Lackierung entfernen

Begonnen von Legion1966, 20. Februar 2015, 13:57:04

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Legion1966

Servus, - ich weiß nicht ob es bekannt ist, aber verpfuschte Lackierungen kriegt man prima wieder mit Bremsflüssigkeit hin. Einfach das betroffene Teil darin einlegen wie nen Hering (es muß ganz bedeckt sein) und nach 24 Stunden rausnehmen. Der Lack hat sich in der Zeit so gut wie komplett abgelöst. Hinterher einfach mit Spülmittel reinigen und einem Neuversuch steht nichts mehr im Weg.
Greetz
Berni
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Skyfox

Moin!

So ganz unbekannt ist das hier nicht – gib' mal "Bremsflüssigkeit" in die Boardsuche ein...  ;)
Geschirrrspültabs sollen übrigens auch gut funktionieren, aber denkt bitte dran: alle diese Tipps sind ohne Gewähr...  :pffft:

:V:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Hans

Ist bekannt, ein schon sehr traditioneller Trick aus dem letzten Jahrhundert. Aber unnötig. Es gibt weitaus weniger giftige Methoden, dazu günstiger (auch wenn die Bremsflüssigkeit ggf gebraucht ist) und im Einzelfall besser zu entsorgen. Noch dazu funktioniert nicht jede Bremsflüssigkeit.

Acrylfarben brauchen lediglich Alkohol, aka Spiritus. Alkydharzfarben (aka Enamels) sind etwas anspruchsvoller, aber da genügen basische Lösungen (= Geschirrspülmaschinentaps), wer's chemischer mag nimmt Dowanol oder, ganz praktisch, den Paint Remover von Revell.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Legion1966

Okay. Wollt's nur mal erwähnt haben.
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

pucki

Zitat von: Hans in 20. Februar 2015, 15:51:08
ganz praktisch, den Paint Remover von Revell.

Das Zeug ist zwar ganz brauchbar, aber mit viel Vorsicht zu genießen. Entgegen der Aussage von Revell greift es bei längere Einwirkung (10 Min) bei kleinen Detailierten Teilen sehr wohl das Plastik an. Ich habe mir aus eigener Erfahrung damit mal ein paar Stoßdämpfer (von einen Modell) ruiniert und mußte mir das Modell neu kaufen (ein Revell Bausatz) weil die Stoßdämpfer nur noch Plastikmatsch waren. Ich hab mir auch dann gleich ein paar Spezialpinsel Typ "hauchdünn" mitbestellt, damit ich nicht nochmal so rumschmiere. :)

Also wenn man mit den Zeug arbeitet, gilt. "Schnell arbeiten und falls erforderlich mehrmals benutzen".

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Hans

bei mir wurde das plastik matt, aber das wars. Wie lange hast du's einwirken lassen?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

pucki

ca. 30 min. Ich habe den Stoßdämpfer in ein kleines Gläschen mit einer Bodenschicht von den Paint Remover Zeug geworfen. Als ich ihn mit einer Pinzette raus hole merke ich schon das er nicht mehr "stabil" ist.

Mein Fehler war ich habe der Aussage vertraut, das das Paint Remover Zeug das Plastik "NICHT angreift". Richtig müsste es heißen KAUM angreift.

Deshalb halt meine Aussage das man schnell arbeiten soll. Wer das Objekt also noch länger "einlegt" dürfte ergo noch mehr Probleme haben.

Gruß

  Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Gilmore

#7
http://www.modellboard.net/index.php?topic=41289.15
Ich hatte damals das Herumtheoretisieren satt und habe es mit Revell Airbrush Cleaner selber ausprobiert und dabei fotografiert. Das große Teil habe ich nicht in die Brühe gepackt, sondern ständig mit einem alten Borstenpinsel eingepinselt. Dadurch wird auch viel weniger von dem Mittel verbraucht und man kann den Vorgang besser kontrollieren. Hierbei wurde das Plastikmaterial nicht angegriffen. Im Nachhinein habe ich festgestellt, daß es m. E. auch bei Revell Aqua-Acrylics funktioniert.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Hans

Nur damit es nicht zu Verwirrungen kommt: Airbrush Cleaner und Paint remover sind zwei unterschiedliche Produkte.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Panzer-Fan

Mit Backofenspray funktioniert das eigentlich gut.


