Und NOCH eine Victory für die Flotte... Nun DOCH Baubericht

Begonnen von Reinhardwm, 10. März 2013, 18:45:11

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Reinhardwm

War ja schon früher begeisterter Modellbauer und hab mich quer durch den kompletten Revell-Katalog gebastelt. Man wächst mit seinen Aufgaben, deswegen kamen irgendwann RC-Modelle ran. Jahrelang war aber in dem Bereich 'Funkstille', man kommt halt einfach zu nix mehr. Ehe, Beruf... das übliche halt.

Wenn ich überhaupt Zeit hatte, über mein 'ruhendes' Hobby Nachzudenken dann meist nur, um es zu vermissen  ;( . Ein Unhaltbarer Zustand, wird wohl jeder hier im Forum bestätigen. Und dann bläst mir DeAgostini ständig seinen Werbespot über die Victory um die Ohren. Ein Schiff, das mich schon immer fasziniert hat. Überhaupt ist die Seefahrerei mein größtes Interessengebiet. Im Prinzip alles, aber bei einem Ranking würde ich die britische Navy zur Zeit der napolonischen Kriege auf Platz 2, gleich nach den großen Atlantiklinern, ansiedeln. Hab wohl einmal zu oft die 'Horatio Hornblower'-Reihe von C. S. Forester gelesen...

Warum nun also die HMS Victory ist klar. Warum als diesen Abobausatz steht in meinem Begrüßungsthread: zum einen ist die Vorgehensweise, jede Woche einige neue Teile zu verbauen mehr als Vorteilhaft im Hinblick auf meine größte Schwäche, die ein Modellbauer wohl haben kann nämlich gelegentliche Anflüge von Ungeduld. Wenn ich aber vor nächster Woche eh nicht zum nächsten Schritt gehen kann wird das mit Sicherheit der sorgfältigen Arbeitsweise zugute kommen. Und zudem ist ein Anreiz, das hab ich auch hier schon oft genug gelesen, dieses Modell der absoluten 'Königsklasse' des Holzstandmodellbaus Anfängergeeignet ist - und in dieser Klasse bin ich nichts anderes. Wobei ich den Baulogs, die ich zum Glück erst NACH der Bestellung gelesen habe, entnam, das ich das Projekt nicht Unterschätzen sollte...

Einen eigenen Baulog werde ich nun doch erstellen aber auch die laufenden mit großem Interesse verfolgen. Wobei ich wohl nicht JEDE Anregung übernehmen werde. Profitips sind sicher sehr hilfreich aber es ist mein erstes Modell dieser Klasse und ich baue es für mich. Wichtig ist mir ein Ergebniss, auf das ich stolz sein kann. Aber leichte historische Ungenauigkeiten sind mir - zumindest beim ersten Projekt - eher nicht so wichtig, ich baue für das Regal in meinem Homeoffice und nicht für das britische Marinemuseum. Auch seinerzeit bei meinen Plastikmodellen dauerte es eine Weile, bis ich mit Schmirgel, Spachtel und ähnlichem Fehler der Bausätze korrigierte...

Was ich aber auf jeden Fall tun werde: hier auftretende Fragen stellen. Und die kommen gewiss. Dem Tip eines Profis hier drin folgend am besten, BEVOR ich etwas verpfusche  :pffft: Hoffe also, das dieser Baubericht auch verfolgt wird und für konstruktive Kritik bin ich immer Dankbar.

Reinhardwm

So, erster Eintrag: Erst Freude, dann Bauchaua.

Nach zwei Wochen kam die erste Lieferung mit 4 Ausgaben. Anfangen kann ich - hoffentlich - an Ostern da mir ja dank Abstinenz so ziemlich ALLES fehlt. Werkzeug, Farben... Lediglich der Holzleim war beigelegt aber ob der was taucht... Man wird sehen.

Etwas Bauchweh bekam ich beim Anblick der Kanone. Hätte nie gedacht, das der 24-Pfünder in 1:84 SO klein ist. Und dann meine Wurschtfinger und die Schildzapfensicherungen  :rolleyes: . Wird schon klappen. Also denne, liebe Gemeinde: bis Ostern.

