Italeri 1:72 XB-70 Valkyrie

Begonnen von tengel, 19. Januar 2009, 20:26:51

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tengel

XB-70 Valkyrie  

Modell:  XB-70 Valkyrie
Hersteller:  Italeri
Maßstab:   1:72
Art. Nr. :   1282
Preis ca. :  27€



Beschreibung:  

Geschichte (Quelle: Wikipedia)

Die XB-70 wurde bei Projektstart in Konkurrenz zu den Interkontinentalraketen einerseits und zu nuklear angetriebenen Flugzeugen andererseits gesehen. Das Ziel der Indienststellung der B-70 wurde jedoch aufgegeben. Ausschlaggebend war das hohe Risiko, dem ein Flugzeug durch Flugabwehrraketen ausgesetzt ist. Gleichzeitig hatte Russland erhebliche Fortschritte in der Radartechnik gemacht. Für ein VHF-Radar wäre die B-70 schon auf etliche hundert Kilometer Entfernung sichtbar gewesen. Mit dem Aufkommen ballistischer Raketen großer Reichweite und Tragfähigkeit führte man auf US-amerikanischer wie sowjetischer Seite wesentlich günstigere Interkontinentalraketen ein, die die B-70 genauso überflüssig machten wie die russische T-4. Trotzdem wurde die Entwicklung fortgesetzt, um experimentelle Erfahrungen zu sammeln. Die Forschungsergebnisse aus dem XB-70-Programm beeinflussten die US-Luftfahrt noch auf Jahrzehnte hinweg.
Nutzungs des Kompressionsauftrieb bei der XB-70

Bei der XB-70 wurde zum ersten Mal bei einem Flugzeug Kompressionsauftrieb genutzt. Dabei wird die Schockwelle, die durch den Lufteinlauf der Triebwerke erzeugt wird, unter den Tragflügel geführt. Bei der XB-70 wurde dies zusätzlich durch die heruntergeklappten Tragflächenspitzen unterstützt, dies erhöhte gleichzeitig die Richtungsstabilität und verringerte den Trimmwiderstand, indem der Druckpunkt hierdurch nach vorne verlagert wurde. Dies wirkt der im Überschallflug auftretenden Kopflastigkeit durch die auftretende Druckpunktwanderung entgegen. So konnte der Anstellwinkel verringert und damit der Luftwiderstand beim Überschallflug um 30 % reduziert werden. Erst so konnte man annehmbare Reichweiten bei Mach 3 erreichen.

Es wurde auch ein Luftüberlegenheitsjäger entwickelt, der die B-70 während der ganzen Mission begleiten und beschützen sollte: North American XF-108 Rapier. Dieser kam jedoch nicht über das Projektstadium hinaus.

Von der XB-70 wurden 2 Stück gebaut, eine 3. war kurz vor der Endmontage. Die erste Valkyrie AV/1 (SN: 62-0001) flog zum ersten Mal am 21. September 1964, die zweite AV/2 am 17. Juli 1965. Ein Mach-3-Flug wurde erstmals am 14. Oktober 1965 durchgeführt, zeigte aber schwere strukturelle Schwächen der AV/1 auf, die daraufhin auf Mach 2,5 beschränkt wurde. Die AV/2 wies vielfältige technische Verbesserungen auf und konnte dauerhaft mit Mach 3 fliegen, im Gegensatz zu anderen Kampfflugzeugen, die mit dieser hohen Geschwindigkeit, wenn überhaupt, nur für wenige Minuten fliegen können.
Sekundenbruchteile nach dem Zusammenstoß, das Heckleitwerk der Valkyrie ist abgerissen, die F-104 explodiert

Am 8. Juni 1966 trafen sich mehrere US-amerikanische Militärflugzeuge (u.a. Valkyrie, F-104 Starfighter, F-4 Phantom, Northrop T-38 Talon) im Formationsflug zu einem Fototermin, bei dem die bekanntesten Flugzeuge der United States Air Force mit General-Electric-Triebwerken auf einem Foto eingefangen werden sollten. Kurz bevor sich die Formation nach dem eigentlichen Fototermin auflöste, näherte sich die F-104 aus der Formation - ohne Aufforderung oder Anweisung dazu - viel zu nahe an die riesige XB-70. Plötzlich berührte die F-104 den rechten Flügel der XB-70, mutmaßlich auf Grund von Wirbelschleppen, die von der sehr viel größeren Valkyrie und deren halb nach unten geschwenkten Flügelenden erzeugt wurden. Danach wurde die F-104 durch den Luftstrom der XB-70 über die Delta-Flügelfläche der Valkyrie gesaugt. Dort drehte sie sich um 180° und kollidierte etwa entlang der Mitte mit der Flügelfläche der XB-70 und riss ihr dabei beide Seitenleitwerke ab. Der Pilot der F-104, Joe Walker, zu dieser Zeit oberster Testpilot der NASA, war sofort tot. Die Valkyrie flog noch ein Stück in normaler Fluglage weiter, bis sie schließlich unkontrollierbar abstürzte. Carl Cross, Kopilot der AV/2, der gerade erst zum Valkyrie-Programm gestoßen war und seinen ersten Flug auf dem Typ absolvierte, gelang es nicht mehr, sich zu retten. Al White, der Pilot der Valkyrie, konnte mit dem Fallschirm aussteigen und flog bereits ein halbes Jahr später wieder für die NASA, stieg jedoch nie wieder in die andere XB-70. Warum Carl Cross sich nicht auch mit der Rettungskapsel der XB-70 ausschießen konnte, wurde nicht bekannt.