:winken:

Mario

matz

Wenn's professionell sein soll nimm Dowanol   :winken:

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Skaeldur

Bei Acrylfarben (Revell Aqua Color und Citadel) nutze ich zum Entfärben PVC-Reiniger.
Teile über Nacht in dem Zeug baden, Reste in Ritzen bekommt man mit einer harten Zahnbürste ab, Plastik bleibt unversehrt.

Hans

Sachen gibts...PVC-Reiniger. Man lernt nie aus.

Ich nehm für die Acryls einfachen Spiritus. Geht razz-fazz, muss man nicht lang einlegen. Vielleicht ein bisschen mit altem Borstenpinsel bearbeiten.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

scarhand

Was ist den jetzt eigentlich mit diesem Dowanol?? Ich hab gehört , das wenn man das Plastik da zu lange drinne lässt , es sich dann auflöst , b.z.w , weich wird. Das Teil wäre nachher schrott!!
Stimmt das jetzt oder nicht??

Beste Grüße
Stefan

Cool Hand

Dowanol habe ich noch nicht verwendet. Ein Modellbaukollege sagte mir mal, das Revell Airbrush Clean quasi das gleiche ist.

Damit entlacke ich seit Jahren Modelle. Allerdings sollte man es nicht länger als ein paar Stunden "einlegen". Reicht in der Regel auch. Mir ist aufgefallen, dass es Polystyrol angreift. Nicht von jedem Hersteller bzw. mal mehr mal weniger. ;) Hab mal einen Ferrari von Hasegawa entlackt. Lag ca. 24 h drin. Abgesehen davon, das mir danach eine Strebe der Seitenscheibe wegbröselte, gings gut. Der MGB von Revell hat schon einige Bäder hinter sich. Auch längere. Letzt hab das Cockpit des Revell 300 SLR eingelegt. Lag 2 Tage oder so drin (hatte es schlicht vergessen). Wurde weich und schrumpelig. ;)

Hans

Der Wirkstoff im Airbrush Clean ist der selbe wie Dowanol (Obacht, nur bei Kremer-Pigment so erhältlich, bei anderen muss man noch einen weiteren Buchstaben wissen). Ist auch das selbe Zeug, dass in Anteilen in Bremsflüssigkeit drin ist und so das Entlacken ermöglicht.

Es macht das Plastik nicht kaputt, solange man es vernünftig lang damit in Kontakt bringt. Es ist nun mal ein Lösungsmittel und da reagiert Polystyrol (je nach genauerer Zusammensetzung) IMMER. Leg man ein Teil 24 Stunden in bestimmte Farbeverdünner, das kann bis völligen Auflösung gehen. 24 Stunden einlegen ist einfach zumindest Leichtsinn. Man legts vielleicht ein paar Minuten (!) ein, ein bisschen länger vielleicht bei uralten und/oder dicken Enamelschichten. Man brauchts auch nur bei Enamels, Acryls gehen immer mit Alkohol.
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Hans

Gilt jetzt nicht für die Automodellbauer, die evtl. PU-Farben verwenden oder 2K-Epoxy-Lacke. Da habe ich keine Erfahrung.
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mause

#17
...

Das geht mit Schmirgelpapier runter.  :D

<°JMJ-
<°JMJ-

Hans

Rrrrichtig. Von Proxxon gibts sogar ne kleine süsse Flex/Poliermaschine.
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pucki

#19
...

genau :) Proxxon 28594 Penschleifer PS 13  heißt das Teil 26 Euro ca. + ca. 40 Euro (Anfängeraufpreis).

Ich empfehle zusätzlich den Kauf einer kleinen Rolle doppelseitiges Teppichklebeband. :D Das spart viel Geld.  :pffft:

Bevor mich einer haut, das Teilchen ist ein 12 V Gerät und das beste Netzteil von Proxxon kostet halt min. 40 Euro. Es gibt auch etwas preiswertere aber da fehlt es möglicherweise an Leistung und/oder die sind nicht regelbar. Und spätestens wenn man noch mal ca. 30 Euro ausgibt für ein Styropor-Schneider weiß man warum man so was braucht. ;)

Ach ja, das da ist auf meiner "will haben Liste" ganz weit oben.

Ist jedenfalls das Teil was ich nehmen würde. Aber vielleicht meinst du ja auch die LANGHALS-WINKELSCHLEIFER LHW. Ca. 95 Euro läuft mit Strom aus der Steckdose (220 V).

