Modellbahnsteuerung analog und digital

Begonnen von Federl, 21. Oktober 2010, 19:25:28

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Federl

Ob ich will oder nicht, irgendwie komme ich den Fragen der Steuerung meiner Modellbahn immer näher. Und je näher ich komme, desto größer wird der Horror davor. Ehrlich: Wenn es möglich wäre, würde ich jetzt an den Landschaftsbau gehen. Dann käme ich an die Gleise nicht mehr heran und ich hätte eine gute Ausrede, warum ich die Steuerung übergehe. Köme jemand und wollte einen fahrenden Zug sehen,  fiele mir schon eine Antwort ein, weshalb das im Moment nicht möglich wäre. Mit Ausreden kenne ich mich nämlich viel besser aus, als mit der Steurung einer Modellbahn.
Neben der Tatsache, dass die Modellbahner hier im Board sehr zurückhaltend mit Bauberichten und im Chat sind, ist mir auch aufgefallen, dass bei den spärlichen Berichten aus diesem Bereich, die Stuerung so gut wie nie auch nur erwähnt wird. Vielleicht kann ich dem ein wenig abhelfen, indem ich dieses neue Thema hier eröffne, in der Hoffnung, dass für mich dabei etwas abfällt.
Meine Lektüre über dieses Thema ist veraltet. Ich habe nur die Kurzbeschreibung von Märklin digital und die einschlägigen Märklin Magazine von damals bringen auch nicht viel. Für Literatur-Tipps und eine lebhafte Diskussion wäre ich sehr dankbar. Bis das eintritt lese ich nochmals (studier, studier) was ich habe und versuche vielleicht ein wenig tiefer in die Materie einzudringen (grübel, grübel). Also: Modelleisenbahner aller Coleur rafft Euch auf und überwindet Eure vornehme Zurückhaltung! Die Gemeinde (und allen voran Federl) wird es Euch danken.

SantaFeFan

Hallo Federl,
Ja ,Du hast recht.....in diesem Forum sind die Modellbahner sehr zurückhaltend .Das sehe ich auch bei mir .....nun gut ,als US Modellbahner treibe ich mich ja in einem US Modellbahnforum umher .
Ich hatte früher ja auch Märklin .Und hatte auch die alte Digital Steuerung .Das war damals die 6021 ?? Also das alte Motorola mit 14 Fahrstufen .Mir gefiel das nicht ,da sah man zu deutlich die Sprünge zwischen den Stufen ....Und so wie sich Märklin das vorstellte mit den ganzen Rückmeldern usw.....nee ....das hätte mich ei Vermögen gekostet.
Aber vor cca 10 Jahren bin ich dann auf DC US Bahn umgestiegen.Momentan habe ich nur eine kleine Atlas DCC Steuerung (mehr zum probefahren der Loks,sie kann nur 10 Loks ansteuern ) .....Aber bei mir wird es keine Computer gestützte Steuerung oder vollautomatisches Fahren geben....das ist die typische hiesige Vorgehensweise .Wenn mal die Anlage soweit ist das ich über eine bessere DCC Steuerung nachdenke wird es wahrscheinlich Lenz oder Digitrax werden,mal sehen.Aber dann nur DCC für die Loks ,das schalten von Weichen etc werde ich manuell machen....mit Hebel .

werner

Hallo,

was besser ist kann ich zwar nicht sagen, aber bei der Steuerung hab ich mich schon für digital entschieden. Da kannst bis zu zehn Loks ohne extra die Stromkreise zu trennen über eine Mobilstation betreiben/steuern. Setzt natürlich Loks mit Digitalchips vorraus. Wenns mehr werden sollen werde ich nicht um die große Central Station (700 Euro) wegkommen.
Bei den Weichen hab ich mich auf eine manuelle Steuerung entschieden weil mir die Kosten zu hoch waren für digital. Da braucht man ausser den Antrieben auch noch für jede Weiche einen digitaldekoder, dann noch für je 4 Weichen die Dekoder K83 und für die Steuerung zusätzlich noch ein Keyboard wenn man nicht gleich auf die Central Station für 700 Euro zurück greift. Die kann dann auch neben der Zugsteuerung bis zu 320 Magnetartikel digital Steuern.

zusätzliche Kosten also im Vergleich bei mir:
30 Dekoder = 990 Euro
8 K83 = 280 Euro
Summe ohne Steuereinheit 1270 Euro.
Dagegen sind die paar Schalter und die Kabel für die Manuelle Steuerung mit ca 30 Euro natürlich unschlagbar :) Ausserdem macht das verkabeln ja auch Spass.

viele grüße
werner
8)

