Lackierung Oberseiten RLM74/75 - Zickzackmuster?

Begonnen von mhase, 12. Februar 2021, 10:29:06

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mhase

Guten Morgen,

ich habe im BMF folgenden Beitrag eines Kollegen aus Österreich gelesen, in dem er Zeichnungen zur Tarnung einer Bf 109 G zeigte:

https://www.britmodeller.com/forums/index.php?/topic/235088640-camouflage-on-german-aircraft-post-1941/

Interessant ist hier die Abgrenzung zwischen den beiden Farbtönen 75 und 74 mit einem unregelmäßigen Zickzackmuster auf immerhin 10cm Breite. Das wären in 1/72 immerhinknapp 1,4mm, die da 2ausgefranst" darzustrellen wären.

Kennt jemand von euch diese Vorschrift?

Gruß

Michael

Kannonenvogel


mhase

Danke Dir!

Hättest Du die beiden Bilder 20 und 21 evtl. auch etwas "größer, damit man beim Vergrößern die Texte noch lesen kann? Die kannst Du mir gerne auch als Mail schicken.

mlepus@gmx.de

Das scheint ja wohl eine DV gewesen zu sein, allerdings ist nicht ganz klar von wann bis wann die gegolten hat.

Gruß

Michael

Primoz

Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Wolf

wobei dieses Zickzack Muster wohl eine Fehlinterpretation der Vorschrift sein soll. Das sollte angeblich eigentlich den Bereich des weichen Farbübergangs darstellen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

mhase

#5
Danke Wolfgang!

Die heftige Diskussion im BMF läuft da auch etwas an der Sache vorbei und wie üblich beharrt jeder auf seinem Standpunkt. Es geht hier nicht um das klassische "Zickzack", sondern um die Ausgestaltung der "weichen Farbübergänge" - unabhängig vom Tarnmuster. Da sagt eben das Blatt der messerschmittwerke zu Detail D und E aus, dass diese Übergänge insgesamt in diesem zerrupften Muster zu egstalten sind, maximal 10 cm Breite. das ist völlig unabhängig vom tasächlichen Tannenbaummuster der Flügellackierung.

Die Frage ist doch, um welche Lackier"vorschrift" handelt es sich da - offensichtliuch ein Blatt der Messerschmittwerke als Vorlage, wie die Bf 109 G abzutarnen sind. Ob das so umgesetzt wurde weiß ich nicht. Gerade bei späteren 109-Serien und Versionen hatten ja die drei großen Hersteller durchaus unterschiedliche Tarn"muster".

Wenn unser Kannonenvogel bessere Scans bzw. Bilder der beiden Zeichnungen (20 bzw. 21 jpg hat, dann kann man ja auch in der Legende unten rechts evtl. herauslesen, um was es sich da genau handelt.

Ein maximal 10cm breiter Übergang, ob weich oder "zickzack-gerupft" ist doch auf alten Bildern sicher erkennbar. Ich kenne den weichen Übergang der Tarnmuster bei diversen Typen in den späteren Kriegsjahren. M. E. nach kann dieser auch durch Abrasion im Einsatzflugdienst zustandegekommen sein. Wir machen es doch manchesmal ähnlich - erst lackieren und dann mit feinem Schleifpapier nacharbeiten, so dass weichere Übergänge entstehen.

Es bleibt spannend!

Gruß

Michael

Viking

#6
Da ich gelernter Fahrzeuglackierer bin mal eine Interpretation von meiner Seite aus.

Pistole auf Rundstrahl, Mitte Gerade gezogen, links und rechts im Zick-Zack. Deckkraft simuliert 50%

Das Maß des Übergangs 10 cm wie in der Zeichnung. Mitte Gerade gezogen sind 6 cm.

10 cm wie in der Zeichnung angegeben sind nicht viel Spielraum. Ich glaub kaum, dass sich damals einer mit einem 0,3 mm Düsensatz auf die Tragfläche gelegt hat, um ein Zick-Zack Muster ala Nähmaschinennaht aufzubringen.

Ich hab das Bild jetzt extra groß gelassen, damit noch etwas erkennbar ist.

https://www.bilder-upload.eu/upload/ab89bc-1613170487.png

Optisch kommt das am Original diesem recht nahe bei der Spritztechnik: https://www.worldwarphotos.info/wp-content/gallery/germany/aircrafts/messerschmitt_bf109/Messerschmitt_bf_109_color_15.jpg

MfG,

Jürgen

Kannonenvogel

#7
Auf anfrage! An dem Zigzag steht "verlaufend"( Keine Datierung vorhanden)nur 8-109 G a Flogzeug-Zusamemstelung Sichtschutz-Kenzeichnung .Aus meinen eigenen Archiv zur freien verfügung!
Gruss :winken:

Sepp

#8
Verlaufend, das heist für mich, eine exakte Kante ist nicht erforderlich. Im original wurde halt nichts abgeklebt und mit der Sprühpistole in ca. einer vorgegebenen Linie heruntergesprüht ohne Exaktheit. Was auch denn Arbeitsverlauf erleichterte, die Arbeitszeit verringerte und damit kam es bei der Massenproduktion und bei einem Verbrauchsmaterial auch an.

Primoz

Deutsche "Flugzeuglackierer" waren durchaus imstande, freihändig saubere Linien zu ziehen, wie etwa hier:

https://www.worldwarphotos.info/gallery/germany/aircrafts-2/junkers_ju188/ju188-a-with-radar-and-wellenmuster-camouflage/

Dieser Tarnverlauf kommt der Skizze im Originaldokument ziemlich nahe:
https://me109.info/display.php?from=site&lang=de&auth=e&name=version_display&fotonummer=2024

Und hier noch ein Foto einer Bf 109G-6 mit ungewöhnlich großen Flecken (die aber auch den Skizzen entsprechen):
https://www.worldwarphotos.info/gallery/germany/aircrafts-2/messerschmitt_bf109/me109g-and-pilot/
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Viking

Dein zweite Beispiel sieht ähnlich wie mein verlinktes Bild vom Original aus. Leichte Ausreisser nach links und rechts und keine geraden A-B Linien.

Das man mit einer normalen Lackierpistole Freihand Linien ziehen kann weiß ich, aber mit Sicherheit nicht so eine detaillierte, "Abgebissene" Darstellung wie in den Zeichnungen unter dem Detail D und E erläutert und das alles in einem Bereich von lediglich 10cm Breite. Das würde meiner Meinung nach nur mit Schablone Sinn machen, wenn die Lackierung relativ zügig gefertigt werden soll.     
MfG,

Jürgen