* Im Bau * USF Constitution - Erstellung der Takelage - 1. Vorstellung Modell

Begonnen von Marcus.K., 21. Oktober 2007, 22:34:55

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Marcus.K.

Zitat von: hwe in 01. Mai 2008, 08:54:45
Marcus: Ich hoffe, du kannst dann jetzt weiter bauen...  ;)  :winken:
Tja Herbert, DAS war´s was mir zum Weiterbauen gefehlt hat  :6:

Nein ernsthaft: mein Kleinster (wird im Sommer 2 - siehe links, der Kleine mit dem nackten Po) war im Winter dreimal mit Lungenentzündung in der Klinik. Dem Großen konnten wir den Klinikaufenthalt (auch Lungenentzündung) zum Glück ersparen. Er uns aber im Anschluß daran die Scharlach nicht! Ich selbst bin auch zum dritten mal seit Herbst krank geschrieben ... und meine Frau ist auch schon ziemlich ausgepowert.

Wir warten alle auf den Sommer (oder zumindest den Frühling), damit wir unsere Reserven wieder aufpumpen können. Vielleicht können wir (oder zumindest ein Teil der Familie) auch noch eine Kur machen. Der Kleine bräuchte sie am dringensten.

Das alles sind natürlich - neben dem schon oft erwähnten Platzproblem - keine gute Voraussetzungen, sich hinzusetzten und in aller Ruhe ein Modell - oder auch "nur" die Takelage eines Schiffes zu gestalten. Ich war ja schon soweit, mich auf die "kleine" Bluenose zu stürzen. Aber irgendwie kommt immer bevor man mal an Bestellungen oder gar auspacken denken kann irgend eine andere Katastrophe dazwischen.

Will aber hier nicht heulen. Meine Zeit kommt noch! Und die schöne Flore, die gerade gebaut wird, hat mir auch wieder Mut gemacht, mich der "Holzmalerei" an Plastikschiffen zu stellen. Aber auch Fuchjos Victory aus Pappe oder auch die wunderschöne Schebecke aus Karton-Holz ermuntern mich immer wieder. Ich will meine Bounty ja auch noch als Holz-Plaste-Kombi-Bauen. Das alles ist in meinem Kopf noch sehr präsent, nicht weit weg verstaut und es braucht nur ein wenig mehr Ruhe, Entspannung und geregelten Tagesablauf, dann fang´ ich auch wieder an aktiver mit zu spielen. Bis dahin lese ich noch viele Bücher und Eure phantastischen Bauberichte. Wir beiden Eltern schaffen auch schon viel früher, den Haushalt nach dem "Kinder-in´s-Bett-bringen" wieder auf vordermann zu bringen. Das ist eben auch eine Übungssache und wir machen uns immer besser.

Wenn mir aber einer von Euch Erfahrenen (und da ist ja so mancher, der sich an der Consti schon versucht hatte!!) mit Hinweisen helfen will (woher welche Fadenstärken zu welchem Zweck, ... oder wenn mir mal endlich jemand schöne Bilder von Consti-Modellen hier zeigen würde (ich konnte nämlich so gut wie keine finden - zu meiner Überraschung)... dem wäre ich extremst dankbar.

Oder auch, wie Ihr Eure Takelagen plant: macht Ihr da eine echten Plan? Wißt Ihr vorher, welches Tau wo belegt werden wird?

Vielleicht halte ich mich hier mit meiner gekauften Consti einfach an den Revell Plan (der soll ja nicht soooo schlecht sein - vor allem für ein Plaste-Schiff). .. Also bitte nicht die Gedult verlieren mit dem Chef-Theoretiker hier. Ich brauche noch ein paar Wochen / Monate. Aber dann wird´s schon langsam losgehen mit dem Bastel und Erfahrung sammeln.  :winken:

modellbau.fan

Hallo Marcus,
die Expertenfrage "Wie plant ihr Eure Takelage, eventuell mit Plan?" finde ich echt gut ... will es auch mal wissen (auch wenn ich da noch ewig Zeit bis dahin brauche).  :P
Ansonsten nur nicht Hetzen lassen, das soll doch unser aller Hobby sein - oder?  ;)
Ciao modellbau.fan  :winken:

galeotti

Hallo Marcus, ich möchte Dir das Beplanken eines Plastikmodells mit Furnier ausreden. Ich habe bei der La Reale nur die Corsia (Mittelgang) mit Furnier beklebt und das fängt im Lauf der Zeit, durch Luftfeuchtigkeit, an. hochzukommen und sich zu wellen. Sieht echt besch. aus. Ich empfehle dir eher die Mischung aus Karton und Holz. Beide Werkstoffe verhalten sich bei Feuchtigkeit ähnlich und kleben auch super untereinander. Für eine Unterkonstruktion aus Pappe brauchst Du keine Säge oder andere Lärm-und Stauberzeugenden Geräte und Du kannst ganz bequem zu Hause in der Wohnung bauen. Es entstehen nur ein paar Schnipsel. Ich werde auf alle Fälle weitere Schiffe auf diese Art bauen.
:winken:Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

hwe

Hallo Steffen,

Zitat von: galeotti in 01. Mai 2008, 23:23:20
Hallo Marcus, ich möchte Dir das Beplanken eines Plastikmodells mit Furnier ausreden. Ich habe bei der La Reale nur die Corsia (Mittelgang) mit Furnier beklebt und das fängt im Lauf der Zeit, durch Luftfeuchtigkeit, an. hochzukommen und sich zu wellen.
Hast Du das Holz nach dem aufkleben hinterher irgendwie "versiegelt"? - Wenn nicht, ist das Ergebnis klar. - Dünnes, saugfähiges Material, das nur einseitig (wo das Modell ist) vor der Luftfeuchtigkeit geschützt ist, ergibt langfristig zwangsweise "Schrott".

Ich würde empfehlen, es nach dem aufkleben entweder noch zu lackieren, oder zum Beispiel mit einem Wachsbalsam einzureiben. Das Balsam zieht ein wenig in das Holz ein, schließt die Poren, hat eine prima Haptik und ist quasi unsichtbar.
Zitat
Sieht echt besch. aus. Ich empfehle dir eher die Mischung aus Karton und Holz. Beide Werkstoffe verhalten sich bei Feuchtigkeit ähnlich und kleben auch super untereinander. Für eine Unterkonstruktion aus Pappe brauchst Du keine Säge oder andere Lärm-und Stauberzeugenden Geräte und Du kannst ganz bequem zu Hause in der Wohnung bauen. Es entstehen nur ein paar Schnipsel. Ich werde auf alle Fälle weitere Schiffe auf diese Art bauen.
:winken:Steffen
Auch diese Bauweise hat definitv etwas für sich.  :P :) Aber es lohnt sich auf jeden Fall, die Holzoberflächen zu schützen!

Ciao,

HWE
:mariinee:


Marcus.K.

Nanu - habe ich etwa den Tag der ausgegrabenen Bauberichte eingeläutet?  :6:

Aber Du weißt doch, dass ich mich - immer noch - mit der grauen Theorie beschäftige. Hier und beim Napoleon-Form diskutiere ich die Versionen und Farb-Schemata (stimmt die Mehrzahl?) der großen Fregatten. In letzter Zeit hat mich die USS President interessiert. Es wäre vermutlich gar nicht so schwer, eine USS President aus dem Revell-Kit zu machen. Irgendwann werde ich mal nach der USS United States forschen - und vielleicht baue ich einfach mal alle drei auf Basis des Revell-Bausatzes.. andererseits könnte das dann doch etwas langweilig werden ..

Ansonsten habe ich den kleinen Resin-Revenue-Cutter entdeckt - und der macht mich mächtig an! Ist leider teuer!

Und gerade macht mich ein Kollege heiß auf die 3D-Modellier-Software und die Schiffe, die man - auch beim Napoleon-Forum - ab und an hier so sehen kann. Die Pandorra, die Agammemnon u. a.. DAS wäre eine ganz geräusch- und schmutzlose Version des "Modellbaus".. Obwohl dem ganzen etwas wichtiges fehlen würde .. Hm..

