Schiffe Russischer Kreuzer Varyag, Zvezda 9014, 1:350

[Iceman-Pilot]

Als erstes gibt es hier noch einmal den Link zur Vorstellung des Bausatzes:

https://www.modellboard.net/index.php?topic=66005.0

Diese Varyag ist die zweite, die ich baue. Naja, obwohl, eigentlich nicht. Nur der Name ist der Selbe  Die andere Varyag war der moderne russische Raketenkreuzer von Trumpeter, ebenfalls in 1:350. Aber ein Schiff aus der gleichen Zeit habe ich schon gebaut. Das war der "Tsesarevich". Da kann ich nach dem Bau die beiden mal schön nebeneinander stellen.

Die Kähne aus der Zeit der Jahrhundertwende um 1900 faszinieren mich irgendwie. Man sieht noch Teile der Evolution vom Segelschiff aus Holz zum Motorschiff aus Stahl. Und dann war da noch das Buch "Tsushima" aus den 1980er Jahren, das ich als Jugendlicher mehrmals gelesen habe. Darin geht es um die Berichte eines Matrosen, der mit der zaristisch-russischen Flotte von der Ostsee über den englischen Kanal bis nach Japan fuhr, um dort von der japanischen Flotte ziemlich übel zugerichtet zu werden. Lustig auch die Geschichte über die "Schlacht" mit den englischen Fischkuttern an der Doggerbank. Die Ausbildung der Kanoniere und Richtschützen war so "klasse", das mit mehreren hundert Schuß kein Fischerboot ernsthaft getroffen wurde 

Aber gut, ab zum Baubericht.

Wie immer zuerst: Schachtel auffetzen, Teile ausbreiten und begutachten, Anleitungen von Zvezda, Eduard und Holzdeck analysieren und Schnittstellen herausarbeiten.

Ich habe mit den beiden Hälften für den Rumpf und den beiden Abstandshaltern begonnen. Die Paßgenauigkeit ist super 
Am Bug und am Heck habe ich Verzierungen entfernt, da die später mit Eduard neu aufgebaut werden. Alle Bullaugen - etwa 60 pro Seite - wurden mit einem 1mm-Bohrer geöffnet.

Die beiden Schlingerkiele wurden befestigt. Hier muß man mehrmals testen, wie rum der dran muß. Die Anleitung ist an dieser Stelle leider sehr oberflächlich. Aber letztendlich sieht es stimmig aus.

Gleiches bei den beiden Wellen. Welche soll auf welche Seite? Mehrmals ohne Kleber probieren hilft am Ende.


Alex

[Iceman-Pilot]

Als nächstes habe ich mal die drei Decksteile an die entsprechenden Stellen im Rumpf platziert. Hier passt ebenfalls alles "saugend" 

An dieser Stelle muß man sich jetzt ernsthaft Gedanken machen, wie der Zusammenbau mit dem Holzdeck und den Ätzteilen und der Lackierung weitergehen soll. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die aber in keinem Fall ideal sind.

Klebe ich zuerst die Decksteile fest, kann ich zwar die Spalten schön verschließen, bekomme aber das Holzdeck nur mit Mehraufwand da drauf. Es passt nämlich perfekt auf die Plastik, die aber zum Teil in einer Nut in den Rumpfhälften verschwindet. Und eine Wand zwischen Vordeck und Hauptdeck wird auf das Holzdeck positioniert. Abschneiden würde helfen. Alles Suboptimal.

Mache ich erst alle Ätzteile dran, kann ich zwar wunderschön grundieren und lackieren, bekomme aber das eng zugeschnittene Holzdeck nicht mehr um die Aufbauten und Ätzteile drum. Ebenfalls doof.

Ich werde es also so ähnlich machen wie bei meiner Yamato. Irgendwie ein Mix aus allem. Und zum Schluß maskiere ich das Holzdeck mit der eigenen Trägerfolie zum Lackieren.
Das werde ich schon irgendwie lösen 


Alex

[Iceman-Pilot]

Mache ich doch mal mit den Aufbauten auf dem Hauptdeck weiter. Wie Eduard es wünscht, werden diverse Leitern, Treppen und Kästen entfernt. Die dabei entstehenden Öffnungen werden von mir mit Plastik Putty verschlossen. Damit ist alles vorbereitet für das Metall.

Es gibt auf den Decks mehrere Niedergänge. Teils sogar mit Treppen nach unter Deck versehen. Eduard bietet dafür auch die metallenen Verschlussdeckel, welche geöffnet oder geschlossen gebaut werden können. Ich werde es so machen, das ich an den Stellen, die Plastiktreppen nach unten haben, die Deckel geöffnet sein werden.


Alex

[wefalck]

Hier entsteht ein Modell der VARYAG in 1:75: https://modelshipworld.com/topic/19333-cruiser-varyag-1901-by-valeriy-v-scale-175/?tab=comments#comment-590551. Da kann man sich sicher noch verschiedene Details abgucken.

