Revell H 241 Heinkel He 115 C 1

Begonnen von oggy01, 17. November 2016, 12:08:10

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oggy01

Ein Uralt Bausatz aus meiner Sammlung

Revells Heinkel He 115 C1 in 1:72

Damals noch unzensiert. Die Bauteile sind alle noch original eingeschweisst und werden auch nie geöffnet werden.

Die Deatillierung ist wie sie damals halt war.

Hans

#1
Es müsste so 1977 gewesen sein, als Frog bereits in den letzten Zügen lag. Sie hatten die He 115 fertig entwickelt und es gab erste Testshots. Danach war Ende mit Frog. Die Formen gingen zu Novoexport nach Russland, die aber Modelle der deutschen Luftwaffe nicht haben wollten. Diese Formen gingen nun zu Revell - deshalb hat/te Revell die Ta 152, die He 162, He 111, Do 335, He 219. Diese gabs auch vorher in Frog-Schachteln. Nicht jedoch die He 115, die gabs nie in Frog-Verpackung. Deshalb ist die Frog-Herkunft auch nicht so wirklich bekannt. Richtig verwirrend wurde es, als diese He 115 von Revell in der damals als Billigmarke "Matchbox" (by Revell) auflegte. Obwohl es von Matchbox eine eigene gab, erhielt man das ex-Frog-Modell nun von Matchbox. Die letzte He 115 von Revell wiederum war aber das Original-Matchbox-Modell. Sollte man wissen. Wolf hat das auch schon mal auseinanderklabustert und auf die Unterschiede hingewiesen. Scalemates hilft hier mal nicht weiter, die haben die Frog-Herkunft erst gar nicht auf dem Radar.

Deshalb auch die typische Frog-Detaillierung. Fragt jetzt nicht, welcher Kit besser ist - beide (ex-Matchbox und ex-Frog) sind nicht perfekt und erforden Nacharbeit und Zusatzteile. Insbesondere die Kanzelhaube und die Motoren schreien nach Tausch....

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

oggy01


Russfinger

#3
Kleine Ergänzung resp. Korrektur zu Hans:
Revell hatte die He 219 auch in Eigenregie heraus gebracht. Kit Nr. H-(fragt mich diesmal nicht, ich räume gerade um und komme nicht an den Kit). Boxart war eine der spektakulärsten von Revell: Die He fliegt schräg von vorn auf den Betrachter zu und feuert aus allen Knopflöchern. In älteren Schachteln ist zudem ein leicht angeschossener Lancaster Bomber über einer brennenden Stadt zu erkennen.
Hauptunterscheidungsmerkmal zur FROG ist die gelungenere Front. Bei der FROG ist diese weitaus zu flach.
Dennoch handelt es letzten Wiederauflage von Revell um ebendiese.

Ein weiteres fertig entwickeltes Modell, das niemals unter dem FROG-Label erschien war die Nakajima Rufe die Schwimmer-Version der Zero.

Eine weitere Doublette im Angebot von Revell war die Do 17Z.
Die hatte Revell zunächst von FROG im Programm. Die Boxart zeigte zunächst eine Hurricane kurz vorm Rammen, später entfiel die und die  Do flog fröhlich durch die Gegend. (Die ganz ursprüngliche Szene war weitaus dramatischer: Bei der Do brannte  der Motor UND die Hurricane setzt zum Rammen an. Die Szene sollte wohl an die Rammattacke von Ray Holmes am 15.09.40 erinnern.)
Die weiteren Do 17 Auflagen waren m.W. ausschließlich welche von Monogram.

Weitere FROG Formen der deutschen Luftwaffe waren die 110 G (der Nachtjäger)die Me 410 und die Arado 234 mit V1 auf dem Buckel.
Auch hier eine Anekdote zur Boxart: Der Me 110 Nachtjäger fliegt ja über eine Stadt.
In der originalen Box-Art von Frog (Revell zeigt hier nur einen wenn auch großen Ausschnitt) kann am erkennen, dass es sich hierbei um London handelt. Warum auch immer.

Weitere FROG Formen, die Revell hat abgießen lassen: Die Canberra BI6 (nicht zu verwechseln mit der PR9 von Matchbox),
die Sea Vixen, die Sea Skua, und die Avro Shackleton.

