Takom's Chieftain Mk.10 - die Berlin-Brigade lebt

Begonnen von Rafael Neumann, 13. Juli 2020, 15:14:18

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Rafael Neumann

Hallo zusammen,

es lässt sich nicht leugnen, dass man mit einem eigenen Forum tatsächlich eine ganze Menge Zeit verbringt, aber was dabei auf der Strecke bleibt ist eigentlich der Modellbau, und das hätte ich mir so auch wieder nicht gedacht. Es wurde also Zeit, wieder etwas auf die Beine zu bringen, und was gibt es da Schöneres, als gerade nicht alten angefangen Kram fertigzustellen (da hätte ich durchaus ein paar Kandidaten  :teufel:), sondern mit etwas Neuem zu beginnen.

Ich bin nicht zwingend ein Freund davon, meine Bauberichte - so selten sie sind - in mehreren foren zu verteilen, aber da ich neben meinem eigenen Forum halt hauptsächlich hier unterwegs bin, habe ich beschlossen, Euch hier auch mit dem Baubericht zu nerven. Die ersten Berichte kommen dann schnell hintereinander, weil ich mir bereits einen kleinen Vorsprung erarbeitet habe.

Ein Blick ins Bücherregal erinnerte mich recht schnell an die Rheinarmee, die auch bei uns in Recklinghausen mit einer Kaserne präsent war, und da ich zugegebenermaßen Berlin-Fan bin, kamen mir auch schnell wieder die Fahrzeuge der "Berlin-Brigade" in den Sinn. Zu dem britischen Kontigent der Vier-Mächte-Kräfte in Berlin zur Zeit des Kalten Krieges gehörten u.a. auch einige Chieftain Mk.10. Diese wurden, wie auch alle anderen gepanzerten Fahrzeuge der "Berlin-Brigade", mit einem auffälligen, jedoch für die Stadtverhältnisse offenbar äußerst effektiven Tarnmuster aus unterschiedlichen, rechteckigen Farbflächen lackiert. Das verlangt nach Umsetzung, gerade beim Chieftain wirkt das sehr martialisch und es handelt sich ausgerechnet wieder um ein Fahrzeug, dass ich vor Urzeiten in 1:72 gebaut habe. Was liegt dann näher, als nun wieder einen Chieftain zu bauen.


(Quelle: Wikipedia)

Im Bausatzregal findet sich Mk.10 von Takom und wartet darauf, auf dem Arbeitstisch zu landen. Und da ich meine Bausätze gerne mit Zubehör baue, wird es nach langer Zeit wieder ein Heidenspaß werden, mehrere Ätzteilsätze gleichzeitig zu verarzten. Gleichzeitig bringt die zumindest aus meiner Sicht anspruchsvolle Tarnung schon eine gehörige Portion Respekt vor der Umsetzung mit sich, aber bis zur Lackierung dauert es ja bestimmt noch ein wenig. Insgesamt ist der Chieftain ein - wie ich finde - interessantes Relikt aus dem kalten Krieg, das gerade für Überlebensfähigkeit auf dem Schlachtfeld gemacht war. Dafür sprachen auf jeden Fall die Bewaffnung und die als ,,Stillbrew" bezeichnete Zusatzpanzerung an der Turmfront und rechts und links der Fahrerluke. Es ist nicht ganz klar, was sich in diesen Modulen verbarg, aber man vermutete eine erste Variante der Mehrschichtpanzerung. Das hier soll es dann werden - das britische Antennenset aus WWII ist leider nicht zu gebrauchen:





Und weil ich den Leuten immer gerne in den Ohren liege, sie mögen doch einen Baubericht machen (auch wenn das einiges an Mehrarbeit bedeutet), werde ich auch hier zum Chieftain nach langer Zeit wieder einmal einen Baubericht machen. Im Netz finden sich bereits einige Bauberichte zum Chieftain und gerade auch zur Berlin-Tarnung, und die Modellbauer sind da durchaus unterschiedlich herangegangen. Ich werde mir hier später die Arbeit doch etwas erleichtern, denn es gibt von Clayton Ockerby (Workbench-Hobbies) ein entsprechendes Maskierset. Dieses habe ich zwar bestellt, aber coronabedingt wird es aus Australien eine ganze Weile unterwegs sein:





Der Bau beginnt wie immer recht unspektakulär mit dem Fahrwerk. Die Teile lassen sich recht gut verarbeiten und aus den Rahmen trennen, wobei das Plastik von Takom manchmal dazu neigt, in das Bauteil einzureißen, wenn man es zu dicht am Spritzling abschneidet. Hier ist also ein wenig Vorsicht geboten. Der für mich immer langweiligste Teil sind die Laufrollen, aber irgendwann ist auch das geschafft. Leider sieht Takom hier nur für das Geschütz, nicht aber für die Leiträder und die Zahnkränze Polycaps vor, aber aus dem Fundus lässt sich etwas zurechtschnitzen, so dass alle Laufrollen und die Zahnkränze später für die Lackierung vernünftig abgenommen werden können:





Dazu kommen nun die Leiträder sowie die die Laufrollenwagen mitsamt der Federung und der Stützrollen, wobei jeder Laufrollenwagen hier aus 6 Teilen besteht:



Die Laufrollenwagen wurden dann zusammen mit den ersten Kleinteilen an die Unterwanne geklebt, und schon waren die ersten Bauabschnitte fertiggestellt - ohne ein einziges Ätzteil in der Hand zu haben. Das war recht entspannend, und so darf es gerne bleiben:







Bevor es dann hier weitergeht muss ich erst einmal alle Bauanleitungen "querlesen" und mit entsprechenden Anmerkungen versehen, damit ich den Überblick behalte, welche Bausatzteile beibehalten werden und wo die Teile durch Metall ersetzt oder auch ergänzt werden sollen.
Feuer frei für die Kritiken, die Spiele sind eröffnet.

