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3,7 cm TAK 1918 - Ein Versuch in 1:72

Begonnen von diobauer, 14. Dezember 2022, 20:21:20

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diobauer

Hallo,

ich bin ja noch ganz neu hier in Forum und übe noch die ganze Technik zum Einstellen von Bildern etc.
Wobei ich mich zudem bemühe alle Foren-Regeln zu beachten, die doch schon recht umfangreich sind.
Aber ich hoffe, dass ich schnell lerne..

Worum geht es ?

Ich arbeite seit längerer Zeit an einem Diorama zum 1. Weltkrieg, wobei ich mir einen Front-Abschnitt in Frankreich im Jahr 1918 als Vorlage gewählt habe.

Um das Diorama mit ausreichend Figuren und Ausrüstung zu füllen, habe ich mir auch mehrere Klein-Waffen selbst erstellt. Dazu gehören ein mittlerer und ein schwerer Graben-Mörser, aber eben auch eine TAK...

Die TAK = 3,7 cm Tank-Abwehrkanone 1918 von Rheinmetall ist kaum bekannt, denn es gab nur wenige Exemplare davon.
Dabei war die TAK das weltweit erste Geschütz, das speziell zur Panzerabwehr entwickelt und gebaut wurde.
Die TAK ist also eigentlich ein "Meilenstein" und die Grossmutter aller PAK-Geschütze des 2. Weltkrieg.

Solche Klein-Waffen in 1:72 sind kaum zu bekommen, daher habe ich mich entschlossen mir eine TAK selber zu bauen.

Reiner Scratch-Bau aus allem möglichen Material, das ich in der Grabbelkiste finden konnte. Daher sieht meine TAK natürlich nicht soooo.. toll aus, wie ein industriell hergestelltes Spritzguss-Modell der bekannten Hersteller.
Aber meine TAK wird auch nur ein kleines Teilchen sein, welches in der Schützengraben-Landschaft erscheint.....und vermutlich dort optisch dann "untergeht"..

Hier der Bauzustand bei etwa 90 %:



Und hier nach dem grünen Grundanstrich:



Ja, es wäre wohl noch mehr Detaillierung möglich gewesen.
Aber das kleine Ding ist so gross, wie ein 5-Cent-Stück....

Verzeiht daher, dass ich nicht mehr "verfeinert" habe.
Denn der grüne Anstrich schluckt schon so viel Details, dass man eine Lupe benötigt, um überhaupt etwas davon zu sehen.       

tsurugi

Wow, sehr schöne Handarbeit !

Gruss

Markus

marjac99

Danke für die kleine Geschichtslektion.  :1:

Ich habe ehrlich keine Ahnung, wie das Teil in 1:1 ausgesehen hat, und auch nicht, wie es bei einem Spritzgussmodell aussehen sollte.

Aber mir gefällt dein Teil. Es sieht stimmig aus.  :respekt:

Du schreibst von der Grösse wie ein 5-Cent-Stück. Leg doch beim nächsten Mal eine Münze daneben, dann kann man es besser sehen. Oder ein Tik-Tak... Oder einen kleinen Soldaten.  ;)

(Wir haben hier sogar Mitforisten, die haben extragrosse 1-Cent-Stücke, also Massstab 10:1 oder so...  :6: )

Hast du Bilder von dem Diorama?  8)
lieben Gruss,
Martin
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diobauer

#3
Hallo Markus und Martin,

gestern habe ich noch ein wenig an der Bemalung der TAK gearbeitet.
Ich habe mir die damals oft verwendete Drei-Farben-Tarnung mit schwarzen Linien dazwischen ausgesucht.

Siehe auch hier:  https://i.imgur.com/aqu7rVd.jpg

Meine TAK sieht nun so aus:





Zudem habe ich den Richtschützen fertig gemacht, der aus den Körperteilen von vier anderen Figuren zusammengefügt ist.
Immer schade, wenn ich andere Figuren dafür zerschneiden muss.
Aber ein Richtschütze war eben wichtig...

Damit kann man die Grössenverhältnisse jetzt auch gut einschätzen.     



Bin noch nicht ganz fertig mit der Bemalung, aber die wesentlichen Teile sind damit fertig. 

Eine kurze Info zur TAK findet man hier:
https://tanks-encyclopedia.com/ww1/germany/3-7cm-tankabwehrkanone-rheinmetall
 

diobauer

#4
In diesem kurzen Artikel zur Entwicklung der frühen deutschen TAK bzw. PAK ist auch ein Foto der 3,7 cm-TAK zu sehen, die damals von OTL Fischer entwickelt wurde. Auch in dem ersten Artikel (Link oben) sieht man ein Foto mit einer Fischer-TAK (von hinten, grün lackiert).

http://www.tankarchives.ca/2016/10/complex-fate-of-doorknocker.html

Sieht man beide TAK nebeneinander, dann sieht man "primitiv + Simpel" (TAK-Rheinmetall) neben "leicht + durchdacht" (TAK-Fischer) stehen.

Beim Vergleich der Waffen durch das Heeresamt hatte man sich dann aber für die Rheinmetall-TAK entschieden. Denn deren Lafette bestand aus Metallteilen des Krupp-Mörsers und dem Rohr einer Revolver-Kanone, wie sie seit etwa 1880 in den Festungsanlagen eingebaut waren. Man konnte also bereits vorhandenes Material dafür verwenden, was 1918 besonders wichtig war.     


Ab 1927 ist dann auf Basis dieses Konzeptes die 3,7 cm-PAK für die Reichswehr entwickelt worden, obwohl dies nach den Vorgaben des Versailler Vertrag eigentlich nicht erlaubt war.  Und daraus entstand das berühmt-berüchtigte "Heeres-Anklopf-Gerät" der Wehrmacht.... 

diobauer

So...ich habe die TAK fertig gemacht...

Und dazu noch eine Bedienungnsmannschaft geschaffen.

Alles ein wenig in Szene gesetzt, sieht die fertige TAK jetzt so aus:

   

marjac99

Sieht gut aus, stimmig!
Hatten die Jungs damals schon gescheckte Helme?  :rolleyes:
lieben Gruss,
Martin
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diobauer

Hallo Martin,

schön, dass dir meine kleine "selbst-Geschnitzte" TAK gefällt.

Zu den Helmen:

Ab der grossen Frühjahrs-Offensive 1918 war es den Soldaten freigestellt, ihre Helme mit einem Tarnanstrich zu versehen. Ursprünglich war dies nur den Sturm-Bataillonen gestattet, wurde aber bald üblich.

Hier findet man ein paar Original-Helme von damals:

https://www.german-ww2-helmet.com/433235710
   

marjac99

lieben Gruss,
Martin
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diobauer

#9
Hallo Martin,

voriges Jahr wusste ich dies auch noch nicht.

Aber ich habe mich in Vorbereitung auf meine Diorama noch ein wenig tiefer in Bücher, Fotos und Dokumentationen zum 1. Weltkrieg hineingewühlt.
Es gibt in den Details schon erhebliche Unterschiede zwischen deutschen Soldaten des Jahres 1914, 1916 oder 1918.. 

Zum Ende des Krieges wurde vieles erlaubt, was die Überlebenschancen verbesserte.
Denn man brauchte plötzlich jeden Mann..     

Ich habe auch mal versucht, die schwarzen Trennlinien auf den Helm zu bringen.
Aber versuch mal so dünne Linien auf einen Helm zu malen, der so gross ist wie ein Stecknadel-Kopf...  8o

Daher habe ich mich dann für diese Variante entschieden:

https://www.hermann-historica.de/en/auctions/lot/id/16177