Wahrscheinlich sollte ich einfach mal meine Steuer machen, einen Sekretär organisieren, die Papiere ordnen und dann den Keller ausräumen und aufräumen ... und dann vielleicht einfach mal anfangen zu machen! 

hwe

Hallo Markus,

ich weiß, ich weiß, ich habe selbst so ein paar "Leichen im Keller". - Ich finde es richtig toll, wie sehr Du dich in den letzten Monaten um die Recherche zur Constitution bemüht hast.  :klatsch: Aber: Wäre es nicht auch einfach mal schön, anzufangen und etwas "real" zu tun? - Du hast Dich ja eh' schon eingeschränkt und willst erstmal nur das Takeln üben. Das ist vollkommen OK. Aber schnapp dir doch einfach mal so etwas wie einen großen Schuhkarton. In dem bringst Du dann alles unter und stellst es irgendwo auf einen Schrank, oder in einen Tabu-Bereich für deine Minis (So ein Tabu-Bereich ist erzieherisch durchaus wertvoll. Damit gibt es einerseits eine definierte Privatsphäre für jeden, die man respektieren muß und auch mal ein klares "Nein"). Den Karton kannst Du jederzeit herausholen und wieder zurückstellen. Und da du "nur" takeln willst, brauchst Du auch nicht viel Werkzeug und auch nicht viel Platz. Und leise ist es sicher auch. - Wahrscheinlich ist die Steuererklärung wichtiger  :rolleyes: Ich leide da mit dir... Aber fang' doch endlich einfach mal an! - Eine Gewissheit, in Bezug auf die Consti wirst Du wohl nie erlangen. - Also: Setze deine Erfahrungen auch mal um! - Du wirst vermutlich überrascht sein, wie komplex es ist, alleine ein einziges Stag korrekt zu riggen. - Fang' doch einfach mal mit dem Großstag an!  :D

Ciao,

HWE
:mariinee:

Marcus.K.

ja ja ja ... Du hast ja recht.  :rolleyes:

Wobei ... der "Schuhkarton" müsste für das Constitution-Modell eine Schuhgröße von .. äh .. ca. 105 (?) sein!?!  :15:
Und ich fürchte, Du überschätzt die Möglichkeiten erzieherischer Maßnahmen auf 1 1/2-jährige. Andreas würde sich von einer "Freizone" nicht wirklich beeindrucken lassen - und da er schon mit Klettern begonnen hat, wäre kaum ein Ort als sicher zu betrachten. Mit Noah (4 1/2) würde das sicher schon klappen.

Ich habe tatsächlich gerade im Auto darüber nachgedacht, ob ich mir an Weihnachten aus einer Kiste im Speicher meiner Eltern von meinem großen Bruder die Fischertechnik-Teile "klaue", damit ich mir eine Kleidmaschine baue. ... oder vielleicht auch so ne Maschine zum Schlagen von Tauen?

Dann ist da noch das hässliche Deck, das ich vor dem Takeln optimieren wollte ... die Farbe ist wirklich nicht schön. Überhaupt die Farbgebung an Deck ist nicht so, wie ich sie mir vorstelle.

... und so komme ich vom hundertsten zum tausendsten .. und ende, wovor ich hier schon gewarnt wurde, bei dem Gedanken: besser wär´s wenn ich gleich neu anfangen würde   :7:

Aber außerdem sollte ich mir dann noch "Tauwerk" besorgen - und das geht ja über Weihnachten auch nicht so schnell. Und ich müsste mir noch klar machen, welche Dicken ich so brauche. Dazu muss ich noch mal in meiner "Monographie" nachlesen, ob Tyrone Martin die Takelage mit Massen beschrieben hat. Wenn nicht, muss ich nochmal im Kedge-Anchor nachlesen, welche Stärke wofür eingesetzt war. Ich wolllte auch noch auf das angekündigte Buch "Sails up and flying" warten, denn das beschäftigt sich ja mit der Takelage des Hull-Modells, die in meinen Augen DIE Quelle ist für den Zustand 1812 - aber darüber gibts noch keine neuen Infos.