Liebe Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

#1
Wenn ich ehrlich bin behagt mir für später die Kombination aus den ganzen Ätzteilen zusammen mit dieser Lackierung noch nicht wirklich, denn da es einiges abzukleben gibt könnte auch einiges an Kleinzeug verloren gehen. Also warten wir das ab oder es wird wie mein Enigma vielleicht wieder ein "naked tank" ohne Lackierung ... ?   :teufel:

Beim Durchforsten diverser Foren und Gruppen, die sich mit dem Thema Chieftain beschäftigen, bin ich auf eine Zeichnung von einem Detail gestoßen, das man noch korrigieren kann. Ich weiß, ich sollte so etwas lassen, aber es geht einfach nicht.  :pffft:
Auf dem letzten Foto im ersten Beitrag des Bauberichtes erkennt man zwischen den ersten beiden Boogies einen kleinen Deckel, der nur recht grob gegossen wurde. Apropos Boogies: Ich bin froh, dass ich mich nicht im Massstab 1:6 mit dem Bausatz beschäftigen muss, denn dann sähe ein Boggie so aus:


(Quelle: www.armortek.co.uk)

Allerdings kann man sich auch hier im kleineren Maßstab über die Detaillierung des Bausatzes wirklich nicht beschweren. Takom hat den Aufbau der sog. Horstmann-Boogies tatsächlich sehr detailliert umgesetzt, wie man hier an den Einzelteilen erkennen kann:



Das Versäubern der dünnen Ärmchen hat definitiv keine große Freude bereitet - zum Glück ist nichts passiert. Die Federn sind zwar massiv gegossen, aber davon sieht man nach der Montage der Boogies fest nichts mehr - auch verdecken hier später die Schürzen die gesamte Kostruktion. Jedes Paar hat auch wie beim Original einen unterschiedlichen Aufbau und man darf die Teile beim Verkleben an die Wanne nicht durcheinanderbringen, weil dann die Konstruktion nicht funktionieren würde:







Aber nicht abschweifen, zurück zu dem kleinen Deckel. Es handelt sich hier um eine Öffnung, um Müll nach draußen befördern zu können - irgendwie typisch und very british:


(Quelle: Chieftain Appreciation Sociey)

Im Original schaut das dann so aus:



Und zumindest ein wenig liebevoller gestaltet im Modell, bis ...:



Ja, genau ... bis einem auffällt, dass dieses nette Detail komplett hinter den Schürzen verschwinden wird. Aber wie ich so gerne sage:
Ich weiß, dass es da ist. In den kommenden Tagen geht es dann mit ein paar Schnitzereien an der Wanne weiter, weil für die sog. Stillbrew-Panzerung hinter der Fahrerluke ein paar angegossene Teile entfernt werden müssen. Dazu später wieder mehr.

Bis dann
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

Ich hatte ja ein paar fehlende Schnitzereien an der Wanne versprochen, und somit werden die auch geliefert. Es ist nichts Wildes, weil es auch im Bauplan vorgesehen ist. Grund dafür ist wahrscheinlich, dass dieser Mk.10 die sog. Stillbrew-Zusatzpanzerung bekommen hat, und Takom hat bei der Oberwanne für alle herausgebrachten Chieftain wohl die gleiche Form verwendet - und das passt dann halt nicht immer. Während des Iran-Irak-Krieges 1980 stellten die Briten fest, dass die Panzerung der iranischen Chieftains wohl nicht ausreichte, um den 115mm-Kanonen der neueren T-62 zu widerstehen. Also wurde eine passive Zusatzpanzerung entwickelt, deren Namensgebung auf Col. Stiller und John Brewer zurückging, die an der Entwicklung beteiligt waren. Nach diesen beiden Entwicklern wurde es "Stillbrew-Panzerung" genannt, exakter wäre Stillbrew Crew Protection Package (SCPP). Zuerst zum Einsatz kam die Zusatzpanzerung dann ab 1986 bei den Chieftain Mk. 10, später dann auch Mk.11 und Mk.12. Wenn man also der Bauanleitung glauben darf, soll es diesem Teil der Wanne hier an den Kragen gehen:



Die Bohrungen sind natürlich unproblematisch, aber leider sitzen die 4 angegossenen Teile wirklich oben mittig auf der Wanne und rahmen auch noch den Fahrererker mit dem Winkelspiegel ein. Eine gewisse Vorsicht ist also beim Entfernen der Teile geboten, damit man nicht die umlaufende Umrandung beschädigt. Ich benutze in solchen Fällen zwar auch gerne ein scharfes Skalpell, aber ergänzend kommen immer noch meine Gravierstichel zum Einsatz, die ich in diversen Ausführungen habe. Gerade die Flachstichel sind sehr hilfreich, wenn man etwas wegnehmen muss und die umliegende Fläche als Referenz und somit Auflage hat.  Hier sind schon einmal die vorderen Teile entfernt:





Danach musste der Rest natürlich auch noch weg und die Oberfläche wurde wieder geglättet:





Im Anschluss wurden noch die Teile der Zusatzpanzerung aufgeklebt, und dann sah das ganze schon wieder fast aus wie gewollt:




Bis dann
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

old rookie

Hallöchen!  :winken:
Ich nehme gerne Platz und lass mich unterhalten. Das sieht ja schon mal richtig gut aus!  :P
Gruß, Robert

Rafael Neumann

Ah, ein Logenplatz. Herzlich willkommen.
Dann sehe ich mal zu, dass ich die anderen Teile noch hinterherschiebe, so dass beide den gleichen Stand haben. Beginnen wir mit dem nächsten Bauabschnitt:

Für den Chieftain hatte ich mir zwar wie bei fast allen meiner Bausätze auch einiges an Zubehör gekauft, aber ich wollte dieses Mal einen anderen Weg einschlagen. Bis dahin habe ich meistens die Bausatzteile ignoriert, an Plastik alles für den Umbau Notwendige weggeschnitten und dann geschaut, wie ich das entsprechende Ätzteil zusammenbekomme. Dieses Mal versuche ich, zunächst mit den Bausatzteilen zu starten, um dann zu schauen, was ausgetauscht bzw. verbessert werden kann. Danach erst das entsprechende Teil aus Metall zusammenbauen und wirklich erst austauschen, wenn es fertig ist. Sensationeller Ansatz ...   :15:

Für die Oberwanne ging es dann mit dem Bau der Stauboxen weiter. Eigentlich unspektakulär, aber ich habe zumindest schon einmal auf dem Bauplan vermerkt, was später gegebenfalls auszutauschen wäre - an den passenden Stelle im Bauplan werden aber schon einmal das Ätzteilset und der dortige Bauabschnitt vermerkt, damit man nicht durcheinandergerät. Das hier sind die Auszüge aus dem Bauplan für die ersten 6 Boxen:









Die Teile sind eigentlich recht schnell gebaut, und beim Versäubern der Angüsse fällt auf, dass diese teilweise recht pfiffig gemacht sind und oft in den Klebeflächen liegen. Allerdings hatte ich schon angemerkt, dass das Plastik von Takom recht weich erscheint und manchmal über die Schnittstelle hinaus in das Bauteil hinein reisst, wenn man zu nah am Rand schneidet. Die Teile werden versäubert, zusammengeklebt und nach kurzer Zeit hat man diese Boxen hier:



Und auf der Wanne positioniert sieht das so aus:



Betrachtet man sich dann die Verschlüsse genauer, stellt man fest, dass diese wirklich schon recht gut gemacht und detailliert sind. Oft geht da ja mit Ätzteilen noch mehr, allerdings lohnt es sich nicht, die Boxen anzufangen, wenn ich die Verschlüsse nicht hinbekomme, mit denen ich manchmal auf Kriegsfuss stehe - das war auch der Grund dafür, dass ich es bei meinem Enigma meistens bei den Bausatzteilen belassen habe. Voyager hat sich da wieder etwas Feines ausgedacht und spendiert für jeden Verschluss gleich einmal 5 bzw. 3 Einzelteile:





Ich habe damit begonnen, den "Verschlusswinkel" an der Grundplatte jeweils hochzubiegen und diese dann mit Tape auf einem Holzkasten zu befestigen - es geht auch einfach auf der Schneidmatte, aber dadurch, dass der Kasten nun ein wenig über der Arbeitsfläche steht, wird der Rücken nicht so krumm - auf Dauer soll später ein höhenverstellbarer Schreibtisch kommen. Danach wurden alle Verschlussgriffe auf einer Seite um 90° hochgebogen, auf der anderen erst einmal nur um ca. 45°. Das erleichtet das Einfädeln auf einer Seite, und danach kann man die andere Seite mit einer geraden und flachen Pinzette hoch- bzw. zusammendrücken, bis es sauber schließt:



Die Bauanleitung sieht dann vor, dass man auf diese Weise 22 Verschlüsse und 11 Riegel zusammenbaut, und damit ist man dann schon einmal eine ganze Weile beschäftigt. Die Verschlüsse habe ich nach und nach zusammenbekommen, wobei ich immer noch finde, dass das - genau wie bei den deutschen Verschlüssen - einen elende Geduldsarbeit ist. Aber letztendlich sind die Verschlüsse auch deutlich detaillierter als die angegossenen Teile aus Plastik und man könnte auch an den Plastikkisten nur die Verschlüsse austauschen. Aber ich hatte ja gesagt, dass ich mich dieses Mal nach und nach herantaste, also werfen wir einen Blick auf die Kisten. So sehen die aus - die Qualität der Bilder ist nicht berauschend, aber eine bessere Galerie zum Mk.10 habe ich noch nicht gefunden:




(Quelle: PrimePortal)

Von den Ätzteilen her greife ich immer gerne auf die Sets der Firma Aber zurück, aber die sind bei modernen Fahrzeugen nicht so stark vertreten, und deswegen war es ja hier wieder ein Set von Voyager-Model, das zum Einsatz kommen sollte. Tatsächlich hat Voyager eine gute Vorarbeit geleistet, denn die Kisten bestehen (mehr oder weniger) immer aus je zwei großen Teilen, also der Kiste selbst und dem Deckel. Auch die Gestaltung der Faltungen ist besser geworden, denn diese haben nun fast immer am Ende einen Falz, in den die fertiggebogenen Teile "einrasten" können, was ein Verkleben oder auch Verlöten deutlich vereinfacht; oft ist hier keine schlüssige Verbindung möglich, weil die Teile nur voreinander liegen. Aber das wurde sehr gut gelöst, wir man hier auf dem Bauplan gut sehen kann:



Auch wenn nun bei diesen Kisten nicht zwingend auf Stabilität ankommt, löte ich solche großen Teile lieber, weil ich einer Lötverbindung dann doch mehr traue als einer Verbindung mit Sekundenkleber. Noch Wichtiger wird das, wenn man versuchen möchte, Beschädigungen nachzustellen. Hier ist es sehr viel einfacher, eine gelötete Box aus Metall tatsächlich vorsichtig zu verbeulen, also zu versuchen, eine solche Beschädigung an einem Plastikteil nachzuempfinden.

Zum Löten selbst muss ich hier im Baubericht wohl nichts großartiges Schreiben, da ich kein Rad neu erfunden habe und daher gerne auf das Löttutorial von Johannes verweise. Die Bilder waren eine Zeitlang weg, aber inzwischen hat er sie mir zur Verfügung gestellt, so dass ich diese neu einbinden konnte und das Tutorial wieder verfügbar ist. Er beschreibt hier alle Schritte zum Verlöten mit Flamme oder Lötkolben einschließlich der wichtigen, aber notwendigen Vorarbeiten, und Ihr findet es hier im Forum in der Modellbauwerkstatt:
https://www.modellbauforen.de/index.php?topic=1724.0

Diese Vorarbeiten sind tatsächlich das A und O, also insbesondere das Anschleifen der Teile und das anschließende Säubern. Fett von den Fingern kann nicht nur eine Lötverbindung beeinträchtigen,. sondern diese ggfls. auch komplett verhindern. Genauso verhält es sich mit Verunreinigungen an der Lötspitze, denn das merkt man dann daran, dass das Lot die Spitze fluchtartig verlässt und sich zu Kugeln formt - allerdings manchmal ein erwünschter Nebeneffekt, wenn man solche winzigen Kugeln benötigt. Ich löte - je nach Erfordernis - entweder mit Lötpaste und einem Proxxon-Gasbrenner oder mit Lötfett, Lötzinn und einer Lötstation von StarTec, die einfach hilft, eine bestimmte Temperatur einzuhalten. Das ist immens wichtig, wenn man z.B. zwei nebeneinanderliegende Teile löten möchte. Hier kann man entweder die bereits vorhandene Lötstelle mit einem nassen Stück Küchentuch kühlen, oder man verwendet ein Lot mit einem anderen Schmelzpunkt, und dabei ist ein regelbarer Lötkolben hilfreich. Im Laufe der Zeit sind einige Dinge dazugekommen, die das Löten von so kleinen Teilen deutlich vereinfachen können wie diverse Klemmpinzetten, eine Lötplatte aus Keramik mit Stahlstiften und passenden Löthaken. Das das sind alles Teile von Fohrmann, nicht immer billig, aber oft sehr gut:



https://www.fohrmann.com/de/loetplatte-aus-keramik.html
https://www.fohrmann.com/de/stahlstifte-fuer-loetplatte.html
https://www.fohrmann.com/de/loethaken.html

Mist, jetzt ist es doch wieder ein Ausflug ins Löten geworden, und von daher beschäftigen wir uns lieber mit dem Ergebnis der Lötversuche. Beim Zusammenbau bin ich nur an einer Stelle vom Bauplan abgewichen, da die verwendeten Scharniere - zumindest aus meiner Sicht - zu groß ausfallen würden. Ich habe daher auf das Biegen dieser Scharniere verzichtet und diese stattdessen lieber nur angedeutet. Dazu habe ich ein 0,6er Alurohr von Albion Alloys abschnittweise jeweils fast durchgeschnitten, dann mit einem 0,2er Kupferdraht gefüllt und als "Scharnier" aufgeklebt. Von der Optik her sollte da so durchgehen. Das hier sind schon einmal die Kisten, die vorne auf den Kettenabdeckungen Platz finden würden - angefertigt habe ich davon jeweils zwei Stück:





Ähnlich verhält es sich mit den hinteren Staukisten. Hier der Ausschnitt aus dem Bauplan und die Umsetzung dazu:





Und auf der Wanne positioniert sieht das dann so aus:





Die Boxen passen wie angegossen und die Detaillierung mit den Verschlüssen ist auch gut gelungen. Allerdings muss man sich nun wieder überlegen, ob dazu noch die angegossenen Halterungen und Haltenasen auf der Kettenabdeckung passen. Aber das wollte ich ja dieses Mal nach und nach entscheiden, also dazu später wieder mehr.

Schönen Dank für's Lesen und bleibt gesund
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Jensel1964

Moin Rafael.
Vielen Dank für den wirklich großartigen Baubericht. Der Chieftain versteckt sich auch noch auf meinem Dachboden und knurrt mich von Zeit zu Zeit an ("Bauuuuu mich!!!").
Ich werde Dir mal den Vortritt lassen und mich dann ganz frech an Deinen Erfahrungen bedienen.
Ich nehme mal in der 1. Reihe Platz und freue mich auf die weiteren Updates.
Viele Grüße, Jens :winken:

jeremy487

Ist noch ein Logenplatz frei? Dann nehm ich den ;)
Das sieht schon sehr gut aus :P
Gruß Jeremy :winken:
Im Bau:
-Revell F15 Strike Eagle 1:144
-Revell Sea King 1:72
-Revell Dgzrs Hermann Helms 1:72
-Hachette Black Pearl Maßstab um die 1:43

Rafael Neumann

#7
Hallo zusammen,

freut mich, wenn er Euch ein Stück weit gefällt. So ein Chieftain ist echt wieder ein spezieller Stahlkoloss, und die Briten lieben den irgendwie - zumindest alle bei der Chieftain Tank Appreciation Society ...
Ich muss schauen, ob ich die zwei noch fehlenden Berichte gleich noch schnell zusammenklöppeln kann, dann hätte beide Foren den gleichen Stand - und müssten genauso lange auf das nächste Update warten, weil ich Ende der Woche auf meine Lieblingsinsel fahre.

Bis später
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

#8
Und hier die letzten beiden für heute - únd wohl auch bis nach meinem Urlaub ...

Ich hatte ja zuletzt geschrieben, dass die angegossenen Halterungen und Haltenasen auf den Kettenabdeckungen von der Detaillierung her nicht so recht zu den Ätzteilboxen passen. Gemeint ist damit von der Optik her dies hier, und das ist schon recht grob gegossen:



Im Original sieht das so aus, und da fällt die Qualität der Gussteile doch ein wenig ab, wei das Material einfach zu dick ist:




(Quelle: PrimePortal)

Natürlich haben auch hier die beiden Ätzteilsets von Voyager eine Lösung parat, und die besteht darin, die angegossenen Teile "einfach" durch entsprechende Blechteile zu ersetzen - so weit deren Plan:



Das kleinere Übel sind hier die ganzen kleinen Haltedreiecke, denn das wird eine reine Fleißarbeit. Der Bauplan sieht hier für alle Boxen auf den Kettenabdeckungen 4 verschiedene Typen von Halterungen vor und es sind insgesamt 14 Halterungen anzufertigen:



Also alle Dreiecke heraustrennen, entgraten und versäubern, anschließend verkleben. Dann festellen, dass die Verklebung gerne wieder aufgeht, also Kleber wieder entfernen und die Dreiecke verlöten, dann wieder entfetten und versäubern. In den meisten Fälle sehen die danach dann so aus - muss auch ohne das Riesencentstück gehen:



Bei den eigentlichen Halterungen kommt dann noch ein wenig Biegearbeit hinzu, aber man erkennt bereits auf dem Bauplan und anhand der Bauteile, dass das Ergebnis auf jeden Fall deutlich filigraner sein wird als die angegossenen Teile:





Um hier saubere Ergebnisse zu erzielen, habe ich sowohl die beiden vorderen Halterungen als auch die Mittelteile der hinteren Halterungen von unten verlötet. Hierzu streicht man die Teile mit Lötfett ein, was schon einmal ein wenig Haftung bringt; außerdem sitzen diese unten und hinten auf dem Basisteil in einer Nut. Danach gibt man ein paar sehr kleine Schnipsel Lötdraht an mehreren Stellen in das Lötfett, hält die Teile lotrecht zusammen und drückt von unten den Lötkolben dagegen, bis das Lot überall hingeflossen ist.

Auch damit ist man eine Weile beschäftigt, denn wie immer müssen nach dem Löten die Reste von Lötfett komplett entfernt werden. Lötfett enthält Säure, und die greift bereits nach kurzer Zeit das Blech an und es korrodiert. Nach dem Spülgang - ich nehme einfach warmes Wasser mit einem Tropfen Spülmittel - wieder schleifen bzw. mit 1000er Stahlwolle reinigen, den Schleifstaub entfernen; ein paar Klammern, Bolzen und ein wenig Draht dazu, und danach sind die Teile bereit für einen direkten Vergleich:







Und als Versuch einmal die Boxen dazugelegt:





Das gefällt mir dann vom Ergebnis her schon deutlich besser als die Plastikteile.



Und wenn ich nun schon die Blechteile alle zusammenhabe, müssen sie auch auf's Modell. Leider sind da die ganzen angegossenen Teile und Halterungen im Weg, also weg damit: Alles beherzt herunterschneiden, vorsichtig glätten, Fehlstellen spachteln, nass schleifen, und voila: Here it is ...



Die Anleitung von Voyager liefert dann die nächsten Anweisungen, wie mit den hergestellten Teilen zu verfahren ist:





Es müssen auch noch einige Bausatzteile an die richtigen Stellen geklebt werden, und wenn man sich ingesamt brav an die Vorschläge hält und nicht zu sehr mit dem Sekundenklebergel herumsaut, ergibt sich nach und nach dieses Bild hier - gar nicht so übel, gelle ?







Die vordere Halterung für das Abschleppseil macht schon was her, wenn man sie aus Metall macht:



Ich hatte ja schon einmal erwähnt, dass ich die Feuerlöscher austauschen wollte, und auch dafür hält Voyager natürlich eine Lösung bereit:



Davon müssen insgesamt drei angefertigt werden, und in diese Halterungen kommen dann später die bearbeiteten Resinteilen von Accurate Armour - wobei deren angegossene Halterungen (durchaus schon feiner als die Teile von Takom) leider auch wieder heruntermüssen. Der Draht hat jetzt keine Funktion mehr, aber mit dem habe ich die Halterungen "aneinandergebunden", als es in ein Bad mit Glanzverzinnung ging; ohne wären die auf Nimmerwiedersehen in der Flasche verschwunden. Hier die gelöteten Halterungen, und die erste verbaut an der vorderen linken Kiste:





Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, und später geht es dann wieder mit der Wanne weiter. Schönen Dank bis hierhin für's Lesen
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

coporado

Moin Rafael,

klasse und super detaillierter Baubericht eines eher seltenen Gefährtes :klatsch: Was du bis jetzt schon an Arbeit reingesteckt hast, verspricht ein schönes Modell am Ende.
Am meisten bin ich auf die Lackierung gespannt, schaue hier gerne weiter zu.

