Martin M-130 China Clipper Anigrand 1:72

Begonnen von Hangar19, 20. Februar 2013, 17:37:29

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Hangar19

Martin M-130 "China Clipper", Anigrand, 1:72

Modell: Martin M-130 "China Clipper"
Hersteller: Anigrand
Maßstab: 1:72
Kit-Nr: #AA2113
Preis: USD 168,- + USD 28,- Versandkosten direkt vom Hersteller



Geschichte des Flugzeugtyps:

Die M-130 war die Antwort der Glenn L. Martin Company auf eine Ausschreibung von Pan American Airways (PAA) von 1933 für ein Flugboot,
das auf der Atlantik-Route nach Europa eingesetzt werden sollte.
Martins Entwurf flog 1934 zum ersten Mal. Die Kapazität betrug 46 Passagiere und die Leistungen waren so gut, dass Pan Am die M-130 neben der Sikorsky S-42 erwarb.
Aufgrund politischer Umstände kam es jedoch nicht zum Einsatz auf der Atlantik-Route. Stattdessen wurden die 3 gebauten M-130
("China Clipper", "Philippine Clipper" und "Hawaii Clipper" getauft) auf der Pazifik-Route nach Hawaii und bis nach China und die Philippinen eingesetzt.
Mit keinem der drei Flugzeuge nahm es ein gutes Ende.
Die "Hawaii Clipper" verschwand 1938 spurlos auf einem Flug von Guam nach Manila, die "Philippine Clipper", in Diensten der U.S.Navy stehend,
flog 1943 beim Anflug auf San Francisco gegen einen Berg,
die "China Clipper" schließlich wurde 1945 bei einer
missglückten Landung in Trinidad zerstört.
Das Nachfolgemodell, die M-156, hatte eine größere Spannweite, größere Reichweite und stärkere Motoren, wurde aber von PAA abgelehnt.
Das einzige gebaute Exemplar wurde an die Sowjetunion verkauft und von Aeroflot bis ca. 1944 geflogen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_M-130
http://en.wikipedia.org/wiki/Martin_156

Der Bausatz:

Der Kit kommt in einem stabilen, doch winzig wirkenden Karton.
Die Teile des Kits sind aus einem grünlichen, leicht zu verarbeitenden Resin hergestellt. Hier und da zeigen sich Luftblasen unter der Oberfläche.

Die Anleitung ist ein einzelnes A4-Blatt. Vorne (hinten?) die Bauanleitung,


auf der anderen Seite die Bemalungsanweisungen.


Anigrand stellt Decals für zwei Versionen desselben Flugzeugs zur Verfügung, die NC14716 "China Clipper", einmal im
Anstrich  der Pan American Airways und als Alternative im U.S.Navy-typischen 3-farbigen Anstrich, den der "China Clipper"
während seiner Dienstzeit von 1942 bis 1943 getragen hat.
Wie bei Anigrand üblich enthält der Bausatz zwei identische Abziehbildersätze.


Die Teile kommen einzeln verpackt.


Die Kleinteile sind nochmals extra eingetütet.


Der Rumpf im Anigrand-typischen "Nur so passe ich in den mickrigen Karton"-Stil quer zerteilt. Ich sehe voraus,
dass das Anpassen der Wellblechstruktur auf der Oberseite ein großer Spaß werden wird.
Die Länge des Rumpfes beträgt 39 cm.


Die transparenten Teile sind nicht vakuumgeformt, sondern aus durchsichtigem Resin gegossen.
Die Seitenfenster sind leider unbrauchbar, da sie im Umfang zu klein sind.
Die Cockpithaube weist in der rechten Windschutzscheibe ein Luftbläschen auf. Mist!




Die Tragfläche besteht aus insgesamt 5 Teilen. Hier die 2 Teile der Unterseite.


Hier die 3 Teile der Oberseite.
Die Spannweite des Kits beträgt 55 cm.


Anigrand stellt einen durchdachten Mechanismus zur Montage der Tragflächenteile bereit.


Der "Beaching Trolley" (hierfür gibt es bestimmt einen knuffigen deutschen Begriff, er fällt mir nur gerade nicht ein  :pffft: )


Das Leitwerk und die "Seawings"  (das sind die Tragflächenstummel, die wir von Dornier-Flugbooten kennen).


Die Kleinteile: Cockpitinnereien, Streben, Triebwerke usw.


Der Beweis: Es ist ein 4-Mot!


Fazit:

Ein schöner Bausatz eines seltenen und spektakulären Flugboots.
Die Abmessungen (Länge, Spannweite) werden gut eingehalten. Die Umrisse haben durchaus Ähnlichkeit mit einer M-130,
soweit man dies im nichtzusammengebauten Zustand sehen kann.

+ Der Bausatz füllt eine Lücke
+ gute Wiedergabe der Wellblechstruktur auf der Rumpfoberseite

- Rumpf kommt in 4 Teilen
- Wellblechstruktur der Rumpfunterseite nicht wiedergegeben
- Blechstöße viel zu tief
- Seitenfenster unbrauchbar
- recht hoher Preis (aber bei Resin-Kits dieser Größe üblich)

mumm

Na, das wird ja ein spannender Baubericht (will ich doch hoffen).

Das mit der Cockpitverglasung ist natürlich doof, kann man da Ersatz anfordern?
Hammer ist ja auch die "Bauanleitung", da wäre ich schon aufgeschmissen... :woist:

Peter  :winken:

AnobiumPunctatum

Auf den Baubericht freue ich mich. Flugboote sieht man immer noch sehr selten.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Hangar19

Zitat von: mumm in 20. Februar 2013, 18:49:12
Das mit der Cockpitverglasung ist natürlich doof, kann man da Ersatz anfordern?

Ich werde es auf alle Fälle mal versuchen. Aber sooo schlimm ist es auch wieder nicht.
Das Teil ist nicht unbrauchbar.  8)

Grüße,

Christoph

chriock

Das ist ja mal wirklich ein Exot. Sehr interessantes Modell hast du dir da ausgesucht. Da bin ich mal auf den Bau gespannt.

Gruß
Christian

matz

Ein Exot in allen Belangen. Riesig, Flugboot, Resin  :klatsch:

Was ich bei all den tollen Baustazvorstellungen vermisse, ist ein Foto mit einem Größenvergleich (zB Euro-Münze), damit auch ein bisschen rüberkommt wie groß die Dinger eigentlich sind .

Gruß
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Wolf

Auf diesen Bau bin ich besonders gespannt. Rein optisch machen die Resinteile ja wirklich einen guten Eindruck. Da habe ich weitaus gruseligeres gesehen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft