Heinkel He 219A-5

Modell: Heinkel He 219A-5 "Uhu"
Hersteller: Mark I Models
Maßstab: 1/144
Artikelnummer.: MKM14425
Preis: ca. 13 Euro

Beschreibung

Der vorliegende Bausatz stammt von der tschechischen Firma Mark I Models (http://www.4pluspublications.com/en/), die nach ihren Anfängen mit Nassschiebebildern und Dokumentationen (als 4+ Publications) seit 2013 auch Plastikmodelle im Angebot führt. Die ersten Kits aus dem Hause Mark I waren Wiederauflagen älterer Modelle von Attack (http://www.attack-hobby-kits.cz/) und Eduard (http://www.eduard.com/) im Maßstab 1/144 mit neuen Decals und zusätzlichen Resin-Details, die aber dennoch heutigen Standards hinterherhinken. Das meiner Erinnerung nach erste eigene Modell von Mark I war der Westland Wessex in 1/144, das Haemistock wirklich wunderschön gebaut hat (http://www.modellboard.net/index.php?topic=48881.0) - angesichts der doch etwas zweifelhaften Bausatzqualität (schlechte Passgenauigkeit, verwaschene Details) eine echte Meisterleistung. Der zweite Kit von Mark I Models ist nun die vorliegende He 219 in 1/144 und die sieht auf den ersten Blick deutlich, deutlich besser aus als der Wessex. Meines Wissens nach handelt es sich bei diesem Kit um den ersten "richtigen" Bausatz der Uhu in diesem Maßstab, wobei es vor einigen Jahren ein vorbemaltes Fast-Fertig-Modell von F-Toys gab, das bis auf die dicken Plastikantennen richtig gut aussieht. Mark I Models bietet die Heinkel in drei Versionen an: als A-2, A-5 und A-7. Die Varianten unterscheiden sich meinem Verständnis nach nur in den Decals.

Zu bestellen sind die Bausätze unter anderem im Kits-Shop (http://www.kits-shop.com/mark-i-models_1_144.php), der auch viele andere Hersteller aus Tschechien im Angebot führt und portofrei versendet.

Zu den Fotos:

Karton von oben ...



... und von unten. Auf der Rückseite sind die vier Bemalungsvarianten zu sehen: Zwei Luftwaffemaschinen, eine Beutemaschine der USAF und eine Erprobungsmaschine der Tschechoslowakei. Die Bemalungen sind auch in der Anleitung farbig abgedruckt.



Der Bausatz mit insgesamt 34 Teilen auf zwei Spritzlingen (plus Klarsichtteil und Fotoätzteile, folgen weiter unten). Die Gussqualität ist deutlich besser als beim Wessex: Die Blechstöße wesentlich feiner ausgeführt und endlich durchgängig und der Detailgrad ist ingeseamt höher. An aktuelle Bausätze von Revell, Platz oder Sweet in dem Maßstab kommt Mark I damit allerdings noch nicht heran, insbesondere kleine Teile wie das Fahrwerk wirken noch etwas grob. Trotzdem: Großer Fortschritt zum Erstlingswerk - hoffentlich ist die Passgenauigkeit nun auch höher.



Die Tragflächensektion in einer Nahaufnahme. Die Aufteilung scheint auf den ersten Blick sinnvoll.



Die Bauanleitung. Vergleichsweise viele Arbeitsschritte für ein Modell dieser Größe. Es gibt nur unspezifische Farbangaben ("Helles Blaugrau"), mit denen man aber trotzdem etwas anfangen können sollte. Texte sind in Englisch gehalten, Fragen dürften angesichts der übersichtlichen Zeichnungen wohl keine bleiben. Man beachte auch den Hinweis zum Ballast auf der rechten Seite; tatsächlich dürfte es schwierig werden, genug Gewicht einzubauen, um ein Umkippen des Modells nach hinten zu vermeiden.



Der Rest: Fotoätzteile, die primär im Cockpitbereich und für die Funkmessantennen Verwendung finden, sauber gedruckte Decals für die vier Varianten, die klare Kabinenhaube sowie ein kleines bedrucktes Pappkärtchen als Basis. Dessen Qualität ist nicht berauschend, es ist aber eine nette Dreingabe. (Mark I bietet solche Basen auch separat an, das kriegt man aber mit einem halbwegs tauglichen Farbdrucker für weniger Geld auch hin.)



Fazit

Mir ist jeder Neuzugang in 1/144 herzlich willkommen, zumal wenn er ein so schickes Vorbild hat! Nach dem Wessex war ich skeptisch ob der Qualität, habe dennoch ein Exemplar bestellt, um Mark I zu unterstützen und bin nun sehr positiv überrascht: Das sieht direkt baubar aus. Allerdings muss ich noch eine Menge üben, bis ich mit Fotoätzteilen umgehen kann, ganz zu schweigen von der Airbrush - die Flecktarnung dürfte sich in dem Maßstab nur mit Tricks vernünftig realisieren lassen. Ich glaube also nicht, dass ich mich an das Ding so schnell wagen werde. Trotzdem: Beide Daumen hoch!

+ Interessantes Vorbild
+ Interessante Decal-Varianten (jeweils vier für jeden Kit, also insgesamt zwölf)
+ Gute Detaillierung
+ Gute Gussqualität
+ Sinnvolle Erweiterung durch Fotoätzteile
+ Brauchbare Anleitung

- Die Detaillierung kleiner Teile könnte noch etwas besser sein.

Danke für die Vorstellung. Das Modell war mir bisher entgangen. Gibt es einen BB dazu?

Nein, keiner geplant. Wie gesagt, an das Ding traue ich mich derzeit vor allem wegen der zu erwartenden schwierigen Lackierung noch nicht ran. Obendrein scheint die Passgenauigkeit entgegen meiner oberflächlichen Einschätzung doch wieder alles andere als gut zu sein - siehe aktueller Bericht im 144er Forum bei Hyperscale.

Hält sich aber wohl noch in Grenzen. Gibt es glaub ich schlimmere Sachen.