Eine schöne Grundlage für die Verspannwege und Belegstellen bieten ja die Pläne von Blue-Jacket, die ich habe. Vielleicht mache ich mir einfach noch eine Kopie und male dann in der mal rum, damit ich mir vor dem Beginn wirklicher Arbeiten schon mal einen Plan gemacht habe.

In jedem Fall bin ich mit der Steuer weiter als jedes Jahr davor - und es kann gut sein, dass ich die VOR Weihnachten noch fertig bekomme. Das heißt dann: mehr Zeit nach Weihnachten.

hwe

Wie? - Du hast NICHT Größe 105?  8o - Da bin ich aber erstaunt!  8o  :7:

Spaß beiseite. - Man kann sich mit wenig Aufwand eine Kiste basteln, die das komplette Modell "umschliesst".
Einfach ein "Gerüst" aus stabilen Stäben herstellen und mit einer dünnen Resopal-Platte (die lackierte Presspappe tut es)
ummanteln. - Ist etwas stabiler als ein Schuhkarton (die Bodenplatte sollte solide sein) und erfüllt aber seinen Zweck.
Unter der Bodenplatte könnte man ein paar "Schubladen" anbringen, in denen man die Kleinteile (Blöcke, Garnrollen) und Werkzeug
(Messer, Klebstoff, Pinzetten) verstaut. - Dann hast Du alles beisammen, schnell hin und her geräumt und auch vor neugierigen
Kinderaugen versteckt.

Deine vorherigen "optimierungen"... nunjaaaa.... - Mach' sie! Ansonsten wirst Du dich ewig ärgern!
Weil: So eine Constitution zu takeln ist ein Mords-Aufwand. - Das macht man nicht so gerne öfters...
Und wenn, dann soll sich das Ergebnis auch lohnen. - Was nutzt eine supertolle Takelung, wenn der Rumpf
Schrott ist? - Dann kann man es auch gleich sein lassen.

Aber: mach' zuerst mal deine Steuer!  :pffft:  :winken:

Ciao,

HWE
:mariinee:

LTGARP

hi marcus, nur kurz. ich finde die mit ABSTAND !!!! besten blöcke gibt es hier. vergiss krick und moduni (sind glaube ich eh pleite) kauf hier die 2mm und 3mm blöcke...hammer http://www.jbmodel.eu/ alle anderen sind viel zu klobig.....
ach ja und wenn du deine nicht bemalten teile auf deck mit nicht ganz soooo grossem aufwand 'pimpen' möchtest, lackier sie nachträglich mit mattem klarlack und hinterher mit graphit altern. das ist nicht die beste lösung aber in anbetracht deiner anderen 'aufgaben' machbar und wirkt wunder.
zu allem anderen haben ja die anderen junx schon stellung genommen....dir noch weiter viel spass, es grüsst, der roland

HWB

Hi Markus,
ZitatWahrscheinlich sollte ich einfach mal meine Steuer machen, einen Sekretär organisieren, die Papiere ordnen und dann den Keller ausräumen und aufräumen ... und dann vielleicht einfach mal anfangen zu machen! 

Vergiss die Steuer, den Sekretär, die Papiere und den Keller und fang' einfach mal an  :D

Die Blöcke von JB werden vielerorts gerühmt. Ich werde mir ebenfalls welche für die Edam besorgen. Etliche werde ich trotzdem noch selbst herstellen müssen.

