die USAF hat den Starfighter nie oder zumindest nicht in nennenswerten Stückzahlen in den Versionen F-104 G und TF-104 G beschafft. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale der US-Doppelsitzer - gerade einmal 26 F-104 B und 21 F-104 D wurden gebaut - zu deutschen Starfightern sind

  • der Schleudersitz: Deutsche 104 (außer den Übergangs- F-104F) haben den Martin-Baker-Sitz mit den Auslösern über dem Kopf der Piloten, US-Starfigher den original Lockheed-Sitz mit markanten roten Kopfstützen,
  • breitere Räder am Hauptfahrwerk bei den deutschen Maschinen mit den "Beulen" in den Klappen,
  • bei den Trainern die beiden roten Leuchten am hinteren Rumpfrücken und -bauch,
  • die schwarzen Enteisungsvorrichtungen am Lufteinlauf des Triebwerks, die für die Schönwetter-US-Starfighter nicht so nötig waren.
Zum ersten und zum letzten Punkt sieh Dir bitte mal die bereits verlinkten Fotos an, bei den "echten" US-104 siehst Du den Unterschied recht deutlich.

Ciao, Christian

KlausH

Also mir gefällt die Maschine. Tolles Vorbild, und saubere Umsetzung! :P

Schöne Grüße
Klaus

Rolle

Schöner Flieger. Sauber gebaut und bemalt.
Interessant auch die Infos zu den deutschen Maschinen.
Weiter machen ;)
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
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Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Wormattack

#11
Hallo Christian,
da hast Du ein sehr schönes Flugzeug gebaut. :P Jedesmal wenn ich die F-104 im Original irgendwo sehe bin ich erstaunt, wie klein und zierlich dieser Flieger doch ist.

Viele Grüße
Frank

Wolf

Sehr schön gemacht. Gefällt mir sehr gut....gerade oder besonders in dieser sauberen Ausführung.

Der Starfighter ist ohnehin einer der schönsten Düsenjäger.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Carzenburg


Hobbybastler

#14
Zitat von: Wormattack in 04. Oktober 2008, 10:26:12
Jedesmal wenn ich die F-104 im Original irgendwo sehe bin ich erstaunt, wie klein und zierlich dieser Flieger doch ist.

Meine Holde und ich haben Ende August einen Ausflug in´s Aviodrom in der Nähe von Lelystad in den Niederlanden gemacht - ist von uns aus nicht ganz so weit weg. Im Außengelände steht eine größtenteils niederländische F-104 G, die ich mir aus naheliegenden Gründen sehr genau angesehen habe, und auch eine Menge Zeit für Detailfotos verwendet habe. Obwohl meine Holde den Museumsbesuch sehr tapfer durchgestanden hat, war sie an der Stelle doch etwas gelangweilt, und fragte mich nachher, warum die denn so ein unfertiges Flugzeug ausstellen. Bei den Tragflächen würde doch wohl ein gewaltiges Stück fehlen ... :D :D :D

Zitat von: Rolle in 04. Oktober 2008, 10:13:04
Weiter machen ;)

Jawoll!

Habe ohnehin noch ein anderes Projekt in Arbeit, wozu eine Woche Urlaub doch gut sein kann. ;)

Zitat von: Wolf in 04. Oktober 2008, 12:08:02
Der Starfighter ist ohnehin einer der schönsten Düsenjäger.

Genau! :9:

Zitat von: Carzenburg in 04. Oktober 2008, 14:56:33
Das ist doch mal wieder ein "Original Hobbybastler"!!! :respekt:

Danke!

Erneut vielen Dank an alle für die nette und positive Rückmeldung.

Bis dann, Christian

Dannebrog

Schöner Vogel und toll lackiert!

ABER

Kann es sein, daß die linke Fläche deutlich tiefer hängt als die rechte...?! Oder hab ich einen Knick in der Optik?!

Hobbybastler

@ Mike:

Ach du liebes bisschen, Du hast ja recht! 8o

Eigentlich kann man die Flächen bei diesem Modell gar nicht falsch montieren, da die Position konstruktiv fest vorgeben ist. Hier addieren sich wohl die Toleranzen ...

Hinzu kommt auch, dass das ganze Flugzeug leicht schief steht, natürlich in die Richtung "falsche" Richtung, was die tiefer hängende Fläche noch mal etwas tiefer legt. Auch das ist komisch, weil man da ebenfalls eigentlich gar nichts falsch machen kann. Vielleicht leicht verzogene Teile, keine Ahnung.

Als Behelf habe ich das rechte Hauptfahrwerksrad leicht abgefeilt, jetzt ist der Effekt nicht mehr ganz so stark sichtbar. Danke für den Hinweis! :winken:

Viele Grüße, Christian

Joe_Dee_Foster

Daß aus einem nur mit dem Nötigsten verkleideten Triebwerk ein Flugzeug entstehen konnte,ist an sich schon bemerkenswert.Mindestens ebenso bemerkens-UND lobenswert ist Dein Modell. :respekt:
Da war die Frage nach den weißen Tragflächen...um dazu eine Antwort zu bekommen,bräuchte man vielleicht eine Draufsicht eines Originals.(Silber wirkt ja bei entsprechendem Lichteinfall weiß) Aber bei all den Farbkombinationen,die es gab,wird auch die weiße Fläche nichts ungewöhnliches gewesen zu sein.
Nochmal : Toll gemacht !

Gruß Joe