*FERTIG* HMS Tiger (C20) - Airfix 1/600

Begonnen von Murdock, 13. Dezember 2009, 16:44:24

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Murdock

Zeit für einen neuen Schiffsbau. Diesmal wieder etwas für Freunde der gepflegten Schnitzereien. Ich baue zur Zeit den britischen Kreuzer HMS Tiger im Maßstab 1/600. Die Ausgangssituation ist nicht ganz optimal. Der Airfixkit aus dem Jahr 1960 hat einige Schwächen und brauchbares Originalmaterial ist rar gesät.



Aber als ich nach  längerer Internetrecherche Anfang Dezember ca. 100 verwertbare Fotos und einige mehrminütige Filmdokus zusammengetragen hatte, sowie die Klassenbiografie von Neil Mc Cart und das Profile Morskie Heft 42 über den leichten Kreuzer HMS Swiftsure auf der Werkbank lagen, stand dem Projektstart nichts mehr im Weg.
Das Schiff wurde 1941 als leichter Kreuzer der Minotaur Klasse ,,HMS Bellerophon" auf Kiel gelegt. Geplant war der Bau von 8 Schiffen, auf Grund des Kriegsendes wurden aber nur 3 fertig gestellt, unter anderem der Kreuzer HMS Swiftsure. Für die Rumpfform der HMS Tiger ist deshalb der Profile Morskie Band #42 hilfreich.
Der bei Kriegsende schwimmfähige Rumpf der HMS Bellerophon wurde 1945 in HMS Tiger umbenannt und rostete 10 Jahre vor sich hin, bevor das Schiff mit einem gänzlich modernisierten Konzept fertig gestellt wurde. Die Indienststellung erfolgte 1959 aber bereits 1969 war das Konzept schon wieder veraltet und HMS Tiger wurde zu einem Helikopter- und Kommandokreuzer umgebaut. 1978 wurde das personal- und kostenintensive Schiff vorläufig außer Dienst gestellt und in 1986 Spanien abgewrackt.

Schiffsbausätze von Airfix sind bekanntermaßen nicht ganz  vorbildgetreu und so sind einige Anpassungen und Umbauten unvermeidbar. Auf geht's!


Zuerst wurden die Rumpfhälften zusammengeleimt –was sonst- und das Hauptdeck aufgesetzt, um einen ersten Eindruck der Strukturen und Proportionen zu gewinnen.



Auf den ersten Blick sind einige typische 60er Jahre Modellbausünden erkennbar: Aztekentreppen, Vierkantschotts, runde Formteilkanten, überdimensionierte und gering detaillierte Bauteile wie z.B. Poller, Spills und Rettungsinseln.
Ohne richtige Maße war eine weitere Bewertung nicht leicht, aber der Profile Morskie-Deckplan der Swiftsure zeigte, dass der Rumpf im hinteren Mittschiffsbereich zu früh nach hinten abknickt und deshalb die gesamten hinteren Aufbauten zu spitzwinklig auslaufen. Die Aufbauten des Achterdecks wirkten zu niedrig und auch zu schmal. Bullaugen sind nur am Vorderrumpf angedeutet.



Bei solch alten Bausätzen ist man eigentlich immer gezwungen entweder die Kernmaße nachzumessen oder wenigstens Vergleiche mit Bilddokumenten durchzuführen. Begonnen habe ich damit bei den vorderen Aufbauten .Das erste Aufbaudeck ist 4,3mm ( <=>2,58m) und das zweite Deck ist 3,9mm (<=>2,34m) hoch. Ich ließ sie (vorläufig) unverändert. Die Rechtecke sollen Türen darstellen. Abgesehen von der schlichten Form waren sie mit 2,7mm (<=>1,62m) deutlich zu niedrig und wurden schiffsweit entfernt.




Entsprechend diverser Fotos wurden die Bullaugen gebohrt (0,75mm). Man erkennt Abweichungen zu den Airfix-Vorgaben.



Die Arbeiten an den hinteren Aufbauten würden etwas aufwändiger werden. Die Qualität und Geometrie der Bauteile war bescheiden. Die Kanten waren zu ,,soft" und die Flächen eingesunken.  Keines der Deckhäuser besaß eine akzeptable Höhe. Da nun absehbar war, dass ich alle Höhen korrigieren musste, habe ich mich mit Hilfe der verfügbaren Fotos und ohne Kenntnis der Originalmaße, auf eine Standardhöhe von 2,7m (entspricht 4,5mm) für alle Aufbaudecks festgelegt.    



Änderungsbedarf gab es also zuhauf. Im Bereich ,,A" stimmte die Form der Lüfter, der Deckhäuser und der seitlichen Rangefindersockel nicht, Plattform ,,B"  sollte nicht erhöht sein, der Barbettendurchmesser ,,C" ist zu klein, die bereits erwähnten Türen und Niedergänge mussten entfernt werden, die Seitenwand ,,E" reichte im Original bis an die Rumpfwand, entlang der Rumpfseiten fehlt der massive Gürtelpanzer, usw. In Rot die gemessenen Deckhöhen, die ich auf 4,5mm liften musste und der zu niedrige Decksprung, der u.a. Probleme am Außenrumpf verursachte.