:winken:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

Bruder der Küste

#36
Hi! Habe die Constitution in 2000 fertiggestellt. Ein paar Fotos und ein kurzer Baubericht sind demnächst auf der Seite vom Modellbauclub Koblenz - sorry, kann keinen link einstellen, muß noch üben.Dafür kann ich Plastikschiffe bauen. Son paar Vorschläge: Revellwanten wegschmeißen, Blöcke wie zuvor erwähnt austauschen und weitestgehend der Literatur folgen was die Takelage angeht. Marquardt ist da ne ganz gute Adresse. Aber nicht vergessen: Manche Kapitäne waren durchaus experimentierfreudig und haben das Rigg nicht immer so belassen wie sie`s aus der Werft bekommen haben... Captains fancy...Ruhig mal Pat O`Brian lesen: In einer Geschichte setzt Cpt. Aubrey die Royalstenge seiner Surprise hinter die Bramstenge und holt so noch ein bischen Speed aus seiner alten Lady... O`Brian nutzt originale Vorbildeer ( Cochrane , Hamilton ). Mit anderen Worten: Ein bischen Phantasie - im Rahmen des damals machbaren und segeltechnisch sinnvollen - ist bestimmt nicht fehl am Platz. Und was solls: Selbst von der tollen Conni gibt es keine vollständige objektive und zutreffende Dokumentation, alle die das Schiff im 19. Jahrhundert gesehen haben sind tot, und Pläne ( siehe Marquardt ) sind leicht interpretierbar. Vielleicht sollte man doch mehr auf dem Teppich bleiben was die Historische Authentizität angeht. Man kann es sich auch unnötig schwer machen...

Marcus.K.

Hallo Bruder!

Hast Du etwa den ganzen Unsinn bis hierher gelesen? .. Na ja, wer mich kennt (aus meinen Beiträgen), der weiß, dass ich hier eher ein Groß-Theoretiker bin, der aus anfänglichen Versuchen nicht weiter in die Praxis gekommen ist. Das hat mich anfangs sehr gestört - mittlerweile nehme ich es eher gelassen. Irgendwann kommt die Zeit, an der ich die Zeit, den Platz und den Raum für das Hobby bekommen - und bis es soweit ist, lese ich eben!

Aber ein Link zu Deinem Bericht würde mich sehr interessieren. Kopier doch einfach mal die Internetadresse (das ist der kram mit dem "http://www.was-weiss-ich.de" .. dann mache ich einen Link daraus.

Ich finde es nämlich erstaunlich: es gibt sehr viele (sehr gute!) Bauberichte zur Soleil, einige (ebenfalls sehr tolle) Bauberichte zur Victory - aber nur ganz wenige zu dem sehr schönen Bausatz der Constitution! Drum: immer her damit!

Zur Takelage...
ich gebe Dir recht: da wurde vom Befehlshaber - wahrscheinlicher aber von seinem Segelmeister auch gern mal was verändert. ABER: es gab doch gewisse "Standards", die man zu einer Zeit in einer Region gern beibehielt.  Auch der Stand der Technik spielt eine Rolle. Gerade an unserer Consti kann man z. B. den Einzug des Stahles - zunächst in Form von Hacken und Befestigungsringen - auch IN der Takellage bemerken. Später kamen dann auch Ketten und noch später Stahltaue dazu. Ob man das dann am Modell in 1/96 erkennen kann - wer weiß?

Mit dem Stichwort "Marquardt" hast Du natürlich sofort den Finger in eine meiner Lieblings-Wunden gelegt: das Buch ist wunderschön und Herr Marquardt ganz sicher ein Experte seines Faches .. aber mit Ruhm bekleckert hat er sich gerade bei meinem Lieblingsschiff leider nicht. Zu den Schwächen des Buches bzgl. der Rumpfstruktur will ich hier gar nichts wiederholen. "Seine" Version der Takelage ist sehr gut dargestellt - trifft aber in vielen, vielen Details mit ziemlicher Sicherheit nicht zu! Ein Modell, das so geriggt ist, sieht gewiss gefällig aus - und würde wohl als Schiff auch wirklich bedienbar sein. Vielleicht stimmt auch 90 % des Dargestellten mit der Vergangenheit überein. Dennoch wäre es, als würde man in einen Jaguar E-Type einen Ford-Mustang-Motor einbauen. Beides Mehrzylinderreihenmotoren nach dem Otto-Prinzip.. beide mit Ventilen, Pleulstangen, Zylindern, Kurbelwellen, etc. ... Dem Laien, wär´s vielleicht egal. Mir, der ich die Unterschiede bemerke, gefällt es eben nicht.

