Crossley Fire Tender FanKit 1/72-Bausatz  
 


Modell:  Crossley 4x4Fire Tender
Hersteller:  FanKit Models***
Maßstab:   1/72
Art. Nr. :   FKM 72008
Preis ca. :  28,- EUR






Beschreibung:  

Feuerwehrfahrzeuge waren und sind Bestandteil jedes militärischen und zivilen Flughafens seit den 20er Jahren. Bereits 1935 suchte das britische "War Office" einen Nachfolger für die in die Jahre gekommenen dreiachsigen Fire Tender der 20er Jahre, nunmehr neben dem I.G.L 6x4-Chassis auch auf dem Standard 3-Tonner 4x4-Fahrgestell mit standardisiertem, einheitlichem Löschaufbau.
Der erste Prototyp auf Crossley 4x4 FDW-Fahrgestell wurde 1938 in Auftrag gegeben. 1939 kam der - unter anderem  - der Auftrag über die ersten 228 Flugfeldlöschfahrzeuge. Insgesamt wurden angeblich rund 750 Löschfahrzeuge gebaut, von denen heute nur noch eines im RAF-Museum Cosford existiert. Diese Zahl konnte ich aber noch nicht verifizieren.

So schaut das Teil im Original aus:

Bild: Michael Hase, 1985 im RAF-Museum Hendon

Crossley 4x4-Fahrgestelle wurden mit verschiedenen Motoren und Getrieben ausgestattet. Für die Löschfahrzeuge kamen überwiegend 96 bhp-leistende, 5.266 ccm große Benzinmotoren mit 4-Ganggetrieben zum Einsatz.

Die Feuerlöschausrüstung bestand im Wesentlichen aus einem kombinierten 300 gal-Wasser- und 25 gal fassenden Schaummitteltank (Saponin) und einer 1000 gpm leistenden Feuerlöschpumpe, die über den Fahrzeugnebenantrieb lief. Das Löschmittel konnte über 4 Anschlüsse, die bereits mit Schläuchen und Strahlrohren verbundnen waren, abgegeben werden. Zudem wurden vier 60 lb CO²-Gasflaschen mitgeführt, die ebenfalls bereits einsatzbereit an zwei Hochdruckschläuche gekuppelt waren.

Der Crossley Fire Tender wurde mit Faltverdeck ausgeliefert, die Beheizung im Winter erfolgte über die Abwärme der Pumpe.

Besatzung 4/5 Personen inklusive Fahrer

Hier ein Fire Tender in Bereitschaft

Quelle: http://media.iwm.org.uk/iwm/mediaLib//53/media-53156/mid.jpg

Rückseite des Fire Tenders mit Co²-Anlage

Quelle: http://www.google.de/search?q=crossley+fire+tender&hl=de&client=firefox-a&hs=iWu&sa=X&rls=org.mozilla:de:official&imgrefurl=http://www.flickr.com/groups/1905648%40N24/pool/17758466%40N04/&imgurl=http://farm8.staticflickr.com/7210/6970569193_9745879c57_n.jpg&w=320&h=212&sig=109235833160074734119&ndsp=18&tbm=isch&prmd=imvns&tbs=simg:CAQSEgl2NGTlG7BtuyEoaziPyKRhEg&ei=e7afUNPzA5SyhAfzvoHwAg&ved=0CAUQrBE4DA&biw=1114&bih=599


Diese Fire Tender waren auf nahezu allen britischen Militärflugplätzen der RAF, des FAA und des Coastal Command im Einsatz und leisteten auch in den Nachkriegsjahren bis ca. 1950 dort gute Dienste. Einzelne Fahrzeuge standen noch bis Ende der 50er Jahre bei Zivilflughäfen im Dienst. Besonders fortschrittlich war die Royal Navy, die während des Krieges bereits komplette Flugplatzmannschaften aus weiblichen Angehörigen der RN, den sogenannten "WRENs", rekrutierte, die dann -so auf einem Bild, das im FAA-Museum in Yeovilton hängt, dabei auch Feuerwehrbesatzungen stellten.
Hier ein Fire Tender auf Crossley 6x4 IGL-Fahrgestell mit Wrens im Einsatz auf einer FAA-Basis.