Vorarbeiten zur Anpassung der Deckhöhen auf das Zielmaß 4,5mm (=2,7m). Alles was vorsteht muß weg!



Durch aufgeleimte PP-Platten wurden dann die Höhen angeglichen:

,,A" auf 4,5mm (zuerst +1mm, um auf das Panzerplattenniveau der mittleren Artillerie zu kommen, dann noch einmal +0,5 mm. 0,1mm verliert man beim  planfeilen der Fläche )

,,B" auf 4,55 mm (+  2x0,5mm),

,,C" auf 4,4mm (+0,5mm und +0,3mm).
Die obere ,,C"-Plattform wurde plan gefeilt und mit einem 0,5mm Deckel auf 4,4mm ,,gepushed".



,,Grobschnitt" der Achteraufbauten. Letztendlich wurden neben den Zugängen und ,,Pyramiden-Niedergängen" alle Angüsse und Strukturen mit einem Seitenschneider entfernt. Man konnte meistens eh nur raten, was sie darstellen sollen.



Parallel zu den Deckplatten öffnete ich eine neue Baustelle: Den Rumpf. Airfix hat den sehr prägnanten Gürtelpanzer unterschlagen. Er wird aus 0,5mm Sheet angefertigt...



....und nach dem Verkleben geschliffen und der Rumpfform angeglichen.



Im Bereich des Vorschiffes erkennt man beim Original deutlich die Struktur von geschweißten Längsverbänden. Ich versuchte diesen Effekt durch selbstklebende Streifen aus Aluminiumfolie nachzubilden. Ein vorbildgetreues Aussehen erreichte ich jedoch nicht. Die Ursache dafür ist der zu geringe Decksprung des Modells (Der Höhenunterschied zwischen dem Vor- und dem Hauptdeck). Dadurch sitzt der Gürtelpanzer ca. 2mm zu hoch und trifft mit den  Alustreifen in der ,,falschen" Höhe zusammen. Ein Umbau wäre sehr aufwändig – also bleibt es wie es ist. Es wird sich sowieso erst nach dem Lackieren des Rumpfes   zeigen, ob die Folienstreifen wirken. Worst case fliegen sie wieder raus.


 
Am Bug wurde die geprägte Ankerkette entfernt. Der Wellenbrecher wird wahrscheinlich auch noch durch eine Papiervariante ersetzt.



Die Geschützbarbette wurde mit zwei Sheetringen aus 0,5x0,5mm Rechteckmaterial verbreitert. Die Türme der Hauptartillerie werden später noch weiter detailliert.



Hier wurde der Mittschiffbereich mit zwei 0.5mm Sheetstreifen verbreitert – ist aber noch immer zu schmal.

Das Heck erhielt eine kosmetische Aufpolsterung, um die zu starke Krümmung des hinteren Rumpfbereichs zu kaschieren. Diese Krümmung ist der Hauptgrund für übertrieben spitz zulaufenden Seitenwände der hinteren Aufbaudecks.



Ein Vergleich mit der Zeichnung der HMS Swiftsure (identischer Rumpf) zeigt, dass die Bordwände im Gegensatz zum Modell sehr viel länger parallel verlaufen.
Um diese Form zu erlangen, trennte ich den Rumpf auf den letzten 5cm wieder auf und setzte einen Keil aus 3 Sheetstreifen ein – in der Mitte 1mm, außen jeweils 0,5mm dick. Dadurch wurde der Rumpf nach außen gedrückt und die  sich die Krümmung  der Bordaußenwand ausreichend reduziert.



Die Dreiteilung bildet ebenfalls einen Keil in der senkrechten Heckspiegelebene. Dies ist erforderlich, weil die Außenkanten des Heckspiegels zu stark gewölbt sind.



Auf dem Bild sieht man links  den ursprünglichen Verlauf der Außenkante, rechts die durch den Keil angestrebte Torsion (hier schon einmal mit Photoshop durchgeführt).

Die Nahtbereiche wurden anschließend mit Klebstoff getränkt und unter Spannung verleimt. Um den nötigen Druck aufzubauen, wurden die Rumpfhälften mit Draht verrödelt. Das sieht etwas brutal aus, aber da das Schiff später in ein Diorama versenkt wird, spielt das Aussehen des Unterwasserschiffes eine untergeordnete Rolle.



Für den Einbau des Decks wurden anschließend neue Auflager in die Rumpfinnenseiten geklebt.



Zur weiteren Stabilisierung der neuen Heckform wurde zusätzlich 2k-Modelliermasse eingebaut.