Darwins Beagle

Hallo Reinhard,

die Victory ist auch mein erstes Holzschiffmodell. Mittlerweile bin ich bei Ausgabe 95 angelangt und es macht einfach riesigen Spaß. Die Arbeit an dem Schiff macht regelrecht süchtig. Ich habe seit vergangenem März ungelogen beinahe jeden Abend an der Victory gesessen. Jedes Detail hat große Aufmerksamkeit verdient. Auch wenn die Kanonen anfangs klein wirken, so wird es noch andere Arbeiten geben, die viel herausfordernder sind. Mittlerweile habe ich den Mondfeld und andere Fachliteratur durchgearbeitet und gestern war ich im MAS Antwerpen, wo sehr viele historische Schiffsmodelle ausgestellt sind. Dieses Hobby ist fantastisch.

Nach den gesammleten Erfahrungen sehe ich sehr sehr viele Bauteile und Lösungen an dem Bausatz (auch was die Qualität betrifft) kritisch, doch als Anfänger sollte man erstmal unbedarft und mit vollem Enthusiasmus an die Sache rangehen. Ich würde dir auf jeden Fall raten, dir sehr viele unterschiedliche Bauberichte zu Gemüte zu führen und dir dort die nötigen Tricks und Kniffe abzuschauen. Ich bin jedenfalls an den Aufgaben gewachsen und anfänglich sehr schwierig erscheinende Bauabschnitte, verinnerlicht man schnell und perfektioniert sie, bis sie beim nächsten Mal schon viel einfacher von der Hand gehen.

Willkommen im Forum und in der aufgregenden Welt des Schiffsmodellbaus.

In 30 Jahren werde ich sicherlich auch mal ein Planmodell bauen, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Dir viel Spaß, Geduld und Freude mit deiner Victory.

Herzliche Grüße

Reinhardwm

#3
@Darwins Beagle, danke für den Zuspruch. Die Bauchschmerzen haben sich eh schon wieder gelegt, war nur die erste Reaktion  :pffft: . Mittlerweile fiel mir ein: Wer vor 25 Jahren bei einer JU 52 die Schwachsinnigen Revellpilotenfigürchen in 1:72 in den Realismus überführte, indem er die Sauerstoffmasken entfernte und die richtigen Kopfbedeckungen - Schirmmütze beim Piloten, da meist Offizier, Schiffchen beim Copiloten, da meist Feldwebeldienstgrad, gekrönt mit Kopfhöhrern für den Funk - ausstattete bringt auch sowas hin. Zumal ich schon beim Spantengerüst merkte: eingerostet bin ich wider erwarten Anscheinend nicht.

Fotos gibts diesmal noch keine, gibt noch nicht viel zu sehen. Da ich die Originalfarben bestellte und DeAgostini es mit dem liefern Anscheinend nicht ganz so eilig hat - auch die erste Lieferung vom Satz brauchte exakt 2 Wochen - konnte ich zu meinem Leidwesen mit Kanone und Anker noch nicht anfangen. Also nur mal das Spantengerüst aus Ausgabe 1 + 2. Und da kann man nicht viel falsch machen. Außer schlampig zu arbeiten. Denke aber mal, der Einsatz von Geodreieck für den rechtwinkligen Sitz der Bugteile und Maskierband, das er auch bis zum trocknen erhalten bleibt war kein Fehler...

Die Bauberichte sind wirklich recht hilfreich, hab ich gemerkt. Wenngleich ich mit manchen Thesen nicht konform gehe. Irgendwo las ich: Als Anfänger sollte man eine kleine Schaluppe oder so aber keinen Dreidecker bauen. Frage mich, wieso. Weiß jetzt schon: das spannendste wird wohl die Takelage. Und die ist im Prinzip überall gleich. Ansonsten baut man bei jedem Modell Teil für Teil zusammen und bei der Vic sind das halt mehr. Deswegen sind die einzigsten zwei Unterschiede zu etwas kleinerem: dauert länger und wird größer, denk ich.

Reinhardwm

Muß gestehen: dieses WE ist nicht viel an der Vic passiert. Liegt hauptsächlich daran, das meine bestellten Farben erst gestern Mittag kamen und mir noch Pinsel, Verdünner und sonst so fehlen. Am Spantengerüst wollte ich nun nicht unbedingt weiterbauen wegen der Abwechslung - sonst habe ich 4 Ausgaben Spantengerüst verbaut und die 'Fummelarbeit' von ebenfalls 4 Ausgaben rumzuliegen.

