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LCT Mk III in 1:72

Begonnen von Frankzett, 16. Januar 2021, 18:09:32

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Frankzett

Für das LCT Mk II / III Projekt entschließe ich mich nach ein paar Posts bei den Projekten nun zu einen vollständigen Baubericht, um alle Arbeitschritte zu dokumentieren.
Einiges ist ja schon von den Projekten bekannt, dennoch mach ich das ganze jetzt nochmal von Anfang an.

Nachden ich immer wieder Bildmaterial aus dem WWW gesammelt habe hat sich eine Reihe brauchbarer Bilder auf meiner Festplatte angesammelt. Originalpläne für diese Landungsboote gibt es tatsächlich, sie sind jedoch nicht ganz billig, es handelt sich um Kunstdrucke von Originalplänen bzw. Blaupausen aus den Archiven der Werften, die diese Boote gebaut haben. Es gibt Originalpläne der Thornycroft - Werft von 1943 als Faksimile-Drucke bei den Royal Museums Greenwich ... allerdings sehr teuer
https://cdn.shopify.com/s/files/1/2785/2654/products/j8912_1000x.jpg?v=1518174823
https://cdn.shopify.com/s/files/1/2785/2654/products/j8911_1000x.jpg?v=1518174734
Ich hatte mich weitgehend mit Screenshots versorgt, die ich zu meinen eigenen Plänen gegimpt habe, um bestimmte Konstruktionsdetails nachvollziehen zu können.

LCT_MkIII_72erPlan_20201002_LCT_7074_SW.jpg

Zunächst ging es mir um das Rumpfmodel für das Tiefziehen des Rumpfes. Die Rumpfform ist nicht besonders komplex, und die Linienführung und Kimmung lässt sich gut nachvollziehen. Im Gegensatz zu den britischen LCTs MkIV und den amerikanischen Mk V und VI, wies das LCT MkI – III einen Decksprung mit einem Knick zum Achterdeck hin und am Bugkastell auf.

Etwas komplizierter sieht es mit dem Bugkastell aus, hier gehen tatsächlich Wölbungen ineinander über.
Ansonsten ist das Spantenmodell ist entsprechend einfach jedoch durch die Länge von über 80 cm sperrig zu handhaben.
Als Material wählte ich Multiplexplatten die ich mit Kreissäge und Stichsäge relativ einfach zuschneiden konnte. Schwerwiegend war jedoch, dass ich beim Verleimen des Spantenmodells Schwierigkeiten hatte, die Mittelachse auf alle Bauteile zu projezieren und eine exakte Symmetrie eizuhalten. Ein Problem, dass sich später bemerkbar machen sollte.
Das Ziel war zunächst die Seitenplanke vom verleimten Spantenmodell abzurollen und eine Pappschablone zu erstellen. Nachdem die Kanten und Spanten entsprechend den Umrissen und  Konturen abgerichtet waren, konnte Seitenplanke abgerollt und auf 2mm Flugzeugsperrholz übertragen werden.

LCTIII_Rumpf_Model01_klein.JPG

Mit einem Tacker fixierte ich die Seitenteile, hier bewärten sich die massiven Multiplexplatten zum Festklammern. Das Bugkastell bereitete mit dem relativ steifen Sperrholz, das um die Krümmungen und Wölbungen gelegt und fixiert werden sollte, etwas Schrierigkeiten. Der trapezförmige Heckspiegel des LCT wurde zuletzt eingepasst und die Kanten und Konturen versäubert.

LCTIII_Rumpf_Model02_klein.JPGLCTIII_Rumpf_Model03_klein.JPGLCTIII_Rumpf_Model04_klein.JPG   
 

Dann folgte die Weiterbearbeitung mit Autoreparaturspachtel. Nach einem ersten, gefühlten Finish, merkte ich, dass die Symmetrie nicht so recht stimmte. Die Linienführung des Hecks lief assymetrisch aus. Schließlich schaffte ich eine brauchbare Symmetrieachse auf das ganze Rumpfmodel zu projizieren So mussten Teile der Seitenplanke  im Heckbereich wieder abgelöst und hinterfüttert  und sowie Kanten neu aufmodelliert werden.

Für's Tiefziehen benötigte ich zunächst eine passende Box mit passender Größe. Da ich aus einem Bastelladen Plattengrößen von 50 x 100 cm bzw 25 x 100 cm beziehen kann entschloss ich mich für eine Breite der Tiefziehbox von 25 cm  und einer Länge von 95 cm. Das ganze entstand aus MDF-Platten vom Palettenabfall, einer Sperrholzplatte als Boden und einem Alu-Lochblech, ausgesteift mit durchlochten Zwischenwänden und schmalen Holzstegen. Der Rand wurde mit Klebeband abgedichtet und mit einer Gummilippe versehen.
Der Halterahmen besteht aus hochkant verdübelten Holzlatten und einem geschweissten Eisenrahmen.

