Haarspraymethode ...

[Rafael Neumann]

Hallo zusammen,

ich habe nun bereits einiges über die Haarspraymethode gelesen und natürlich hier im Board reichlich Anwendungen davon gesehen, so dass ich das nun zunächst auf einem "Versuchsträger" testen werde, um für mich ein paar Eckdaten zu gewinnen (wie lange die erste Farbe getrocknet sein sollte, wie schnell nach dem Haarspray die nächste Farbe drübergesprüht wird, wann mit dem Abbürsten - trocken oder nass, kaltes oder warmes Wasser - begonnen werden kann.

Folgende Frage:
Müsste die Methode auch funktionieren, wenn die Basis ein fertig lackiertes Fahrzeugmodell aus Metall ist ?

Liebe Grüße
Rafael

[WaltMcLeod]

Also, noch nicht versucht - aber sollte doch auch funktionieren.
Was ich allerdings nicht versteh ..... die Haarspraymethode verwend ich z.B., wenn ich ein verrostetes Teil darstelle,
sprich erst das Modell mit rostfarbigen Tönen bemalen, dann Haarspray und Salzmethode, dann die eigentliche Wagenfarbe.
Wenn ich dann die trockene Wagenfarbe mit einem festen, nassen Pinsel wieder runterrubble, dann bleibt der darunter liegende Rost über.
Bei Dir würd dann eben die aktuelle Farbe durchscheinen ... oder kommt über die Originalfarbe erst eine Schicht Rostfarbe?
In diesem Fall würd ich das Modell erst anschleifen, damit die Rostschicht besser hält und dann letzendlich beim Rubbeln vorsichtig sein,
dass Du nur bis zur Rostschicht und nicht drunter kommst.

Walter

[Rafael Neumann]

Hallo 'walter,

ich habe mir gerade auch noch Deinen Baubericht über die Vespa angeschaut - sehr gut beschrieben und auch interessant, gerade die Kombination mit Haarspray und Salz.
Und die Anwendung für den Rost ist mir theoretisch klar, das kann ich demnächst (also eher in fernerer Zukunft ...  ) an einem D9R gebrauchen.

Hier geht es mir eher um ein Nutzfahrzeug mit gelber Grundfarbe, das die Amis für den Militäreinsatz umgespritzt haben - und da könnte doch das Gelb noch an einigen Stellen durchkommen ??

Grüße
Rafael

[WaltMcLeod]

Sicher, warum nicht .... wennst bei meiner Vespa genau schaust, scheint teilweise sogar an manchen Stellen die Grundierung durch, die unter der rostigen Schicht ist
Ist ja nicht zwingend, dass drunter immer nur Rost ist

Walter

[Der Hoff]

Meine Erfahrung mit Tamiya Farben

Farbe ca. 10 Minuten trocknen lassen, dann eine Schicht Semi Gloss von Tamiya aus der Dose drüber und auch wieder trocknen lassen - ca. 1/4 Stunde.

Dann Haarspray (ich sprüh gleich aus der Dose) drüber, dünne Schichten auftragen sonst bilden sich "Nasen". Ich mach meist 2 Schichten. Und dann wieder so 10 - 20 Minuten trocknen lassen. Dann die gewünschte Farbe drüber und wieder so 10 Min. trocknen lassen. Dann runterrubbeln, warm oder kaltes Wasser ist glaub ich Wurscht, musst halt probiern ob es einen Unterschied gibt.



Georg

[WaltMcLeod]

Die letzte Schicht nur 10 min? OK, ich wart zumindest ungefähr 2 Bier lang  .... also ne gute halbe bis dreiviertel Stunde - je nach Durst
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass schön warmes Wasser besser funzt - und angenehmer zum Arbeiten ist

Walter

[Rafael Neumann]

Hört sich gut an !
Hast Du eigentlich auch schon einmal die "passenden" Produkte von Mig ausprobiert, also dieses Worn Effects bzw. Heavy Chipping ??

Lieben Gruß
Rafael

[WaltMcLeod]

Ne, keins von beiden ...... aber der eine oder andere hat sie schon verwendet, weiss nur nicht mehr wer

Walter

[Hans]

Mig...der Wundermittelladen.  . Dekantiertes Haarspray geht auch und zudem, wer mit Spraydosen nix am Hut haben will, kauft Haarspray in der Pumpflasche. Kann man aufschrauben, pinseln, in die Airbrush, whatever. Hat aber natürlich nicht dieses Mig-Fachmännische.

[Rafael Neumann]

Gute Idee.
Die MIG-Wunderschmiede hatte ich nur ins Spiel gebracht, weil ich ich gelesen habe, dass "angeblich" der Ablöseeffekt besser kontrollierbar und wiederholbar sein könnte.

Wie sieht es übrigens generell mit Haarspray und Tamiya-Lacken aus:
Funktionieren die genauso und werden "angelöst", obwohl es ja eine Alkoholbasis ist ?

Schöne Grüße
Rafael

[Hans]

Achtung, jetzt böser Text:  Manchmal ist Ausprobieren lehrhafter als ständiges Rumtheoretisen, noch dazu bei so einem wirklich simplen Verfahren wie Farbe über Haarspray. Besser kontrollierbarer Ablöseeffekt = besseres Schwimmen dank besserer Badehose. Böser Text Ende 

Zu den Tamiyas. Alkoholbasis. Das ist das Lösemittel. Das verdunstet. Wenn die Farbe trocken ist, ist das weg. Bindemittel ist ein Acryl"harz", das bleibt und das muss wieder weg, wenn man die Farbe abblättern will. Zwar ist das Standardlösemittel von Haarspray auch Ethanol, aber wenns ein bisschen angeweicht wird, ist wurscht, es bleibt wasserlöslich. Fazit: Dem Haarspray ist das völlig wurscht, was auf es drauf kommt.

Was macht denn das Haarspray gross? Es bleibt wasserlöslich, im Gegensatz zu den Farben drunter und drüber. Egal welche, ob Enamel oder Acryl. Auch wasserverdünnbare Acryls sind wasserfest. Die obere Farbe ist also auf einer wasserlöslichen Schicht. Die macht man durch Wasser weich, soviel diffundiert durch die obere schicht durch. Je dicker die oberste Schicht ist, je länger dauerts und je kleiner werden die abgelösten Partikel - im Prinzip, aber da hängt ja noch ein Mensch dran am ablösenden Pinsel.

[Sparky]

 ...alles in Tamiya-Acryl mit st_ _knormalem Haarspray: Getriebe einer WR360C12 in 1:35



funktioniert  - wie Hans schon geschrieben hat - problemlos!


Sparky