Farbrotzer bei Gunze Acryl mit Evolution

[Floppar]

Hey zusammen,

ich weiß momentan einfach nicht weiter.
Eigentlich wollte ich heute wieder bisschen meine Airbrush benutzen und kleine Punkte etc. üben/testen. 
Natürlich hat es mal wieder überhaupt nicht geklappt und ich bekomme die ganze Zeit (nur bei den Punkten und nicht bei Flächen malen) diese Farbrotzer aus meiner Gun raus.
Ich nutze eine Evolution mit einer 0,2er Nadel und bin so bei 1,5 bis 2 bar.
Als Farbe wurden Gunze Acryl und Isopropanol zum verdünnen genutzt.
Die Airbrush wurde schon mit Iso, Revell Airbrush Cleaner und Vallejo Cleaner gereinigt, aber ich habe jedes Mal wieder diese gleiche Flecken.

Kann mir wer vielleicht weiterhelfen und sagen womit das zusammenhängen kann?

[MadPlast]

Hallo Sören,

eine Frage, hast Du die Sprenkel auch wenn Du nur den Luftfluss aktiviert hast? Also nur den Hebel auf Nullstellung runterdrücken und schauen ob Du auch schon solche Sprenkler hast, wenn ja ist die Düse m.E immer noch mit alten Farbresten verschmutzt.

Zweite Frage, tauchen diese Sprenkler nur bei der o.g Farbe auf oder auch bei anderen?

[Floppar]

Hey,

Ich habe diese Sprenkler GANZ selten beim reinen Luftfluss, nur wenn ich z.b. 1x voll aufziehe und danach dann Luftfluss mache.

und zur Farbe:
Nein bei AK Interactive (1x kurz getestet) hatte ich diese Sprenkel nicht und das habe ich mal zwischendrin getestet.
Bei AK verstopft die Gun ja bloß immer recht fix  

Was mich halt nur irretiert ist, dass ich beim Sprühen von Flächen diese Sprenkler nicht habe und diese wirklich nur bei den Spots auftauchen.
Dazu kommt aber, dass ich recht viel "Overspray" habe bei der Gun - meiner Meinung nach.

[jacobm]

Sören, nimm mal den Druck auf 0,8 - 1 bar zurück und prüfe die Verdünnung der Gunzes.

Gruß Marcus

[Warlock]

Ich würde auch mal testweise mehr verdünnen.

[Floppar]

Mit dem Druck werde ich gleich noch Mal testen.

Wieviel würdest denn verdünnen?
Das erste Bild war ca. mit 50/50 und alles was mehr Verdünner war, lief mir auf dem Papiel teilweise davon.

Gruß
Sören

[Warlock]

50/50 klingt eigentlich gut ...

[Hans]

Die Evo neigt bauart bedingt dazu, dass sich einen Tick früher als bei anderen Luftpinseln Farbe vorne absetzt.

Mehr verdünnen hilft da so denke ich nicht wirklich weiter. Ich würde erstens Trocknungsverzögerer (gibts entweder aus der Farbenserie oder bei Gunze oder im Künstlerbedarf) zusetzen und zweitens den Verdünner durch den stinkigen Mr Thinner (nicht Mr Aquaeus Thinner! Nicht X20A) ersetzen. Der verzögert die Filmbildung auch noch etwas. Wobei selbst Aquaeus Thinner oder Tamiya X20A etwas langsamer verdunsten als IPA.

Und dann runter mit dem Druck, ggf bis unter 1.0 bar.

H.

[Viquell]

Moin Sören  

Oben ja schon gesagt , der Druck sollte nicht über 1 bar kommen
der Abstand je nach Verdünner etwas weiter , bis 5 cm liegen
Verdünner ist wieder Gefühlssache , teste dich da echt Tropfen für Tropfen an dein Limit

und , versuch mal das Tippen , damit verhinderst Du den Farbfluß von nicht angetrockneter Farbe

den  so wie das Spritzbild sich zeigt , bläst du die Farbe wieder nach Aussen

Gruss Jens

[Floppar]

So also hier mein Versuch mit mehr Verdünner und 0.8 bar.

Zwischendurch kommt auch nur bei Luftfluss Farbe raus und teilweise kurz bevor Farbe kommt, zischt die Airbrush leicht bzw. kommt so ein komisches Zischgeräusch.

