Hauptmenü

RA-5C Vigilante, Airfix 1/72 - Update 4

Begonnen von f1-bauer, 01. Oktober 2021, 20:52:29

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

f1-bauer

Hallo zusammen,
ich habe im Frühsommer parallel zu den Panzern noch was angefangen. Der Bau ist schon weit, aber ich denke, der alte Kit ist es wert, gezeigt zu werden. Erst mal Konserve und dann geht es live weiter.

Anfang Juni schickte Hörnchen per WhatsApp ein paar Bilder vom Bau seiner 1/72 Vigilante von Trumpeter. Vigilante? Da war doch was - die Erinnerung an ein Waterloo in 1973 mit dem Airfix-Kit als 12-Jähriger. Das Deckelbild (Quelle Scalemates) hatte mich damals fasziniert. Ich bin wochenlang im Schreibwarenladen gegenüber der Schule um diesen Kit geschlichen und habe gleichzeitig fleißig gespart. Der Bausatz kostete 7,95 DM und ich hatte damals 5 DM Taschengeld - im Monat!

Irgendwann war es soweit - rein in den Laden und mit Vigilante, Kleber und ein paar Farben im Schulranzen wieder raus  :9:. Frisch ans Werk, aber leider hat mich der Bausatz damals überfordert - weil nichts gepasst hat. Meinen Vater konnte ich nicht um Hilfe bitten, weil der hielt die Plastikkleberei für Zeit- und Geldverschwendung und sein Werkzeug durfte ich auch nicht benutzen. Verzweifelt, gefrustet und traurig warf ich damals alles in den Müll.

Nach ein paar Mal hin und her schreiben in WahtsApp reifte ein Plan: wenn ich noch einen Bausatz auftreibe baue ich die Viggie nochmal, weil sie mich als Kind geeärgert hat. Nostalgiebau aus der Schachtel. Tatsächlich fand ich in der Bucht einen Rebox aus 1975 für 14 Öcken - bestellt  :D.

Ein paar Tage später rollte der M48 unters Schleppdach ...
Vig-005.jpeg

... und die Viggie originalverpackt aus dem Hangar ...
Vig-006.jpeg

Vig-002.jpeg

Vig-004.jpeg

... sogar der gute alte Airfix-Ständer war dabei 8). Die Decals waren nicht vergilbt - nach 46 Jahren! Ob die noch funktionieren würde sich später herausstellen.
Vig-003.jpeg

Beim Teile befingern lief ein Film ab ... da war sie wieder, die Erinnerung an die verzogenen Rumpfhälften mit gegenläufigen Wellen entlang der Naht, die Hohlkehle am Heck, Passt es oben geht es unten auseinander und umgekehrt. Die beweglichen Höhenruder, die damals beim ersten bewegen abgebrochen sind, weil das Stangerl dazwischen Formenversatz hatte und in der Rumpfdurchführung klemmte. Die zweiteiligen Intakes, die nach Bauplan zusammengesetzt nicht passen und einen riesen Spalt zum Rumpf haben. Damals gabs überall Fingerdapper auf dem Modell vom zusammenpressen und den Unmengen Uhu-Plast aus der Tube mit der "ganz feinen" Dosierspitze. Ach ja, den beweglichen Fanghaken habe ich damals nicht eingefädelt bekommen und das Radom passte auch da schon nicht.

Vig-007.jpeg

Vig-008.jpeg

Auf alle Fälle ganz schön groß, ohne Pitot in der Nase 29 cm.
Vig-011.jpeg

Ich war fest entschlossen, diesen Bausatz jetzt zu besiegen. Referenzfotos sind von http://nabe3saviation.web.fc2.com/waA5.html und http://www.primeportal.net/hangar/luc_colin/ra-5c/index.php. Los gehts mit dem Bau.

Gegen die Welle in Längsrichtung habe ich in beiden Rumpfhälften gemessen und entsprechend lange Gußaststücke als Spreitzer eingeklebt, bis die Kante gerade war und den gleichen Abstand hatte ... für mich damals unlösbar ...
  Vig-013.jpeg

... und siehe da, es wirkt  :D. Auch die Hohlkehle am Heck ist weg.
Vig-14.jpeg

Vig-015.jpeg

Als nächstes die Einsätze in den Tragflächen. Die Kreise sind erhabene Auswerfer und am länglichen Bogen geht es in der Fläche 3 mm runter, aber der Einsatz ist nur 1 mm dick. Heute kein Thema - schaben und unterfüttern. Für mich als Kind damals gabs an der Stelle Stufen und Spalten.

Vig-012.jpeg

So, das waren die ersten Vorbereitungen. Weiter gehts dann mit dem Cockpit und der Verglasung.