Klar ist niemand mehr am Leben, der´s gesehen hat und leider habe ich auch bei youtube keinen Film über die Schlachten um 1812 gefunden .. aber es gibt Zeitzeugen und deren Dokumente. Und wenn man sich mit den alten Segelschiffen beschäftigt, hat wohl JEDER Modellbauer einen gewissen, durchaus individuellen Anspruch, was das Ergebnis betrifft. Beim einen sinds mehr die handwerklichen Fähigkeiten, die ihm wichtig sind. Beim andern gehts mehr um die Rumpfform, die mit dem Vorbild präzise übereinstimmen soll, und wieder andere können sich Stunde um Stunde über die "richtige" Farbgebung diskutieren. Einige finden die Takelage - dem "Motor" unseres Rennpferdes - wichtig. Zu denen zähle eben irgendwie ich.

Mit dem "unnötig schwer machen" geben ich Dir wieder völlig recht. Ich neige dazu vor lauter (möchte-gern-)Perfektionissmus, Projekt nicht zu beenden - oder gar nicht erst zu beginnen. Aber so lange ich nicht darunter leide, denke ich, werde ich keinen Therapeuten benötigen  :D


Zeig uns bitte Dein Modell und den Baubericht - ich lechze nach solchen Bildern und Erfahrungen und bin sehr gespannt!
Und keine Sorge: ich werde nicht über jede Strippe, die MIR nicht autentisch erscheint (!! WICHTIG: wissen tue ich es ja auch nicht!!) herfallen.

Bruder der Küste

#38
 Ahoi Marcus!
Nobody is perfect. Ein Narr wer böses dabei denkt. Tut mir leid das erst jetzt was kommt. Ich möchte zunächst versuchen, den Baubericht der Modellfan anzubieten - da darf natürlich vorher nichts irgendwo erscheinen - Gott sei Dank hat unser webmaster den Bericht noch nicht reingestellt. Aber auf der Mitgliedervorstellseite vom Modellbauclub Koblenz siehst Du bei Frank Brüninghaus ein Foto der Conni. Gern schicke ich Dir das eine oder andere Bild zum privaten Gebrauch. Aber: Originalgetreu ist anders!! Blöcke und so aus der Box, ein paar Spieren ausgetauscht etc. Dafür ist action an Deck: Ca. 180 crewmen machen klar zum Gefecht... Sei weiterhin gespannt. Aber mit dem Maros hier im Forum kann ich nicht mithalten.
Immer ne handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Frank

HWB

Hallo Frank,
ein schönes Diorama, es ist diesem Vorfall nachempfunden?
http://en.wikipedia.org/wiki/File:1816_Constitution_Escape_engr_byWHoogland_NavalMonument_LC.jpg

In welcher Ausgabe von Modellfan soll der Artikel denn erscheinen?

:winken:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

Marcus.K.

Oh wow! Tatsache! Ein sehr schönes Motiv!! Lass uns unbedingt wissen, wenn es dazu öffentliche Bilder gibt.
Wirklich gelungen!
:P
Hast Du am Heck die Reling aufgebrochen und Kanonen zum Beschuss der Briten klar gemacht?  :D

hwe

Hi,

ich habe versucht, mal den Link zum Bild hier herzustellen:

http://www.mbc-koblenz.de/images/stories/mbc2008/34.jpg

Quelle: Modellbauclub Koblenz.

Ciao,

HWE

Bruder der Küste

#42
 Ahoi!
Vielen Dank für den Link. Ursprünglich sollte es tatsächlich die Flucht vor dem brit. Geschwader darstellen. Tatsächlich war es aber ein relativ häufig durchgeführtes Manöver - besonders beim "einparken" im Hafen oder auf Reede, dann natürlich ohne Segel und man macht nicht gefechtsklar. Gibts Zeichnungen von Roux die das darstellen.
Ich muß den Bericht etwas überarbeiten und neue Fotos dazustellen, dann schicke ich ihn an Mf.
Nein verdammt, keine Heckpforten! Die schießen halt ausm Fenster! Mit weittragenden Langrohren...
Das "Gemecker" muß man sportlich sehen, alles konstruktive Kritik. Man lernt nie aus...