Gut Ding braucht weile

Begonnen von Scotty, 05. November 2010, 22:55:40

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Scotty

Hallo Modellbauer,
es ist tatsächlich schon ein Weilchen her das ich mich das letzte mal zu Wort gemeldet habe, in der Zeit bauen andere ganze Autos, aber bei mir geht halt alles ein bisschen langsamer von statten.

Ich wollte Euch aber keinesfalls das Ergebnis meines werkeln 's vorenthalten.
Die Fotos zeigen den momentanen Stand des Scheinwerfers nach der Lackierung

 
Upps da hätte ich doch besser vor dem Fotografieren das Objekt noch mal abstauben sollen  :6:






Das Kapitel Scheinwerfer ist damit erst einmal abgeschlossen.

Zur Zeit arbeite ich an den Felgen. Wie das bei mir aussieht Berichte ich demnächst.

Gruß,  :winken:

Jürgen

KlausH

Der Scheinwerfer ist ja schon ein Kunstwerk für sich. Wunderbar!!!

Ich freu mich schon auf die nächsten Bilder!

Schöne Grüße
Klaus

Tormentor

Einfach nur WOW, sieht megastark aus!

:winken:

Knacki

Wenn Du Dir schon so viel Mühe machst, und Du da nochmal dran kommst, würde ich das Ziffernblatt nochmal neu drucken.
Kann natürlich auch der Staub sein und auf Fotos wirkt alles immer etwas anders, aber ein feineres Papier für den Drucker kann nochmal Kontrast bringen.

Allerdings sieht es bei diesen Fotos stärker aus, als bei den ersten. Kann also auch Mumpitz sein.

Ansonsten ist das schon eher irre hier ;)  :P

Scotty

Hallo Knacki,

ja, Du hast da schon recht, aber dies ist das beste Ergebniss das ich mit meinen Mitteln erzielen kann (leider). Die Vorlage wurde in Originalgröße erstellt und dann auf dem Laserkopierer entsprechend verkleinert und auf Fotopapier ausgedruckt. Hier teuscht das ganze natürlich noch ein mal wegen der Vergrößerung. Im Original sieht es etwa so aus.

 

der Tacho ist etwas kleiner als eine 1 Cent Münze

Gruß
Jürgen

WaltMcLeod

Woowww  8o  ..... echter als echt

:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

Knacki

Zitat von: Scotty in 16. Juni 2011, 15:11:47
Hallo Knacki,

ja, Du hast da schon recht, aber dies ist das beste Ergebniss das ich mit meinen Mitteln erzielen kann (leider). Die Vorlage wurde in Originalgröße erstellt und dann auf dem Laserkopierer entsprechend verkleinert und auf Fotopapier ausgedruckt. Hier teuscht das ganze natürlich noch ein mal wegen der Vergrößerung. Im Original sieht es etwa so aus.

 

der Tacho ist etwas kleiner als eine 1 Cent Münze

Gruß
Jürgen

"Die Vorlage wurde in Originalgröße erstellt" Mit welchem Programm wurde diese erstellt, oder etwa von Hand?
"......und dann auf dem Laserkopierer entsprechend verkleinert " Digital, oder Kleinkopieren, wie man es mit einem Kopierer macht? Das wäre dann der Grund.

Du hast kein richtiges Schwarz, das ist ein kräuseliges Grau, wenn ich das richtig sehe.

Also wenn Du eine Datei hast, und Interesse, schaue ich da gern mal drüber.
Ein besseres Ergebnis ist heute schon mit einem 70€ all in one Scanner-Drucker-Fax-Kaffeemaschine und gutem Papier schnell möglich.

Scotty

Hallo Knacki,

Das Original sah mal so aus



Programm war wohl entweder eine Uraltausgabe von Corel Draw oder Data Becker CAD 3.0 . Leider besitze ich aber die Datei nicht mehr,nur noch das Foto, ich war nämlich mal so schlau und hab mir einen neuen Computer gekauft, Betriebssystem Hasta la Vista  :5: da liefen dann die meißten meiner alten Programme nicht mehr.
Die Verkleinerung ist auch gut schwarz, auf dem Foto täuscht das etwas durch die staubige Kunststoff Scheibe.

