Schlachtschiff SMS Kronprinz 1/700 ICM

Begonnen von Wolf224, 23. Mai 2021, 13:38:00

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Wolf224

Hallo liebe Modellbauergemeinde,

im Oktober 2020 habe ich die USS Independence fertigstellen können. Bevor ich wieder etwas ganz Neues anfange musste ich mich erstmal aufraffen, um ein liegengebliebenes Projekt fertigzustellen.

Dabei handelte es sich um die SMS Kronprinz von ICM. Begonnen hatte ich mit dem Bau bereits im Januar 2019. Die Euphorie mal ein Schiff der Kaiserlichen Marine zu bauen hielt aber nur etwas über einen Monat an. Dann fand ich die Tirpitz und die SMS Kronprinz musste erstmal zurückstecken und in den Karton zurückkehren.

Nun wollte ich den Bau aber doch noch fertigstellen und das Projekt nicht länger unfertig lassen.

Für den Bau habe ich mich an diversen Fotos langgehangelt. Die Fotos aus dieser Zeit sind leider oftmals nicht unbedingt die Schärfsten. Das machte die Recherche stellenweise etwas schwierig.
Aber ich habe versucht das Beste daraus zu machen.

Geschichte

Die SMS Kronprinz wurde als 4. Schiff der König- Klasse am 08. November 1914 in Dienst gestellt.
Sie war 175,4m lang, 29,5m breit und verdrängte 25.796 Tonnen.

Die Bewaffnung bestand aus zehn 30,5cm Geschützen, die in fünf Doppeltürmen in der Mittschiffslinie angeordnet waren. Die Mittelartillerie bestand aus 14 Geschützen des Kalibers 15cm, die in Kasematten jeweils an back- und steuerbord angeordnet waren.
Bis 1917 waren im Brückenaufbau noch 6 Geschütze vom Kaliber 8,8cm zur Abwehr von Torpedobooten untergebracht. Diese wurden beim Umbau 1917 entfernt und die Öffnungen verschlossen.
Am hinteren Schornstein befanden sich 4 Flugabwehrgeschütze vom Kaliber 8,8cm.

Zu dieser Zeit hatten auch Schlachtschiffe noch Torpedorohre. Kronprinz hatte davon im Unterwasserschiff vier seitlich sowie eins am Bug angebracht.

Unter anderem nahm Sie am 31. Mai 2016 an der Skagerrak-Schlacht sowie im Oktober 1917 am Unternehmen Albion (Kämpfe um die baltischen Inseln) teil.

Das Ende kam am 21. Juni 1919 in Scapa Flow, als die SMS Kronprinz zusammen mit dem Rest der internierten deutschen Hochseeflotte selbst versenkt wurde.

Das Wrack liegt dort in etwa 35m Tiefe.

Weitere Informationen sind hier zu finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Kronprinz_(Schiff,_1914)

Aber nun zum Modell.

Ich habe das Schiff im Jahr 1917 dargestellt. Ursprünglich war geplant das Schiff während des Unternehmens Albion zu bauen. Als Erkennungsmerkmal trugen die deutschen Schiffe zu diesem Zweck gelbe Schornsteine.
Außerdem war der Fahrstand abgebaut. Die Ladebäume wurden auf das Deck niedergelegt, um dem mittleren Turm einen freien Schwenkbereich zu ermöglichen.

Während des Baus entschied ich mich aber nochmal um und wollte den Fahrstand überdacht und die Ladebäume aufgestellt darstellen.

Den bereits gelb lackierten Schornstein habe ich also wieder in grau umlackiert.

Das Schiff befindet sich nun also nur auf einem Manöver.

Als Beiboote habe ich dennoch nur ein Motorboot an Bord gelassen und den Rest nicht gebaut.
In Kriegszeiten bzw. zum Gefecht wurden aus Brandschutzgründen i. d. R. keine Beiboote mitgeführt.

Viel Spaß mit den Fotos.







































Wolf224

Der Bau

Der Bausatz stellt das Schiff im Jahr 1916 dar. Mit Spieren für die Torpedoschutznetze, den schon stärkeren Röhrenmast mit offener Plattform sowie nur 2 Flugabwehrgeschützen.

