3D-Druck - die bittere Wahrheit

Begonnen von Bernd B., 18. Mai 2013, 10:26:49

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vandragon

Blender ;) kostenlos und für Standmodellbau vollkommen ausreichend  :P

wefalck

ZitatSketch-Up ist sicherlich nutzbar für 3D-Konstruktion, aber sicherlich nicht in dem Nutzungsumfang und der Dteialtreue machbar, wie das bspw. mit Catia oder dergleichen gehen würde.

Da diese Programme mit Vektorgraphiken arbeiten, ist die Detailtreue nicht eine Frage des Programms sondern eine Frage der Geduld des Programmierers/Zeichners. Allerdings unterscheiden sich die verschiedenen Programme wesentlich darin, wie gekrümmte Flächen dargestellt werden können. In einfacheren Programmen geht das nur per Polygonzug, wobei die Stützpunkte durch Geraden verbunden werden, während andere Programme dafür z.B. 'kubische Splines' verwenden.

Der wirkliche 'Flaschenhals' sind die Drucker, deren Auflösung und mechanische Wiederholbarkeit von Punkten exponentiell mit dem Preis abnimmt. Um eine wirkliche Auflösung von 0,1 mm im Raum zu haben, muß die zuverlässig wiederholbare Positionierung bei 0,05 mm oder besser liegen. Das sind Werte die z.B. mit spanabhebenden Werkzeugmaschinen aus dem Baumarkt die schon mehrere 1000 Euro kosten kaum zu machen sind.

wefalck
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Bongolo67

Immer wieder schön, wenn jemand so gekonnt knackig und auf den Punkt gebracht die Relationen zurechtrückt! :P

Gruß

Ulf

Tramspotters


Alex

Ein wesentlicher Punkt sind auch die Zusatzfuntionen - mit Catia kann man auch die Teile bezüglich Festigkeit und Verformung o.ä. durchrechnen lassen. Ist im Modellbau vielleicht nicht so wichtig, dafür aber wenn man grosse Maschinen konstruiert. Nur um zu zeichnen sind professionelle CAD/CAM-Programme eigentlich ein Overkill.

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Bongolo67

Zitat von: Tramspotters in 28. August 2013, 17:11:32
Wen meinst du?

wefalck - schließlich hab ich doch auf seinen Beitrag geantwortet.

WolfBenrath

Habe wieder eine interessante Seite gefunden, die einige Linkadressen wo man (, laut Aussage) druckbare Vorlagen bekommen kann:

http://www.pc-magazin.de/ratgeber/3d-modelle-free-download-kostenlos-3d-drucker-vorlagen-gratis-1519492.html

Viel Spass beim stöbern !

Tramspotters

Ich habe mir aus der Bibliothek von Google mal die Konstruktion der IJN Fuso runterlagen und bin gerade dabei sie entsprechend zu bearbeiten, um ein 1:1250 Modell davon drucken zu lassen. Falls Interesse besteht, kann ich die Ergebnisse dann auch mal zeigen.

tengel

Klar besteht da Interesse. Immer her damit...
Best Regards
Torsten
The difference between genius and stupidity is that genius has its limits - Albert Einstein

scaleautofactory

maxim

Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Bernd B.

Zitat von: maxim in 25. September 2013, 11:22:39
Und hier das Produkt von jemanden, der sich die Nacharbeit leider nicht machen wollte:  :5:
http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3615:gwylan-model-italienische-fregatte-carlo-bergamini-1700&catid=447:gwylan-models

Das ist die dänische Stealth-Version, maxim ... mit Teppich beklebt, Flokati grob ... :pffft:

Wolf

Aber ist das nicht auch von dem verwendeten Drucker abhängig?

Untern der Linksammlung habe ich ja einen link zu einem Anbieter gepostet, dort sehen die Sachen schon recht gut aus.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

maxim

Das Muster für den Bausatz von Gwylan Models scheint auf einem der besseren Drucker gemacht worden zu sein. Es gibt wohl bessere - aber nur für deutlich kleinere Teile, d.h. der ganze Rumpf wäre damit nicht möglich gewesen.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Tramspotters

Ist ja der Knaller, einen unbearbeiteten 3D Druckrohling als Urmodell zu nehmen.

Natürlich muss man die Rohlingen nachbearbeiten, genauso wie man Resin Abgüssen nachbearbeiten muss, natürlich in anderer Form.

Was hier gezeigt wird, kann man nur als Schund bezeichnen.

mause

Wieso verwenden die Leute für sowas eigentlich nicht die gute alte CNC-Fräse?
Die Oberflächenqualität ist bei der richtigen Wahl der Werkzeuze jedenfalls um Welten besser.

<°JMJ-
<°JMJ-

FREDO

Weil die wohl ein wenig mehr Kosten im Vorfeld verursacht? Und das könne man sich ja absolut nicht leisten... auch nicht in Lohnarbeit...
06120-4  Beste Grüsse ;)

wefalck

CNC-Fräsen und 3D-Druck leiden prinzipiell unter dem gleichen Problem, nämlich, daß bei Flächen, die nicht mit den Achsen der Maschine zusammenfallen u.U. Spuren der Digitalisierung des Verfahrweges zu sehen sind. Technisch bedingt ist im Augenblick die Auflösung der Fräsen aber noch besser als die der Drucker.

