Bausatzvorstellung MiG-29AS

Begonnen von Maverick, 27. März 2013, 14:28:42

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Maverick

Hallo,

nun möchte ich euch den Bausatz der MiG-29 AS der slowakischen Air Force im Digi-Camo vorstellen.



Nun etwas zum Bausatz:

Hersteller: Academy
Artikel-Nr.: 12227
Maßstab: 1/48
Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll wegen geteilten Rumpfteilen

Zuerst ein bisschen was zum Original:

Zur Zeit des Kalten Krieges wurden 1972 in der sowjetischen Militärführung erste Überlegungen über eigene Flugzeugmodelle angestellt, die den US-amerikanischen Neuentwicklungen F-15 und F-16 ebenbürtig sein sollten. Im Laufe dieses Prozesses wurden die Entwürfe von Suchoi und MiG für die Prototypenphase ausgewählt. Die MiG-29 wurde dabei als Flugzeug für die Frontfliegerkräfte geplant, das unter Feldbedingungen auf unbefestigten Startplätzen einsatzfähig sein sollte. Es hatte die Aufgabe, die Streitkräfte direkt zu unterstützen. Dies schloss auch die direkte Verteidigung von Flugplätzen oder Städten ein. Ferner wurde die Bekämpfung von Marschflugkörpern zumindest vorgesehen.

Am 6. Oktober 1977 flog der erste Prototyp der MiG-29; am Steuerknüppel saß MiG-Cheftestpilot Alexander Fedotow.

Bald folgten weitere Prototypen und erfolgreiche Tests. Dennoch traten einige Probleme auf, die Änderungen notwendig machten. Zum einen musste das Bugfahrwerk nach hinten verlegt werden, da die Tests ergaben, dass bei Start oder Landung aufgewirbelte Fremdkörper die Schutztore der Lufteinläufe durchschlagen und die Triebwerke zerstören konnten. Weiterhin wurden unterhalb der Seitenleitwerke kleine Stabilisierungsflossen installiert, um Richtungsstabilität und Trudelverhalten zu verbessern. Nach der Optimierung der Seitenruder konnte ab 1984 auf diese Flossen wieder verzichtet werden. Eine letzte Änderung betraf die Bewaffnung. Die GScha-30-Doppelrohrkanone wurde gegen die einläufige GScha-301 ersetzt, was eine Masseeinsparung von 50 Prozent ergab. Insgesamt flogen alle 14 Prototypen über 2500 Stunden, wobei zwei Maschinen durch Triebwerksausfälle verloren gingen.

Von diesem wendigen und in dieser Hinsicht vielen westlichen Kampfflugzeugen überlegenen Flugzeug - so kann die MiG-29 kurzzeitig auf ihrem eigenen Schubstrahl stehen (so genanntes Kobramanöver) - wurde eine große Anzahl von Varianten gebaut und erprobt. Die Tragflächenkonstruktion mit breiter Flügelwurzel bringt einen großen Teil des Auftriebs durch den Rumpfansatz, was die Langsamflugeigenschaften verbessert. Typisch für die MiG-29 sind die großen Klappen, die die Luftansaugschächte der Triebwerke am Boden abdecken, um ein Eindringen von Fremdkörpern zu vermeiden. Beim Start saugen die Triebwerke Luft über Lamellenschächte auf der Rumpfoberseite an. Am Heck befinden sich die Luftbremse sowie ein Bremsschirm.

Die Maschine besitzt einen 16-Bit-Bordcomputer, einen Frontscheibenprojektor (HUD) zuzüglich eines Monitors, eine bordeigene Fehlererkennung (Aekran) und zwei Sensorsysteme. Mit dem Radar können Luftziele (Reichweite 70 km) erfasst werden und mit dem FLIR/Laserentfernungsmesser (Reichweite 7 km, Laserklasse 3 in Deutschland) die Infrarotziele. Bemerkenswert ist auch eine Helmvisieranlage, die es dem Piloten erlaubt, per Kopfbewegung ein Ziel anzuvisieren. Die Zielsuchköpfe der Raketen erhalten dann automatisch die Zielparameter. Dieses Gerät sollte sie gegenüber der sehr wendigen F-16 im Luftnahkampf überlegen machen. Die bisher einzige Konfrontation zwischen MiG-29 und F-16 während des Kosovokrieges 1999 endete jedoch mit dem Abschuss der serbischen MiG durch eine niederländische F-16. Möglicherweise gab es einen weiteren Abschuss durch eine US-amerikanische F-16.