Bleiben die Propellerwellen und die Wellenhosen so ? Ich würde da wenigstens noch die Nähte beseitigen. Es wäre wahrscheinlich auch besser, die eigentlichen Wellen durch Draht oder Rohr zu ersetzen.

Mit diesen lasergeschnitten und -gravierten Holzdecks habe ich immer ein ästhetisches oder Maßstabsproblem: die Struktur des Holzes und die gravierten Decksfugen sind einfach zu grob, auch wenn sie besser sind, als tiefen angeforment Decksfurchen im Plastik. Ich persönlich würde solche Decks aus leicht graviertem Polystyrol machen, das Deck dann in holzfarben Grundlackieren, die einzelnen Planken mit einer leichten Lasur in verschiedenen, passendenden Farbtönen versehen, die Fugen mit einem 0,05 mm pigmentiertem Filzstift nachziehen und sofort abwischen, damit die Tinte nur in der Gravur als dünne Linie verbleibt.

[PaniQ]

Viel Spass.
Das wird ja mächtig viel Arbeit. Alleine die Ätzteile und Rohre, dazu noch das Holzdeck würden mich überfordern 

Ich bleib dran 

[control]

Die liegt hier auch immer noch halbfertig rum, nach einem missglücktem Washing. Ich schaue mir das hier aber genau an, vielleicht krierge ich ja mal wieder Lust, da weiter zu machen

[Iceman-Pilot]

@wefalck:
Natürlich wurden die Spalten vor dem Lackieren beseitigt 

Eine Varyag in 1:75? Krass. Die ist ja dann Pool-tauglich. Aber bitte verzeih mir, wenn ich die Details aus 1:75 nicht alle in meine kleine 350er einbaue. Das machen meine Augen und meine Geduld nicht mehr mit 

@PaniQ:
Genau so habe ich auch vor etwa 10 Jahren vor meiner Titanic in 1:400 gesessen. Und das waren nur Ätzteile. Mittlerweile konnte ich viel üben und bekomme das auch schon ganz gut hin. Noch nicht perfekt...

@Control:
missglücktes washing? Da hilft wohl nur ganz viel White Spirit und Rum/Wodka/etc. Das eine zum Verdünnen, das andere um die Flecken nicht mehr sehen zu müssen 
Ich werde die Friedensvariante in Weiß bauen. Da wird es kaum ein washing geben. Nur in homöopathischen Dosen...

Und wenn ich schon vom Lackieren schreibe. Der Unterwasserteil wurde mit Humbrol 117 US Light Green angepustet.


Alex

[maxim]

Da bin ich gespannt!

Welchen Bauzustand stellst Du dar? Tropenanstrich? Oder getarnt 1904? Wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie 1904 olivgrün oder grau bemalt war.

[control]

@Control:
missglücktes washing? Da hilft wohl nur ganz viel White Spirit und Rum/Wodka/etc. Das eine zum Verdünnen, das andere um die Flecken nicht mehr sehen zu müssen 

Klingt nach einem Plan

War zum Glück nur der Rumpf selber, da habe ich es zu lange drauf gelassen und aus einigen Ecken nicht wieder runter bekommen. Sollte mit einer weiteren Schicht Weiß eigentlich zu lösen sein, aber ich bin noch nicht wieder dazu gekommen. Wenn man einmal länger unterbricht ...

[Iceman-Pilot]

Nicht wundern, wenn es hier nicht täglich ein update gibt 

Da ich in den letzten Tagen keine Lust auf was Schweres hatte, habe ich mir was Kompliziertes vorgenommen 

Der Laufgang, der das Mitteldeck überspannt, ist schon von Zvezda ziemlich dünn gegossen wurden. Eduard wünscht aber, das diverse dünne Plastik abgeschnitten und verschliffen wird, damit da was noch filigraneres aus Metall drankommt. Na gut, wenn die meinen...


Alex

[Flugwuzzi]

Die alten Schiffe gefallen mir auch immer irgendwie  aber über die Detailfülle habe ich mich bisher nicht drüber getraut.
Da schau ich lieber dir beim bauen zu und freue mich über die Fortschritte.
Sieht jedenfalls schon prima aus 

lg
Walter

[Iceman-Pilot]

Danke 

Ich habe mit ein paar Details weitergemacht. Da waren zuerst mal 11 Lüftungsrohre.


Alex

[Iceman-Pilot]

Im Anschluss habe ich diverse Ätzteile am Rumpf befestigt. Das waren noch nicht alle, aber das schwierigste am Heck ist erledigt. Puuh, das hat mich Nerven gekostet. Ab jetzt darf der Rumpf nur noch angefasst werden, wenn vorher wirklich gecheckt ist, das an der Stelle kein Metall ist.