Aber danke für dein Angebot

Gruß,
Jürgen

matz

Mach doch noch ein Vergleichsbild mit der 1-Cent Münze.
Dann ist das "Problem" (ich seh da nur eine perfekte Tachoscheibe) offensichtlicher  :1:

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Knacki

Ja - der Staub macht da eine Menge. Deine ersten Bilder am Anfang mit der 1 Cent Münze ;) sehen viel besser aus.

Aus dem Foto was Gutes zu machen bedeutet komplrett neu.
Da kann ich nix versprechen im Moment.


Scotty

Hallo Modellbauer,
lange habe ich darüber gegrübelt, wie man wohl auf möglichst einfache Weise die Felgen für mein Motorrad herstellen könnte. Die meisten Modellbauer nehmen hierfür ein dickes Alu blech, aus dem sie dann auf der Drehbank die Innen- und Außenkontur heraus drehen.
Diese Methode hat aber meiner Meinung nach einige Nachteile.
1.   Man benötigt eine Menge Blech von dem dann das Meiste in Form von Spänen in den Abfall wandert.
2.   Alu lässt sich nicht so ohne weiteres vernickeln.
Nach dem mein 1. Versuch mit dem Scheinwerfer so gut geklappt hat, war mir klar das muss mit den Felgen auch funktionieren und da ich vorhabe noch mehrere Motorräder im gleichen Maßstab zu bauen, wäre da eine wieder verwendbare Form für eine Galvanoplastik die beste aller Möglichkeiten.
Also habe ich mir 10mm starke PVC Hartschaumplatten besorgt und zwei Platten in der Größe 110 x 110 mm zurecht gesägt.



Außerdem habe ich mir noch schnell einen Drehdorn gebaut um die Hartschaumplatten auf der Drehbank in Form bringen zu können.



Die äußere Form wurde auf 100mm abgedreht.



Anschließend wurde das Felgenbett eingearbeitet.



Mit der Oberfläche war ich überhaupt nicht zu frieden, nach dem einsprühen mit Ferrograph-Leitlack war klar, der Versuch ist für die Mülltonne.



Ein besseres Material musste her. Ein Versuch mit Polyamid weiß so wie Muttis Schneidbrett in der Küche brachte ein sehr gutes Ergebnis.


Das Abnehmen war kein Problem.

Also dann, nochmal von vorne.

Die Felgen bekommen 36 Speichen. Mit einem 4mm Rundfräser werden die Punzungen für die Speichennippel eingefräst. Hier muss ich leider einen Kompromiss eingehen im Original liegen die Punzungen nicht in einer Reihe sondern immer etwas versetzt. Um die Felge problemlos aus einer 2-teiligen Form herauslösen zu können geht es leider nur so.



Mit etwas Plastelin lässt sich die spätere Form schon mal betrachten.



Zum Aufsprühen des Leitlacks kommt das ganze wieder in die Drehbank, gar nicht so einfach lackieren und fotografieren gleichzeitig.



So, für heute erst mal genug,

:winken: Gruß,
Jürgen

matz

Absolut geniale Technik die Du auch noch unter Inkaufnahme von erheblichen Probleme hier ganz toll und nachvollziehbar darstellst. Chapeau  :klatsch:
Hier bleib ich drann, hier fühl ich mich wohl  :1:

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Scotty

Hallo Modellbauer,
heute Teil 2 über die Felgenherstellung



Die Form wird von 3 Schrauben zusammen gehalten. Um immer die gleiche Position der Formhälften zu gewährleisten wurde eine Schraube leicht versetzt eingebracht. Bei meinem ersten Versuch waren 2 Schrauben aus Plastik und eine aus Metall.



Von hier aus wurde auch der Kontakt zur Galvanoplastik hergestellt.



Der untere Teil einer Plastikflasche dient als Gefäß und ein 1mm starkes Kupferblech als Anode.



Natürlich kommt hier wieder mein alter Grillmotor zum Einsatz, so sollte das Funktionieren.



Ich habe mir ein neues Netzgerät geleistet, bei dem sich der Strom und die Spannung begrenzen lassen. Schon nach den ersten Umdrehungen zeigt sich ein leichter Kupferansatz. Bei 0,7 Amper und 1,9 Volt rödelt die Sache erst einmal vor sich hin.



