Reinigen von Modellen mit Isopropylalkohol

Begonnen von Pegasus_HH, 16. September 2014, 19:47:41

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Pegasus_HH

Hallo ihr Lieben,

ich habe hier ein Problem bezüglich des Reinigens von Modellen mit Isopropylalkohol. Ich habe bis dato scheinbar immer Glück gehabt mit meiner Methode, Modelle in "scharfem" Spüli Wasser zu waschen. Ich hatte bis dato noch keine Probleme damit, das Farben nicht halten wollten, oder ähnliches.

Jetzt habe ich aber aktuell 2 Modelle von Pegasus Hobbies, bei denen das nicht funktioniert. Ich habe sie so gereinigt wie immer und beim Trocknen ist mir aufgefallen, das trotz des Waschens auf manchen Bauteilen ein komischer Schmierfilm war.

Das eine ist ein Panzermodell in 1/72 und das andere ein Flugzeugmodell in 1/48. Bei dem Panzer hatte ich den Eindruck, als hätte man das Gesamte Modell in Nähmaschinenöl getaucht. Bei dem Flugzeug, konnte ich ähnliches nur an einem Bauteil entdecken (leider am Rumpf), aber dafür sah dieser Fleck auch aus, als hätte man mit einem Q-Tip einen Placken gebrauchtes Lagerfett drauf geschmiert.

Ich habe dann versucht, das für das Auge sichtbare Fett mit Küchentüchern abzuwischen, ging natürlich mehr schlecht als recht.

Anschließend habe ich die Teile auf dem Balkon mit Isopropyl und einem dickeren Pinsel (einem mit dem ich auch Farbe auf Modelle bringe) bearbeitet.

Das sichtbare habe ich ganz gut wegbekommen, aber es scheint immer noch nicht alles runter zu sein, da sich die Oberfläche nach wie vor merkwürdig anfühlt und auch anders aussieht, als die von anderen Modellen.

Nun zu meiner Frage: War es vielleicht falsch den Alkohol mit einem Pinsel aufzutragen? Hätte ich die Teile vielleicht lieber "satt" mit einem Pflanzensprüher duschen sollen? Oder die Teile in einer Wanne mit Alkohol baden sollen?

Wie gesagt, ich habe das Zeug in der Vergangenheit nie benutzt, insofern weiss ich nicht wie man es "richtig" macht.

Wie reinigt ihr denn Eure Modelle? Benutzt ihr evtl. auch ganz andere Mittelchen, die hoffnungsfroh die Modelle nicht auffressen 8o ?

Ich wäre für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße

Pegasus

artetoile

Ein allgemeingültiger Tipp ist ein bisschen schwer.
ISO ist bei den meisten Lacken ok. Bei Airbrush können Einwirkzeiten problematisch werden.
Silikonentferner bzw Waschbenzin könnte bei "fettartigen" Oberflächen gut wirken.
Grundsätzlich aber alles mit Vorsicht probieren. So Q-Tip-artig testen.
Grüße
Chris

Koffeinfliege

Mit Silikonentferner aus dem Baumarkt habe ich mal Teile entfettet und der griff das Polystyrol an.

Wolf

Bei öligen und fettigen Oberflächen würde ich es mal mit Waschbenzin probieren.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Schnurx

Da Benzin Polystyrol angreift, zumindest bei etwas längerer Einwirkung, solltest Du da allerdings zumindest bei den Klarsichtteilen vorsichtig sein.

Große Teile, wie Flächen, Rumpf usw. kannst Du auch erstmal mit etwas Scheuermittel oder Scheuermilch und Schwamm mechanisch säubern.

Hans

Benzin greift nicht per se Polystyrol an. Terpentinersatz ist Benzin. Universalverdünnung ist auch Benzin plus Zusätze, zB Xylol. Letzteres greift Polystyrol an. Waschbenzin und Testbenzin (=Terpentinersatz) macht gar nix. Wer gaaaanz sicher gehen will, nimmt aromatenfreies Benzin, also Shellsol oder Odorless Thinners oder "aromatenfreier Terpentinersatz".

Die Rückstände sind sicherlich Trennmittel vom Spritzen, ggf Silikonöle oder sowas. Silikonentferner und Universalverdünnung ist ungefähr das selbe, also kritisch. Also tatsächlich Terpentinersatz, Waschbenzin, Feuerzeugbenzin, aromatenfreien Terpentinersatz nehmen.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Steffen

Das sind Plastik-Bausätze, oder ?#
Es klingt nämlich so, als ob das Plastik den Weichmacher ausschwitzt. Liegt in der Natur der Dinge, ausgeglichen zu sein. Wenn du die äußere Schicht entfernst, kommt aus dem Plastik Neues nach.
DIE Lösung habe ich nicht, würde aber mal versuchen ein/zwei Tage in einem geschlossenen Behälte in Alkohol/Brennspiritus einzulegen. Das sollte überschüssigen Weichmacher heraus ziehen.

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Schnurx

Zitat von: Hans in 17. September 2014, 08:23:26
Waschbenzin und Testbenzin (=Terpentinersatz) macht gar nix. ..Also tatsächlich Terpentinersatz, Waschbenzin, Feuerzeugbenzin, aromatenfreien Terpentinersatz nehmen.