Bis demnächst
Jürgen  :winken:

Edit hat die haarsträubende Orthographie berichtigt.

old rookie

Ja wie geil... :klatsch:
Modellbau wie damals, ganz große Klasse!  :P ...eine K-Tel Kassette läuft im Phillips Kassettenrecorder im Hintergrund... :D
Da bin ich ja mal gespannt wie´s weitergeht, ich hab damals auch gebastelt was mein Taschengeld mit dem ortsansässigen Spielwarenhändler so in Einklang zu bringen war. Die Teile von den Gussästen rausgedreht... Pinselbemalung und zur Not mit Pattex gearbeitet.  :3:
Der Baubeericht wird ein "Jungbrunnen", ich bleibe in der ersten Reihe!  :D
LG Robert

NonPerfectModeller

Na das schau ich mir auch an.
Also reingesprungen, bevor es im "Jungbrunnen" zu eng wird. :7:

Gruß,
Bernd
Laufende Projekte:
Heinkel He 111P-1 1/32 Revell
Neoplan Cityliner 1/24 Revell (Rammstein Fan Club)
Kommende Projekte:
Focke-Wulf Fw 190 D-9 1/32 Hasegawa/Revell

f1-bauer

#3
Freut mich, dass Euch mein Nostalgiebau gefällt. Weiter gehts mit dem Cockpit.

Laut Bauplan ist das alles. Da geht noch was  :D
Vig-026a.jpeg

Also eine mittlere Trennwand eingezogen und seitliche Konsolen gebastelt ...
Vig-027.jpeg

... die Sitze etwas aufgepeppt ...
Vig-028.jpeg

... das Armaturenbrett etwas aufgepeppt (die Bemalung erfolgete später und ein HUD aus Blistermaterial gibt es auch noch, was es nicht gibt ist ein Foto davon  :5:) ...
Vig-030.jpeg

... den Herren Piloten ihre Dienstkleidung verpasst, ...
Vig-031.jpeg

... dann war das Cockpit einbaufertig ...
Vig-032.jpeg

... um bei der Probepassung festzustellen, dass ich mir den hinteren Teil komplett hätte sparen können  :(. Aber ich weiß, dass es da ist  :D
Vig-034.jpeg

Nun zur Kanzelverglasung und den Klarteilen allgemein. Kurz: alles Panzerglas, schlierig und damit aus heutiger Sicht m.E. unbrauchbar. Als Kind hätte ich das eingebaut, aber so weit bin ich damals gar nicht gekommen ...
Vig-016.jpg

Vig-017.jpg

Vig-018.jpg

Vig-019.jpg

... also selber herstellen  :8:. Ok, es gibt auch eine Vacuhaube von Falcon für die Vigilante aber nur in einem Set mit Hauben zu 7 anderen Fliegern, die ich nicht bauen werde. War mir zu teuer wegen einer Kanzel, also diese Alternative verworfen. deshalb Tiefziehen light - mit Tamiya Tape eine Abwicklung von den Teilen gemacht, auf Klarmaterial einer PET-Flasche übertragen, auf das Bausatzteil gespannt, gefönt und zugeschnitten. 
Vig-020.jpg

Vig-021.jpg

Vig-022.jpg

... hier der erste Versuch. Das rechte Teil hat auf Anhieb funktioniert, das linke habe ich drei Mal gemacht, bis ich zufrieden war.
Vig-023.jpeg

Gleich gehts weiter ...

Edit hat recht geschrieben.

Hörnchen

Schön deinen Bau nochmal mit großen Bildern zu sehen.
Ich schaue weiter zu. :P

Gruß André
Es gibt eine Sache auf der Welt, die teuerer ist als Bildung - keine Bildung (JFK)

f1-bauer

#5
Danke André, dann mach ich doch gleich mal weiter :1:

So sahen die gezogenen Klarteile bei der ersten Passprobe aus. Die Wahrheit kam raus, als der Rumpf zusammen war  :rolleyes:. Da war dann einiges zu schnitzen, aufzufüttern zu feilen und zu schnibbeln, bis das Glas in die Kabinenhaube passte, die Haube in den Rumpf passte und der Anschluß der Frontscheibe saß.

Vig-024.jpeg

Vig-025.jpeg

Wie ich überhaupt an diesem Kit an allen Teilen rumgeschnitzt habe. Die Fahrwerksbeine waren (wie immer bei fast allen Herstellern üblich  :rolleyes:) voll entlastet dargestellt. Also gekürzt und ein Stück Aderendhülse als Tauchrohr eingesetzt (geklaut von Skyfox  :pffft:)
  Vig-045.jpeg
Die Scheren gingen hops bei der Aktion und wurden später wieder restauriert.

