Focke Wulf Fw 190 A-4 Zvezda 1/72 mit B-24 Wrackteil

Begonnen von Wolf, 13. November 2014, 23:09:12

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Wolf

Manchmal sind es irgendwelche Bilder oder auch Geschichten die man liest und die dann in einem die Idee reifen, das gesehene oder gelesene als Modell umzusetzen.

In meinem Fall war es ein kurzer Artikel, in welchem erwähnt wurde, dass eine Focke Wulf des JG 1 bei einem Einsatz über Norddeutschland beinahe mit herabstürzenden Trümmerstücken einer B-24 zusammengestoßen wäre.

Irgendwie faszinierte mich das gelesene und ich stellte mir vor, wie Bruchteile einer Sekunde über Glück und Unglück entscheiden. Das wollte ich mit möglichst einfachen Mitteln darstellen.
Was braucht man? Klar, eine Fw 190, ein Trümmerstück einer B-24 und einen Sockel.
Die Fw 190 hatte ich in Form eines Zvezda SnapFit Kits. Der Bausatz hat gemessen am Preis eine erstaunliche Qualität. Schöne Oberflächendetails, eine tolle Pilotenfigur und eine hervorragende Passgenauigkeit. Innerhalb weniger Stunden war das Modell zusammengebaut und lackiert. Wie üblich verwendete ich dabei Gunze Farben.
Einzige Änderung ab Bausatz ist das eingefahrene Spornrad, welche der Bausatz so nicht vorsieht und das ersetzen des Propellers durch eine Plastikscheibe.
Etwas mehr Arbeit machte das Trümmerstück. Hierzu verwendete ich einen alten Airfix Bausatz. Diesem wurde das Heck abgetrennt. Außerdem zersägte ich eine Höhenflosse. Die Sägestellen wurden von innen dünner gefräst und fransig ausgerissen. Ähnlich ging ich mit dem linken Seitenruder vor. Die Trümmerbereiche erhielten noch etwas Innenleben, wie der Rumpf auch. Außerdem wurden sämtliche erhabenen Details abgeschliffen und alles neu graviert.
Auch der Heckturm erhielt etwas Scratch Innenleben. Alles in allem etwas mehr Arbeit als ich vor hatte. Aber doch notwendig um aus de Airfix Altplastik etwas halbwegs passabeles zu machen.
Der Rest ist ein einfacher Holzsockel, auf den nur ein Google Earth Ausdruck aufgeklebt wurde. Die Modelle wurden dann noch auf Acrlstäbe gesetzt----und fertig.

Übrigens, wie die Maschinen die im Bericht erwähnt wurden wirklich ausgesehen haben ist nicht bekannt. Deshalb habe ich eine einfache generische Lackierung aus dem passenden Zeitraum gewählt. Es ging mehr darum eine mögliche Situation zu zeigen als um absolute historische Korrektheit.



Das erste Bild ist ein wenig gephotoshoped (Acrylstäbe und Propellerkreis retuschiert.)





















Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Ähms

#1
Also das ist ja mal eine megageile Idee!!!  :D
Und die Modelle sehen auch Hammer aus, insbesondere das Trümmerstück finde ich spannend! :klatsch:

Hast du vielleicht noch den Artikel mit dem Beinahezusammenstoß, auf den du dich beziehst? Kannst du ein Bild davon zum Lesen hochladen? Ich finde das echt interessant. Eigentlich könntest du ja neben den Holzsockel noch einen vergilbten Ausschnitt von dem Artikel als Erläuterung machen, dann wird die "Transferleistung" (also von Idee zu Modell) richtig deutlich, so als Ausstellungsstück...

Floppar

#2
Wow :P :respekt:
Klasse Idee das so umzusetzen.
Gefällt mir richtig gut! Muss Ähms da Recht geben, dass speziell das Trümmerstück seinen eigenen Charme hat und sehr gut geworden ist.

Gruß
Sören

Universalniet

Wolf,

ich bin hin und weg von Deiner Idee  8o 8o 8o


Bohemund

Wirklich toll, gefällt mir ganz ausgezeichnet. Was mir noch ein wenig bewusst werden lässt, dass es sich hier um Modelle handelt, ist die Kante der Propellerscheibe. Es gibt fotogeätzte Blätter, die eine verzerrte Optik simulieren. Ich finde da gerade keinen Verweis...

Aber das ist Rumgepicke. Riesen Idee, astrein umgesetzt. Und das Leichte Neigen des Trümmerstücks ist auf jeden Fall eine Verbesserung.