Und was die Matchbox-"Billig-Linie"-Bausätze betrifft: Die schon genannte Arado 234 fand sich ebenfalls hier und sogar eine Yak 15, sowie eine Gotha 229 von... PM!

Klugscheissermodus aus  :)


:winken:

Russie


No Kit left behind!

Marderkommandant

Allerdings Russi!
Die He 219 hatte ich als kleiner Knirps... so im Vorschulalter 5-6 Jahre!  so um Anno '67 (Wurde mit Hilfe zusammengeklebt) Auf dem Bild war die hellblau....

Und die Frog'sche Me 110 Nachtjäger konnte man als Maschine von Schnaufer bauen...

Ich schwelge in Erinnerungen... dahin ist die Jugend... sic transit juventute mundi...
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

Hans

Russie, was hast du denn korrigiert?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Russfinger

Hans,
nur eine Kleinigkeit:
ZitatDiese Formen gingen nun zu Revell - deshalb hat/te Revell die  (....) He 219. Diese gabs auch vorher in Frog-Schachtel
Habe dann drauf hingewiesen, dass Revell auch ohne Frog eine He 219 im Programm hatte. 
Wie gesagt: "Klugscheissermodus"...  :3:

:winken:

Russie


No Kit left behind!

FlyingCircus

#7
.

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Primoz

Zitat von: Russfinger in 19. Januar 2017, 15:40:30
Und was die Matchbox-"Billig-Linie"-Bausätze betrifft: Die schon genannte Arado 234 fand sich ebenfalls hier und sogar eine Yak 15, sowie eine Gotha 229 von... PM!

Ja, da hat uns Revell früher mit so einigen "Perlen" "beglückt". War die Ta 154 von "Matchbox" von PM? Und von wem war die "Matchbox" Fokker D.XXI? Von Frog oder von PM? :rolleyes:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

HI-Lok

Die Ta 154 von "Matchbox" ist definitiv aus den PM Fundus.

Hans

Die Fokker ist PM.

Ich finde jedoch die Frage interessanter, wo die Frog-Modelle der Luftwaffe geblieben sind, die Revell nicht wiederaufgelegt hat. Die können ja nicht alle Formschäden haben.... FW 190, Bf 109, Ju 88, Me 262, Ju 87G. Ja, schon klar, die hatte Revell auch mit eigenen Formen, aber Revell hat ja auch schon andere seltsame Sachen zu "Matchbox=Billigmarke" gemacht. Die Zero von Revell-Matchbox ist ja verblüffender Weise auch Frog und nicht die "eigene".
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Russfinger

Wow  :P
Hier sind ja noch tolle Ergänzungen dazu gekommen!
Was die Nicht-Verwendung der Frog-Formen betrifft, kann ich nur spekulieren.
Denn es gab auch alte Revell-Möhren unter Revell-Matchbox: Die Rata und die Fiat CR 42.
Somit fallen irgendwelche Spekulationen über lizenzrechtliche Problematiken schon mal raus...

Ich kann mich aber noch dran erinnern, dass die damals die u.a Revell Fw 190, Me 109 und Me 262  als "Mach eine aus drei möglichen Versionen" verkauft haben. Nun brach aber auch so langsam die Zeit an, in der das Hobby erwachsener wurde und es nicht mehr so auf die Anzahl der beweglichen Teile ankam.
Gerade bei den drei genannten Typen kam ja einiges neu auf dem Mark, z.T. recht gut besprochen in der damaligen Presse: Airfix (me 109 E), FW 190, Matchbox (Me 262), Heller (Me 109 B-K), Hasegawa (Me 109 E und G, Me 262).
Nu weiss ich nicht, wie es in anderen Städten oder Regionen aussah. Die habe ich damals in Wanne-Eickel aus dem Laden so mitnehmen können. Und: Intermodell nicht vergessen ;)
Die Ju 88 galt als gut. Und eine Ju 87 hatten die ja damals selbst in Entwicklung.

Kurzum:  Meine Vermutung ist, dass die mit der 3-Versionen Geschichte  noch mal ne schnelle Mark mit ihren Altformen machen wollten, ehe die - mangels Qualität - endgültig aus dem Programm flogen. Die Frog-Formen stellten in dem dem Sinne ja keinen Qualitätsvorsprung dar und wurden höchstens eingesetzt, wenn es den Typ anderswo so nicht gab, oder man ein Billig-Label etablierten (wollte) He 162, Arado 234, Ta 152.

