Hilfe für Haarspray-Technik gesucht

Begonnen von Militär-Fan, 03. April 2014, 03:01:38

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Militär-Fan

Hallo,

ich möchte meinen aktuellen 1/35-Panzer in Dunkelgelb/Grün/Schokoladenbraun lackieren.
Airbrush hab ich keine, er soll mit Tamiya-Dosen lackiert werden. Das Tarnmuster soll scharfkantig mit Maskierfolie oder vernebelt mit Patafix/Knete aufgebracht werden.

Mein Vorhaben:
1. Modell grundieren
2. Dunkelgelb über alles lackieren
3. Haarspray aufnebeln (?)
4. Tarnmuster maskieren und erst grün, dann braun lackieren (?)
5. so wie ich bisher gelesen habe, soll man mit einem feuchten Pinsel die Tarnfarbe partiell wieder abreiben (??)

Jetzt meine Frage:
Haarspray trocknet leicht klebend ab. Kann ich die Farbe danach überhaupt noch abreiben? Tamiyadosen basieren wohl auf Kunstharzlacken, kann man diese dafür überhaupt verwenden?

Eine kurze Einweisung in die Haarspraytechnik wäre klasse.  :P

schönen Gruß  :winken:

Bongolo67

Hallo Militär-Fan,

bei Deiner Frage komm ich irgendwie nicht richtig mit.
Du möchtest auf sandgelbem Untergrund die Tarnfarben abblättern lassen?!
Heißt das die Tarnfarben sind beim Original keine richtige Verbindung mit der Grundfarbe eingegangen und lösen sich jetzt?
Ich glaube ich habe noch nie irgendwo ein Bild gesehen, wo das der Fall war, wenn bei der Tarnung mit Lack auf Lack gearbeitet wurde.
Sinnvoll scheint mir die Haarspray-Technik eigentlich nur dort, wo temporäre Tarnungen, z.B. Wintertarnung mit Kalkfarbe auf lackiertem Untergrund, aufgebracht wurden.

Übrigens fördert der Begriff "Haarspray" in der Boardsuche ohne Ende Beiträge zutage, auch wenn man die Suche auf "Airbrush, Painting, Altern" beschränkt. Hast Du das schon mal versucht?

Gruß

Ulf

WaltMcLeod

.... und auf "Youtube" mit dem selben Begriff gibt's dazu Filmchen bis zum Abwinken (deren Verlinkung Du tlw. auch hier im MB wiederfindest) ....
Hier mal ein Beispiel von vielen ....


:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

Militär-Fan

Danke euch beiden für eure Antworten  :P

@Ulf
Du hast wohl recht, bei Wintertarnungen hab ich die Haarspraytechnik schon oft gesehen, bei Tarnlackierungen wäre wohl die Schwammtupfmethode mit Dunkelgelb/rotbrauner Grundierung doch besser.

@Walt
Videos hab ich auch schon gesehen, aber nicht immer jeden Arbeitsschritt verstanden.

Ich hab bisher nicht verstanden, wann man die Farbe wieder abreiben soll: wenn die Farbe noch "flüssig" ist oder wenn die Farbe durchgetrocknet ist? bzw wie fest hält denn die Farbe generell durch die darunterliegende Haarsprayschicht? Nicht dass mir am Ende noch die Decals vom Modell fallen  :rolleyes:

WaltMcLeod

Du musst natürlich die obere Farbschicht schon trocknen lassen und erst danach mit einem härteren Pinsel und Wasser rubbeln, bis die obere Schicht sich auflöst und die untere durchkommt. Ich verwend das immer dann, wenn ich was rostiges mache (z.B. hier oder da) .... und so leicht geht die obere Farbschicht dann nicht runter, wie man eventuell glauben könnte ...
Nimm am besten mal ein Teil aus Deiner Grabbelkiste oder sonst ein Stück Plastikplatte und versuchs mal, da kann nix schiefgehen ....

:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

Militär-Fan

ok , danke Walt  :P
Erst mal am Reststück testen, bevor das lebende Objekt dran glauben muss  :D

Bongolo67

Verstehe! Du mischst da offensichtlich zwei völlig verschiedene Techniken durcheinander.

Die Haarspray-Methode empfiehlt sich für großflächig abblätternde Farbe, Stichworte Kaiserlich Japanische Luftwaffe, Wintertarnungen, altes bemaltes Holz etc..
Das Haarspray trennt dabei zwei Lackschichten voneinander und ist zudem wasserlöslich - im Gegensatz zu den Farben. Gehst Du nach dem Trocknen aller Schichten mit Nässe und Werkzeug da ran, löst sich das Haarspray an den behandelten Stellen und nimmt dabei die obere Lackschicht mit.

Die Schwamm-Methode dient zur Darstellung von Kratzern und Schlagspuren an beanspruchten Zonen. Das ist bei dem von Dir geschilderten Fall tatsächlich die angesagte Technik.

Viel Erfolg!

Gruß

Ulf

Militär-Fan

danke Ulf  :P

Jetzt hab ich die Qual der Wahl: meinen KV-2 mit Haarspray für den Winter lackieren (gibt viele google-Beispiele: grün oder grau mit weißer Kalklackierung) ODER die sommerliche Tarnung mit dem Schwamm bearbeiten.

Jetzt hoffe ich nur, dass die Haarspray-Methode auch mit Tamiya-Spraylacken funktioniert.

toty7584

Ich würde dir aber empfehlen erst man an einem alten Modell zu testen damit du ein Gefühl bekommst wie dick und wie lange du es trocknen lassen willst gerade beim Haarspray da sind auch schon einige Stücke in die Tonne gegangen.

Gruß

Thorsten

Chris712

Die Haarspray Technik kann man aber auch für die Tarnung benutzten. Siehe AoM 29 Bericht vom Panzer IV.  Quasi als ersten Verwitterungs Schritt.

Militär-Fan

@Chris

Dann war mein erster Gedanke also doch nicht falsch  ?(

Bongolo67

Ohne Kenntnis des besagten AoM-Artikels behaupte ich: das müsste schon eine recht deftige Verwitterung à la "Spanische Schule" sein.

Im übrigen kann man natürlich prinzipiell so vorgehen. Die zum Abtragen der obersten Farbschicht verwendeten Werkzeuge und Bearbeitungsweise entscheiden letztlich über das Erscheinungsbild. Ich persönlich würde aber nicht für die Darstellung von Lackschäden meine gesamte Abschluss-Schicht auf wasserlöslichem Träger haben wollen! :n??: Das sind Kanonen auf Spatzen mit einigem Risiko für Fehlschläge. Die Schwamm-Technik halte ich da - auch aus persönlicher Erfahrung mit 1:35-Modellen - für angemessener.

Gruß

Ulf

Militär-Fan

#12
So heftig "spanisch" sieht der Panzer IV eigentlich gar nicht aus, ich hätte da eher nicht auf Haarspray getippt  :rolleyes:

http://www.artofmodelling.be/product_info.php?products_id=883&osCsid=8c59fbaba42c688afe4cc6572bafbeff

naja sei es drum, ich werd wohl lieber mit dem Schwamm tupfen und den Winteranstrich mal probeweise an einer Platikplatte testen.