Gotha G.Va/G.Vb, Roden, 1/72

Begonnen von f1-bauer, 17. April 2016, 21:51:05

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

f1-bauer

Gotha G.Va/G.Vb  
 


Modell:  Gotha G.Va/GV.b
Hersteller:  Roden
Maßstab:   1:72
Art. Nr. :   72020
Preis ca. :  Ich habe 15,-- Euro bei Modellbau Huber.de bezahlt, es geht aber auch bis zu 30,-- Euro in der Bucht



[attachment=0,msg864393]




Beschreibung: 

Das Flugzeug
Die Gotha war ein Langstreckenbomber der deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg, die bei der Gothaer-Waggonfabrik gebaut wurde. Sie gehörte zu den sog. G-Typen, die Bezeichnung für Großflugzeuge. Sie hatte einen Holzrumpf, zwei Tragflächen, ab der G.V ein sogenanntes Kastenleitwerk (Neuerung ab der G.V, damit der Geradeausflug erleichtert wurde, wenn ein Triebwerk ausfiel), zwei Daimler D.IVa 260 PS Sechzylinder-Motoren mit Schubpropellern und, auch ab der G.V, mit einem Tunnel im Rumpf, damit auch Gegner unterhalb der Maschine bekämpft werden konnten.

Die Maschine war knapp 13 Meter lang und hatte an der oberen Tragfläche eine beeindruckende Spannweite von knapp 24 Metern. Ab der G.Vb wurden an den Querrudern der oberen Tragflächen sog. Flettner-Stabilisatoren angebracht, die ebenfalls dazu dienten, die Steuerung bei nur einem funktionsfähigen Treibwerk zu erhalten.

Die Besatzung bestand aus 3 - 4 Mann, als Bewaffnung wurden zwei Parabellum MG 14 mitgeführt und die maximale Bombenlast betrug ca. 500 kg.

Die ab Herbst 1917 gebauten Gotha G.V, die vier G.Va und die 21 G.Vb Nachtbomber gingen alle zu den sog. Englandfliegern, den Bomberstaffeln (BoSta) des Bombergeschwaders der Obersten Heeresleitung (Bogohl) 3, das in Belgien stationiert war. Von hier aus wurden Nachtangriffe gegen England, aber auch hinter die Front geflogen. Alle überlebenden Gotha-Bomber wurden nach Kriegsende zerstört.

Diese Informationen habe ich der Bausatzbeschreibung entnommen, die in Zusammenarbeit mit Albatros Productions (Windsock-Hefte)
erstellt wurde.

Für weitere Informationen empfiehlt ich das Buch "Gotha" von Albatros Productions.
[attachment=1,msg864393]

Ein Blick in Wikipedia für die gesamte Gotha-Familie (G.I bis G.V) schadet nicht. Spät in 1918 wurden auch noch G.VI und G.VII entwickelt, die aber nicht mehr zum Einsatz kamen.

Der Bausatz
Roden hat in Zusammenarbeit mit Albatros Production vier Bausätze des Gotha-Bombers in 1:72 entwickelt und herausgebracht. Ich stelle Euch hier den Bausatz der Version G.Va/G.Vb von 2003 vor.

Im Stülpkarton befinden sich 5 Spritzlinge in hellbraunem Kunststoff, ein Spritzling mit Klarsichtteilen, drei Decal-Bögen und eine ausführliche und verständliche Bauanleitung in russischer, englischer und deutscher Sprache.

Die Teile sind gut detailliert und filigran. Es zeigt sich aber heftige Fischhaut. Gußgrat ist dagegen kaum vorhanden. Die Teile sind nicht verzogen, maßhaltig und die Details sind sauber abgebildet. Zur Passgenauigkeit sage ich dann was im Baubericht. Genug geschwätzt, nun die Bilder.

Schachtelinhalt: 

Die Rumpfteile, Teile des Kastenleitwerks und der Rumpftunnel ...
[attachment=2,msg864393]

... Rumpfdetails außen ...
[attachment=3,msg864393]

... Rumpfdetails innen ...

[attachment=4,msg864393]

... Inneneinrichtung ...
[attachment=5,msg864393]

... Armaturenbretter ...
[attachment=6,msg864393]

... Motoren, Motorgondeln, Tragflächenverstrebungen, Fahrwerk, Bomben, alles für eine Tragflächenseite ...
[attachment=7,msg864393]
... dieser Spritzling ist zwei Mal vorhanden ...