Obwohl die MiG-29 bereits annähernd 30 Jahre alt ist, wird das Modell nach wie vor gebaut. Die Serienfertigung wurde von Anfang an für hohe Stückzahlen ausgelegt. Die MiG-29 befindet sich aber parallel in einem ständigen Modernisierungs- und Diversifizierungsprozess. Eine Vielzahl verbesserter Modelle wurde seit dem Ende der 1970er-Jahre gebaut. Bei der MiG-33 handelt es sich weniger um ein Nachfolgemodell als um eine kampfwertgesteigerte Version der MiG-29. Weitere bekannte Varianten sind die MiG-29 SMT (einsitziges Mehrzweckkampfflugzeug), MiG-29 UB (zweisitziger Trainer) und MiG-29 K (für den Einsatz auf Flugzeugträgern geeignet). Die MiG-29 K wird zurzeit nur auf dem einzigen Flugzeugträger der russischen Marine, der Admiral Kusnezow, eingesetzt; da Indien aber nach neuesten Pressemeldungen nun doch den ehemals sowjetischen Träger Admiral Gorschkow übernimmt, wird die Maschine auch zum Bordgeschwader dieses Schiffes gehören. Die neuesten Varianten sind die MiG-29 M und ihre zweisitzige Version, die MiG-29 M2, bei denen insbesondere die Feuerleit-, Ortungs- und Bedienungssysteme verbessert wurden. Die MiG-29M wird auch als Mehrzweckvariante bezeichnet. Neben den stärkeren RD-33K-Triebwerken verfügt sie über ein vierfach redundantes digitales Flugmanagementsystem. Außerdem ist ein Doppler-Bordradar Phazotron N010 sowie ein Infrarot-/TV-/Laser-System OLS-M eingebaut.

Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung 2006 wurde erstmals außerhalb Russlands die neueste Version der MiG-29 gezeigt: Die MiG-29M OWT verfügt mit ihrer dreidimensionalen Schubvektorsteuerung über eine erhöhte Manövrierfähigkeit. Der Abgasstrahl der beiden Triebwerke vom Typ Klimow RD-33MKB kann dabei in einem Winkel von bis zu 15 Grad nach allen Richtungen abgelenkt werden. Diese Neuheit wurde nach dem Erstflug des Prototyps im August 2003 anlässlich des Moskauer Aerosalons MAKS 2005 der Öffentlichkeit vorgeführt.

Quelle: Wikipedia

Nun zum Modell:

Öffnet man den Karton, sieht man direkt die Fülle an Teilen. Der Karton ist randvoll.



Kommen wir zum ersten Spritzling. Wenn wir uns diesen betrachten, erkennt man direkt, warum der Bausatz anspruchsvoll ist: die geteilten Rumpfteile. Diese sind nicht nur in Ober- und Unterteil geteilt, sondern in sich auch noch macl. Der Sinn dahinter bleibt mir zwar verschlossen, aber es erleichert nicht wirklich den Bau.



Weiterhin sind ein paar Details schon in die Rumpfhälften mit eingegossen (hier am Beispiel des Hauptfahrwerkschachtes).



Der nächste Spritzling beinhaltet die Höhenruder. Zu sagen gibt es hierzu nicht viel. Die Teile sind sauber und weisen keinen Grad auf.



Auf dem nächsten Spritzling befinden sich, unter anderem, die Triebwerke. Aussehen tun sie schon mal gut, wobei ich persönlich diese wohl ersetzen werde, aber das ist subjektiv. Mir persönlich gefallen die Fahrwerksbeine sehr gut. Diese sind einteilig und müssen nicht verklebt und verspachtelt werden. Dadurch wird eine gewisse Stabilität gewährleistet.



Hier noch mal die Triebwerke im Detail. Da geht mehr.



Als nächstes ein Spritzling mit Zusatzbeladung und weiteren Teilen des Rumpfes. Zu sagen gibt es hierzu nichts, außer dass die Teile schön sauber gespritzt sind.



Als nächstes der Spritzling mit Teilen der Bewaffnung und des Cockpits. Die Bewaffnung macht einen guten Eindruck, das Cockpit eher nicht. Decals dafür liegen nicht bei, die Instrumente sind aufgespritzt. Abhilfe schafft hier Wolfpack Design mit seinem Resin Cockpit (für Diejenigen, denen das Bausatzcockpit nicht gefällt).





Der nächste Spritzling beinhaltet den vorderen, oberen Rumpf und wiederum Teile des Cockpits. Auch hier wird die Problematik wieder deutlich mit den geteilten Rumpfteilen.





Zum Schluss noch die Kanzeln und Decals. Die Kanzeln sind wiederum hervorragend. Keine Trennlinie in der Mutte, glasklar gespritzt.



Die Decals sind von Cartograf und beinhalten zwei Farben des dreifarbigen Digitalcamos. Vorteil: Der Rumpf wird nur in einer Farbe lackiert, die Decals kommen dann drüber.



Fazit: Der Bausatz ist recht interessant (alleine schon wegen der Lackierung). Einziges Ärgernis, für mich persönlich, ist der Rumpf. Die mehrgeteilten Rumpfhälften sind absolut ein Minuspunkt, da sie unnötige Klebe-, Spachtel- und Schleifstellen erzeugen. Das geht in der heuteigen Zeit besser. Ich nehme aber an, dass Academy hier alte Formen benutzt hat und nur die neuen Teile hinzugefügt hat, inkl. den Decals. Ansonsten ist das Modell auf jeden Fall ein Hingucker in der Vitrine.

Viele Grüße, Stefan