Und wenn Du den Spritzling eine Weile im Feuerzeugbenzin liegen läßt, dann hast Du sogar den Vorteil eines höchst flexiblen und wie Kaugummi ziehbaren modells. Viel Spaß.



Wolf

Es geht darum etwas kurz mit Benzin zu reinigen und nicht darum etwas stundenlang zu baden.
Ich habe vom hörensagen auch gehört, dass Waschbenzin angeblich das Plastik angreifen soll.
Allerdings habe ich dergleichen in all den Jahren in denen ich das Hobby betreibe, dergleichen noch nicht erlebt.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

RLHDLW

Wasser + Spüli schader erstmal nicht, mechanische Unterstützung in Form einer elektrischen Zahnbürste schadet auch nicht. Danach kommt ggf. Waschbenzin oder Isopropyl. Man merkt eigentlich ziemlich schnell, ob ein Lösungsmittel mit Plastik reagiert, weil die Oberfläche dann klebrig wird oder schmiert.
Terpentinersatz und Universalverdünnung benutze ich schon deswegen nicht, weil das Zeugs fies stinkt. Xylol klingt nicht nur gefährlich...


Jeder tut, was er kann. Aber nicht jeder kann, was er tut.

Aviation Images - Aircraft in Detail
http://www.b-domke.de/AviationImages.html

Schnurx

Zitat von: Wolf in 17. September 2014, 11:24:36
Es geht darum etwas kurz mit Benzin zu reinigen und nicht darum etwas stundenlang zu baden.

Wie ich geschrieben habe, ich wäre damit mindestens bei den Klarsichtteilen vorsichtig.
Selbst hatte ich -außerhalb von Tests- die Gelegenheit Achsen zu erleben, die durch die Einwirkung von Benzin nach einem Wash sehr brüchig wurden, wohl weil das aus den engen Spalten, in die es einsickerte nicht zügig verdunstete und so länger einwirken konnte. Kann auch beim Reinigen, evtl. von Teilgebautem,  passieren.


Wolf

#11
Ich werde das mal die Tage mit verschiedenen Benzinen und Plastikresten testen.

Wie gesagt, ist mir noch nicht untergekommen.

Ansonsten gilt für mich die Weisheit, immer mit dem sanftesten Mittel anfangen und an Resten testen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Viquell

Moin Moin  :1:

@ Wolf , lass mich das mit der Hobby Boss Me 262 B1a versuchen
die müsste in der Länge etwas gerichtet werden  :7: :7: :7: :7: :7: :7:

Spass beiseite ( obwohl die 262 das vertragen könnte ) , würde ich nicht machen , aber die Wirkung von Feuerzeug oder Waschbenzin würde mich dann auch interessieren
Das Feuerzeugbenzin habe ich nur sporadisch als " Verdünnerhilfe " zugesetzt

Für ev. Fettreinigungen schwöre ich auf Isoprop   :1:

Gruss Jens
((( ړײ).......Nein, ich mache keine Sachen
.(▒.)..kaputt!!
.╝╚...Ich verändere nur die Gebrauchfähigkeit

Koffeinfliege

Bei Klarsichtteilen bin ich extrem vorsichtig geworden. Nach dem Abreiben mit einem in reinem Ethanol getränkten Lappen,
sah eine Kanzel so aus:



Matt und rissig. :2:

Hans

Waschbenzin und Testbenzin und Terpentinersatz sind das Gleiche, ich sage nicht, das Selbe, da es sich ein bisschen in den Verdampfungstemperaturen unterscheiden kann. Solange keine Aromaten in hohem Anteil drin sind, besteht keine Gefahr beim Reinigen. Wie lange es dauert ( in Stunden), bis das Polystyrol weich wird beim Baden, hängt vom Aromatenanteil ab. Bei aromatenfreien Testbenzin dauerts zumindest....lange. Zum Reinigen ohne Probleme zu gebrauchen. Es handelt sich zudem um den Standardverdünner für Enamels und auch bei dieser Art von Gebrauch gibts keine Schäden (solange halt nicht wieder mal auf "Universalverdünnung" aka Nitroverdünnung zurückgegriffen wird).

Das reiner Alkohol Klarplastik (aus Polystyrol) angreift, kann ich nicht erklären. Gerade PS gilt als sehr beständig gegen Alkohol und bei klarem PS ist auch mit reinem PS zu rechnen (nicht eingefärbt, keine Weichmacher, deshalb sind Kanzeln auch oft so spröde). Um zB PS von Acrylfarben zu reinigen, habe ich das Material (auch Kanzeln) schon tagelang in Ethanol/Spiritus eingelegt und nix ist passiert.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Koffeinfliege

Sorry, es war kein 100%iger Alkohol, sondern vergellter. Damals vermutete jemand, dass das Vergällungsmittel der Grund für den Effekt gewesen sein könnte.

Hans

Yeb. Eines der Vergällungmittel für Ethanol ist MEK...ein wirklich guter Plastikklebstoff. Wird aber seit kurzem nur noch in sehr geringen Mengen beigegeben.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger