Frage zur Gespannversion AEC Matador & 10,5cm lFH 18 in Afrika

Begonnen von obsidian, 14. August 2020, 17:02:05

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obsidian

Hallo liebe Kollegen !

Ein Diorama geistert in meinem Kopf herum, worin ein AEC Matador https://www.scalemates.com/de/kits/afv-club-af35236-aec-matador--181096 und eine 10,5cm lFH 18 https://www.scalemates.com/de/kits/afv-club-af35050-lefh18-105cm-howitzer--103109 eine tragende Rolle spielen sollen. Der Matador soll dabei ein Beutefahrzeug des DAK sein.

Fragen hierzu :

1) Wurde der AEC Matador (early) von den Briten 1941/42 in Nordafrika überhaupt eingesetzt, wovon ich eigentlich sehr stark ausgehe ?

2) Gibt es irgendwo ein oder mehrere Fotos eines vom DAK requirierten Matadors in der "early" - Version ?

3) Wäre die Gespannversion Matador / lFH 18 zugtechnisch denkbar ?

Über entsprechende Antworten würde sich sehr freuen und dankt vorab herzlich,

Andreas alias obsidian
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

jackrabbit

Hallo,

es gibt ein Foto zu so einem Beute-Fahrzeug:  (weiter unten)
http://panzerserra.blogspot.com/2015/07/aec-matador-4x4-artillery-tractor-part.html

AEC Matador 4x4 artillery tractor (early) DAK - Heerestruppen - Stab (HQ) of Flak Bataillon 612 - Feldpostnummer, Afrika - September, 1941.

Grüsse

obsidian

Hallo jackrabbit !

Vielen Dank für Deine Antwort  !

Ja, dieses Foto kenne ich und habe es auch - und zwar in diesem fulminanten Werk, welches ich allen Kollegen mit dieser Interessensrichtung dringend empfehle : https://www.amazon.de/British-Military-Trucks-Wehrmacht-Service/dp/3936519307

Daraus kann ich aber jetzt nicht ableiten, ob der Matador tatsächlich (mal) eine leFH 18 gezottelt hat oder nicht. Wahrscheinlich gibt es davon auch keine Fotobelege, denn damals hatten die Soldaten Anderes zu tun, als exotische Gespanne zu fotografieren. Man wird hier eher von einer großen Wahrscheinlichkeit ausgehen müssen, weil es eben bei Dünkirchen und aber auch beim Rückzug der Engländer 1941 in Libyen viele zurückgelassene - und dann von den deutschen Truppen  "übernommene" Lkws und Fahrzeuge aller Art gab. Auch weil die Engländer in Nordafrika z. T. versehentlich einige ihrer in der Wüste angelegte Treibstofflager gesprengt hatten, blieben viele Fahrzeuge einfach "out of fuel" am Strassenrand stehen. Und von daher war der Anteil englischer Fahrzeuge bei Rommels Truppe unglaublich hoch - womit eben wieder die Chancen für die Möglichkeit einer Gespannkombination Matador/leFH 18 für mich steigen.

Nun ja, vielleicht findet sich irgendwo noch ein direkter Hinweis . . .

Nochmals vielen Dank und beste Grüße von Andreas
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

jackrabbit

Hallo,

okay, immerhin konnte ich zwei von drei Fragen beantworten.  ;)
Allerdings hast Du offensichtlich diese Antworten vorher schon gekannt.  :2:

Grüsse

obsidian

Hallo jackrabbit !

Stimmt nicht, die Antworten habe ich nicht gekannt !

Beweis : Das von Dir dankenswerterweise gepostete Foto - welches ich wiedererkannt hatte, alldieweil es in besagtem Buch auf Seite 214 aufgeführt ist - ist in Letzterem NICHT als in Afrika aufgenommen deklariert !

Es sieht - auf Grund der Uniform etc. - so aus als ob, das gebe ich zu - aber es steht dort nichts von Afrika. Es könnte auch Italien sein, denn dort wurde wehrmachtsseitig eine sehr ähnliche Uniform (wenn nicht sogar die gleiche) getragen. Und da ein FlaK-Bataillon sich wohl eher nicht mit dem Schleppen einer Haubitze abgibt, habe ich das Foto also auch nicht ernstgenommen.

Meine Fragen zielten eben wirklich darauf ab, ob der "Matador early" in Afrika die leFH 18 zog und ob es dafür evtl. einen fotografischen Beweis gibt . . .

Aber was sollen hier Haarspaltereien - ich danke Dir nochmals für die Mühe Deiner Einlassung und verbleibe erneut mit besten Grüßen, Andreas  :6:

Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Chickasaw

Sofern der Matador seitens der Briten in Afrika eingesetzt wurde, hätte ich keine Bauschmerzen, ein deutsches Beutefahrzeug darzustellen.
Wenn nur ein Fahrzeug erbeutet wurde und dieses im Zug mit der 10,5 cm lFH 18 im ersten Einsatz abgeschossen wurde, ist ein fotografischer Beweis bestimmt sehr schwierig.

Ich würde mich daran orientieren, ob es theoretisch möglich gewesen wäre, denn nicht von allem gibt es fotografische Beweise.  :woist:
Bis die Tage

Sparky

Genau! Manchmal ist das Nichtvorhandensein von Fotos auch ein Vorteil, wenn alle anderen Rahmenbedingungen stimmen.

Matadors gab es auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz,
auch als Beute beim DAK,
das Geschütz war dort im Einsatz,

warum also sollte es nicht mal so gewesen sein. Eine schnelle Verlegung war von Nöten, aber gerade nicht genug Zugmittel vorhanden. Und in dem Moment kam gerade ein Matador einer deutschen Nachschubeinheit vorbei. Natürlich hätte man den sofort genutzt um nicht dem schnellen britischen Panzervorstoß die Gelegenheit zum Beutemachen zu geben.
Also ran! Fotos vom ,,hat es aber nicht gegeben" gibt es nicht.

:winken:
Sparky


"People sleep peaceably in their beds at night only because rough men stand ready to do violence on their behalf." -- George Orwell

obsidian

Vielen Dank den Herren Chickasaw und Sparky für die hoffnungsfrohe Perspektive, die ich natürlich auch teile !

Was so alles möglich war im Kriege, zeigen diese beiden kurzen Videos zum Thema "Beutefahrzeuge" anschaulich :



und



Nochmals Dank und beste Grüße von Andreas
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