Federl

Ja, ihr habt recht: Märklin hat in den vergangenen Jahren heftig zugeschlagen. Ein Stück Standardgleis kostete, als ich anfing zu kaufen, nicht einmal zwei Mark. Heute sind es über drei Euro. Jetzt möchte ich gar nicht wissen, was das Zeug, das ich damals an mich gerafft habe, heute kosten würde:
Transfomer, Booster, Control Unit, Control 80, Keaboard, Memory, Adapter und Interface, sowie sechs Decoder k83 und einen s88.
Weil ich diese Dinger schon habe, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als sie auch zu verwursten. Das Bw und die Nebenbahn werde ich wohl manuell betreiben. Die Hauptstrecke allerdings ist so lang, dass man sie nicht überblicken kann, da wird nichts um die digitale Steuerung mit möglichst viel Automatik herumführen. Vom Schattenbahnhof (Abstellbahnhof) gar nicht zu reden. Der ist unter einer Hügelkette. Er wird zwar durch Krabbeln unter dem Gestell hindurch mäßig zugänglich sein. Trotzdem möchte ich da nicht zu oft eingreifen müssen.
Um das Verkabeln komme ich auch nicht herum. Na ja, wenn man erst mal die Tricks mit dem Löten und Markieren heraus hat, mag es Spass machen. Da darf ich mich also auf etwas freuen.
Um auf das Thema Märklin zurück zu kommen (von allen anderen Herstellern weiß ich so gut wie nichts): Es ist schon erstaunlich, wie dieses Unternehmen abgewirtschaftet hat, obwohl es eine Preisstrategie wie ein Weltmeister verfolgt. Anscheinend gilt auch für einen Modellbahnhersteller: Wohlhabend wird man nicht durch Einnahmen, sondern durch Nichtausgeben. Ich kann nur hoffen, dass diese Leute es schaffen, die Firma zu erhalten und trotz etwas massvollerer Preisgestaltung weiterhin die Modellbahnwelt mit guten und schönen Produkten zu erfreuen.
Frage: Hat jemand Tipps für Literatur, die sogar mir weiterhelfen könnte eine einigermaßen vernünftige Steuerung hinzukriegen?
Herzliche Grüße an Werner und SantaFeFan





Cumber_S

Interessant hier auch mal was im Modellbahnsektor zu sehen...


Also warum sich hier so wenige Tummeln, trotz hier doch einige Modellbahner sind /\.
gute Frage wir sind wohl zu verscheiden in unserem Material (Märklin , 2 Leiter) unseren Spurweiten , oder Themen
(Deutschland, USA, Japan).

Zu deinem Problem mit der steuerung mus ich sagen , dein Problem kenne ich.
Für mein Modellbahnthema gibt es keine richtige fertige Digitale Lösung .
Zu Erklärung: ich baue gerade eine Modellbahn mit Japanischem Thema (daher auch meine anscheinende Modellbaupause).
Das Problem ist hier der fehlende Platz (N ;1:150) in den Modellen, eine viel niedrigere Spannung im vergleich zu hieseigen N modellen(was auch der GRund für das Vorurteil ist , das Japanische Modellbahnen Rennselmmeln sind ) und eine Algemein schlecht erhältlichkeit in Europa.
Ach so und in Japan ist Digital (noch) nicht verbreitet und dementsprechend unbekannt .
Grund hierfür ist wohl die überwiegende verbreitung von Spielbahnanlagen.

Nun zu meinem Projekt ,als (Fast) Technischer Informatiker bastele ich gerade neben meiner Abschlussarbeit (in einem komplett anderen Aufgabenfeld) an einem Digitalsystem das klein, Modern und billig genug ist um meine Japanischen Modelle zu digitalisieren. Die aktuellen systeme sind mir persönlich alle sehr antik im design :5:
aber wie gesagt ich bin noch weit von einem Prototyp entfernt,
aber meine Anlage sollte ich mal online vorstellen...


Federl

Ja, Cumber_S,
lass doch mal was sehen, damit hier Schwung in die Bude kommt. Die Modellbauer könnten sonst glauben, dass wir nur Pfusch machen (also Federl schon; aber der ist die Ausnahme) und uns deshalb schämen, hier was zu zeigen.
Deine Aussage bezüglich der japanischen Unkenntnis von digitaler Steuerung überrascht mich aber schon, weil doch die Japaner jahrzehntelang die Nase vorne hatten, wo auch nur ein einziges Bit zu bewegen war. Na ja, vielleicht kommen sie irgendwann mal ganz groß raus.

Gruß

SantaFeFan

Hallo Federl,
Als ich mein Märklin Zeug verkauft habe ,da ging auch das Digital Buch mit .....
Aber ich glaube das ich noch ein paar alte Miba Spezial hefte zu digital habe ,muss mal im Keller suchen.....