Ich glaube, die gefühlt 100 kleinen Trittstufen werde ich nicht machen. Die sind etwa 1mm lang und 0,5mm tief. In meinen Augen bringen die keinen optischen Mehrwert.

Wenn dann irgendwann mal alle Ätzteile am Rumpf sind, werde ich den mit Mr. Finishing Surfacer 1500 White grundieren.


Alex

[Iceman-Pilot]

Nebenbei hatte ich mich auch um die 4 Schlote gekümmert. Zuerst mußte an jedem Schornstein jede Menge Plastik ab. Als es einigermaßen glatt war, habe ich die mit Mr. Surfacer 1000 Grey grundiert. Für jede Esse hab ich etwa 1 Stunde gebraucht. Fehlen nur noch die Ätzteile 

Die nächste Woche werde ich mit der Familie auf Usedom verbringen. Und ab dem 25.10. habe ich auch wieder einen Job. Daher wird es nicht mehr ganz so zügig weitergehen können 


Alex

[cookiemonster]

Oha, das sieht interessant aus.
Ich setz' mich mal dazu.

[PaniQ]

Viel Spass auf Usedom
Und einen guten Start in den Job !

Ich bleib hier dran

[Iceman-Pilot]

Die letzten Wochen waren etwas anstrengend, daher wollte ich nicht weiterbauen. In den letzten Tagen hat es aber langsam wieder in den Fingern gejuckt und heute war es dann endlich soweit. Die 4 Schornsteine erhielten ein paar Ringe und Leitern.

Laut Anleitung von Eduard sollen die Ringe einfach über die Plastik drübergezogen werden - das klappt aber nicht wirklich. Also habe ich die an einer Stelle aufgeschnitten, richtig angelegt und mit Sekundenkleber fixiert.

Jetzt muß ich mir erstmal die Anleitungen reinziehen um zu schauen, wie es eigentlich weitergeht. Wahrscheinlich suche ich mir Einzelteile, die ich fertigmache.


Alex

[Iceman-Pilot]

Im Makro sieht das alles wieder schlimm aus. Krumm, Schief, Kleberspuren. Im Original wirkt das zum Glück nicht ganz so. Und Farbe kommt ja auch noch drauf 

Und ich hatte vergessen zu schreiben, das oben noch die Abdeckgitter dran kommen.


Alex

[PaniQ]

Joa Makros. Wenn das mal sauber aussieht biste gut.

Ich muss mir auch mal n Schifflein besorgen.. 

[Iceman-Pilot]

Heute hab ich mir etwas mehr Mühe gegeben. Ein paar winzige Ätzteile (1mm x 2mm) und ein paar nur wenig größere (die aber gebogen werden mußten) haben ihren Platz auf dem Oberdeck gefunden. Da müssen aber die nächsten Tage noch mehr hin 


Alex

[Flugwuzzi]

Mit den Ätzis sieht es schon richtig toll aus. Ist zwar eine nervenaufreibende Angelegenheit aber das Endergebnis zeigt dass es sich auszahlt 

lg
Walter

[Iceman-Pilot]

Und dabei war das bisher eher nur eine Fleißarbeit. Das richtig Schwierige kommt jetzt.

Zuerst habe ich noch die restlichen Belüftungsdeckel am Oberdeck verbaut.





Dann habe ich mir das wahrscheinlich komplizierteste Projekt an diesem Schiff vorgenommen. Die vordere Brücke. Zvezda hat dafür ein paar Plastikteile, Eduard wünscht die totale Zerstörung und den Neuaufbau mit Metall. Dann muß man noch beachten, das der ganze Spaß auch noch Farbe braucht. Ach ja, ein Holzdeck und ein Metallmast sollen auch noch dran. Jetzt heißt es also genau zu überlegen, was wann verklebt und bemalt wird.







Zuerst wird die Plastikbrücke bis auf die Grundplatte abgeschnitten.





Dann wird geschliffen, schließlich soll das Ätzteil ja gerade da drauf. Eigentlich ist es nicht notwendig, es kommt ja noch Holz drüber. Aber wenn es schon mal da ist 





Metalldeck drauf, erster Schritt fertig.

Dann wird das Brückenhaus neu aufgebaut. Ich biege und verklebe das immer schrittweise.






Oben noch das Dach drauf, was auch gleich das nächste Deck ist. Auch hier kommt später Holz drauf. Und ein kleiner Hilfsmast muß nebenbei auch noch spaltfrei verarztet werden.







Das waren jetzt etwa 2 Stunden. Feierabend! 


Alex

[Flugwuzzi]

  Boah, im direkten Vergleich sehe die Plastikteile ja krude aus, die Ätzis dagegen wunderbar filigran. Gefällt mir echt gut. 


lg
Walter

[PaniQ]

Sauber gemacht.

Hast du ne Biegehilfe?
Oder wie machst du das

[maxim]

Die neue Brücke wird optisch sicher eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Plastikteilen sein.