Gruß
Sören

[Universalniet]

Wenn Du Dir das traust, dann nimm den Nadelschutz vorne ab ...



Foto von KlausH

[Floppar]

Ich habe mir dafür extra diesen Fine Line Luftkopf mal geholt gehabt und probiere es damit.

Das ist hier jetzt das Resultat mit 0.8bar, Mr Thinner und Vallejo Verzögerer.
Wirklich besser ist es leider nicht geworden

[Universalniet]

Klaus, wo???

Meistens lagert sich Farbe im Nadelschutz. Die pustet man weg, wenn die Luft aufgemacht wird.
Deshalb lackiere ich feine Details ohne Nadelschutz.

[Floppar]

 
Ich bin vom Namen nach dem Foto ausgegangen....

Ähm ja diesen Schutz hast du bei dem Fine Line Kopf nicht, aber ich müsste es mal testen mit dem normalen Kopf.

[Viquell]

Moin Sören ,

also 2 - 3 Flecken sehen echt danach aus , als ob du zu dicht und zu lang auf einer Stelle gebleiben bist
auch bei Flecken muss die Gun in Bewegung bleiben

das Spraying ist dann jedoch mehr eine Frage der Düse selbst
da solltest du mehr mit dem Druck spielen
die Verdünnerbasis schein ok zu sein

Gruss Jens

[Floppar]

Ja das stimmt, aber ging mir ja auch mehr um die "Sprenkel", welche mit rausgekommen sind.
Das ganze Thema war ja erste Übungsversuch davon.

Ich denke übrigens, dass es jetzt einigermaßen hin haut.
Mit Mr Thinner verdünnt, Verzögerer von Vallejo, 0.8bar, ca. 50/50 Mischung und natürlich der hilfreiche Tipp von universalniet.
Hier und da sind noch kleine Sprenkler, aber jetzt viel seltener und ja Jens ich war bei manchen Spots noch zu oft auf dem Punkt  

Das jetzige Resultat ist echt ein großer Unterschied zum ersten Bild.

[MadPlast]

Hallo die Runde,

also ich bin nun wirklich kein Airbrush Experte aber Dein o.g Sprühbild wirkt auf mich wie folgt (Erfahrungswerte) ...

a) Der Luftdruck scheint schon ganz ok.

b) Die feinen Sprühpunkte sind m.E reine Übungssache

aber nun kommt das c) und das sind diese merkwürdigen länglichen Sprenkler, die mir eindeutig nach angetrockneten Farbresten (da dunkler!) aussehen.

Daher bin ich der Meinung, dass sich in der Düse/ an der Nadel oder im Farbbecher Farbreste ansammeln.

Andernfalls würde ich die Pistole nochmals in ihre Einzelteile zerlegen, peinlichst reinigen und mit einer anderen, vorzugsweise mit einer Farbe die Du schon oft benutzt hast, nochmals testen. Wie gesagt, ist nur mein Subjektiver Eindruck aus der Distanz  .

Ach und ganz vergessen, bitte dabei mal die Original-Düse einschrauben/ stecken!

[Floppar]

Hey Matthias,

wie du auf dem letzten Bild siehst, sind diese Sprenkler nicht mehr wirklich existent und somit bin ich jetzt recht zufrieden.

Was die Punkte selbst angehst, hast du definitiv recht, dass das reine Übungssache ist und ich das auch noch lernen muss.
Ich bin aber jetzt schon froh, dass diese Sprenkler weg sind und daher vielen Dank an alle hier für die freundliche und schnelle Hilfe!

Eine Überlegung ist jetzt natürlich sich irgendwann eine 2te Airbrush zu organisieren für diese Sachen, weil die Evo da wohl dann doch so ne leichte Schwachstelle hat (wie mit den Vallejo Farben)
Obwohl es nicht nur die Evo ist, weil meine günstige China Gun zeigt das selbe Sprenkel-Bild....

Gruß
Sören

[MadPlast]

Schön das es jetzt funzt  .

[Floppar]

Ja allerdings 

Jetzt heißt es dann die Punkte üben um irgendwann nicht mehr die Maske zu brauchen für die deutschen Tarnungen.