Was man vielmehr brauchte, waren qualitativ hochwertige Bausätze, mit denn man im Markt ein Zeichen gegenüber Heller, Hasegawa,Airfix setzen konnte. Und da Frog hier nix Neues/Besseres zu bieten hatte,, kamen die dringend benötigten Qualitätsformen aus der Kooperation mit Italerie und Esci.

Meine wilde Spekulation am Montagmorgen...

:winken:

Russie



No Kit left behind!

Pewi

Zitat von: Russfinger in 23. Januar 2017, 11:34:40
Die Frog-Formen stellten in dem dem Sinne ja keinen Qualitätsvorsprung dar und wurden höchstens eingesetzt, wenn es den Typ anderswo so nicht gab, oder man ein Billig-Label etablierten (wollte) He 162, Arado 234, Ta 152.

Nicht so schnell, die Frog-Modelle waren von unterschiedlicher Qualität, was die Detaillierung anging, je nachdem, wie alt sie waren. Vergleiche z. B. die Martin Baltimore von 1963 mit der Martin Maryland von 1975. Letztere war für die damalige Zeit ziemlich gut. Das gilt auch für die drei von Dir genannten Modelle, die damals sicher nicht als "Billig-Label" gedacht waren. Verglichen mit der Arado 234 oder der Do 335 von Lindberg, waren auch die Frog-Modelle eine deutliche Qualitätssteigerung.

Frog hatte sogar noch eine Ju 188 und eine Do 24 N in Planung, die aber offenbar nicht weit genug fortgeschritten waren, um realisiert zu werden.

Ähnliches ist dann auch der Amiot 351/54 der Farman 222 und dem Contre-Torpilleur der "Le Fantasque-Klasse" von Heller passiert, als die Ursprungsfirma pleite ging ;(


Was die 1 aus 3-Serie von Revell angeht, denke ich, das war eher eine Reaktion auf die Konkurrenz, die ca. Anfang der 70er Jahre anfing, den Bausätzen mehr als eine Markierungsvariante beizulegen (Heller, Matchbox oder FROG). Das war bis dahin wohl nicht üblich, ältere Frog-Bausätze, wie Beaufort, Barracuda oder Baltimore wurden mit den dann üblichen 2 Markierungen neu aufgelegt.

Bei Bausätzen aus älteren Formen, wie der BF 109, Fw 190, Hurricane, Albatros D. III, Camel oder Spad XIII mag die Hoffnung mitgespielt haben, die Decal-Auswahl möge die Modellbauer über die mangelnde Detaillierung hinwegsehen lassen. Bei einigen lagen dann neue Teile bei, so ein Zweiblatt-Propeller für die Hurricane, die Camel bekam einige Bomben und die Triplane das größere Höhenleitwerk des Prototyps.

Russfinger

#13
Ja, aber  ;)  Die, die Formen der von Dir erwähnten Baltimore, Lightining etc, waren alle in der UdSSR.
Und so bezog sich Hans' Frage ja ausdrücklich drauf, warum da nicht mehr Frog-Luftwaffe-Formen in den Handel kamen, wozu Revell ja theoretisch die Möglichkeit gehabt hätte.
Auf nur diese Typen habe ich mich bezogen...
Klar: Natürlich ist das von Revell eine Reaktion auf die Markierungsvarianten vor allem bei Matchbox gewesen. Die Me 109 hatte zum Beispiel einen Zusatztank mehr, etc.
Und da bleibe ich auch dabei, dass die damit noch mal Geld machen wollten, ehe die Formen endgültig ad acta gelegt werden konnten. Da sehe ich auch keinen Widerspruch, sondern eine Ergänzung Deinerseits.   :)
Aber Ju 87, Me 109, Ju 88, Me 262? Da war mit Frog eben nicht mehr entscheidend was zu gewinnen...


:winken:

Russie

EDIT: Die Arado, die Do und die Ta waren unter damaligen Gesichtspuntken in der Tat nicht schlecht. Die kamen ja auch immer wieder neu heraus. Unter dem Revell-Label. Aber bis auf die Ta eben auch unter dem Matchbox-Label, das nach damaligen Denken von Revell als Billig-Label etabliert werden sollte.
(Da fanden sich dann alle möglichen Formen auch in 1/144 ...)


No Kit left behind!