Die neue Kontur des nach außen gedrückten Rumpfes. Das nun etwas zu breite Heck kann später wieder schmaler gefeilt werden.



Die Geometrie der Aufbauten wurde angepasst, indem durch beidseitiges Entfernen eines 1mm breiten Keils zunächst der Winkel der Seitenwände reduziert wurde.



Die roten Linien zeigen den ursprünglichen Verlauf der Seitenwände.



Die Auslaufradien des Fräsers wurden in Handarbeit entfernt.



Hochzeit: Deck und Rumpf werden verleimt...



...und verspachtelt.




Wird fortgesetzt

:winken: Murdock


Alex

Der Frankenstein der Schiffsmodellbauer schlägt wieder zu :D Das sieht doch schon sehr vielversprehend aus, was Du uns zeigst. Wird sicher wieder ein Supermodell am Schluss.

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Talisker

Wunderbar!
Murdock in Höchstform, da bleibt kein Bausatzteil heil  :1:

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

:winken:

RetvizanHB

Wow  8o,
toll was du da zauberst. Ist ja echt ne Menge Arbeit die du da reinsteckst. Bin mal gespannt wie es am Ende aussehen wird. Bisher aber kann ich nur sagen; einfach TOP  :P :P

Gruß

Uwe

Murdock

Teil 2

Während der Rumpf aushärtet wurden die Brückenaufbauten leicht verändert.  Bereits auf dem vorletzten Foto war zu sehen, das die beiden seitlichen Deckhäuser um 1mm erhöht und die sieben Passer für den Brückenaufbau entfernt wurden. In Großaufnahme



Der Aufbau besteht aus nur 2 Teilen, einem mehrseitigen Korpus und einem Frontteil mit Brückennocks und aufgeprägter Verglasung.



Obwohl die Zahl der Fenster korrekt war, fiel beim Frontteil  die Ausführung der Verglasung unangenehm auf. Zudem waren die Nocks zu kurz, ihr Wandstärke viel zu dick und Wandschrägen zu ausgeprägt. Als erste Maßnahme wurden die Brüstungen der Nocks entfernt und ihr Bodendicke reduziert. Rechts noch die Originalstärke der Außenplattformen.



Das Korpusteil litt unter eingesunkenen Flächen, einer ungleichmäßig breiten Brüstung und einem zu niedrigen Deckhaus. Außerdem war der vordere Brückenbereich ca. 1mm zu kurz.



Die Führungsnase des Frontegments, die beide Teile zueinander positioniert war ca. 1mm nach rechts verschoben und wurde aus diesem Grund kurzerhand entfernt.



Aus dem Material des Modellständers entstand eine zusätzliche Versteifung, da ich die Fensterbereiche komplett auffräsen musste.



Alle Seiten des Hauptteils wurden plan gefeilt. Die umlaufende Brüstung wurde entfernt.



Die Böden der Brückennocks nun komplett entfernt, da ich  erkannte, dass ein Neubau mit größeren Maßen unvermeidbar wurde. Die gespritzten Fensterreihen wurden ebenso weggefeilt.Rückseitig wurde eine 1mm starke Sheetplatte aufgeleimt, um die vorderen Aufbauten vorbildgemäß zu verlängern.



Die beiden Teile wurden verleimt und mit Hilfe eines Sheetplättchens um 0,5mm angehoben. Der Winkel der beiden Frontschrägen war zu gering. Die Seiten wurde mit aufgeklebten Steetstücken aufgepolstert.



Die neue Brüstung des Mastdecks entstand aus seitlich angebrachten 0,3mm dicken PS-Platten. Die Stoßkanten wurden verspachtelt.



Jetzt zeigte sich, dass das darauf aufgesetzte Deckhaus deutlich zu niedrig war.  Die umlaufende Brüstung war natürlich wieder zu dick und dieses Mal auch zu flach. Eine eingesetzte Zwischenplatte hob den Bereich um 1mm an.



Das Deckhaus für die beiden Entfernungsmesser war geringfügig zu schmal und wurde mit 0,3mm Sheet wieder auf Nennbreite gebracht. Im Frontbereich wurde die Brüstung aus Evergreenprofilen nachgebildet. Das Heraustrennen von zwei Durchbrüchen in den hinteren Seitenteilen sollte sich als Fehler erweisen. Die Öffnungen für die Niedergänge gehören beide in die hinteren Brustwehr. Einige Fotos später war das dann korrigiert.



Mit der Fräse wird das untere Directordeck egalisiert und für einen glatten Abschluss der Seitenbeplankung gesorgt.



Mit einem 0,5mm Scheibenfräser werden die Fensteröffnungen für beide Brückendecks angelegt.



Es folgen das Schlitzen für einzulegende strukturgebende Drähte und das Bohren der Bullaugen.



Die oberste Brüstung entsteht aus einem umlaufenden Papierstreifen, der Stück für Stück mit Sekundenkleber angeleimt wird und danach zur Versteifung mit dem Klebstoff durchtränkt wird.