Federl

Hallo Rudi,
Mensch, das wäre großartig, wenn Du da für mich was auftreiben könntest. Kaufe ich Dir gleich ab!
Grüße

werner

Hallo,

hast Du es schon mal in einer Bücherei probiert? Unsere hat einige Bücher über Modellbahn und das drum herum. Vieleicht hat eine in Deiner Nähe auch sowas?

viele grüße
werner
8)

SantaFeFan

Hallo Federl,
Habe im Keller etwas gestöbert und bin fündig geworden:2 Miba Spezial über digital (darunter auch wie man Decoder einbaut in Märklin Loks ) und viele andere Tipps zu digital.Aber auch noch einige andere Spezials :Modellbahn und Landschaft ,Lokschuppen ,Industrie usw .Auch ein Lexikon über deutsche Modellbahn habe ich noch gefunden .....also wenn Du Interesse haben solltest melde Dich mal .

Federl

Spitze!
Ja, ich habe Interesse daran. Melde mich bei Dir über Mail.
Vielen Dank vorerst.

Federl

Hallo werner,
vielen Dank für den Tipp. Werde mich mal umtun.
Gruß

SantaFeFan

Hallo Federl,
Ja ,wir können uns gerne über pm weiterunterhalten.....

Federl

Dank unserem Freund SantaFeFan bin ich nun Besitzer von einer Menge Lesestoff. In den MIBA lese ich nicht nur die Artikel über digitale Steuerung, sondern auch sonstige anregende Sachen. Sind viele Tipps dabei, die ich gut gebrauchen kann. Früher oder später.
Bezüglich der Artikel über die digitale Steueruing muss ich gestehen, dass ich da noch viel Nachholbedarf an Grundwissen habe, um auch nur einigermaßen zu verstehen, worüber die da schreiben. Verblüffend ist auc, wieviele Anbieter an elektronischen Produkten es gibt, seit Märklin mit der digitalen Steuerung auf den Markt kam. Die kleineren Hersteller sind scheinbar flinker in der Übernahme der Fortschritte in der Halbleitertechnik in die Ausrüstung für die Modellbahntechnik. Und auch die Software scheint mächtig voran zu stürmen. Allein die vielen Funktionen der Lokdekoder haben mich beeindruckt. Ich hoffe jedoch, dass niemand auf die Idee kommt, die müsse man alle ausnützen. Wäre ein wenig viel des Guten, meine ich. Aber die Möglichkeiten der lastunabhängigen Geschwindigkeitsregelung, insbesondere im Zusammenspiel mit den neuen Antrieben, ist schon sehr reizvoll. Ebenso Lichtwechsel und solche Sachen: Toll! Ebenso finde ich die Rückmelder sehr praktisch und nützlich.
Egal, jetzt lese und studiere ich einfach mal weiter. Irgendwann wird das Verständnis für eine Umsetzung dieser schönen neuen Welt wohl kommen
Was ich bisher allerdings nicht gefunden habe, sind Berichte und Anregungen für den gemischten Betrieb analog/digitasl. Dabei weist jeder Autor darauf hin, dass eine komplette Umrüstung auf einen Streich doch eine erhebliche Investition ist. Was das in meinem Falle kosten würde, traue ich mich noch gar nicht auszurechnen.
Aber interessant ist die Materie dennoch!

heavytank

Tja, eine sinnvolle Kombination von Digital und Analog gibt es nicht!
Fleischmann hatte für sein altes MFZ_System da mal was im Angebot, aber das ist schon lange Geschichte und war auch nicht wirklich praktikabel.
Bei Wechselstrom geht es schon gar nicht!

Was die Funktionen der Lokdekoder betrifft....
Als ich noch autorisierter Märklinfachhändler war, hab ich für ein par Kunden Loks umgerüstet, da waren dann alle Funktionen belegt.:D Das ist dann schon cool, wenn die Lok klingt, wie das Origainal, alle denkbaren Lichter separat zu schalten sind und die Kupplung per Knopfdruck funktioniert.
Das geht zwar nicht bei jeder Lok, aber schick ist das schon.:D

der Kostenfaktor ist natürlich gewaltig! Gar keine Frage.
Trotzdem kann man die Sache längerfristig umrüsten. Man muß nicht alles am Stück machen.
Ganz wichtig dabei ist, eine konventionell gebaute Anlage kann man problemlos nachdigitalisieren.
Der Anlage ist es wurscht, ob einfacher Strom über die Schienen fließt, oder mit Digitalsignalen angereicherter Strom.

Die Krux dabei ist die eigene "Faulheit". Weichensteuerung ist digital sehr viel einfacher zu realisieren, als eine analoge Verkabelung. Und wenn man beim Neubau ist, stellt man sich schon die Frage, ob erst alles komplett verdrahtet und dann später alles wieder rauswirft, weil man doch digital steuern und schalten will.