Hans

Die Lackierung ist wahrlich meisterlich. Die 190 sieht absolut überzeugend aus und man sieht mal wieder, wie wichtig die Lackierung ist. Nicht da ein mm zu wenig oder die Form des Auspuff falsch - die Optik macht es. Und die beherrscht Wolfgang wirklich.
Das Heckteil der B 24 steht natürlich in nichts nach...man muss sich aber mal das Airfixteil vorstellen - und jetzt das.

Was Bohemund meint, ist sicherlich PropBlur. http://www.propblur.com/
Ob das was bringt, ich weiss nicht. Zumal sie immer wirklich opak zu lackieren sind.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Viquell

einfach HAMMERGEIL

so absolut überzeugend in Szene gesetzt , da klappt der Kiefer einfach noch ein stück weiter nach unten

im ersten Moment dachte ich an Kommando "Elbe" , aber da würde die A4 ja nicht passen


einfach WOW  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Gruss Jens
((( ړײ).......Nein, ich mache keine Sachen
.(▒.)..kaputt!!
.╝╚...Ich verändere nur die Gebrauchfähigkeit

toty7584

Da kann man sich nur anschließen  die Idee ist irre und die Umsetzung  perfekt, vor allem  die  Trümmerreste.
Gruß Thorsten

Alex

einfach faszinierend. Gute Idee, und technisch sauber umgesetzt. Ich schliesse mich Hans' Meinung an - die Lackierung bestimmt zum grössten Teil das Ergebnis, und nicht geätzte Gurte... und die ist hier perfekt!

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Bradhower

in allen Belangen eine tolle Darstellung der Szenerie und super lackiert - gefällt mir sehr gut  :klatsch:

Vielleicht hätte man am Trümmerstück noch mehr den "Fall" darstellen können in Form von nach oben gebogenen Drähten oder kleinen Trümmerteilen die an selbigen hängen. Aber das wäre nur eine Nuance an Optimierungsmöglichkeiten.

Grüße Marcel

Bongolo67

Hallo Wolf,

da ist das Teil ja endlich! :9:
Ist die Sperrfrist nach Veröffentlichung in der Fachpresse abgelaufen?

Ich finde die Idee und Umsetzung großartig! :klatsch:
Das zeigt, was an effektvoller Darstellung auch im Flugzeugmodellbau möglich ist und kommt mir weit origineller vor, als die X-te Flugplatzszene mit einem Dutzend geöffneter Wartungsklappen - gähn!

Die Bemalung und ganz besonders die Darstellung des geborstenen Hecks sind hervorragend. Das Verdrehen des Heckteils war gut, ich persönlich hätte es noch weiter getrieben und das Teil kopfüber fixiert. Dadurch würde es dem Betrachter schneller gelingen, die Szene zu interpretieren.

Gruß

Ulf

Gordon

Wirklich gelungen das Dio, vor allem das erste Bild mit der Nachbearbeitung sieht Hammer aus!
Bombenmässiger Lieferservice....

Intel i7 7700K @4,2Ghz / Win11 64 / 32GB / Nvidia GTX 3060ti 8GB

AnobiumPunctatum

Ein echter Wolf. Die Lackierung ist absolut der Hammer. Ich würde meine Gun gerne nur halb so gut beherrschen. :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Schnurx

Pfuuuhh....tolle Idee, großartig in Szene gesetzt! Das geht nicht besser.

Koffeinfliege

Das Ding konnte man ja schon in der MF bewundern. Toll gemacht, besonders das Heckteil. :P

ZitatInnerhalb weniger Stunden war das Modell zusammengebaut und lackiert.

Solche Aussagen machen mich immer fertig. :3:

WaltMcLeod

Ja, dort auch schon bewundert. Klasse Idee, tolle Inszenierung ...... und handwerklich sowieso gewohnte Wolf-Klasse  :P

:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

Puchi

Also die Idee ist wohl einzigartig! 8o Und in gewohnt gekonnter Wolf-Manier umgesetzt! :P :P :P

Zu Bau und Lackierung wurde schon alles gesagt. Was mich noch erstaunt, ist, dass die durch den Google-Ausdruck simulierte Höhe, die in Wirklichkeit ja nur wenige Zentimeter beträgt, so gut wirkt! :klatsch:

Dein Dio gehört eindeutig zu jenen Dioramen, die aufgrund der dargestellten Situation und der Ausführung derselben aus allen anderen herausstechen. Also im wahrsten Sinne des Wortes: hervorragend!


Liebe Grüße,

Karl

bughunter

#17
Spannend, großartig, wahrlich meisterlich lackiert - ich bin echt platt!
Da habe ich glatt ein Suchbild draus gemacht und versucht rauszukriegen, ob es der Bordschütze noch raus geschafft hat oder mit schreckgeweiteten Augen in seinem Turm hockt .....

