Convair R3Y-1 Tradewind, Amodel, 1:72

Begonnen von Hangar19, 18. Mai 2013, 22:37:13

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Hangar19

Convair R3Y-1 Tradewind, Amodel, 1:72

Modell: Convair R3Y-1 Tradewind
Hersteller: Amodel
Maßstab: 1:72
Kit-Nr: 72035
Preis: sehr hoch (z.B. EUR 400 bei Modellbau Universe, umgerechnet ca EUR 260 bei Hannants (GBP 215,30)) (Stand: Mai 2013)



Geschichte des Flugzeugtyps:

Nach dem 2. Weltkrieg verloren Flugboote in der Rolle als Langstrecken-Patrouillen-Flugzeuge bei der U.S.Navy an Bedeutung.
Die Convair XP5Y-1, die basierend einer Ausschreibung der U.S. Navy vom Dezember 1945 in Form von zwei Prototypen entstanden
und aufgrund von Antriebs-Entwicklungsproblemen über 3 Jahre verspätet war, wurde von Convair zu einem Transportflugzeug weiterentwickelt: der R3Y-1 Tradewind.
Nach Ausbruch des Korea-Krieges 1950 bestellte die U.S.Navy 5 Exemplare dieses Flugzeugtyps. Erstflug der R3Y-1 war am 25.2.1954 (BuNo 128445).
6 weitere Maschinen wurden als "Bow Loader" mit aufklappbarem Bug unter der Bezeichnung R3Y-2 ausgeliefert.

Wie schon die XP5Y-1 hatte die R3Y-1 zeitlebens mit Triebwerksproblemen zu kämpfen. Die Allison T-40 Propellerturbine, die aus zwei T-38 Turbinen bestand, welche gemeinsam zwei
gegenläufige Propeller antrieben war hochkomplex und unzuverlässig.

Im Januar 1958 verunglückte die "Indian Ocean Tradewind" (BuNo 128446, das Vorbild des Kits) spektakulär in der Bucht von San Francisco, nachdem auf einem Flug
von Barbers Point nach Alameda das Getriebe von Triebwerk Nummer 2 auseinandergefallen war und die abgerissenen Propeller Rumpf und Tragfläche beschädigt hatten.
Nach dem Notwassern war Triebwerk 1 nicht mehr steuerbar und das Flugzeug endete auf einem Wellenbrecher.

Da dies nicht der erste Unfall gewesen war, war das Schicksal der Riesenflugboote besiegelt. Alle R3Y-1 und -2 wurden stillgelegt und im März 1959 verschrottet.


Abmessungen der R3Y-1:

Länge: 42,60 m
Spannweite: 44,43 m

Wikipedia - Convair R3Y Tradewind
Wikipedia - Allison T-40


Der Bausatz:

Der Bausatz besteht aus ca. 170 Teilen. Alles liegt schön eingetütet in einem riesigen, nicht wirklich vollen Karton, in den die Tragfläche allerdings so gerade hineinpasst.
Ein Ständer für das fertige Modell liegt bei, allerdings kein "Beaching Cradle", das Fahrzeug, mit dem die Flugboote in das oder aus dem Wasser transportiert wurden.

Hier die Gesamtübersicht aller Teile.


Der Rumpf und die Tragfläche kommen in einem Stück. Das 60-cm-Lineal soll ein wenig die Größe des Bausatzes verdeutlichen. Die Abmessungen werden gut eingehalten.
(Länge des Rumpfes ca 59 cm, Spannweite ca 61,7 cm)


Die Oberflächendetails sind eher spärlich. Blechstöße sind, wo vorhanden, versenkt dargestellt.

Detailansichten des Rumpfes. Aus welchem Material Rumpf und Tragfläche sind, vermag ich nicht zu sagen; auch nicht, wie dieses Material auf Kleber und Spachtel reagiert.
Bin schon sehr gespannt.



Exemplarisch die Detailansicht der Triebwerksteile.



Die transparenten Teile.


Die Anleitung ist übersichtlich und macht nicht viele Worte.





Die Abziebilder beinhalten Markierungen für eine R3Y-1 ("Indian Ocean Tradewind", BuNo 128446) sowie eine R3Y-2 ("Caribbean Tradewind", BuNo 131723).


Eine wichtige Quelle für den Bau des Modells:


Fazit:

Ein relativ einfach gestalteter Bausatz eines riesigen, seltenen und beeindruckenden Flugboots. Das fertige Modell benötigt viel Platz.
Der größte und teuerste Flugzeugbausatz, den ich je hatte.

+ Der Bausatz füllt eine Lücke.

~ Rumpf und Tragfläche in einem Stück. Dem Superdetaillierer wird das vielleicht nicht schmecken, den Modellbauer mit geringerem Anspruch wird es freuen.

- mächtig hoher Preis
- kein "Beaching Cradle"

Grüße,

Christoph

Universalniet

 8o 8o 8o 8o 8o
Boah     Was für ein Klotz!

Danke fürs zeigen!

matz

Toll dass man den Klopper hier sieht.  :P. Wirklich ein mächtiges Flugzeug ( mit einem mächtigen Preis  :pffft: ).
Willst Du diese "Basis" noch verfeinern oder wird es ein OOB-Bau ?

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Hangar19

90% vom Spaß ist das Bauen! Und bei diesem Preis muß schon eine Menge Spaß her.
Den (oder das?) "Beaching Cradle" werde ich wohl nachbauen, aber um nur eine Tür im Rumpf zu öffnen,
muß man selbigen auseinandersägen.
Mal sehen, wie weit ich gehe: ein freigelegtes Triebwerk vielleicht, Landeklappen...
Bei Ginter gibt es ein paar gute Fotos.  :woist:

Grüße,

Christoph