Um genau 7 Fenster auf die Front zu bekommen musste ich geätzte 1/600 Niedergänge als Fensterrahmen verwenden, bei denen ich die Handläufe und jeweils zwei aufeinanderfolgende Trittstufen entfernte. Diese Geschnitzel ist nicht ohne verbleibende Grate gelungen. Ich hoffe, diese Grate mit Farbe (Schwarz) kaschieren zu können. Weiterhin wurden die längeren Böden der Brückennocks sowie einige geätzte Türen an die Aufbauten geklebt.




Wird fortgesetzt.

:winken: Murdock

control

Wow, was für ein Aufwand. Aber Respekt für das Ergebnis, sieht echt toll aus  :P

P.F.N.

Hi Murdock - wow, was für'n Aufwand - aber das sieht schon verdammt gut aus was du uns da zeigst - ich habe auch noch so 'nen alten Kit rumliegen - da weis ich ja was auch mich zukommt  8o

Freue mich schon auf Weiteres  :1:

Schönen Gruß

Paul
Aktuelles Projekt: Diorama, mittelalterliche Stadt zu Tudorzeiten 1/72

DAB

Murdock, vom Feinsten!

Noch einer der Fräse Schiffe baut...  :D

ice

Wozu brauchst du noch einen Bausatz? Nimm doch einfach einen Block PS und Schnitz dir dein Schiff selbst. Beeindruckende Arbeit! 8o
...wurde leider gelöscht. Darum bitte hier klicken: Profil bei scalemates.com

Der Lingener

Meine Güte, Kind! Wat machste denn da schon wieder?
Ich hab´ Dich gleich gesacht: "Tu wat Vernünftiges lernen, dann brauchste nich mit Plastik rumzuhantieren!"

Gaanz große Klasse, was Du aus einem "venerable ancient kit" zauberst  :klatsch:
Wirklich beeindruckend! Fast schon ein scratch-Bau.
Ich bleib dran und bin auf das Ergebnis gespannt!
Und wegen der Alu-Streifen am Vorderrumpf (heißt das so?): Ich klebe meine Zierleisten bei 1/87er Autos auch oft mit dünner BareMetalFoil und das sieht, meines Erachtens, gut aus! Und ich habe die auch schon (irrtümlich!) überlackiert ( :rolleyes:) und da sah das Ganze recht "organisch" aus. Sollte also (vernünftige Materialdicke vorausgesetzt) gut werden...

Michael
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

Hajo L.

@Ice: Genau das wollte ich auch gerade schreiben! ;)


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Murdock

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Stimmt schon, ich betreibe einen recht hohen Aufwand, um den ollen Pott besser aussehen zu lassen. Aber es sind überwiegend Basics, die leicht von interessierten Modellbauern aufgegriffen werden können, die bisher mit einem oob Schiffsbausatz mehr unzufrieden als zufrieden waren. Wenn ich zeigen kann, dass man mit einigen kleinen Verbesserungen und Änderungen zu einem attraktiven Modell kommen kann, ohne viel Geld in die Hand zu nehmen und wenn jemand die eine oder andere Technik von mir aufgreift oder weiterentwickelt oder Bauverfahren mit mir diskutiert und austauscht, habe ich doch alles erreicht, was mein Geschreibsel und meine Fotos hier bestenfalls transportieren können.

:winken: Murdock     

JWintjes

Gefällt mir ausnehmend gut, nicht zuletzt die Verwendung von Papier, meiner Meinung nach ein zu Unrecht wenig beachteter Werkstoff.  :P :P

Eine Frage hätte ich - was genau meinst Du mit "strukturgebendem Draht" und warum eine extra "Führung" dafür?

Jorit

FlyingCircus

Hallo Lutz,

schön das es bei Dir wieder Bastelzeit ist. Dieses geile Kartonbild will mich jedesmal verführen, aber bisher habe ich es geschaft standhaft zu bleiben. :pffft:

Bin gespannt was Du dir da noch zusammen bastelst. :1: :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Murdock

Zitat von: JWintjes in 17. Dezember 2009, 22:56:43
Gefällt mir ausnehmend gut, nicht zuletzt die Verwendung von Papier, meiner Meinung nach ein zu Unrecht wenig beachteter Werkstoff.  :P :P
Jorit

Das sehe ich genau so. Ab 1/600 verwende ich für offene, sichtbare Blechstrukturen fast ausschließlich Papier oder Metallfolien. Ein älteres Beispiel: Nocks, Brückenfront und Fockmast der HMS Glamorgan aus Papier.



Zitat von: JWintjes in 17. Dezember 2009, 22:56:43
Eine Frage hätte ich - was genau meinst Du mit "strukturgebendem Draht" und warum eine extra "Führung" dafür?