Fräsen und Drucken können einander nicht ersetzen. Fräsen ist bei einfachen Oberflächen ohne Hinterschneidungen wahrscheinlich die effizientere Technik, vorallem wenn nicht zuviel Volumen abgetragen werden muß. Das Drucken ermöglicht komplexe Strukturen mit Hinterschneidungen und Hohlräumen. Ebenso ist der Druck effizienter, wenn Oberflächenstrukturen, wie z.B. Niete, herausgearbeitet werden müssen.

wefalck
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Koffeinfliege

Geringe Schichtdicken und hohe Oberflächengüten lassen sich mit SLA-Druckern (Harz) erreichen. Bei 28µm geht es los, bis runter auf 16µm. Bei einer Präsentation war ich von den Stücken begeistert. Sauber, glatt, flexibel und sogar funktionstüchtige Gelenke kamen fertig aus dem Drucker. Brauchbare Drucker starten erst bei etwa 20000€, da sind FDM-Drucker (Prinzip Heißklebepistole) mit relativ groben Schichtdicken (0,178mm) schon deutlich günstiger. CNC-Fräsen erreichen in Preis und Aufwand völlig andere Dimensionen. Da ist selbst z.B. ein ObJet30pro mit rund 40000€ ein Schnäppchen, und der macht schon richtig nette Sachen. ;)


Quelle: 3dprinterhub


maxim

Wie groß können den maximal die Teile sein, die man mit SLA-Druckern (Harz) herstellen kann?
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Koffeinfliege

Kommt darauf an, wie viel man ausgeben will/kann. Der 30pro z.B. hat einen Bauraum von 300x200x150mm - also für Modellbau schon ganz ordentlich. Den größten, den ich in meinen Unterlagen habe, kann sogar 1000x800x500mm. Für den habe ich allerdings keine Preise angefragt, er wird aber weit im sechsstelligen Bereich liegen. Ein FDM-Drucker mit weniger als halb so großem Raum liegt schon bei 300K. :pffft:

maxim

Das klingt von den Größen her für die meisten 1/700-Modelle ausreichend - die Carlo Bergamini hätte man so drucken können. Die Frage ist aber dann, warum die Qualität bei dem Urmodell für den Bausatz nicht so gut war. Hast Du die Teile mal aus sehr kurzer Entfernung angeschaut?

Viele der Probleme bei der Bergamini sind mir erst auf dem zweiten, genaueren Blick aufgefallen, z.B. bei der EH-101:


Auf den ersten Blick sah die gut aus.

Sofort negativ ist mir der Fockmast aufgefallen:

(links auf dem Foto)
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Koffeinfliege

Die Teile (16µm) habe ich mir schon gut angeschaut, aber nicht mit einer Lupe oder im Macro. Spuren wird man aber auch bei den Teilen sehen, ganz klar. Zudem ist nicht nur die verwendete Technik, sondern auch die Qualität des Druckers und der Software entscheidend.
Für ein Urmodell wird man jeden Druck, egal aus welchem Drucker, nacharbeiten müssen. In Bereichen von Schiffsmaßstäben (350 oder sogar 700) stößt man natürlich viel schneller an Grenzen, als z.B. in 35.
Bei den Bildern fehlt mir ein Größenvergleich, aber von hier aus gesehen scheint die Auflösung ganz gut, aber der Druck war etwas unsauber. Warum das Urmodell unbehandelt blieb, kann ich nicht verstehen.

maxim

Der Fockmast ist ca. 2,7 cm hoch (ohne Passstift) und der EH-101 ist etwa 2,8 cm lang.

Mit bloßem Auge sieht man die Pixel am Fockmast sofort, bei dem EH-101 wirkt die Oberfläche z.B. hinter dem Cockpit und an der Rumpfseite hinter der seitlichen Turbine ziemlich glatt. Die Unebenheit z.B. unterhalb der Turbine sieht man dagegen wieder gut.

Warum das Urmodell nicht behandelt wurde, bevor es abgegossen wurde, wird wohl niemand (aus der Sicht eines Modellbauers) verstehen.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Bauzel

Könnte es sein, das die Oberfläche durch das Stützmaterial bzw. der Übergang von Stützmaterial zu Modellmaterial entstanden ist? Ist ja wohl im 2-Komponenten-FDM-Verfahren hergestellt. Die Teile sind mitsamt der Angüsse für den späteren Resinguss gedruckt worden. An den Flanken der Angüsse sieht man ja auch den Öberflächenübergang wenn es weiter oben ein überstehendes Teil gibt. Deswegen sind die obersten Oberflächen relativ sauber, da dort kein Stützmaterial mehr verwendet wurde.

Der Hersteller hat sich das Leben besonders leicht gemacht und einfach den Ausdruck direkt zum Giessen verwendet.

Gruß Markus   
Der Termin für die Ausstellung des PMC Südpfalz für 2023 ist am 18.und 19.März 2023
In Bau:
1/72 Diesellok Koef II in Eigenbau mit 3d Druck
1/72 Culemeyer Eigenbau mit 3d Druck und passende Ladung in Scratch mit Teilen von Dapol/Airfix Uraltbausatz
1/72 Feldscheune von Fredericus-Rex (das Heu fehlt immer noch)

tengel

Richtig erkannt, das sieht nach einen nicht sauber nachgearbeiteten Ur-Modell aus.
Die ganzen kleinen 'Wellen' sind die 'Ansätze' des Stützmaterials - da sind die stl-Files nicht richtig im Drucker positioniert worde.
Es gibt Tools zu jedem 3D-Drucker oder die Software Magics - da kann man sich die Position des Stützmaterials anschauen und ggfs. anpassen.
Bei Shapeways konnte ich solche Oberflächen nicht feststellen.
Best Regards
Torsten
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