Ich wollte das Schiff im Jahr 1917 nach dem Umbau darstellen. Die Torpedoschutznetze waren da schon nicht mehr an Bord. Die offene Plattform am Artillerieleitstand an der Spitze des Röhrenmastes wurde auch geschlossen und im unteren Bereich des Mastes kam ein geschlossener Stand dazu. Am achten Schornstein wurden zwei weitere Flugabwehrgeschütze montiert.

Die geschlossene Plattform am Artillerieleitstand habe ich mit Papier und Sekundenkleber dargestellt.

Für die Plattform im unteren Bereich des Mastes verwende ich aus dem Bausatz den geänderten Mast für den späten Bauzustand und modifizierte diesen entsprechend. Die Fenster sind aus einer fotogeätzten Leiter.

Die Spieren und Stenge der Masten habe ich mit Draht gebaut.

Das Holzdeck stammt von Shipyardworks und ließ sich hervorragend aufbringen. Eine Besonderheit ist, dass dieses Deck auch den Bereich der Kasematten umfasst. Im Bausatz fehlt dort die Holzbeplankung. Auch das Holzdeck von Flyhawk spart diesen Bereich aus.


Ansonsten stellte sich der Bau sehr unkompliziert dar. Alle Teile passen hervorragend zusammen. Spalte mussten nur geringfügig verspachtelt werden.

Für die Antennen zwischen den Masten habe ich versucht die Antennen darzustellen. Diese bestehen aus gezogenem Gussast und wurden erstmal gebogen montiert und anschließend mit einer heißen Nadel gespannt.
Die restliche Takelage besteht aus elastischem Garn.































































































Cpt. Lee Adama

 :klatsch: :klatsch: gefällt mir sehr gut deine Kronprinz, habe sie in 1/350 auch angefangen, leider wieder im Karton da maich die schlechte Passgeanuigkeit frustriert hat.

maxim

Gut geworden!  :P

Da die Masten aus Metall sind und verspannt sind, dürften sie relativ stabil sein, könnte es also aushalten, wenn du die Funkantennen aus gezogenen Gussast noch etwas mit Hitze nachspannst?
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


JWintjes

Klasse!  :P

Die Farbgebung des Rumpfes gefällt mir sehr gut, das ist richtig gut gelungen. Danke fürs Zeigen.

Jorit

Jensel1964

Ja, die Kronprinz ist wirklich super geworden. Das Holzdeck macht echt was her. Das ist eine lohnende Anschaffung  :P
Bei diesen Spreizantennen bekomme ich bei meinen Modellen jedes Mal das kalte Grausen. Irgendwie sehen die nie so aus, wie ich es mir vorstelle. Das wäre auch der einzige Kritikpunkt an Deinem Modell. Allerdings weiß ich auch nicht, wie man das besser hinbekommen soll.
Viele Grüße, Jens  :winken:

Wolf224

Hi :winken:,

danke für das positive Feedback. :1:

@Cpt. Lee Adama:  Ist denn der 350er Bausatz so anders? Ich fand die Passgenauigkeit hervorragend. Dachte der 350er wurde nur auf 1/700 runterskaliert. :woist:

@maxim: Das Problem ist, dass nur der obere Teil der Masten aus Draht ist. Unten ist noch alles Plastik. Der hintere Mast biegt sich bereits ganz leicht nach vorne.
Da hab ich jetzt Angst noch weiter nachzuspannen, auch wenn es vielleicht notwendig ist.

@JWintjes: Ich hätte vielleicht noch dazuschreiben sollen, dass die Farbgebung komplett mit Revell Farben erfolgte. Revell 57 grau für den Rumpf und Revell 374 grau seidenmatt für die Aufbauen. Mit hellgrau 76 wurde dann vorsichtig trockengemalt.
Das Washing erfolgtemit Acryl Washes von Vallejo.


@Jensel1964 100%ig zufrieden bin ich mit den Antennen auch nicht. Man sieht ja, dass die Hitze die Antenne bereits leicht deformiert hat.
Ich befürchte aber, dass ich das so kein zweites mal hinbekommen würde.




Das nächste Projekt hat auch bereits begonnen. Es wird der schwere Kreuzer USS Portland aus dem Bausatz der USS Indianapolis in 1/700 von Tamiya.

P.F.N.

Aktuelles Projekt: Diorama, mittelalterliche Stadt zu Tudorzeiten 1/72