Um Steigleinen, Handläufe, Führungsleinen für Sonnensegel oder Schweißnähte darzustellen verwende ich Drähte in verschiedenen Dicken. Drähte unter Drm. 2/10mm  lassen sich in der Regel nicht richten/begradigen. Auch wenn man den Draht beim Verkleben mit beiden Händen spannt ist es schwierig, ihn 1.) absolut gerade und 2.) in der gewünschten Richtung auf einem Bauteil zu verkleben. Zudem verläuft dünnflüssiger Sekundenkleber, mit dem ein Draht zur Befestigung benetzt wird, häufig auf der Kontaktfläche und hinterläßt einen breiten Fleck. Für das Auge mitunter schwer zu erkennen, aber das Makroobjektiv einer modernen Digiflex bildet eine extrem pockige Oberfläche ab.

Ich umgehe diese Probleme, indem ich mit einem Stahllineal und einem Skalpell eine Kerbe in den weichen Kunststoff ritze, in die dar Draht je nach Anwendungsfall flacher (Handläufe) oder tiefer (Schweißnähte) eingelegt wird. Der CA-benetzte Draht liegt dadurch sofort in der richtigen Position. Durch Kapillarwirkung fließt außerdem überflüssiger Klebstoff in die Kerbe und verursacht keine bzw. geringere Flecken.

Hier z.B. (Kupferlackdraht-)Schweißnahte an einem MFP, eingelegt in Kerben. Ist allerdings 1/72.



:winken: Murdock

JWintjes

Danke für die Information - das hört sich sehr einleuchtend an, muß ich bei Gelegenheit unbedingt mal ausprobieren!

Jorit

KlausH

Das ist genau die Art Baubericht, die ich so liebe, eben weil gezeigt wird, was mit Hausmitteln auch ohne Zurüstorgien machbar ist. Klasse! :P

Schöne Grüße
Klaus

starship24

@Murdock Ich hab hier noch die HMS Fearless von Airfix rumliegen ...   ;) Diese Umbauaktionen als Basics zu bezeichnen ist relativ. Selbst der fortgeschrittene Modellbauer braucht hier fundierte Kenntnisse im maschinentechnischen Bereich und dazu die entsprechende Ausrüstung, sprich Werkzeugmaschinen wie unten von beispielsweise von Proxxon im Bild zu sehen. Dazu sollten auch Grundkenntnisse in der Kunststoffverarbeitung vorhanden sein. Auch die Korrektur und das maßstäbliche Umsetzen von Fehlern des Bausatzes erfordern fast und zumindest die Kenntnisse eines Maschinenbau-Technikers . Trotzdem interessantes Projekt! Gut auch, dass wenigstens mal ein Artikel im Schiffsbereich guten Zuspruch bekommt ...


Bildquelle: Conrad

:winken: Jörg.

Murdock

Zitat von: KlausH in 18. Dezember 2009, 03:28:06
Das ist genau die Art Baubericht, die ich so liebe, eben weil gezeigt wird, was mit Hausmitteln auch ohne Zurüstorgien machbar ist. Klasse! :P

Schöne Grüße
Klaus

Wie soll ich sagen Klaus? Bis jetzt ist 's Grobschnitt. Eine Orgie wir es nicht geben, aber da kommt schon noch etwas geätztes Blech zum Einsatz.

Zitat von: starship24 in 18. Dezember 2009, 09:51:47
@Murdock Ich hab hier noch die HMS Fearless von Airfix rumliegen ...   ;) Diese Umbauaktionen als Basics zu bezeichnen ist relativ. Selbst der fortgeschrittene Modellbauer braucht hier fundierte Kenntnisse im maschinentechnischen Bereich und dazu die entsprechende Ausrüstung, sprich Werkzeugmaschinen wie unten von beispielsweise von Proxxon im Bild zu sehen. Dazu sollten auch Grundkenntnisse in der Kunststoffverarbeitung vorhanden sein. Auch die Korrektur und das maßstäbliche Umsetzen von Fehlern des Bausatzes erfordern fast und zumindest die Kenntnisse eines Maschinenbau-Technikers . Trotzdem interessantes Projekt! Gut auch, dass wenigstens mal ein Artikel im Schiffsbereich guten Zuspruch bekommt ...
:winken: Jörg.

Ich finde, Du hängst das zu hoch auf. Die "fundierten maschinentechnischen Kenntnisse" sind doch nur das Wissen, wie man eine Bohrmaschine einschaltet, welchen Bohrer/Fräser man einsetzt,wie man ein Bauteil einspannt und welche Raumachse man bewegt. Das ist imho leicht und schnell erlernbar.

Meine "Ausrüstung" ist übrigens simpler als die abgebildete 100W Proxxonfräse. Eine 40 Watt Minimot, Baujahr '86, der billige 50€ Ständer (wirklich nicht empfehlenswert) und der abgebildete Kreuztisch (unentbehrlich). Wer sich ein Hold&Fold leisten kann und eine 50er Batterie ungebaute Bausätze, kann vermutlich auch so eine technische Investition tätigen, ohne finanziell auszubluten. Und wer es nicht kann... es geht auch mit Säge, Feile, Messer.