Kommt der Chieftain auf ein Dio oder bleibt er für sich?
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

NewFisch

Moin

finde Deinen ausführlichen Baubericht sehr gut. Interessant auch deine Ausführungen zum Löten der PE-Teile und der Link dazu. Auch wenn ich der Flieger-Fraktion angehöre werde ich es hier doch weiter verfolgen..

Gruß Matthias
Im Bau: He 111Z,Ju 52,P-61,Ta152H-1
In Vorbereitung: Ju 88-A11,Go226,P-38H
Geplant: viel zu viel..

Flugwuzzi

Ganz fein von dir dass du so einen schön bebilderten und ausführlichen Baubericht machst  :P
Was du zeigst sieht schon ganz toll aus, sogar mit Löterein  :klatsch: :klatsch:

Da mach ichs mir gern gemütlich, genieße die folgenden Updates und wünsch dir noch viel Freude beim weiteren Bau.

PS. Ich schau schon lustvoll zu meinem Bausatzregal wo auch so ein Schmuckstück schlummert  :pffft:

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

old rookie

 :respekt: ....galvanisch veredelte Ätzteile, gelötete Ätzteile...das ist hier schon modellbauerische Champions League... 8o :klatsch: :P  Ich hol mir jetzt ´ne Bratwurst und ´n Bier und nehme wieder Platz auf der Haupttribüne.  :6: Faszinierendes Spiel... :1:  :meister:
Gruß, Robert

Rafael Neumann

Hallo zusammen,

zu dem Ausflug in die Löterei hatte ich ja schon etwas geschrieben; ist halt doch ein wichtiger Teil meis Hobbies geworden. Und als es erst einmal funktionierte, konnte ich es immer öfter auch bei Kleinteilen einsetzen. Aber ich bin ja definitiv nicht der Erste und der Einzige, der hier im Forum Metall verarbeitet. Da gibt es noch ganz andere Kaliber, wenn ich alleine an die feinen Dreharbeiten von Frank (also bughunter) denke; da stehe ich noch weit am Anfang. Der Hinweis auf den Link hat mich etwas ins Grübeln gebracht, denn der ursprüngliche Baubericht stammt ja aus meinem Forum. Aber ich hoffe, dass das hier kein Problem ist, weil ja sehr oft in andere Foren verlinkt wird.

Wie ich feststelle, schlummert dieser von vielen Briten liebevoll als Biest bezeichnete Panzer auch hier noch bei einigen Kollegen im Regal - also ran an die Kartons. Ach ja, und noch die Frage von Sascha zum Dio:

Ich hoffe, dass es ein Dio geben wird. Mir schwebt da eine kleine Szene mit der Berliner Mauer vor, und dazu habe ich mit ein Mauerset von Artefakt besorgt. Sehr schön gegossene Teile, habe ich bei uns im Forum vorgestellt. Es gibt leider fast keine Bilder von einem Chieftain in Berlin neben der Mauer, und auch einige Briten von der Society waren sich nicht sicher, ob die Panzer dort abgestellt wurden. Bei Paraden wurden sie gerne als "Spalier" neben die Truppen gestellt - mit Brandenburger Tor im Hintergrund - und ich kenne ein Foto eines Chieftain (ohne Berlintarnung) am Brandenburger Tor vor der Mauer.
Also ging das vielleicht doch. Die Idee ist da, also muss ich schauen, dass ich das auch irgendwie umgesetzt bekomme.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

Hallo zusammen,

Urlaub beendet, also darf es wieder ein wenig weitergehen. Es ist zwar erst einmal nur ein kleines Update, das sich mit der Heckpartie des Fahrzeugs beschäftigt, aber vielleicht besser als nichts. Das hier soll nach Bauanleitung für das Heck zusammengepfriemelt werden:





Davon verlangen die Teile für alle Auspuffe am meisten nach Aufmerksamkeit. Also wie so oft außen die Grate entfernt, innen komplett aufgebohrt bzw. mit einem Kugelfräser leicht ausgefräst, dann alles ein wenig verspachtelt, geschliffen und zur Seite gelegt. Hinzu kommt dann die Marschhalterung für das Geschütz, das als Plastikteil beiliegt, aber durch die Ätzteile von Voyager noch deutlich aufgewertet werden kann. So sieht das Original am Fahrzeug aus:


(Quelle: PrimePortal)

Und dies hier sieht der Bauplan von Voyager dafür vor:



Ich war dann zwar gute zwei Stunden damit beschäftigt, die Seitenteile wurden wieder verlötet, aber das Ergebnis ist halt wieder deutlich feiner als das Plastikteil - hier dann wieder im direkten Vergleich:



Dann wurde alles an die Heckplatte geklebt, zunächst noch mit den Plastikhalterungen für die Ersatzkettenglieder:



Aber auch das geht noch ein wenig besser, also wieder herunter damit, Löcher verspachtelt, die Blechteile gebogen und wieder angeklebt:





So wird es erst einmal bleiben, und dann geht es demnächst hier wieder weiter. Bis hierhin wieder schönen Dank für's Lesen
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

#15
Hallo Maik,

natürlich sind die Ätzteile immer eine nicht unerhebliche Anschaffung und bedeuten Mehrarbeit, aber ich finde das echt immer lohnenswert. Und tatsächlich wird bei diesen Voyager-Sets auch ein Großteile der Teile verarbeitet - das habe ich schon anders gesehen. Weiter geht's also ...
Auch heute noch einmal nur ein kleines Update, bei dem es um die Staukästen am Heck des Chieftain geht. Das hier sind die Teile aus dem Bausatz - insgesamt nicht schlecht detailliert:



Das hier soll es dann darstellen:






(Quelle für die drei Bilder: PrimePortal)

Und auch hier wieder ein Blick auf den Bauplan von Voyager:



Ich habe die Boxen wieder verlötet und nicht geklebt, und die knapp vier Stunden für die Mehrarbeit haben sich meiner Meinung nach wieder gelohnt. Die Metallboxen gewinnen erneut den Zweikampf gegen die Plastikteile, weil sie einfach feiner gearbeitet sind und sich bei Bedarf auch noch beschädigen und verbeulen lassen. Einmal die rechte Seite ...



und die linke Seite mit dem Verbandskasten ...



