10,5 cm leFH18 1:35 AFV Club

Begonnen von giftmischer, 21. November 2008, 15:23:25

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giftmischer

10,5 cm leFH18    


Modell:  10,5 cm leFH18
Hersteller:  AFV Club
Maßstab:   1:35
Art. Nr. :   35050
Preis ca. :  30 €








Beschreibung:  

Die leichte Feldhaubitze 18 wurde 1928/29 von Rheinmetall aus einer Kanone des 1. Weltkriegs weiterentwickelt. Im Laufe des 2. Weltkrieges erfolgten weitere Veränderungen aufgrund von Schwachstellen, die sich im Einsatz auftaten. So wurden in späteren Jahren Mündungsbremsen verwendet und im Zuge von Vereinheitlichungen die genieteten Kastenholme durch eine Lafette für 7,5 cm-PAK 40 ersetzt. Als Nachteil wurde die gegenüber den Alliierten geringere Reichweite sowie eine zu schwere Konstruktion bemängelt. Trotz dessen wurden fast 12.000 Exemplare der verschiedenen Versionen produziert und auch nach dem Krieg wurde das Geschütz noch in verschiedenen Ländern verwendet.

Die taiwanesische Firma AFV Club, spezialisiert auf Militaria, bietet hier einen recht umfassenden Bausatz aus dem Jahr 2002 für die Grundversion des Geschützes (die Varianten 18M und 18/40 sind als eigene Bausätze von AFV Club erhältlich) aus 4 graugrünen Spritzlingen (scheinen aber auch welche in beige im Umlauf zu sein) sowie das Geschützrohr gedreht aus Aluminium und ein weiteres hohles Röhrchen aus Messing. Dazu noch ein Stückchen geriffeltes Plastikröhrchen und ein kleiner Decalbogen. Die Spritzgußteile sind zahlreich und viele davon sehr klein, haben dafür aber große Angüsse. Das bringt zwar eine gewisse Bruchfestigkeit mit sich, jedoch auch einen größeren Säuberungsbedarf, wobei dann beim Versäubern wieder erhöhte Bruchgefahr herrscht. Die Teile sind durchweg sehr fein detailliert und ohne Fehler gegossen. Wenige Auswerfermarken verschwinden später im Inneren der Konstruktion. Die bisherige Paßgenauigkeit läßt keine Wünsche offen. Allgemein ist die Konstruktion jedoch sehr komplex, weshalb der Bausatz eher für den fortgeschrittenen Modellbauer gedacht ist. Positiv ist noch zu bemerken, daß das gedrehte Geschützrohr em Ende eine eingefräste Nut hat, welche die Spritzgußteile umgreifen, sodaß hier nicht mühselig mit Sekundenkleber gearbeitet werden muß und das Rohr trotzdem perfekt bündig sitzt.

Der Decalbogen ist soweit sauber gedruckt, bei meinem Bausatz ließ sich jedoch das Abdeckblättchen nicht richtig entfernen, sodaß ich es futzelweise runterrupfen mußte. Zum Glück ist an den Decals nicht zu Bruch gegangen dabei. Die Decals beschränken sich auf die Buchstaben A-D sowie das Wörtchen "braun" für das Kanonenrohr und zwei schwarze Rechentäfelchen für die Justierung des Geschützes.

Die Bauanleitung ist trotz des komplizierten Baus sehr übersichtlich geraten und zeigt in klaren Zeichnungen mit vereinzelten Fotos in 15 Baustufen den Weg zum Ziel. Die Bemalungsanleitung ist dagegen extrem kurz geraten, was aber nicht schlimm ist, da die Geschütze über den ganzen Krieg benutzt wurden und so sämtliche Tarnschemen verwendbar sind.

Zubehörecke (nicht enthalten)

Eduard bietet seit 2004 eine Ätzteilplatine für den Bausatz an, wobei hier der Schild ausgewechselt wird und diverse Halterungen für Werkzeug, neue Schaufeln und Verschlüsse zu finden sind.











Das Eduard-Set:




Fazit:  

Ein gut gemachter Bausatz, der leicht zu bemalen sein wird, jedoch durch die komplexe Konstruktion von Bausatz und Vorbild durch die vielen kleinen Teile nicht das ist, was ich einem Anfänger in die Hände drücken würde. Die Detaillierung ist top, die Angüsse jedoch etwas unhandlich geraten. Der Preis ist auch nicht von schlechten Eltern für so ein kleines Modell.

+ fehlerloser Guß
+ detailreich
+ komplexer Aufbau sehr gut wiedergegeben, durch sehr gute Bauanleitung unterstützt

- dicke und zahlreiche Angüsse
- Fauxpas mit dem Decalblättchen (könnte aber auch nur bei meinem Bausatz sein)
- Preis