Grundkenntnisse in der Kunststoffverarbeitung hat zum Glück jeder Plastikmodellbauer. Ich mache ja auch nichts anderes als Plastikteile zu verkleben. Und um Bausatzfehler zu beheben, muß man in erster Linie eine gute Beobachtungsgabe haben aber doch kein Maschinenbau-Technikum.
Kopiere meine Arbeitsweise doch einfach bei Deiner Fearless so gut es Deine Ausrüstung zulässt. Dann wirst Du schon erkennen, das man dafür kein "Modellbau-Techniker" sein muss  ;)

:winken: Murdock

Murdock

Letztes Update vor den Feiertagen  ;)

Das Achterdeck wurde mit zwei aufgeleimten 1,5mm Sheetstreifen auf seine Endbreite gebracht



Im Anschluss daran wurde die Kontur des nächsten Decks angepasst. Der  Winkel der Längsseiten und die Breite des Deckhauses wurden korrigiert.

 


Vorgehensweise nach bewährter Technik:
1. Winkel durch Abfräsen verringern.



2. Verbreiterung des Decks durch Aufkleben von Sheetstreifen (hier 2x 1,5mm)

   

Bei  den darüber liegenden Decks wurden die Höhen angepasst und alle Details entfernt. Die Schanzkleider wurden, wie schon bei der Brücke, aus 0,3mm Sheet angefertigt.

 

Anschließend wurden die beiden Einzelteile der hinteren Aufbauten ausgerichtet und miteinander verleimt.

Dumm gelaufen: Kaum verleimt, musste ich die neu angebrachten Schanzen wieder entfernen, um den Block hochkant einspannen zu können und den viel zu breiten Sockel des Hauptmastes auf die richtige Breite zu bringen. Maßgeblich war dabei kein Originalmaß, sondern die Abmessungen des geätzten Mastbauteils von WEM.

   

Schanzkleidkleben Teil 2: Im Vergleich mit dem vorherigen Bildern ist deutlich ist die schmaler gefräste Mastbasis zu erkennen.



Anschließend folgten einige weitere Hauptdeckarbeiten. Die Breite des Mittschiffdurchgangs unter den 3" Zwillingsgeschützen war noch immer nicht ausreichend.

 

Zusätzliches Laminieren mit 1mm Sheetstreifen sorgte für Abhilfe.

 

Der gesamte Mittschiffsbereich bereitete mir noch immer Kopfzerbrechen, da alle dort alle Strukturen ,,out of scale" war. Auch der viel zu niedrige Decksprung machte sich wieder unangenehm bemerkbar. Zunächst klebte ich eine weitere 0,5mm Platte auf das Achterdeck auf, um auf die bereits bekannten 4,5mm Höhe zu kommen und dann entschied ich mich für eine radikale Vorgehensweise im Mittschiffsbereich und entfernte alle Erhebungen.



Eines der Probleme, das durch die niedrige Deckhöhe entsteht: Die Türen passen nicht.

 

Vorsichtig wurde der Bereich tiefer gefräst, bis das Deck dort nur noch hauchdünn war.

 

Noch mal gut gegangen. Tür passt, Deck ist noch ganz. Das ganze ist natürlich Blendwerk, denn eigentlich müsste nicht nur dieser schmale Mittschiffsbereich, sondern das gesamte Achterdeck auf diese Weise abgesenkt werden. Aber das war mir zu brisant. Dazu hätte ich vorher eine Platte zur Verstärkung unter das Achterdeck kleben müssen. Schlechte Vorplanung rächt sich immer. 

 
   
Aber zumindest die Mittschiffsbereiche konnte ich noch anpassen. Zunächst verschloss hierzu ich die Montagelöcher für die Beiboote und Barkasen mit Pfropfen, die ich aus Gießästen gezogen hatte und verspachtelte die Kerben, die die Säge hinterlassen hatte.

 

Nach dem Trocknen/Aushärten wurden die Pfropfen mit einem Seitenschneider gekürzt und die Fläche mit einer Feile egalisiert.

 

Das nächste Bild ist ein Kontrollfoto, wie ich es häufiger knipse. Das erste Decksegment ist verleimt und mit einem aufgelegten Lineal halte ich die Abstände und Positionen der Aufbauten fest.



Auf dem nächsten Bild sind alle ,,neuen" Deckplatten aufgeklebt. Damit ein stufenloser Übergang der aufgeleimten 0,5mm Platten zum Vorderdeck entsteht, wurden zwei schmale 0,5mm Streifen entlang der vorderen Aufbauten geklebt und keilförmig angeschliffen.