Das Programm wurde noch eine Zeitlang mit der verbleibenden AV/1 weitergeführt und mit dem Überführungsflug am 4. Februar 1969 zur Wright-Patterson Air Force Base bei Dayton (Ohio) beendet.

Die Valkyrie ist nach Größe und Geschwindigkeit eines der bemerkenswertesten Flugzeuge überhaupt. Verglichen mit anderen Flugzeugen dieser Geschwindigkeitsklasse, wie der Lockheed SR-71 Blackbird, ist die Valkyrie gewaltig, Versuchsflüge und Roll-Outs waren spektakuläre Ereignisse, oft mit prominenten Gästen. 128 Flüge wurden absolviert, davon 82 mit der AV/1. Technisch wies das Flugzeug viele Besonderheiten auf, beispielsweise konnten die Flügelspitzen bei hohen Geschwindigkeiten um bis zu 65° nach unten geneigt werden, um den Widerstand zu verringern und die Stabilität zu verbessern – bis heute sind dies die größten verstellbaren aerodynamischen Klappen. Außerdem ist die Valkyrie eines der lautesten Flugzeuge, die jemals gebaut wurden. AV/1 kann im National Museum of the United States Air Force (Dayton (Ohio)) besichtigt werden.

Zum Bausatz:
Der Bausatz ist wohl eine Wiederauflage des AMT-Bausatzes (wenn einer der Experten in diesem Forum es genauer weiß, bitte PM), den Italeri exklusiv für die USA herausgebracht hat.
Vielleicht gibt es ihn auch dieses Jahr bei uns, mal die Nürnberger Messe abwarten.
Die Anzahl der Bauteile ist überschaubar, nur die Größe macht den Bausatz aus, auf den Review-Bildern habe ich 2 A3-Blätter als Unterlage benutzt.
Dem Bausatz sieht man das Alter an, Fischhaut, erhabene Gravuren, spartanisches Cockpit (obwohl, es ist nicht viel zu sehen durch die kleinen Scheiben).
Die Decals sind von Cartograph und von sehr gutes Qualität und erlauben den Bau der beiden Prototypen.
Nur die Verpackung der Teile und das Gewicht der großen Flügel haben die Streben am Hauptfahrwerk nicht gut getan und sie sind abgebrochen.
Die Passgenauigkeit ist dem Alter des Bausatzes entsprechend gut, Spachtelmasse wird wohl an einigen Stellen sicher gebraucht.




 
 


 

Mittels 0,25mm Draht, 0,3mm Bohrer, Sekundenkleber und Geduld sind die Streben wieder angebracht:
 

Fazit:  

+  Wiederauflage des Bausatzes eines der schönsten Flugzeuge der Welt
+  Decals von Cartograph


-  Fischhaut und Grat an einigen Teilen
-  einfaches Cockpit
-  Fahrwerk durch andere Bausatzteile beschädigt




Best Regards
Torsten
The difference between genius and stupidity is that genius has its limits - Albert Einstein

scaleautofactory

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Die Bilder laßen sich leider nicht vergrößert ansehen.   ;(


Gruß Maeks :woist:

tengel

#2
...
Nu geht's wiedor...
Best Regards
Torsten
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scaleautofactory

deleted_Account

Sehr schön.  :P  Ein interessantes Teil hast du da Vorgestellt.


Gruß Maeks :woist:

Weme65

hi,
also wenns die mal bei uns gibt und der Preis bleibt reitzt mich das Teil schon sehr  :klatsch:
wie groß ist das Teil (Modell)
gruß Werner  :winken:
Unterfranke
Aktuelle Projekte:
BV 138 C-1 1/72 Revell
A-10 C Thunderbolt II "Indiana ANG 100th Anniversary" 1/72 Hasegawa

tengel

78,7 cm lang, 44,5cm Spannweite
Über 75 Teile
2 verschiedene Frontscheiben
2 Positionen der Flügelspitzen darstellbar
Best Regards
Torsten
The difference between genius and stupidity is that genius has its limits - Albert Einstein

scaleautofactory

Weme65

puh - is groß!  8o
naja, wär nicht mein größtes Model im Keller -
würde ich gerade noch unterbringen :1:
gruß Werner  :winken:
Unterfranke
Aktuelle Projekte:
BV 138 C-1 1/72 Revell
A-10 C Thunderbolt II "Indiana ANG 100th Anniversary" 1/72 Hasegawa