Und ganz leise auch eine ganz kleine Frage:
Ist auf dem Laufsteg im zweiten Feld eine Auswerfermarke? Die Kante wirkt auch etwas zu glatt.


Ganz große Modellbaukunst! Würde mich freuen, das Dio mal live sehen zu können ...

Viele Grüße,
Bughunter :winken:

Edit: man kann den Font nicht kleiner als 10 machen, in der Vorschau geht es noch. Es sollte wirklich nur eine Randnotiz sein.

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Wolf

#18
Ich hatte wirklich dran gedacht den Schützen im Turm zu lassen.....aber irgendwie habe ich es nicht übers Herz gebracht. Fand ich dann doch irgendwo zu grob. Gehen wir davon aus, dass alle abgesprungen sind und die Maschine auf dem Weg nach unten dann erst zerborsten ist. (ok, dann hätte ich vermutlich hinten am Turm eine offene Klappe darstellen müssen.)

Tja der Steg.....das ist so eine Sache :) Den habe ich erst eingesetzt, nachdem alles fertig war und mir der Bodenbereich irgendwie "kahl" vorkam. Wenn ich das richtig gesehen habe, waren in der B-24 solche Stege in Segmenten verlegt. Ich habe den dann extra nicht verbogen dargestellt sondern so, als ob genau da eine Segment anfängt. Sollte so ein wenig als Gegengewicht zu dem ganzen zerstörten Kram wirken. Und in der Tat ist da eine kleine Auswerfmarke. Wie gesagt, ich habe den einfach kurz vor knapp noch schnell eingeklebt.

@Ähms: den Text hatte ich aus dem Internet. Es war irgend ein Einsatzbericht den ich zufällig gefunden hatte. Ich müsste mal suchen ob ich den link noch finde. Es war aber auch nur eine Randnotiz in der erwähnt wurde, dass eine auf dem Rückflug befindliche Fw 190 beinahe mit herabfallenden Trümmern einer B-24 zusammengestoßen wäre, welche wohl beim Luftkampf weiter oben abgeschossen wurde.

Zu dem Propeller: Von den Problur bin ich auch nicht ganz überzeugt. Genau so wenig wie ich 100% von der von mir verwendeten Methode überzeugt bin. Es ist halt ein Kompromiss. Ideal wäre halt ein kleiner Elektromotor. Aber mein Ziel war es, das ganze möglichst einfach, preiswert und mit Hausmittelchen darzustellen. Deshalb ist zum Beispiel das Trümmerstück ausschließlich mit Reststücken, Draht und gezogenem Gießast dargestellt worden. Nur für die innere Rumpfstruktur wurden ein paar eckige Evergreen Profile verwendet.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Kemi71

 :klatsch:einach nur  :klatsch:
Genial umgesetzt.....


Gruß Klaus

dirk r

Tolle Idee und sehr schön umgesetzt. Das Foto sieht sehr realistisch aus !  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Hans

Elektromotoren bei einem Dio wären auch so ne Sache. Nur der Prop dreht sich, alles andere steht still. Wie bei den Modellbahnanlagen, bei denen die Feuerwehr mit allem blau blitzt was geht, aber selber steht wie angefroren. Ach ja, die Eisenbahn fährt. Geht alles nicht anders, aber ein unbewegliches Dio ist ein unbewegliches Dio.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Ideal meinte ich auch nur im Sinne von fotografieren. Wenn man das Dio live vor sich sieht, dann sehen dann solche Gimmicks, wie du schon richtig schreibst, irgendwie seltsam aus.

Aber dafür extra einen Motor einbauen? Für das Foto kann man auch ein wenig mit Photoshop nachhelfen, wenn man es realistischer haben möchte. Ich habe damit kein Problem, wenn man Modellbau und moderne Techniken kombiniert. Man muss es halt nur reinschreiben bzw. auch unbearbeitete Bilder zeigen, um keinen falschen Eindruck zu erzeugen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Genau so.  :P.
Sich tatsächlich drehende Props lassen sich schwer fotografieren. Man kann die Dinger ja mit dem Fön/Ventilator anpusten und/oder bei Tageslichtaufnahmen das Dingens in den Wind halten. Man muss da dann zwischen Belichtungszeit und Drehzahl sich genau einfinden und zudem dann wieder die richtige Blende erwischen, damit man die Schärfentiefe hat. Da wäre ein drehzahlregulierter Motor wohl wirklich die beste Fotografierhilfe.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

greyknight