 

Diese Aktion mit dem Abfräsen und Deckaufkleben war zwar wieder aufwändig, führt aber zu wichtigen Verbesserungen:
A)   Die Kante zum gepanzerten Bereich der Mittelartillerie wird flacher und vorbildgetreuer.
B)   Der hintere Decküberhang konnte dargestellt werden
C)   Ebenso der vordere Überhang
D)   Der Decksprung wirkt deutlich größer (obwohl es nur ½ mm ist)
E)   Für die Aufbauten entstand ein ebener und fehlerfreier Deckbereich.

Das komplette Achterdeck der HMS Tiger war mit Teak beplankt. Um die Plankenstruktur nachzuempfinden gravierte ich mit einer hochkant gestellten Feile parallele Kerben in die Deckfläche. Ein gerader Pappstreifen, der in Längsrichtung ausgerichtet war diente hierbei als Führung, denn die Beplankung konnten nur in ca. 5mm breiten Streifen angelegt werden.

 

Jetzt konnte ich auch zum ersten Mal eine kleine Vormontage durchführen und einen grundsätzlichen Eindruck von den veränderten Teilen und Proportionen gewinnen. Hier zum Vergleich mit dem echten Tiger in ähnlicher Perspektive.  Unzufrieden bin ich nicht, aber ich habe momentan den Eindruck, dass beim Modell das Vorschiff zu kurz ist.




   

Wird fortgesetzt.

:winken: Murdock

starship24

#20
Ich hab zwar das Airfix-Modell der Tiger zum Vergleich nicht hier, aber nach untenstehender Zeichnung könnte das Vorschiff eventeuell stimmen beim Modell. Beim Original reicht allerdings der Gürtelpanzer bis weit hinein ins Vorschiff.



Quelle: jecobinplans


:winken: Jörg.

AnobiumPunctatum

sehr schöne Arbeit, Lutz. :P Wem Scratch-Bauen zu einfach ist, der modifiziert Airfix -Bausätze. X(

Wenn ich Dein Modell mit der Vorbildaufnahme vergleiche, passt der achtere Gittermast nicht. Der geschlossene Bereich geht eindeutig höher. Es kann an der Perspektive liegen, aber Deine Aufbauten wirken im Vergleich zu dem Bild trotz Deiner aufwendigen Änderungen, um mehr Höhe zu gewinnen, immer noch gedrungen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

StiftRoyal

@Murdock

Was ist das für ein Schraubstock den du da auf deinem Proxxon Tisch hast?

Murdock

#23
Allerletztes Update vor den Feiertagen

@ Anobium Punctatum

Deinem Holzauge entgeht wirklich nichts. Mit den Abweichungen am Hauptmast hast Du völlig recht. Dafür gibt es zwei Erklärungen.

1.Blake, Tiger und Lion hatten unterschiedliche Mastbasen. Teils waren sie ,,nackt", teils von innen und teils von außen beplankt. Nachfolgend die Masten der Schiffe während ihrer Kreuzerkarriere. Blake und Tiger bekamen nach ihrem Umbau zum Command-Carrier einen geschlossenen Hauptmast aus Stahl.



2.Das WEM-Ätzteil des Tiger-Masts ist möglicherweise nachlässig recherchiert, oder es soll für alle Schiffsvarianten einsetzbar sein.

Natürlich wird der Mast bei dem Modell das (hoffentlich)korrekte Aussehen der HMS Tiger im Bauzustand Sommer 1960 erhalten. Zur Zeit muß ich das Bauteil so belassen,da die vier Mastseiten nur am unteren Ende miteinander verbunden sind.

@Starship24

Danke für die Jacobin-Skizze. Die hatte ich noch nicht. Zum Vemessen hatte ich zwar schon ein Foto verwendet, aber durch die Zeichnung hat sich meine Vermutung bestätigt, dass ich den Gürtelpanzer zu kurz gebaut habe und ihn bis zur vorderen Geschützbettung verlängern muß.


Also, zwischenzeitlich habe ich das Modell grob vermessen. Dazu lade ich das Foto einer –möglichst wenig perspektivisch verzerrten - Seitenansicht ins CAD und vergrößere den Rumpf auf die Originallänge (hier 168,3m) Dann zeichne ich die Hauptlinien (Rumpf, Decks, Aufbauten, Geschütze) nach und vermaße sie mit dem Verkleinerungsfaktor des Modells (1/600). Diese Werte vergleiche ich dann mit den am Modellschiff gemessenen, echten Abständen.




Meine ermittelten Maße (Modellmaße) waren:

39,41 mm      (42,1 mm)
49,91 mm      (55,5 mm)
64,18 mm      (74,7 mm)
106,41 mm      (117,6 mm)
168,92 mm      (174,3 mm)
239,54 mm      (241 mm)
282,17 mm      (284 mm)

D.h. dass mein vorderes Geschütz fast richtig positioniert ist, dass das Deck für Geschütz 2 rund 5mm zu lang ist, dass die Brückenaufbauten mit ca. 42 mm die korrekte Länge haben usw.
Die Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse hängt allerdings sehr stark von der  Qualität des verwendeten Fotos ab ( und die ist in diesem Fall nicht so prickelnd). Hätte ich z.B. vor, diesen 5mm Fehler zu beheben, würde ich die Messungen mit einem anderen Bild /Bildausschnitt noch einmal durchführen. 5mm sind im Maßstab 1/600 gerade einmal 3m und ich denke, bei einem 168m langen Schiff ist das eine  vernachlässigbare Abweichung. Jedenfalls zerhacke ich deshalb nicht das Vorschiff.


