URAL 375 Shelter    


Modell:  URAL 375 Shelter
Hersteller:  ZVModels
Maßstab:   1:72
Art. Nr. :   72005
Preis ca. :  8,20 €








Beschreibung:   Die Entwicklung des URAL geht bereits bis in die 50er Jahre der Sowjetunion zurück. Gefordert war ein Fahrzeug mit höchster Geländegängigkeit. Der Prototyp fuhr erstmals 1956 und die Produktion hält bis heute an. Besonders an diesen Fahrzeugen ist ein Allradantrieb auf alle 3 Achsen. Die hinteren Achsen sind über ein Drehgelenk so aufgehängt, daß stets alle Räder den Boden berühren. Aufgrund der kalten russischen Winter wurden die LKW mit einem V8-Benzinmotor ausgestattet, erst in späteren Versionen wurden dann auch Dieselmotoren verwendet. Die Motoren sind mehr auf Zugkraft als auf Höchstgeschwindigkeit ausgerichtet. Dies mündet in einer recht geringen Höchstgeschwindigkeit von etwa 75 km/h und einem enormen Durst der Motoren. Zudem verfügt der URAL über Reifen mit Traktorprofil.

Der Hersteller ZVMOdels sagte mir bislang nichts. Recherchen im Internet kamen dann zum Ergebnis, daß es nur wenige Bausätze im Angebot gibt, welche auch nur auf zwei Grundtypen aufbauen. Einer davon ist der URAL 375, welchen ich mir in der Version des Kommandowagens zugelegt habe. Der Bausatz kommt in einem kleinen, mit Heftklammern zusammengetackerten Karton. Der erste Eindruck: Kleinserienbausatz - stimmt auch soweit. Sieht man sich jedoch den Inhalt an, ist man doch sehr erstaunt. Zu finden sind zwei Spritzlinge in Grün, zwei schwarze mit den Rädern, zwei sehr kleine mit Klarsichtteilen, ein winziger Decalbogen und die auf DIN-A5 gefaltete Bauanleitung. Die Spritzgußteile sind für einen Short Run sehr gut gestaltet. Sicher muß man etwas Grat entfernen und ein paar wenige Auswerfermarken und Sinkstellen ausbessern, aber nicht mehr, als so mancher Großserienbausatz einem abverlangt. Vor allem sind viele Kleinteile dabei, die dem Endergebnis eine recht ordentliche Detaillierung verleihen. So wird vor allem das markante Fahrwerk sehr realistisch aufgebaut und kann mit etwas Geschick auch schwenkbar gebaut werden. Die Teile tragen keine Nummern auf den Spritzlingen. Die Klarsichtteile sind leider nicht ganz so dünn und durchsichtig, wie man sich es wünschen würde. In den Scheiben sind leichte Schlieren vorhanden, da die Teile aber sehr klein sind, ist das zu verschmerzen.

Das Decalblättchen ist sauber gedruckt, eigentlich aber für die Tankwagenversion gemacht. Einzig Nummernschild oder die Armeembleme sind brauchbar.

Die Bauanleitung beinhaltet auf der ersten Seite die Teileübersicht mit Nummerierung, die nächsten beiden Seiten sind dann die Bauanleitung in 6 Baustufen. Etliche Anbaustellen von Teilen müssen aufgrund

mangelnder Positioniermarkierungen nach Millimeter ausgemessen werden. Für manche Teile sind Anbaustellen nicht genau genug auszumachen, hier hilft nur Intuition oder genaue Recherche. Auf der letzten Seite findet man die (leider etwas dunkel kopierte)Bemalungsanleitung mit zwei Versionen:

- Standard-Schema
- Braungelbes Tarnschema

Die Farbangaben beziehen sich rein auf Humbrol.

Die Paßgenauigkeit des Bausatzes ist für einen Kleinserienbausatz sehr gut, kleine Korrekturen sind allerdings nicht zu vermeiden. Einige Teile müssen etwas geschliffen werden und alle Paßlöcher müssen noch etwas aufgebohrt werden. Jedoch alles problemlos.










Fazit:  

Für einen Kleinserienbausatz ist dieser kleine Kit wirklich gelungen und schön zu bauen. Die Detaillierung ist gut und es entstehen keine großen Probleme. Für den Einstieg in die Short Run-Bausätze bestens geeignet.

+ für Short Run sehr guter Guß
+ detailreich
+ Preis

- kleine Korrekturen nötig
- leichte Schwächen in der Bauanleitung

Hmmm ... die Sache mit der "Kleinserie" wage ich etwas anzuzweifeln, denn der Bausatz liegt mir absolut identisch von ICM (72712) vor, allerdings in Weiss gespritzt (Danke, ICM!) und mit etwas umfangreicherem Decal. Ist ein schönes Modell und irgendwann ist er in der Lackierung der Ночной дозор bei mir fertig ...

Ich würde sagen, der Decal-Bogen ist der gleiche wie der des ICM- Tankers. Alles in allem ein toller Bausatz, einige der wie bereits gesagt baugleichen ICM-Modelle liegen noch bei mir auf Halde. Und der Preis dürfte gleich sein. Und bei ICM ist auch die Auswahl größer
Und "Kommando-Version" würde ich nicht überbewerten, in den Aufbau passte ziemlich alles rein und ran. ( sogar Feldküchen )

In diesem Sinne
Tschaudi

Meine ICM-Version hat auch die Tankdecals, aber noch diverse Türbeschriftungen extra (scheint's): UdSSR (2x), CSSR, DDR, Russland und Ukraine ... sowie UN. Die "Kommandoversion" entsteht eigentlich nur durch den ausfahrbaren Mast, stimmt Bromex! Bei der Feldküche müsste es aber noch Schornsteine geben (wie damals bei den MAN-5to der BW).

Schornsteine ?
Ich bin mir sicher, da waren Lüfter in die Decken eingesetzt, damit der Küchendunst nach außen geblasen wurde. Im Ernstfall konnten die Teile verschlossen werden, ABC-dicht !
Zumindest bei unseren W-50 Küchen-LKW, die Ende der 80er Jahre der NVA zugeführt wurden, wurde es uns so erklärt. Bekommen haben wir in den "armen Muckerregimentern" keine mehr.

In diesem Sinne
Tschaudi

Nur unsere netten sowjetischen Freunde hatten an diversen Aufbauten Schornsteine dran, allerdings nach hinten durchgeführt mit Winkel...

Grüße
FredO

Wenn der ICM-Bausatz, den ich bisher nicht kenne, genau der gleiche ist, dann erklärt sich die gute Qualität der Spritzlinge natürlich. Eine interessante Frage wäre nun, wer von beiden den Bausatz nun original entwickelt hat und wer der Zweitnutzer ist. Die Versionen mit den Kastenaufbauten mit Ausziehantenne werden bei beiden Firmen grundsätzlich als Kommandowagen angepriesen.

Die ZVModels-Ausführung ist übrigens billiger als ICM: 8,20 zu 10,30 Euro

@Fredo
Na ja, wenn man in den Dingern auch wohnen muß
Und das gab´s nicht nur bei den Koljas, auf manchem "Acker" hab ich diese Modifikationen auch bei NVA-Fahrzeugen erlebt.

@giftmischer
Ich schätze mal, ICM war der Erstnutzer, erklärt sich mir daran, daß die ICM-Teile schon länger im Handel sind, ZV-Models nutzt nach und kann sich die Entwicklungskosten der Formen sparen. Solange die Formen sauber sind und ordentlich gespritz wird, eine feine Sache für den Nutzer, also uns, oder

In diesem Sinne
Tschaudi