StiftRoyal

Vielen dank für die Vorstellung! Da hast dir ja richtig Arbeit gemacht. Bleibt nun nur noch zu hoffen das Italerie das gute Stück auch wieder auf den heimischen Markt anbieten wird.....obwohl ich jetzt gleich schon wieder Angst vor der neuen Italerie-Preispolitik bekomme...

tengel

Laut IPMS Deutschland soll es den Bausatz im Juli 2009 bei uns geben:
Italeri     1282     North American XB-70 VALKYRIE     72     07/2009     Ex AMT
Best Regards
Torsten
The difference between genius and stupidity is that genius has its limits - Albert Einstein

scaleautofactory

Floppar

Ich kram mal den alten Post raus, weil ich nicht extra für eine kleine Frage einen neuen erstellen will.

Ich hätte die Möglichkeit recht günstig an eine XB-70 ranzukommen (Chance nutzen für später irgendwann) und wollte jetzt fragen, ob sich dieser Bausatz lohnt zu holen oder im Endeffekt dann doch nicht das "Wahre vom Ei" ist?

Travis

Das ist relativ.
Der Bausatz ist der beste Bausatz einer Valkyrie in 1/72, weil der Einzige...  :woist:

Tho :santa:
- Modellbaufreunde Siegen -

I knew it, I knew it! Well, not in the sense of having the slightest idea but I knew there was something I didn't know!

Come to the dark side, Luke...   We have cookies!!!

Floppar

Ja das weiß ich (leider).

Geht auch mehr um die Frage ob der Bausatz, obwohl Einziger, gut bzw. empfehlenswert ist oder man den ruhig vergessen kann.  ?(

Travis

Wenn man eine XB-70 bauen möchte, dann ist der Bausatz von Italeri 'the only game in town'.

Wenn man einfach ein großes Modell bauen möchte, dann würde ich mir lieber was anderes suchen, denn obwohl der Bausatz von Italeri eine (gute?) Basis bildet, ist da noch einiges an Spachtelarbeit, 'ne Menge Farbe und viel Platz auf dem Basteltisch notwendig!  :woist:

Zumal - selbst wenn man den Bau des Modells gut hinbekommt - eine so großflächige weiße Lackierung durchaus anspruchsvoll ist.

Oder um es kurz zu sagen:
Ich würde mir die XB-70 Valkyrie von Italeri nie kaufen, nur weil sie irgendwo günstig zu haben ist...  :2:

Tho :santa:
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Floppar

Ok so eine Antwort habe ich gesucht :)

Dank dir dafür! :P

Thorsten_Wieking

Zitat von: Travis in 12. November 2014, 10:05:00
Oder um es kurz zu sagen:
Ich würde mir die XB-70 Valkyrie von Italeri nie kaufen, nur weil sie irgendwo günstig zu haben ist...  :2:

Tho :santa:

Und ich habe ich aus den gleichen Gründen eine meiner beiden XB-70 vertickert und sobald ein Plastikmodell in 1/144 davon auf den Markt kommt, geht die zweite Weg. Gleiches gilt für die YB-35 + YB-49 in 1/72. Bis ich wieder den Plastz für solche Modelle haben werde, wird Italeri die noch 10x wiederauflegen und vielleicht sogar irgendein chinesischer Hersteller eine Formneuheit an den Start gebracht haben.

Man muß fairerweise aber sagen - gebaut ist das Teil alleine aufgrund der Größe schon ein Hingucker.

Gruß
Thorsten
"Erst wenn das letzte Spielzeuggeschäft geschlossen ist, werdet Ihr feststellen, das man beim Onlineshopping keine freudestrahlend-glänzenden Kinderaugen sehen kann."

Gibbs Rule #9 " Never Go Anywhere Without A Knife "

Floppar

Stimmt wohl mit dem Platz. Aber reizen (für irgendwann) tut mich die gute Valkyrie dennoch sehr ;)

jackrabbit

Hallo,

ja, reizvoll ist der Vogel in jedem Fall.

Zum Kauf: was heißt denn "günstig"?
Viele legen sich so einen Bausatz dann halt hin, wenn man ihn ohne Verlust wieder verkaufen kann.
Ich wohl auch ...  8o

Grüße

Floppar

#17
Naja günstig für einen Bausatz den es nicht mehr gibt :)
Sprich eigentlich der VK von damals. (ca. 25 €)
Finde ich halt persönlich für so einen Riesenbausatz "günstig", deswegen auch diese Ausdrucksweise ;)
Natürlich jetzt bezogen auf ein Modell was es nicht mehr gibt (im Augenblick) bzw. im Vergleich zu anderen großen Bombern wie z.B. die
Blackjack von Trumpeter (ja ich weiß Qualitativ vermutlich ein Unterschied aber dennoch)