Das Bugrad sieht eigentlich gut aus, aber auch entlastet dargestellt. Also auch kürzen und Tauchrohr ersetzen (ohne Foto). Außerdem hat es einen fiesen Auswerfer mitten im Reifen  :12:
  Vig-050.jpeg

Hier mal ein paar Beispiele für weitere Teile, die erst mal gebrauchsfertig gemacht werden mussten ...
  Vig-047.jpeg
hellblau: an den Schubdüsen die halb umlaufenden Passnasen weggeschnitzt, damit ich die Schubdüsen separat lackieren und später einbauen kann.
orange: das ist der Deckel, der oben den Rumpf abschließt und in den die Schubdüsen eingebaut werden. Hier habe ich Anschläge eingeklebt, damit die Schubdüsen ohne Passnasen später beim Einbau nicht zu weit rein rutschen.
gelb: das Cockpitteil musste aufgefüttert (Pfeile) und ordentlich zurechtgefeilt werden (Kringel)
grün: hier musste ich ein Loch verschliessen, damit ich später bohren und eine Aderendhülse als Sprit-Ablaßrohr einsetzen kann. Das Bausatzteil von diesem Ablaßrohr ist grottig
rot: Anschläge eingeklebt, damit die Fanghaken Abdeckung nicht durchfällt. Den beweglichen Fanghaken habe ich mir geschenkt.

Aussenlasten: ich habe lange gerungen mit der Entscheidung vier oder keine Drop Tanks. Vier war mir zu viel und ohne war mir zu nackig (die meisten Fotos der RA-5C sind ohne). Dann habe ich dieses Foto gefunden, eine Viggie (ok, ist eine A-5A, aber mir wurscht) mit zwei Drop Tanks an den inneren Pylonen auf der USS Enterprise, genau so wollte ich es :D

Quelle: willsonscot.biz

Nächste Frage: wie sahen die Dinger genau aus, 400 gallon low drag drop tank (eigentlich wollte ich keine Recherche machen  :pffft:)

Quelle: tailspintopics.blogspot.com/2011/07/douglas-low-drag-external-fuel-tanks.html

Also frisch ans Werk. Die Nase zurecht gefeilt, die Leitwerke dünner gefeilt, den Bürzel angebracht, die Wartungsdeckel und den Einfüllstutzen graviert. Links vorher, rechts nachher ...
  Vig-026.jpeg 

... und die Schlitze in den Tragflächen für die äußeren Pylone mit deren Passnasen verschlossen.
  Vig-026b.jpeg

Edit hat noch eine Info gefunden: die "low drag" Tanks waren aerodynamisch so ineffizient, dass bei Bestückung der A-5A mit vier Tanks = 1600 Gallonen extra Sprit etwa 900 Gallonen für die Überwindung deren Luftwiderstandes drauf gingen. Nur etwa 700 Gallonen trugen effektiv zur Reichweitenverbesserung bei. Bei zwei Tanks ging der Inhalt von etwa einem Tank für den Luftwiderstand drauf. Daher gibt es nur wenige Fotos der A-5A und A-5B mit Zusatztanks  :8:. Die RA-5C brauchte sie garnicht. Da habe ich mir eine künstlerische Freiheit erlaubt  :1:.

Die Schubdüsen waren mir innen auch zu nackt. Fotos geguckt, man sieht natürlich wunderbar den Nachbrenner des General Electrik J79 Triebwerks.

Quelle: needpix.com

Es gibt was von Aires, aber es gibt auch Perlatoren für Wasserhähne  :8:. Den äußeren Kranz vom Perlator weggeschnibbelt, einen Konus zurechtgefeilt und mittig eingeklebt - passt wie Arsch auf Eimer  :D
  Vig-055.jpeg

Dann habe ich mich dem Mittelpylon gewidmed.

Die RA-5 Vigilante war um 1962 ursprünglich ein trägergestützter, überschallschneller Allwetterbomber, der auch  A-Waffen tragen konnte. Die Vigilante war mithin damals das größte Flugzeug der US-Navy, das von Flugzeugträgern operieren konnte. In dem Mittelpylon war der Bombenschacht und ein komplexer Abwurfmechanismus. Mit der Änderung der US-Taktik 1962/1963 von bemannten taktischen Bombern auf ballistische Kurz- und Mittelstrecken Raketen wurde die Vigilante während der Entwicklung der A-5B plötzlich quasi überflüssig. Die Navy wollte den Typ jedoch behalten und benötigte zudem dringend einen trägergestützten Fernaufklärer. So wurden die 6 fertigen und die 49 noch bestellten A-5B plus 43 A-5A bis Ende 1964 zur Aufklärungsversion RA-5C umgebaut, wobei ein Seitensichtradar, ein Infrarotsensor sowie verschiedene Kameras und Sensoren und weitere Geräte vornehmlich in den Mittelpylon eingebaut wurden. Die Produktionsanlagen wurden dann abgebaut und eingelagert. 1968 bestellte die Navy nochmal 46 RA-5C, von denen bis 1970 tatsächlich 36 gebaut wurden.
(Quelle Wikipedia).