... Motordetails, Bomben ...
[attachment=8,msg864393]

... und von der anderen Seite ...
[attachment=9,msg864393]

... Motorgondeln und Propeller ...
[attachment=10,msg864393]

... und die Parabellum MG 14 ...
[attachment=11,msg864393]

... die Tragflächen von oben ...
[attachment=12,msg864393]

... und von unten ...
[attachment=13,msg864393]

... und extra für Hans, keine "verhungerten Kühe"  :D ...
[attachment=14,msg864393]

... die Klarsichtteile ...
[attachment=15,msg864393]
... schön dünn und ohne schlieren, leider nicht extra verpackt (jetzt schon  :D) ...

... Tarnstoff-Decals, für mich zu blau und fabrikneu (Aufnahme bei Tageslicht) und Rippenbänder (die roten Streifen) ...
[attachment=16,msg864393]
... der Bogen ist zwei mal vorhanden ...

... und die Decals für die Hoheitszeichen und die Kennungen ...
[attachment=17,msg864393]

... der "Hessen-Nassau" Schriftzug ...
[attachment=18,msg864393]

... die Bauanleitung ...
[attachment=19,msg864393]

[attachment=20,msg864393]

... die Anleitung für die Verspannung ...
[attachment=21,msg864393]

... Schnittmuster für die Decals  :P :P, damit der Anschluss im Muster stimmt ...
[attachment=22,msg864393]

... die baubaren Versionen, eine G.Va ...
[attachment=23,msg864393]

... und eine G.Vb.
[attachment=24,msg864393]
... für die Maschine gibt es zwei Fahrwerksvarianten  :P.



Fazit:  

Roden-Bausätze polarisieren bekanntlich. Ich persönlich habe noch keinen gebaut, daher sage ich dann nach dem Bau, ob ich Schmerzen in den Hod.. bekommen habe. Beeindruckt bin ich schon, auch ist ein gerüttelt Maß an Nacharbeit an den Teilen fällig. Es sieht mir aber nicht so schlimm aus. Jedenfalls halte ich das ganze nach dem ersten Eindruck für durchdacht aufgebaut, stimmig,  maßhaltig und der Bausatz verspricht trotz allem Bauspaß. Das fertige Modell wird ca. 17,5 cm lang werden bei einer Spannweite von ca. 32,5 cm  8o

Ich habe ein paar Teile mal auf den Plan im Gotha Heft gehalten:
... Rumpf ...
[attachment=25,msg864393]

... Seitenleitwerk ...
[attachment=26,msg864393]

... obere Tragfläche ...
[attachment=27,msg864393]
... sieht alles gut aus. Ist auch kein Kunststück, der Bausatz wurde ja nach diesen Plänen entwickelt. Jetzt kann man natürlich wieder den Plan in Zweifel ziehen  :pffft:, ich tue es hier sicher nicht.


+  Detaillierung
+  feine Ausführung der Teile
+  genügend Tarnstoffdecals
+  Schnittmuster für die Tarnstoffdecals
+  Preis/Leistung, zumindest bei dem Preis den ich bezahlt habe

-  Tarnstoffdecals m. E. zu blaustichig
-  Fischhaut allerorten

Ich habe mir alternative Lozenge-Decals besorgt, Logo-Decals für die Propeller, den PE-Satz zum Bausatz und einen PE-Satz von Eduard mit universellen Spannschlössern, Steuerhörnern und anderen Goodies, die man für WK I Flieger brauchen kann.

Gruß
Jürgen  :winken:

eydumpfbacke

Danke fürs Vorstellen, Jürgen
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

bughunter


Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

FlyingCircus

Hallo Jürgen, Du solltest Dir noch bei Wingnut Wings die Bauanleitung für die Gotha herunter laden. Lohnt sich. :1: :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

bughunter

Ok, ich nehme das mit dem Brocken zurück!
WNW Gotha in 1:32 - was für ein Brocken 8o

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Flugwuzzi

Danke für die Vorstellung und die Fotos ... das Ding ist ganz schön groß  8o ... der Bausatz und der Ätzeilsatz versprechen schöne, lange Bastelabende  :1:

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)