Gruß

 Pucki

*edit* Oft ist die Größe des Objekt doch wichtig.  :pffft:
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

scarhand

Ich mag zwar im allgemeinen die Kommentare von mause weniger , aber hier muß ich ihm mal uneingeschränkt recht geben !!  :P
Bevor ich mich auf so ein chemisches lotto einlasse , greif ich doch lieber zum schleifpapier.

Und so eine Kostenaufstellung , wie von Pucki  :2: :2: :2: , sowas werd ich wohl nie verstehen , wie man so dermaßen darauf erpicht sein kann , sich mit werkzeugen einzudecken!! 

Aber jedem das seine , und mir das meiste  X(

Beste Grüße
Stefan

Hans

 Du weisst doch gar nicht, welche Modelle die Leute so bauen. Sobald der Eigenbauanteil erheblich wird, ist man für jede Schleifhilfe dankbar. In meiner Modellbauwerkstatt hatte ich jahrelang einen handgrossen Bandschleifer 12V im Einsatz, ich hab den sogar noch bei Motorschaden dann mit einem e-Motor von Graupner ausgestattet. Auch bei Holz und/oder Resin sind solche Hilfen nützlich.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

pucki

Ich persönlich schleife das bisschen Plastik von Hand. Grund ist einfach das ich der Meinung bin das meine Maschinen aus den kleinen Teilen Plastikmatsch machen.

Anders sieht es aber aus, wenn ich z.b. an meinen Holzschiffchen arbeite. http://www.texas-trains.de/shop/modellbausaetze-von-occre/schiffs-modelle/occre-14003-raddampfer-mississippi-bausatz.php

Ich will Spaß haben beim Modellbau. Und es macht mir nun mal kein Spaß Stundenlang Holz oder Metall zu schleifen. Im Gegensatz zum Plastik wehrt sich das Material nämlich ganz gut. :12: 

Ich hab mir z.b. von Proxxon die kleine Tischkreissäge gebraucht (ebay-Kleinanzeigen) gekauft. Inzwischen haben ich damit schon für sehr kleines Geld (unter 30 Euro), ein Regal für mein Modellbautisch sowie 3 Einsätze für Schubladen gebaut, sowie 2 Spezialschubladen für meine Farben und Mischflaschen aus China.  Der Baumarkt schneidet mir nix unter 10 cm aus Sicherheitgründen. Also lass ich mir dort die Sperrholzplatten im Transportabler Größe schneiden und mache den Rest selbst. Also haben sich die 50 Euro für die Maschine mehr als gerechnet.

Was nun meine Aussage oben angeht.

1. Sie war eine Frage welche Maschine von Proxxon überhaupt gemeint war.
2. Wie ich hier geschrieben habe, baue ich an den Schiffchen, und dafür träume ich sehr wohl von den Pen-Schleifer. Als ich damals auf der Modellbaustellung bei Siegen war, habe ich einige Leute gehört die das Teil im Plastikmodellbau nicht mehr missen wollen. Und im Holzmodellbau kannste damit stellen schleifen wo man mit den Finger kaum eine Chance hat. (z.b. Fensterrahmen).

Und rein philosophisch betrachtet ist alles mit den man Werkstoffe bearbeitet und was nicht am Körper angewachsen ist, WERKZEUG. :D

Gruß

  Pucki

ps.: Der sich dafür Entschuldigt das dieser Beitrag von Thread abweicht.     ;(
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Hans

Genau und deshalb jetzt back to topic, bitte.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

dieri

Ich habe beide Produkte beim selben Modell zur Lackentfernung probiert, also revell paint remover und airbrush clean. Für mein Dafürhalten war das Ergebnis identisch, beide Produkte haben hervorragend funktioniert, ohne jeweils das Plastik anzugreifen. Kann es sein, dass es sich dabei um ein und dasselbe Produkt handelt und wir hier von Revell etwas über den Tisch gezogen werden.
Denn der remover kostet etwa je nach Angebot ca. 60,- € der Liter, der airbrush cleaner "nur" 20,- €. Hatte hier schon einmale Frage gestellt, ob unter uns Patikmodellbauern nicht der ein oder andere Chemiker zu finden ist, der die Zusmmensetzung der verschiedenen Thinner mal analysiert, kann ja keine Hexenmischung sein. Denn ich finde die Preise für die Verdünnerprodukte absolut überzogen.