In dem Pylon gibt es einige Fenster. Wie oben festgestellt waren die Klarteile unbrauchbar. Die wurden alle durch Blistermaterial ersetzt. Weiter kam noch auf jeder Seite ein Fenster dazu, das auf Referenzfotos zu sehen ist, am Bausatzteil aber fehlt. Da man jetzt wunderbar rein und durchgucken konnte, war mir "innen schwarz anmalen" zu wenig. Also habe ich noch ein paar kleine Kameras gebastelt  :pffft:

  Vig-035.jpeg 

  Vig-035a.jpeg 

So wurden die Spritzlinge langsam leerer und meine Kiste mit den vorbereiteten und be- und überarbeiteten Teilen füllte sich. Wenn alle Teile in der Kiste sind ist der Grottenkit zum Schüttelbausatz mutiert :7:

  Vig-047a.jpeg 

  Vig-048.jpeg

Zum Schluß noch ein Gag, habe ich so noch nie gesehen. Das ist das Mittelteil zwischen den Höhenleitwerken. Damit wird das ganze Konstrukt beweglich. Damit es der geneigte Modellbauer richtig rum einbaut sind zwei Schildchen angegossen: P für Portside, S für Starboard  :P  8)
Vig-049.jpeg

So, langsam nähern wir uns dem Ende der Konservenkost, im nächsten Teil geht es mit einer Strafarbeit weiter  8o

Danke für durchhalten bis hier

Gruß
Jürgen  :winken:


Edit hat die Orthographie berichtigt und den Durcheinander bei den Fotos bereinigt.

NonPerfectModeller

HAMMERMÄSSIG, was du hier zeigst. :klatsch:
Klarteile aus Pet-Flaschen? :respekt:
Freu mich schon auf die "Frischkost".

Gruß,
Bernd
Laufende Projekte:
Heinkel He 111P-1 1/32 Revell
Neoplan Cityliner 1/24 Revell (Rammstein Fan Club)
Kommende Projekte:
Focke-Wulf Fw 190 D-9 1/32 Hasegawa/Revell

f1-bauer

#7
Tja Bernd, so wurde gebaut, anno Dunnemal ohne Schüttelkits von Tamigawa, Blingbling und Resin-Teile ...  ;)

Weiter gehts.

Hörnchen hat mir geraten, vorne etwa 20 Gramm Gewicht einzusetzen. Bleizeugs oder so habe ich nicht, aber eine 17er Mutter hat 10 Gramm  :D. Die Muttern sind genau so stark, wie der Rumpf tief ist und liegen press aneinander. Mit Epoxy-2K Kleber verklebt, da sind sie glaube ich sicher verstaut.
Vig-037.jpeg

Zeit wirds, den Rumpf zusammen zu kleben. In zwei Durchgängen ... erst die obere Naht ...
Vig-037a.jpeg

... dann, als der Kleber oben etwas angezogen hatte, unten.
Vig-051.jpeg
Mit Schraubzwingen  8o. Meine weitesten Ratschenzwingen haben 45 mm Spannweite, der Rumpf ist doch glatt 50 mm breit  :5:

Solange das trocknet gings an die Strafaufgabe. Ich habe alle erhabenen Panel-Linien abgeschliffen und neu graviert ...

... erstmal ein paar Gräben geschlossen ...
  Vig-037c.jpeg

... und dann gings los ...
Vig-037b.jpeg 

... Höhen und Seitenleitwerk und drei von vier Tragflächenseiten in einem Durchgang. Erst freihand mit flexiblem Lineal und PE-Schablone für die Rundungen. Nach ein paar abrutschern habe ich mit der Pinzette an den Ecken/Schnittpunkten kleine Löcher gepiekst, dann hatte ich einen wirksamen Längenanschlag  :8:
Vig-038.jpeg

Vig-039.jpeg

... ein paar Tage später dann die vierte Tragflächenseite und den Rumpf. War ganz schön anstrengend mit der mangelnden Sicht und ein paar Abrutscher-Stellen waren zu spachteln und verschleifen und ein paar Linien an den Rundungen vom Rumpf sind ein wenig schepps, ist aber alles zu verkraften.