Deswegen konnte ich nur die erste Lafette zusammenleimen - bischen Fingerspitzengefühl erforderlich, mehr nicht - und den Anker montieren. DA allerdings stellte ich nachgerade sofort fest: 'schnell' geht bei so einem Holzmodell eigentlich gar nichts. Zumindest dann nicht, wenn man sauber und sorgfältig arbeiten will und noch unzulängliches Werkzeug hat. Mit dem Ergebniss der eingefeilten Nut bin ich nicht ganz glücklich, aber mal sehen, wies morgen nach der Bemalung wirkt. Und mein Modellbauladen kann sich freuen: richtige Modellbaufeilen stehen nun AUCH auf der immer länger werdenden Einkaufsliste...

Reinhardwm

So, nachdem ich ab und an auch ein wenig arbeiten sollte, meint mein Chef (nämlich ich selber) und am WE das Wetter zum Cachen raus lockte ist da nichts passiert - außer dem Abstecher zum Modellbauladen, Pinsel und noch manch Anderes holen, ohne gehts ja schlecht...

Heute Abend konnte ich mir dann die Zeit nehmen, "schnell" - wenn ich auf die Uhr schaue sehe ich mal wieder, das ich mir bei diesem Modell diese Vokabel unbedingt abgewöhnen sollte - die 'Fummelarbeit' aus Ausgabe 1+2 fertig zu machen. Mit dem Anker... nun ja, selbst wenn meine Freundin die verliehene Diggicam schon wieder zurück hätte wäre mir ein Foto von dem etwas zu Peinlich  :pffft: . Ok, bei Licht betrachtet gar nicht sooo schlimm aber beim Nächsten kommt die vernünftige Feile zum Einsatz. Dafür habe ich in Abweichung von der Anleitung für die Ankerstockbänder eine Methode gefunden, die nicht nur viel Einfacher sondern im Endergebniss auch noch wesentlich realistischer ist. Und das der Winkel zwischen Anker und Ankerstock nicht 100% passt fällt wohl nur dem Modellbauer auf. Ärgerlich, hätte besser gewartet und nicht mit Unzulänglichem Werkzeug losgelegt.

Dafür bin ich auf den ersten Oberdecks-12-Pfünder richtig stolz. Gut, ein Vollprofiholzwurm findet mit der Lupe da vielleicht auch ein Haar in der Suppe (leider die erste Achse etwas zu Großzügig bemessen, dadurch ist die zweite ein wenig zu kurz) aber sonst *malselberaufschulterklopf*. Von DEM gibts dann ein Foto sobald ich kann.

Das wars erst mal. Die Karronade aus Ausgabe 3 kann ich, dank des von mir übelst vollgeknallten Terminkalenders diese Woche, erst nächstes WE angehen. Lt. Wetterbericht ist da wohl eh eher wieder Indoorhobby angesagt.

standart2k

Bestell dir die Ausgabe mit dem schlechtgebauten Anker doch einfach nach. Ist ja bei deAgo problemlos möglich.
Beim Werkzeug ( egal ob Modellbau oder "Haushalt") gilt für mich übrigens schon lange " Wer billlig kauft, kauft zweimal". Kann man sagen ,was man will. Aber gutes Werkzeug mag zwar erstmal wesentlcih teurer sein, lohnt sich am Ende aber, da es normalerweise ewig hält und v.a. auch einfach "präziser"ist als irgendwelcher Ramsch.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

Reinhardwm

Danke für den Tip - werde ich, wenn ich später mit dem Endergebniss nicht leben kann auch machen. Ich übe ja noch  :D .

Mit dem Werkzeug gebe ich Dir zu 100% recht. Wobei ich die Feilen ja nicht extra gekauft habe sondern dachte, die kleinsten, die ich im Werkzeugkasten habe (richtiges Modellbauwerkzeug hatte ich ja gar keins mehr) würden reichen. Bin ja mal gespannt, ob und wenn ja wieviel das Werkzeug, was mit der zweiten Lieferung kommt was taugt. Die Meinungen hier drin gehen ja von "Schrott" bis "einigermaßen Brauchbar". Mal sehn, ob ich mit der Karronade (das Oberdecksgeschütz ist auch bei Tageslicht betrachtet ok geworden) am WE überhaupt loslegen kann - DA komme ich ohne Schraubstock nicht weiter aber hab schon einen bei Westfalia bestellt, der mir brauchbar zu sein scheint.