Die Aufnahmen zeigen leider, dass ich an den Ecken immer noch zu viel Lötzinn habe, das heruntergeschliffen werden muss - das sehe ich tatsächlich ohne Brille wieder etwas besser und somit werde ich da noch ein wenig nachbessern. Das wäre es dann erst einmal mit den Hauptarbeiten für die Wanne, weiter geht es dann demnächst mit dem Turm. Schönen Dank für's Lesen und bleibt gesund
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

Hallo zusammen,

es ist wieder einige Zeit vergangen und ich denke, der Baubericht könnte ein Update vertragen bzw. - besser formuliert - ich bringe den auch hier im Modellbaord wieder nach und nach auf einen aktuellen Stand.

Ich habe im Netz mehrere Bauberichte gefunden, bei denen diese spezielle Lackierung zum Einsatz kam, und einige Modellbauer haben tatsächlich Oberwanne, Unterwanne und Turm jeweils separat lackiert und dann erst zusammengebaut; andere haben zumindest schon einmal Ober- und Unterwanne zusammengeklebt. Ich werde da noch ein wenig grübeln, um dann die für mich beste Methode zu ermitteln, die ja auch zu den Schablonen passen muss. Diese waren nun gut ein halbes Jahr unterwegs und sind Ende August angekommen. Ich bin gespannt, wie die sich dann verarbeiten lassen.

Nachdem die letzten Kisten für die Wanne zurechtgeschustert worden sind, habe ich mit dem Bau und der Detaillierung des Turms begonnen. Wenn man sich hier brav an die Anleitung hält, kommt man recht schnell voran und das sieht auch alles insgesamt stimmig aus - wenn man (ich?) nicht so ein Pingel wäre. Hier zunächst die Pläne von Takom und das Ergebnis, wenn man es einfach zusammenklebt:




(Quelle: www.themodellingnews.com)

Das erste Beispiel wäre hier die Darstellung des Bedienpultes für die ABC-Schutzanlage hinten an der Turmrückseite. Zunächst wieder das Bausatzteil:



Voyager lässt sich dazu wieder Einiges einfallen:



Die flache Ausführung des Griffs war mir jedoch wieder ein Dorn im Auge, also musste "unbedingt" ein Stück Kupferdraht in ein Messingrohr geklebt werden, und damit sieht es schon ein wenig gefälliger aus:



Danach wieder der obligatorische Vergleich zwischen Original und Modell. Das hier soll es darstellen:




(Quelle für diese beiden Fotos: PrimePortal)

Und so schaut es am Modell aus:





Das nächste Beispiel wäre der Kasten für den Suchscheinwerfer. Dieser besteht auch bei Takom bereits aus einigen Teilen, lässt sich problemlos zusammenbauen, aber wenn man ihn dann zusammen mit den Halterungen ankleben würde, wäre das hier das Ergebnis:







Verglichen mit dem Original ist das Abstand zum Turm damit aber zu groß:




(Quelle für diese beiden Fotos: PrimePortal)

Also kann man wieder zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, soll heißen: Umbau und vor allem auch Detaillierung des Kastens. Konsequent umgesetzt sieht der Kasten danach schon deutlich besser aus:









Die Unterseite wurde ein wenig unterfüttert, damit sich nichts durchbiegt und die Klebefläche ein wenig vergrößert wird. Dann konnten die Halterungen für den Kasten angepasst werden, und nach der Montage braucht der Kasten den Vergleich mit dem Original eigentlich nicht mehr zu scheuen:





Das war's erst einmal wieder. Beim nächsten Mal kommen dann weitere Detaillierungen zum Turm und auch die Umsetzung der sog. Stillbrew-Panzerung.

Schönen Dank wie immer für's Lesen, und bleibt gesund
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Flugwuzzi

Wow ... deine Liebe zum Detail ist schon beeindruckend  :P :1:
Die Mehrarbeit zahlt sich aber auf jeden Fall aus, das sieht echt toll aus  :klatsch: :klatsch:

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Rafael Neumann

Hallo Walter,

schönen Dank für die Rückmeldung.

Es ging noch ein wenig weiter, allerdings ohne zu Löten, stattdessen wird nur gebogen und geklebt.
Erstes Beipiel für mehr Details: Kommandantenkuppel

Wenn man sich das Bausatzteil betrachtet, wird nach Bauplan einfach nur diees Teil hier als Basis auf den Turm geklebt:



Die Anleitung von Voyager sieht hier ein wenig mehr an Arbeit vor, denn es sollen alle angeklebten Scheibenwischer für die Winkelspiegel der Kuppel entfernt und durch entsprechende Ätzteile ersetzt werden:



Das ganze Kleinzeug alleine aus dem Rahmen zu lösen, ist schon der Knaller, aber es lohnt sich tatsächlich. Das Entfernen der ganzen kleinen Plastikteil ist an der Stelle etwas kniffelig, denn ich wollte ja nicht das ganze Kuppelunterteile versauen; aber es ging schon:







Das kommt dann dem Original schon ein wenig näher, und so wurde es dann auch eingebaut - ich weiß noch nicht genau, ob ich mich traue, die Wischer auch noch hochzubiegen:


(Quelle: PrimePortal)



Rechts außen erkennt man auch noch ein paar Zurrösen, die ebenfalls aus dem Voyagersets stammen und zwischen zwei Plastikstreifen mit einer Pinzette zurechtgebogen wurden.