Dennoch werde ich jetzt auch mal nach einer anderen Gun bisschen sucheh für solche Themen.

[Wolf]

Das Hauptproblem liegt meiner Meinung nach am verwenden von Iso oder Spiritus für feine Arbeiten.
Das ist in der Regel reiner Alkohol ohne irgendwelche Zusätze, die das Fließverhalten verbessern. Flächig kann man solche preiswerten Verdünnungsmöglichkeiten nutzen- Bei Feinarbeiten trennt sich dann aber Streu vom Weizen.

Da hilft dann auch nur mehr verdünnen im begrenzten Maße, denn Iso und Spiritus verfliegen viel zu schnell.

Dazu kommt noch dass, wenn man Punkte sprüht keinen steten Farb/Luftstrom hat und sich dann erst recht sofort an der Spitze winzige angetrocknete Farbreste ansetzen.

Du hast es ja jetzt schon selber rausgefunden. Was hier wirklich hilft ist originaler Verdünner wie z.B der Mr. Hobby Aqueous Thinner oder Tamiya X-20A-

Noch besser ist aber der auch hier von dir verwendete Mr. Thinner. Der stinkt zwar ein wenig, erzielt meiner Erfahrung nach aber die besten Ergebnisse.
Man kann dann, wenn man den Auslösemechanismus seiner Evo gut im Griff hat, hier mit Verdünnungswerten jenseits der 60% und auch mit hohen Drücken über 1,2 bar arbeiten. Denn je höher der Druck ist, desto feiner die Zerstäubung. Wenn man in der Lage ist bei hohem Druck und stark verdünnter Farbe den Auslösemechanismus nur minimal zu öffnen, kann man auf diese Weise winzige Flecken lackieren, indem man diese langsam aufbaut. Langsam aufbauen heißt, den FLeck nicht in 2-3 Sekunden lackiert zu haben sondern ca. 5-10 Sekunden mit winzigen Bewegungen an der Stelle zu verweilen. Das bedarf aber einiges an Übung.


Alternative ist dann eben weniger Druck und etwas weniger Verdünnung und die Flecken relativ schnell lackieren. Dabei zwischendurch immer mal wieder die Nadel reinigen.

Eine andere Gun bedarf es dafür nicht! So etwas kriegt man mit der Evo ohne Probleme mit Gunze Farben hin. Eine andere Gun würde ich nur nehmen, wenn man Schwerpunktmäßig mit wasserverdünnbaren Farben wie Vallejo oder Lifecolor arbeitet.

[Floppar]

Ja der Mr Thinner plus Flow Improver haben schon ordentlich was gebracht und beide Mittel werde ich dafür jetzt auch nur noch verwenden!

Was die Übung angeht, fehlt diese natürlich noch komplett, aber das wird sich hoffentlich mit der Zeit geben.
Mein Ziel ist es ja schon, dass ich irgendwann in 72 auch die deutschen Tarnungen dann einigermaßen hinbekommen.
Bis es aber soweit ist, muss dann leider doch erstmal die Maske von Airwaves herhalten.

Und danke noch mal für die genaue Erklärung Wolf, auch bezüglich der Gun!  
Dann werd ich weiterhin bei der Evo bleiben und für meine paar Vallejo Farben mal die China Gun testen.

Gruß
Sören

[HI-Lok]

Eine Frage Wolf,
welche Gun würdest Du bei wasserverdünnten Farben empfehlen?
Bin gerade am Grübeln mir eine Gun zu kaufen..
Danke.
Gruß
Marcel

[Wolf]

Ich benutze dafür meine Hansa 281.

Die genannten Farben sind nicht einfach zu spritzen und auch die Hansa ist davon nicht ausgenommen. Sie funktioniert damit aber nach meiner Erfahrung klar besser als die Evo.

Vom reinigen und prinzipiellen Aufbau her (Steckdüse) ist sie wie de evo. Aber die Düsenform ist deutlich anderes (kürzer). Entsprechend ist es auch die Nadel. Außerdem verfügt sie über eine kombinierte Double Action. Man braucht nur den Hebel nach hinten ziehen und nicht auch noch gleichzeitig runterdrücken. Es kommt immer erst die Luft und dann die Farbe.

[HI-Lok]

Danke schön