Dann wurde das bewegliche Höhenleitwerk zusammengebaut und mit dem Deckel im Rumpf fixiert (da gab es einiges zu schnitzen, bis der Deckel gepasst hat und das Höhenleitwerk freigängig ohne Klemmer beweglich war). Und weil ich zufällig ein Foto davon gefunden habe wurde auch das Seitenleitwerk wie beim Original schwenkbar gemacht  :pffft: (zwei 2 mm Rundstäbe  unten ins SLW, vorne gebogenen Ausschnitt in den Rumpf geschnitzt, hinten ein Loch gebohrt, Schlitz für die Passnase verschlossen, zwei durchbohrte Sheet-Plättchen von unten als Gegenlager angeklebt, feddich). Ab da war beim Handling des Modells äußerste Vorsicht angesagt - Bruchgefahr.
Vig-054.jpeg
"Spielkind" hat Hörnchen geschrieben  :7:. Mir wurscht  X(

Anschliessend kamen die Tragflächen an den Rumpf und als das alles trocken war, wurden gleich die Slats Alu lackiert und abgeklebt.
Vig-052.jpeg

Dann gings an die zweiteiligen Intakes. Entgegen dem Bauplan erst mal das eine Stück (Seitenteil) an den Rumpf geklebt. Bei der Gelegenheit schnell für jede Seite angedeutete Schaufelräder mit Konus geschnitzt und das Blech für die Querschnittsverstellung gebastelt.
Vig-053.jpeg

Dann die Intakes verklebt. Die sind verzogen ...
Vig-036.jpeg

... und brauchen vertikal unmittelbaren Zwang per Klemme und horizontal mit den Fingern. Einspannen ging nicht, weil die Klemmenbacken zu breit sind. Lieber eine halbe Stunde sitzen und pressen, bis es umlaufend anliegt.
Vig-056.jpeg 

Zum Schluß noch den Mittelpylon angeklebt. Der ist in Längsrichtung gebogen wie eine Banane und braucht auch Zuwendung mit Zwang  :D
Vig-057.jpeg

Auf dem Bild sind noch die weiteren vorbereiteten Teile zu sehen. Ab hier habe ich den Bausatz für besiegt erklärt  :14:. Für einen einigermaßen versierten Bastler ist der Kit schon eine Herausforderung. Für mich als 12-Jähriger in 1973 ohne Hilfe und Werkzeug unbaubar. Ergebnis für mich damals: => Niederlage und 7,95 DM in die Mülltonne  :blaw:.

Im letzten Konserventeil kommt dann Farbe ins Spiel bis zum derzeitigen Stand vom 28.08.2021.

Danke fürs reinschauen. Ich hoffe, es gefällt einigermaßen, weil Oldie-Kits sind ja gerade en Vogue habe ich mitbekommen.

Gruß
Jürgen  :winken:

Edit hat recht geschrieben.

Kannonenvogel

Meine Hochachtung richtig gut der gesamte baubericht macht laune :klatsch:

Postbote

Servus Jürgen,

alle Achtung  :klatsch: was Du aus dem antiken "Schätzchen" zauberst verdient ein  :meister:

Mit schönem Gruß
Christoph
Perfekt ist Mathe, und Mathe ist 'ne Körperöffnung!

Versuche mich zur Zeit
erfolglos am Hochglanz

old rookie

 8o 8o 8o...das ist ja eine gewaltige "Zwangsarbeit"...Da scheint ja alles etwas "chief" zu sein. :6:
Aber alle Achtung mit welchem Enthusiasmus und Siegeswillen du deinem "Kindheitstrauma" hier zu Leibe rückst!  :P :klatsch:
Bei mir wäre es den Gang des ersten Bausatzes gegangen... :1: :pffft:
Gruß, Robert

dafi

Ein echter Jürgen, obergeil geworden!

Irgendwann hol ich mir auch noch mal meine Airfix 1:72 Typhoon :-)

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Marderkommandant

Ich folge stumm, aber begeistert dem Modellbau - denn das ist dieser schöne Bericht!

Weiter so,  :klatsch:
Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

f1-bauer

#13
Hallo Männers, freut mich, wenn Euch mein Bericht gefällt  :D.

@Kannonenvogel:  :meister:

@Old Rookie: Robert, ich wusste ja noch so ungefähr, was mich erwartet  :pffft:. Eine zweite Niederlage wäre inakzeptabel  X(

@Dafi: Du hier bei den Fliegern 8o, hast Du dich verlaufen? Stell die Dicke mal beiseite und hol die Typhoon auf den Tisch ...  :1: - Typhoon-Baubericht, Typhoon-Baubericht ... und Alle ... Typhoon-Baubericht ...

