HobbyMaster-Bedford QL Bowser-Fertigmodell 1/72

Begonnen von mhase, 11. November 2012, 20:52:27

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mhase

Bedford QL Bowser - Maßstab 1/72  
 


Modell:  Bedford QL Bowser
Hersteller:  Hobby Master
Maßstab:  1/72
Art. Nr. :  HG4801
Preis ca. :  ca. 20,- - 25,- EUR


Es ist zwar kein Bausatz, doch schon allein wegen der fehlenden Zahl passender Zubehörteile für Flugplätze der RAF ein interessantes Modell, das ich euch hier nicht vorenthalten möchte.

Modell statt Schachtel:



Beschreibung:  

Der Bedford QL war einer der weit verbreitesten 3-Tonner LKW der britischen Streitkräfte während des 2. Weltkrieges, Mit über 52.000 gebauten Exemplaren war dieser Typ "QL" an allen Schauplätzen weltweit vertreten. Auch die RAF nutzte den "QLC" , unter anderem in der hier vorgestellten Version des "Fuel Bowser", mit einer Tankkapazität von 850 bis 1000 gal. Genaue Stückzahlen der mit verschiedenen, äußerlich durch die Zahl der Seitenklappen unterscheidbaren, Aufbauten versehenen "QLC" sind nicht bekannt.

Während des Krieges war dieser Fahrzeugtyp ab 1942/43 auf größeren Flugplätzen im Einsatz, auf denen überwiegend zweimotorige Maschinen stationiert waren. Auf reinen "Jägerplätzen" einmotoriger Maschinen wurde dieser Typ nicht eingesetzt. Nach dem Krieg wurden diese Fahrzeuge umgebaut und mit zwei oder drei Auslegern versehen, die es ermöglichten, die nunmehr im Einsatz befindlichen Jets mit einer Kapazität von je 65 gpm pro Tankarm zu betanken. Das System der Ausleger war bei der RAF schon während der Anfangszeit des 2. Weltkrieges bei den Albion Bowsern erfolgreich verwendet, jedoch danach erst wieder nach dem Krieg eingeführt worden. Auch die großen dreiachsigen AEC-Matador-Tankwagen erhielten erst nach dem Kriege diese Ausleger.

Hier das Vorbild:

Bedford QLC im IWM-Duxford:

Es handelt sich hier um einen nach dem Krieg umgebauten "AVTUR" Fuel Bowser mit nachträglich angebauten Armen und Umbau des Pumpensystems. Die Lackierung ist "Nachkriegsware" und wurde in dieser Form erst ab 1948 eingeführt. Die genaue Farbbezeichnung ist "MT-blue, BS381 Colour 633", das Gelb hat die Bezeichnung BSC 381 Colour 356 "Golden Yellow".
Gerätschaften waren zu diesem Zeitpunkt in der "Kfz-Vorkriegsfarbe BS 381(1930) tint 69 "GSE-blue" lackiert.

Hier die Heckseite:

Erkennbar sind eine ganze Zahl an nachträglichen An- und Umbauten    

Das Innenleben des Pumpenstandes:

Auch dieser Innenraum wurde im Zuge des Umbaus zum AVTUR-Bowser mit neuen Pumpen und Armaturen versehen.

Diese Bilder konnte ich 2008 mit freundlicher Unterstützung des Kurators des IWM-Duxford anfertigen.  


Das Hobby-Master Modell stellt einen typischen Flugfeldtankwagen der RAF in der frühen Nachkriegsphase bis Anfang der 60er Jahre dar und kann problemlos auf Diormaen dieser Zeit Platz finden. Der Blauton ist etwas "bonbonmäßig", so dass das gute Stück - und nun kommen wir zum Modellbau - auseinandergenommen und neu lackiert werden sollte.
Der gesante Oberbau des Tanks kann dann, wenn man eine WW-2-Veresion bauen will, entfernt und ein neuer mittiger Dom aufgesetzt werden. Schläuche und Armaturen befanden sich in seitlichen Kästen, so dass auch hier den Umbaumöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt sind.
Lackierung: Ab Ende 1943 in Brown SCC 2, einem etwas helleren Farbton als das berühmte "Dark Earth", teilweise mit Mickey-Mouse-Abtarnung in schwarz  SCC 1A oder SCC 14 oder "Dark Brown". Hierbei handelte es sich um Farbtöne, die auch bei der Army in Gebrauch waren, nicht um die speziellen Farben der RAF-Flugzeuge.
Will man den Bowser in ein Diorama der späten vierziger bzw. fünfziger Jahre einsetzten, kann als Lackierung von "oliv drab SCC 15" bis hin zum "RAF-blue" mit schwarzem Fahrgestell, Kotflügeln und Stoßstangen alles gewählt werden.  

Airfix hatte das gute Stück ja auch seit 1970 im Set mit einem, ebenfalls in 1/76 gehaltenen AEC-Matador Fuel Tanker, im Programm. Mir war 1/76 hier immer etwas "zu klein", was die nachfolgenden Bilder verdeutlichen sollen:









Ich denke, man sieht den Größenunterschied deutlich. Mein Airfix-Bowser stammt aus den 80ern und war damals "handlackiert". Das ist wohl eines meiner ältesten Modelle, die ich noch habe.



Fazit:  

Für Maßstabsfreaks sicher eine willkommene Ergänzung der 1/72er Flugzeuge. Der Maßstab ist absolut stimmig, die Ausführung jedoch etwas "übersichtlich". Die Lackierung ist auf den ersten Blick in Ordnung, beim genaueren Betrachten fallen einem durchaus Unsauberkeiten auf.

+  Maßstäblichkeit
+  Modellauswahl
+  Detaillierung

-  Preis
-  Erhältlichkeit


Gruß

Michael



Alex

Interessante Vorstellung, danke! Das mit dem Massstab kann ich nur bedingt nachvollziehen. Der Unterschied fällt in meinen Augen eher klein aus, und wenn man das Bedford-Modell hinter dem Flugzeug platzieren kann, so hat man sogar ein echter "Diorama"-Effekt. Dazu ist der Preis etwas happig verglichen mit dem Airfix-Kit (der allerdings dafür keine Scheiben hat, und so zum Scratchbau nötigt...)

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!