@StiftRoyal

Das ist ein 08/15 Maschinenschraubstock aus dem Baumarkt, Backenbreite 60mm, Handelsnahme "Wolfcraft", Kostenpunkt ca. 15€. Ich hätte ja gern einen Präzisionsschraubstock, aber bislang war ich zu geizig. Es geht ja auch ohne...

:winken: Murdock

Murdock

#24
Trotz des Festtagtstrubels konnte ich ein wenig weiterbasteln. Dank Jörgs Zeichnung habe ich erst einmal den Gürtelpanzer auf die korrekte Länge (bis zum vorderen Geschützturm) gebracht.



Bei dieser Gelegenheit wurde das erste Aufbaudeck, auf dem die 3" Zwillingskanone steht überarbeitet. In erster Linie mussten erhabene Strukturen entfernt werden, die einem übergroßen TicTacToe-Feld ähnelten. Außerdem war die Fläche deutlich nach innen gewölbt und musste geplant werden.



Entlang der Rumpfkante entfernte ich alle rechteckigen Strukturen, welche die großen Festmach-Klampen des Kreuzers darstellen sollten.



Als erste Ätzteile wurden die Türen an die Wände der Aufbauten geleimt. Der Holzstreifen, der unter die Messerklinge geklebt wurde, dient als Führung und als Abstandhalter für das Gravieren der Handlaufpositionen.



So sieht das Ganze dann ,,im Betrieb" aus:



In diese schmale Kerbe wurden die Handläufe (Kupferlackdraht 0,14mm) mit Sekundenkleber eingebettet.



Gleiches Prozedere an den hinteren Aufbauten...



..und den vorderen Aufbauten. Beide Seiten erhielten eine zusätzliche Plattform, die zum Handling der  Führungsleinen bei RAS Manövern dient.



Als nächstes musste der Mittschiffsbereich auf Vordermann gebracht werden, was sich als enorm schwierig erwies. Nicht weil es technisch zu anspruchsvoll war, sondern weil ich so gut wie kein auswertbares Bildmaterial hatte. Ursprünglich sah das Schiff mittschiffs so aus:



Diese ,,Erhebungen" hatte ich entfernt, weil sie  allesamt zu flach, zu schmal, zu simpel usw. waren.

Zwei der besseren Bilder aus diesem Sektor:

Man kann hier die Höhe der großen Lüfter recht gut abschätzen und die Form und die Anbauten des hinteren, dreieckigen Deckhauses erkennen.



Auf dem folgenden Bild ist die Form der weit ausladenden Lüfterjalousien sehr gut erkennbar.



Um den Bereich etwas gefälliger zu gestalten, habe ich zunächst die abgetrennten Deckhäuser mit Sheet unterbaut und beplankt.


 
Um die großen Lüfter anzufertigen, bediente ich mich aus der Laufrollen-Krabbelkiste meiner besseren Hälfte.
Ein Laufrad mit brauchbaren Maßen wurde halbiert, schräg angefeilt und beidseitig mit Sheet beplankt.



Nach dem ,,Schönfeilen" wurde das Bauteil erneut geteilt und stirnseitig mit einer 1mm Platte verlängert: Fertig ist der Lüfter.



Die großen Jalousien bestehen aus einer Grundplatte aus Papier. Der Rahmen wurde aus gezogenen Gießästen angefertigt und die Lamellen deutete ich mit 1/700 Reelings an



Jetzt konnte der Lüfteraufbau vormontiert werden. Ganz glücklich bin ich mit der Relingvariante inzwischen nicht mehr. Ich werde die Jalousien möglicherweise noch einmal ändern; vielleicht mit Metallfolie oder Magic Sculp.

Btw. Beide Schornsteinkappen werden noch durch dünne Blechkappen ersetzt. Abgesehen von der falschen Formgebung sind beide Schlote recht fehlerhaft abgeformt und natürlich viel zu dickwandig.



Kleine Anbauteile sollen Zusatzlüfter und Schränke darstellen, die ich auf Bildern identifizieren konnten.



Das andere Deckhaus wurde – soweit es auf den vorliegenden Fotos erkennbar war- ebenfalls gepimpt. Allerdings ist mir noch immer nicht klar, ob es sich bei den Deckhäusern um zwei separate Aufbauten handelt oder ob sie konstruktiv miteinander verbunden sind.



Und hier noch einmal alle neuen Veränderungen auf einem Foto:



:winken: Murdock