Na denn, auf zum letzten Akt aus der Konserve ...

Nachdem für Luchs, M48 und die Vig einiges an Lackierarbeit anfiel und auch noch die Tageslichtröhre meiner Lupenlampe einging, habe ich meinen Arbeits- und speziell den Lackierplatz aufgemöbelt. Bisher konnte ich die Kabine nur schräg auf den Tisch stellen, weil der Tisch nur 60 tief ist. Da habe ich mir eine Verbreiterung durch ein Ansteckbrett gebastelt. So ist das wesentlich bequemer  :D. Die Röhre für die Lampe wird nicht mehr produziert ( :P Umweltgedanke), also die Lampe zerlegt und im Wertstoffhof entsorgt. Dann musste einen neue her: LED mit 6000K Tageslicht, umschaltbar auf 5600K oder 4500K und in jeder Lichtwärme dimmbar.

Vig-059.jpeg

Die Vorflügel der Tragflächen und Vorderkanten des HLW waren Naturmetall Alu bei der Vig. Also erstmal mit Revell 7 glänzend Schwarz grundiert und einen Tag später Alclad Semi Matt Aluminium drüber. Sofort nach dem Auftrag wurde alles rissig und schrumpelig  8o. Ich bin so erschrocken, dass es nicht mal ein Foto von dem Unfall gibt.
Das hatte ich noch nie bei Alclad auf Glanzschwarz. Wahrscheinlich war die Revell-Farbe zu stark verdünnt, jedenfalls ging das Alclad durch bis aufs Plastik. Schnell alles mit Gunze Verdünnung abgewischt und das angegriffene Plastik einen Tag härten lassen. Danach geschliffen und alles auf Anfang.
Mit Alclad Primer ging das wesentlich besser, aber das Alclad wirkt halt nicht so schön wie auf Schwarz.

Vig-052.jpeg

So konnte munter weiter lackiert werden. Die Vig bekam eine Vorschattierung mit Tamiya Rubber Black (ist ja bekanntlich Richtung Anthrazit, aber ... dazu später) ...

Vig-058.jpeg 

... die Slats in Alu wurden abgeklebt und die Querruder und die hinteren Panels am Höhenleitwerk wurden Tamiya X-2 weiß (das ist so gut wie Insignia White). Ebenso die Unterseite komplett weiß. Unspektakulär, die Vorschattierung wirkt, keine Probleme, daher auch keine extra Fotos gemacht  :pffft:. Die Fahrwerkschächte und das Fahrwerk habe ich mit Gunze Off White gesprüht. Das hat einen leichten Graustich und hebt sich vom umgebenden Weiß etwas ab. Zwei Tage trocknen lassen und dann alles abgeklebt. 

Dann die erste Schicht Gunze H57 Aircraft Gray. Das sah mir stimmiger aus als H51 Light Gull Gray, ausserdem hatte ich das da  :1:. Nach den ersten beiden Schichten sah das so aus.

Vig-060.jpeg
Da rächte sich das Rubber Black drunter (das "aber" von oben  ;). Ich hätte besser ein helleres Grau für die Vorschattierung genommen - hast ja recht André  :V:. Am meisten hat mich aber diese Stelle verblüfft ...

Vig-061.jpeg
... das Grau perlte von der Vorschattierung ab wie Wasser ...

... nach kurzer Trocknungszeit nachsprühen hat nichts gebracht außer Laufnasen und dass die Gravuren abgesoffen sind  :5:
 
Vig-062.jpeg
... also alles bis runter aufs Plastik mit Gunze Verdünnung und Wattestäbchen abegwischt und ohne Vorschattierung neu lackiert. Dann hat es funktioniert. Fettfinger schließe ich mal aus, weil die Stelle habe ich nie angefasst.

Das Radom hat mich auch fertig gemacht. Lackiert mit Tamiya X-2 und einem Tropfen Gunze H318 Radome. Der Farbton gefiel mir, aber die Farbe hat sich umlaufend fluchtartig vom Rand entfernt  ?(.

Vig-063.jpeg
Zu viel Verdünnung, Fettfinger? Egal, mit Gunze Verdünnung abgewischt (jetzt war die Nase sicher fettfrei) und nochmal gesprüht. Sappralott, das selbe in Grün  :5:. Also nochmal abgewischt und eine Schicht Revell 04 Enamel matt Weiß als Grundierung. Damit hat die Farbe dann auch am Rand gehalten, wieder ein Sieg  :D

Nach einer dünnen dritten und vierten Schicht Aircraft Gray war ich dann auch mit der Oberseite zufrieden. Also alles gut trocknen lassen  :santa:

Zwei Tage später stieg bei mir die Spannung ... erstens alles demaskieren bis auf die Gläser und zweitens die Decals. Wie gesagt, die haben 46 Jahre in der Schachtel verbracht. Demaskieren war unfallfrei bis auf zwei drei Stellen, wo die Farbe die Maske unterlaufen hat - kein Beinbruch, alles retuschiert.