So ganz gefällt mir die Sache nicht, die Oberfläche wird leicht rau. Ein Typisches Anzeichen für eine zu hohe Stromstärke. Ich habe hier erst einmal abgebrochen und die Oberfläche mit 000er Stahlwolle geglättet. In diesem Stadium geht das noch recht gut. Die Kupferknospen (so heißen die Rauigkeiten in der Fachsprache) fallen wie Sand vom Objekt. Außerdem habe ich auf die Schnelle noch paar zusätzliche Kathodenkabel angebracht um ein gleichmäßigeres anwachsen des Kupfers zu gewährleisten.





Der Strom wurde auf 0,5 Ampere begrenzt, der Erfolg ist eine schön glänzende Oberfläche. Da bei dieser Anordnung immer nur ein kleiner Teil im Kupferbad hängt, dauert es schon ein Weilchen bis sich eine ausreichend dicke Schicht gebildet hat. Nach gut 30 Stunden war es dann so weit



Die Schrauben werden entfernt und durch 10mm lange Stahlschrauben ersetzt. Von der Anderen Seite her wird auch eine Schraube eingedreht. Auf diese Weise lässt sich die Form mühelos aus einander pressen.



Etwas kniffliger ist es die Felge komplett von der Form zu befreien.



Geschafft, ich denke daraus lässt sich was machen. Mit einem Stahlbürstchen wird zunächst einmal der Leitlack entfernt.



0,35 mm sollte dick genug sein.



Am Schleifbock wurde der Überschuss entfernt, die Form ist wieder zusammen gesetzt und für die nächste Felge bereit.



Nach mehreren Versuchen hat sich dieser Aufbau am besten bewährt.



Die Anode ist jetzt als Halbring seitlich in der Wanne angebracht, die Welle ist direkt am Grillmotor angeschlossen und die Galvanoplastik wird mittels 8 Kabeln (4 von vorne, 4 von hinten) mit dem Minuspol verbunden. Die Kabelenden stecken in passenden Bohrungen in der Form und werden mit ein paar Tupfern Silberleitlack mit der zukünftigen Felge verbunden.



So das wars erst einmal wieder, ich werde mich jetzt mit der Herstellung der Radnaben beschäftigen.

Bis demnächst  :winken:

Gruß, Jürgen

Capri-Schorsch

Der pure Wahnsinn was du da treibst!

Mit klappt gerade die Kinnlade runter.

Gruss
Christian

nuggetier

Zitat von: Capri-Schorsch in 27. Juni 2011, 17:24:34Der pure Wahnsinn was du da treibst!

Das waren gerade nahezu die gleichen Begriffe die mir duch den Kopf gingen als ich die Fotos gesehen habe.
"Was für ein Wahnsinn" - also positiv gedacht. 8o
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

KlausH

Hallo Jürgen,

ich finde es wirklich unglaublich faszinierend, daß man bei dir auch mal für mich völlig neue Wege der Herstellung zu sehen bekommt. Das Ganze noch garniert mit einem exzellenten Bericht und tollen Fotos - besser geht´s nicht.

Ich freu mich über jedes Update und bin schon wieder gespannt, wie es weitergeht.

Schöne Grüße
Klaus

flodo

Hallo Jens und Scotty,
Denkt ihr einer von euch beiden könnte mir die besagte pdf-Datei zukommen lassen?
Deine Arbeit hier hat mich so fasziniert dass ich es gerne mal selbst versuchen möchte

Scotty

Hallo flodo,

ich war jetzt schon länger nicht mehr in meiner Werkstatt (wegen Hausbau vom Sohn und Motorrad Unfall) ich nehme an Du meinst die pdf über's Galvanisieren. Ich würde Dir die pdf-Datei gerne schicken, darf sie aus Urheberrechtlichen Gründen aber hier nicht hochladen. Das müßte privat über E-Mail gehen.
Gruß Jürgen

pixar1744

Servus Jürgen,
Ja das ist ja mal wirklich einmalige Spitzenklasse was du uns hier zeigst. Hier werde ich mir auch mal was Abgugn für eines meiner Traum-Modelle der BMW R12  8) hoffentlich kommt bald das nächste Update
beste Grüße Seb

flodo

Hallo Scotty,  ohweh ich hoffe dir und deinem bike gehts soweit wieder gut?!
Ja genau die meine ich :) Meine Email wäre:  dollinger.florian@gmx.de
Dankeschön und einen schönen Abend noch!
Flo