Bild: Repro Michael Hase: Originalbild im FAA-Museum Yeovilton, Bildnummer nicht bekannt. Copyright FAA-Museum

Anmerkung zur Farbgebung:
Über die Lackierung der RAF/RN-Fahrzeuge streiten sich die Geister seit langem. Fest steht, dass diese seit 1934 in BSC 34 lackiert wurden, wobei bestimmte Fahrzeuge der RAF (nicht aber Löschfahrzeuge) in einem kräftigen Blauton über alles gehalten waren. 1939 kam dann ein Tarnschema mit den Farben G3/G4 oder G3/G5 auf, das dann wiederum von einer Grünlackierung in Green No. 3 abgelöst wurde. Dies galt wohl nicht für reine Tankwagen, die weit bis 1940 hinein noch RAF-blau lackiert waren.
Änderungen kamen während bzw. kurz nach der "Battle of Britain", als viele der Fahrzeuge ab Ende 1941 in Brown SCC 2, einem etwas helleren Farbton als das berühmte "Dark Earth" lackiert wurden, teilweise mit Mickey-Mouse-Abtarnung in schwarz  SCC 1A oder SCC 14 oder "Dark Brown". Hierbei handelte es sich um Farbtöne, die auch bei der Army in Gebrauch waren, nicht um die speziellen Farben der RAF-Flugzeuge.
Ab 1944 kam dann die Order heraus in "Olive Drab" (SCC 15) zu lackieren, wenn die Vorräte für SCC 2 aufgebraucht waren.....
Das Ganze war ganz offiziell und führte zu einem Farbemix allerorten.
Ab 1946 wurde dann RAF-Blaugrau, einem etwas graueren Blauton als vor dem Krieg lackiert, mit schwarzen Kotflügeln und Stoßstangen. Hier kam erstmals auch die gelbe Dachlackierung auf Tankwagen etc. auf.
Rot wurde für Feuerwehrfahrzeuge erst wieder ab 1949/50 auf RAF und RN-Basen verwendet.

 
Hier nun der Bausatz - gefühlte 100.000 Teile aus Resin in einer von ansprechend gegossenen bis stark ausbaufähigen Bandbreite

Schachtel und Bauteile:



Hier etwas detaillierter:

"Good Luck" - selten war das wohl angebrachter.....

Der Teileplan hingegen lässt keine Wünsche offen und hilft gewaltig beim Sortieren und Zuordnen:

Das ist schlichtweg vorbildlich und wird nur noch von der eigentlichen Anleitung getoppt:

Bauanleitung:



FAZIT:

Ein für Fans von Zubehörteilen für Flugplätze und Feuerwehrfreaks ein äußerst interessanter, wenngleich nicht einfach zu bauender und recht teuerer Bausatz, der sicher auf RAF-Dioramen die omnipräsenten- leider aber nie so im Original existenten - Airfix Austin 6x6-Fire Tender ersetzen sollte.
Ich freue mich schon auf den Bau, wenngleich ich (bislang) keinerlei Tendenzen zu Masochismus verspüre.

+ ein origianlgetreuer Bausatz eines zahlreich vorhandenen Löschfahrzeuges auf RAF-Flugplätzen 
+ größtenteils sehr gute Gießteile
+ ein phänomänaler Bauplan
+ offensichtlich gute Recherche

- Resin......
- Preis
- kaum Vorbildinformationen ohne größere Recherche auffindbar.


Wer sich für weitere, seltene Modelle in 1/72 und anderen Maßstäben interessiert: hier die Webseite: http://www.fankitmodels.com/

Gruß

Michael