Zweites Beipiel für mehr Details: Kabeltrommel an der Turmseite für das Feldtelefon

Diese besteht bei Takom einfach aus zwei Teilen, die zusammengeklebt werden:



So dagegen schaut dann ein Original aus:


(Quelle: https://picclick.co.uk/British-Army-Clansman-D10-Metal-Cable-Reel-Drum-323313182129.html)

Als Alternative zu einem Umbau könnte man natürlich auf gedruckte Teile von FC Modeltrend zurückgreifen ...


(Quelle: Scalemates)

..., aber das Set von Voyager hatte ich ja bereits da - also wurde es auch verbaut:



Zuerst braucht man irgendein Stück Polystrolrohr als Basis für das Innenleben, dann wurden die Außenteile verklebt und gefühlte 20m Kupferdraht aufgewickelt. Aber ich finde, auch hier hat sich die Arbeit gelohnt und es ist ein weiteres Detail, das diesen Cheiftain vielleicht irgendwann "besonders" machen wird:





Das war's erst einmal wieder, vielen Dank für's Lesen und bleibt gesund
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

xxxSWORDFISHxxx


Flugwuzzi

DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Maesi


Rafael Neumann

Hallo zusammen,

leiben Dank für die Rückmeldungen. Und damit geht es weiter mit dem nächsten Teil, damit nun nach und nach der Anschluss an den Stand in meinem Forum hergestellt wird.

Drittes Beipiel für mehr Details und eine mögliche Änderung: Nebelwurfanlage

Auch hier ist das Bausatzteil durchaus nicht schlecht gemacht, weil es gut detailliert ist, aber es ist natürlich ein wenig zu dick:



Das Set von Voyager bietet hier wieder eine recht gute Alternative, und nach ein wenig Biegen, Löten und einem Bad in Glanzverzinnung kann sich das durchaus sehen lassen:





Die eigentliche Wurfanlage war recht platt dargestellt, so dass ich zumindest die ganzen Öffnungen aufbohren wollte. Leider ist das bei den vorhandenen Rechtecklöchern nicht wie gewünscht gelungen, weil ich ein paar Mal mit dem Proxxon abgeruscht bin. Das führte zu einigen Nacharbeiten (sozusagen mit dem Hintern umgeworfen, was man vorher mit den Händen aufgebaut hat). Ganz zufrieden war ich nun damit nicht mehr, und es musste vielleicht auch anders gehen. Wenn man ein wenig über Chieftains im Netz nachforscht und die passenden Leute fragt, bekommt man recht schnell heraus, dass diese Chieftains oft mit abgedeckter Nebelwurfanlage zu sehen waren; die Abdeckung bestand dann aus einer Baumwollhaube, wie hier zu sehen:


(Quelle: www.themodellingnews.com)

Das schaut recht nett aus, und somit wollte ich zumindest versuchen, das als alternative Darstellung für das Modell anzubieten und nachzubilden. Letztendlich hat man aber nur einen Versuch, wenn man das Bausatzteil verhunzt - oder es bereits ansatzweise verhunzt hat. Ich habe habe mich daher entschlossen, die beiden Nebelanlagen vorsichtshalber abzugießen und dann mit diesen Ersatzteilen weiter zu experimentieren. Also die Bausatzteile soweit es geht versäubern, die Oberseite mit den Öffnungen abdecken, wie immer mit Hilfe von Lego und hartem Dentalsilikon eine Form herstellen und die Teile mit Resin abgießen:









So weit, so gut. Für die Abdeckung selbst habe ich zunächst einen Streifen Bleifolie (Freixenet, früher haben die noch Bleifolie benutzt) zurechtgeschnitten, außen um die Nebelbecher gelegt und mit Sekundenkleber befestigt:



Danach habe ich beide Teile mit der Oberseite auf ein weiteres Stück Bleifolie geklebt, wobei der Rand deutlich überstand. Die Kante wurde dann jeweils mit dem Skalpell zurechtgetrimmt und anschließend umgebördelt, so dass ein Saum erkennbar war:







Jetzt kann ich die beiden Alternativen im Baubericht zur Abstimmung geben:



In meinem Forum kam der Hinweis, dass man auf dem vierten Foto sehen kann, dass sich die eigentlichen Vertiefungen der Wurfbecher noch durch die Abdeckung drücken - vielleicht muss ich da noch einmal ran, Abgüsse habe ich noch genug. Allerdings müsste ich dann für die obere Abdeckung 0,2er Bleifolie nehmen, die aber sehr empfindlich gegen Berührung ist; habe aber leider nichts anderes da. Mal schauen, ob sich das umsetzen lässt.

Vielen Dank wie immer für's Lesen
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Flugwuzzi

Sieht schon sehr gut aus Rafael,
allerdings würde der Nietenzähler in mir die Abdeckung für die Einbuchtung noch überarbeiten  :1: :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Rafael Neumann

Hallo Walter,

dann käme da in etwa so was bei herum:



Besser ?
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...