Dann die Decals. Ich sags Euch, ich war von den Socken. Nichts zerbröselt, nichts vergilbt, alles einwandfrei zu verarbeiten, als seien die Decals frisch aus dem Druck. Ein wenig Mr. Mark Softener und sie schmiegten sich in die Gravuren. ...

Vig-064.jpeg
Nachdem alle Decals bis aufs Seitenleitwerk drauf waren habe ich die Vig auf dem Lackierständer ins Regal zum trocknen gestellt. Wie oben geschrieben ist hinten alles beweglich und es herrschte große Bruchgefahr beim Handling. Da wollte ich erst die Decals trocken haben, bevor ich ans Leitwerk gehe. Leider habe ich die Vig mit der Nase nach vorne gestellt, anstelle mit der Nase zur Wand. Das Gewicht in der Nase sorgte für einen Absturz aus 1 Meter 20  8o :12: - eigene Blödheit. Das HLW und das SLW waren ab, sonst keine Schäden.

Vig-065.jpeg   
Das wars dann mit "Spielkind", gell André X(. Das HLW verstiftet und wieder angeklebt, das SLW ließ ich noch separat wegen den Decals. Die Zapfen im Rumpf mit viel Extra Thin geflutet, damit die nicht in den Rumpf fallen und scheppern.

Also hatte ich jetzt freie Fahrt für die Decals am SLW. Aber Spaß ist was anderes. Leute, sowas habe ich noch nicht gehabt. Die blauen Streifen waren das störrischste, was ich je auf dem Tisch hatte. Der Trägerfilm und die schwarzen Buchstaben reagierten einwandfrei auf Mr. Mark Softener, die blauen Streifen waren wie ein Brett. Daco medium, Daco strong, Essigwasser, Airbrush Clean, alles sinnlos, keine Reaktion. Ich weiß nicht, womit diese Streifen gedruckt wurden, dass die so resistent gegen jeglichen Weichmacher sind. Selbst Schnitte mit neuem Skalpell entlang der Gravur haben nichts gebracht. Ich habs aufgeben, Hörnchen sagte auch "Lass es wie es ist."

Vig-066.jpeg

Vig-067.jpeg

Sodale, das wars mit der Konservenkost, ab sofort gehts live weiter mit dem Rest vom Fest - To dos: Panelwashing, ein paar Chips, Seidenmatt Klarlack, Endmontage, Fotos, Galerie.

Zum Schluß noch zwei Fotos von heute zum aktuellen Stand vom 28.08.2021 (da ging die Vig wieder in den Hangar, denn der Luchs und der M48 mussten dringend unterm Schleppdach vor und fertig gebaut werden).

Vig-068.jpg
Oberseite und die noch zu verbauenden Teile ...

... und der Bauch.
Vig-069.jpg

Gruß und bis die Tage
Jürgen  :winken:

old rookie

Ach herrje... 8o :2: ;(
Ich werd´ den Eindruck nicht los dass das irgendwie so´ne "Zwangsheirat" wird zwischen dir und dem Ami-Girl... :rolleyes: :pffft:
Aber  :respekt:, ich ziehe meinen Hut!  :P ...nicht nur ob deines Durchhaltewillens, auch die Qualität deines Schaffens beeindruckt mich.  :klatsch: Chapeau! :meister:
Gruß, Robert

springbank

Na da nehme ich doch auch noch etwas verspätet Platz und schaue Dir  bei der Vollendung des Donnervogels über die Schulter :1:

Gruß
Daniel

"Schulz was machen sie'n da?
An Drachen lass ich steigen..
Ne tatsächlich, ich dachte schon Sie sägen ne Wolke durch.."