Federl

Hallo heavytank,
vielen Dank für Deine Stellungnahme. Soweit ich verstanden habe, git es also keine vernünftige Lösung für einen gemischten Betrieb analog/digital. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zwei getrennte Welten auf der Anlage zu betreiben: die Hauptstrecke digital, mit dem Zeug das ich ohnehin schon habe, und die Nebenstrecke, sowie das Bw analog einzurichten. Die Stromkreise zu trennen ist schließlich einfach. Wenn eine digital ausgerüstete Lok ins Bw muss kann sie, soeit ich informiert bin, analog gefahren werden wie eine analoge. Gleiches gilt, wenn sie auf die Nebenstrecke kommt. Dumm ist nur, dass die beiden Anschlüsse der analogen Nebensstrecke jewiels in die digitale Haupütstrecke münden. Wenn jetzt also eine analoge Lok der Nebenstrecke auf die Hauptstrecke kommt - und das ist bei meiner Konfiguration nicht auszuschlließen - fährt sie da mit ihrem Züglein volles Rohr umher, da dort ja die Höchstspannung anliegt. Und das ist nun wirklich unschön und ich weiß keine Lösung für dieses Proble Dumme Sache das!
Bezüglich der Nach- und Umrüstung auf digital hasts Du völlig recht. Da wären wohl schlagartig ein paar Tausender fällig. Das soll und muss man aus Rücksicht auf die familiären Bindungen wohl ausschließen. Schade ist nur, dass dann Wichen und Signale etc. ohne Rückmeldung auf der Anlage 'einzementiert' sind. Die nach und nach wieder herauszurupfen und zu ersetzen übersteigt wohl die Toleranzschwelle. Da stehen wir nun zwischen Skylla und Charybdis (Du weißt schon: die beiden Felsen im Meer, zwischen denen die Sgelschiffe die Wahl hatten bei widrigen Winden und tückischer Strömung zu zerschellen.) 
Da segeln wir mal lieber nicht durch. Bleibt also nur die Frage: Wie bekomme ich die analog gesteuerten Nebenbahnzüglein dazu, sich auf der Hauptstrecke kultiviert zu verhalten, d.h. in angemessener Geschwindigkeit zu fahren.

heavytank

ZitatWie bekomme ich die analog gesteuerten Nebenbahnzüglein dazu, sich auf der Hauptstrecke kultiviert zu verhalten, d.h. in angemessener Geschwindigkeit zu fahren.

Gar nicht! Keine Chance!
Mal ganz deppert gefragt, wieviele Loks hast Du denn?

Federl

Hallo heavytank,
ich habe so um die 30 Lokomotiven. Mit Ausnahme einer Köf (vermutlich von Fleischmann) alles Dampfloks von Märklin. davon habe ich vor langer Zeit, ich glaube es sind sechs, auf digital umrüsten lassen. Da es damals die neuen Hochleistungsmotoren noch nicht gab und auch die Decoder noch dürftig waren, ist das Zeug also auch nicht prickelnd. Aber wenigstens werden sie auf der Hauptstrecke nicht wie vom Affen gebissen herumsausen.
Vermutlich bleibt mir nichts anderes übrig, als auch die Nebenstrecke digital auszurüsten und nur die geeigneten Loks fahren zu lassen. Die restlichen Loks werden dann ein wenig im analogen Bw rangieren oder nur so herumstehen.  Im Bw oder auf dem Museumsgleis und darauf warten, bis der Weihnachtsmann einen Umbau spendiert. Aber dann mit allen Glocken und Pfeifen.

heavytank

Naja, der Kostenfaktor bei der Menge ist wirklich....sportlich, wenn man denn wirklich die ganz fetten Trümmer einbauen will.
Andererseits gibt es den Hochleistungsantrieb ohne Firlefanz für Euro 40! Klingt deutlich besser, als 140 und mehr.;)
Und glaub mir, 2-3 Loks, die auf der Anlage rumtönen reichen DIr sowieso.;)

Federl

Hallo heavytank,
Was Du da über die Preise sagst, wärmt mein Herz.  Muss ich mir genauer ansehen, denn auch wenn ich es Schrittchen für Schrittchen mache, sollte es nicht zu heftig ausfallen.
Zwei bis drei Züglein scheinen mir doch ein wenig dürftig. Zu viele sollten aber auch nicht gleichzeitig rumoren weil sonst Überdruss entsteht. Da gebe ich Dir völlig recht.
Bis ich das alles verdaut habe, was da in letzter Zeit so über mich herinstürzte, werde ich mich dem Aufbau der Stadt widmen. Vielleicht bekomme ich damit ein kleines Erfolgserlebnis um mich dann mit frischem Mut auf die wahren Herausforderungen des Modellbahnbaus zu stürzen.
Danke für die Tipps.
Grüße