standart2k

Ich kann dir gleich sagen, dass das Werkzeug, das als "Geschenk" kommt, nix taugt. Hab ja die San Felipe und Akagi von DeAgo im Abo, und bei der Akagi war der Koffer ebenfalls dabei. Das einzigste, was man m.M. verwenden kann, ist der Klingenhalter, allerdings nur mit anderen (hochwertigen) Klingen. Alles andere ist mehr oder weniger Mist.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

Reinhardwm

Für den Fall, das hier Leute verzwarzelt auf das 'Weiterbauen' warten - das tue ich auch, hab noch einige Widerstände organisatorischer Natur zu überwinden. Lieferung 1 ist bis auf die Bugkarronade verbaut, Lieferung 2 läßt noch auf sich warten - auf Nachfrage räumte De Agostini einen 'bedauerlichen Fehler' ein - was aber im Moment gar nicht so schlimm ist denn es gebricht mir noch an Werkzeug. Vielleicht kann mir ja jemand sagen, wo ich Preiswert einen kleinen Bohrer herbekomme, Westfalia ist mir da ein wenig zu teuer. Einen passenden Mini-Schraubstock hat mein Vater rumzufliegen. Nur ist bei uns beiden der Terminkalender im Moment so voll, das er die 35 km noch nicht überwunden hat. Pfingsten waren wir zwar zum Kaffee dort aber dummerweise ist er nicht von allein ins Auto gelaufen  :2: . Wie gesagt: ohne Bohrer und Schraubstock gehts nun an der Karronade nicht weiter. Wenigstens habe ich bei dem Besuch die Werkstatt meines Vaters für die Anfertigung einer vernünftigen Bauhelling nutzen können. Bislang gings noch ohne aber spätestens beim einpassen der Decks und dem justieren der Spanten ist damit garantiert Schluß.

Weiter möchte ich ja meine Baufortschritte auch gerne per Fotos hier dokumentieren - und natürlich auch Tips, Lob und Kritik dafür einheimsen  :1: aber die Digicam ist auch noch verliehen... Wenigsten brauche ich den oben von mir selber kritisierten Anker nicht neu bauen, wies Aussieht. Jetzt, im voll fertigen und bemalten Zustand fällt die leichte Schieflage des Ankerstocks höchstens Modellbauereargusaugen auf, wenn er später am Platz hängt wohl niemandem mehr...

Also, lehnt Euch entspannt zurück und holt Euch Popcorn - bald gehts weiter.

Reinhardwm

Nachtrag: die Werft für die Victor ist vorübergehend ausser Betrieb. Hintergrund ist, dass ich inzwischen zwar brauchbares Werkzeug habe aber einen Umzug vorbereite. Ich hab eh gemerkt, dass sich in so einer 2-Zimmer-ELW kaum ein vernünftiger Bauplatz einrichten lässt und meine Freundin weiss auch schon, dass bei der Wohnungssuche ein Platz für den Hobbykeller ein "Must" ist.

Ist ja nicht dass erste Schiff, dessen Bau unterbrochen wurde, hat man ja auch bei der Queen Mary und zu Beginn des 1. WK mit dem HAPAG-Liner Bismarck gemacht...

Irgendwann gehts weiter, kein Thema.

Reinhardwm

Tja, was soll ich sagen... Beim Bauversuch der Bugkarronade musste ich feststellen: meine 2-Zi-ELW bietet keine Möglichkeit für einen vernünftigen Arbeitsplatz, das merkte ich, als mein Eßtisch sich weigerte a) den Schraubstock ordentlich zu fixieren und b) durch seinen Mittelfuß verhinderte, die Löcher in den Blechstreifen zu stanzen ohne den Tisch zu ruinieren.

Damit sind die Bauarbeiten und das Abo schweren Herzens gestoppt, bis meine Freundin und ich endlich eine gemeinsame Wohnung mit Platz für einen Hobbykeller finden. Und ich hoffe, De Agostini liefert noch ein Weilchen. Will das Projekt nicht aufgeben.

Sooyd

Das wird schon  :1:

Am Ball bleiben dann klappt ( fast ) alles.

hwe

Servus Reinhard,

darf man fragen, ob's denn schon eine neue Wohnung gibt oder ist einfach nur gerade Sommerloch?

Ciao,
Herbert
:mariinee:

Reinhardwm

Noch keinen gescheiten Bauplatz, sprich, noch keine neue Wohnung  :(