Hörnchen

Wirklich Modellbau vom feinsten. :P
Und freut mich das ich Dich ein wenig unterstützen konnte. :P

Gruß André
Es gibt eine Sache auf der Welt, die teuerer ist als Bildung - keine Bildung (JFK)

dafi

#17
Zitat von: f1-bauer in 04. Oktober 2021, 20:01:20@Dafi: Du hier bei den Fliegern 8o, hast Du dich verlaufen? Stell die Dicke mal beiseite und hol die Typhoon auf den Tisch ...  :1: - Typhoon-Baubericht, Typhoon-Baubericht ... und Alle ... Typhoon-Baubericht ...
Challange accepted :-)

Tiffy_6301b.jpg
Auch wenn ich noch nicht weiß, wann ich dazu komme, aber ich freue mich drauf. Und zum Vergleich gleich noch die Neue mitbestellt, geil wie sich da die Details weiterentwickelt haben – Welten :-)

Lieber Gruß, DAniel

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

f1-bauer

Servus Daniel,
die alte Blister-Verpackung weckt Erinnerungen. Na dann freue ich mich schon auf einen Doppel-Baubericht  :D 8)

Gruß
Jürgen  :winken:

f1-bauer

#19
@Hörnchen: André, es freut mich, dass Du hilfst und vor Allem, wie du hilfst  :1:. Sag Bescheid, wenn ich nerve. Ach ja, Danke für den Dio-Vorschlag  :D :P :P

Quelle: wallpapersafari.com

@springbank: Daniel, schön Dich zu lesen und raschel nicht so mit dem Popcorn, oder sind das Chips?

@old rookie: Robert, Danke für die Blumen, werde ja gleich rot  :O. Zur Qualität des Schaffens kommen wir dann noch ...  :pffft:


Ach ja, noch ein Nachtrag zu weiter oben, das Armaturenbrett ohne Foto - ich habe doch eins gemacht, hatte sich nur versteckt  :D
Vig-034a.jpeg
In Farbe und mit HUD.

So, dann kommen wir zu den Taten des Wochendes.

Panels gewaschen mit Ölfarben, unten hellgrau ...
Vig-074.jpeg

... oben mit etwas dunklerem Grau. B.t.w. habe ich mal wieder das rechte das andere rechte HLW abgebrochen  :12:
Vig-076.jpeg

Da nahm dann der Murks seinen Anfang (Robert  :winken:). Ich war echt der Meinung, dass glänzende Acrylfarben von Gunze und Tamiya das silbern der Decals verhindern (was sie auch tun) und das abwischen der Brühe mit Terpentinöl (bzw. dann später mit Feuerzeugbenzin) aushalten, also insofern keine Extraschicht Klarlack bzw. Future nötig ist. Pustekuchen - die Farben wurden angelöst und die Abwischerei endete mit einer Schmiererei. Shit happens  :5:.
Vig-075.jpeg
Lesson learned: immer Klarlack oder Future als Trennschicht vor dem Washing. Keine Ausnahmen mehr, keine Experimente mehr, basta. Ok, jetzt ist die Viggi halt sehr schmutzig, besonders am Bauch. GsD habe ich ein Foto gefunden ...  :pffft: ... sogar von meiner 602. Nicht abgeranzt mit Lackschäden, sondern kurz vor dem Start einfach nur schmutzig. Wenn die Bomber in Vietnam einen Einsatz geflogen sind hatten die Viggies immer gleich zwei Einsätze - Pre-Mission (Aufklärung des Ziels) und Post-Mission (Dokumentation der Angriffswirkung). Da war wohl nicht immer Zeit zum waschen der Maschinen.

Weiter gings dann mit der Montage des Fahrwerks inklusive einiger Gimmiks ...
Vig-070.jpg
Bremsleitungen aus Draht ...

Vig-071.jpg
... ein Kästchen mit roter, grüner und gelber Lampe am Bugrad (fehlt auch im Kit) - Freund-Feind-Kennung?

Vig-072.jpg
Die Hydraulikkolben fehlen im Kit.

Den angegossenen Infrarotsensor am Bug hab ich weggeschnitzt, weil erstens zu klein und zweitens nicht durchsichtig. Ich hab ihn aus einer Panzerplatte der Pylon-Verglasung aus dem Kit gefeilt. Future drauf, Tamiya Smoke drauf, maskiert und mit dem Bauch lackiert.
Vig-073.jpg

Dann kamen die Fahrwerkstüren ans Modell. Auch da Schnitzerei, nicht mal die passen  :5:
Vig-077.jpeg

Sonntag Mittag stand sie dann auf eigenen Beinen und harrt dem finalen Klarlack.
Vig-078.jpeg

Dann war Feierabend - ab ins Kino, 007 war angesagt :9:

Heute abend habe ich die erste Schicht Klarlack gesprüht, der trocknet jetzt. Es geht dem Ende zu.

Danke fürs reinschauen

Gruß
Jürgen  :winken:

old rookie

...ist schon Klasse was du da aus dem alten "Schätzchen" rauskitzelst!  :klatsch: :meister: And by the way...so schmutzig sieht sie doch gar nicht aus, ich hätte diesbezüglich nix zu beanstanden.  :6:
Ich bleibe neugierig...
Gruß, Robert