Eigentlich wollte ich eine Schiene mit Führung am Halterahmen bauen – das ganze hat sich aber immer festgeklemmt. Daher sägte ich die Führung am Rahmen wieder auf und versah das ganze mit ordentlich Spielraum. Dann funktionierte das schnelle Aufsetzen des Halterahmens auf die Tiefziehbox ohne Probleme.
Für das Erhitzen besorgte ich mir ein Paar preiswerte Elektrogrills und zimmerte darum ein Gehäuse. Die einzige Sorge stellt jetzt nur noch die Strombelastung dar :Zwei Grills + ein Heissluftföhn + Staubsauger + Werkstattbeleuchtung sind nunmal nicht ganz ohne... :-).
LCTIII_Tiefziehbox01.JPG
LCTIII_Tiefziehbox02.jpg 
 

Mit den ersten Versuchen tastete ich mich am Gehäuse mit der Höhe über den Grills nach und nach weiter nach unten. Ein weiteres Problem tauchte mit der Plazierung des Holzmodels auf dem Lochblech auf. Zunächst benutzte ich nur ein paar Holzklötze um das Modell aufzubocken; nachdem sich die erhitzte Platte um das Model legte bildeten sich Ballons unter dem Rumpfmodell, die mit einem lauten Knall platzten. Das musste mit einem angepassten kleinen Stützrahmen behoben werden.

Bei der Planung der Bauteile kam eine weitere Überraschung. Die Schrumpfung des Vacumodells nach dem Abkühlen war wieder ein unerwarteter Dämpfer. Der Rumpf war ohnehin etwas zu schmal geraten, und jetzt noch die Schrumpfung.
Bei der Länge hatte ich zum Glück etwas mehr Spielraum eingeplant. Das ganze kam dann nochmal auf die Kreissäge und dann gab es einen beherztem Quer- und Längsschnitt. Und dann konnte das Rumpfmodel endlich maßgenau eingerichtet werden.

Um die Oberfläche noch etwas mehr zu strukturieren habe ich die Nebenkiele, die Position des Gurtholzes und die wichtigsten Blechkanten mit Klebeband angedeutet.

LCTIII_Rumpf_PS_6klein.jpg
LCTIII_Rumpf_PS_5klein.jpg 
 

Mit der 1mm Polystyrolplatte hat es am besten geklappt.

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Frankzett

#1
Die Bauteile innerhalb des Vakurumpfes sind als Resingüsse geplant, die als selbsttragende Konstruktion in die Rumpfschale eingefügt werden sollen.
Den Anfang bildet die gewölbte Ein/Ausfahrrampe des Tankdecks. Für die Wölbung des Decks nahm ich die Spantenmaße aus dem Plan ab. Die Maße /Umrisse des Decks  entsprechen etwa der Kimm des Bugs und konnten an der Rumpfschale abgegriffen werden. Das Deck wurde mit den Spanten verklebt und in der Rumpfschale ausgerichtet und etwas nachgearbeitet.

LCTIII_Rumpf_Bug01_klein.JPG
LCTIII_Rumpf_Bug03_klein.JPG 
 

Der Anschluss zum Tankdeck war nochmals eine kleine Herausforderung, da das ganze Tankdeck nicht eben ist wie bei den später entworfenen LCTs, sondern von den Seiten zur Mitte hin mit ungefähr 1Grad Neigung leicht abfällt.
LCTIII_Rumpf_Tankdeck00_klein.JPG
LCTIII_Tankdeck-Anschluss.jpg 


Für das Tankdeck klebte ich auf eine Grundplatte 1mm Polystyrolstreifen, und schabte sie dann zurecht.


Das kurze Anschlussteil zum Tankdeck musste nun an die Rampe angepasst und eingeschliffen und mit Spachtelmasse anmodelliert werden.

Das Oberflächenfinish bildete die Beplankung mit allen aufgeklebten und durchgeprägten Oberflächenstrukturen. Dazu dieen mir ein Zahnrad eines zerlegten Weckers für die engen Nietenreihen und ein Stachelrädchen für die weiten Nietenreihen, dann noch ein Schraubenzieher für das Riffelblech des Tankdecks.
LCTIII_Rumpf_Tankdeck01_klein.JPG 


Die beiden Seiten des Bugkastells plante ich jeweils als zwei Bauteile zum Abgießen. Zunächst wurden Pappschablonen angepasst für die Innenwände und Decks angepasst und das ganze auf Polystyrolplatten übertragen und verklebt.

Die Decks überspannen jeweils die zwei offene Räume für die Rampenwinde und die Innenwände springen jeweils zurück und nehmen die Türschotts auf.
LCTIII_Rumpf_Bug07_klein.JPG 

Als Finish wieder die aufgelegten durchgeprägten 0.5mm Polystyrolplatten.
LCTIII_Rumpf_Bug09_klein.JPG
LCTIII_Rumpf_Bug10_klein.JPG 
 

Nun folgen die einzelnen Decksektionen, hier eine doppelte Mittschiffsektion des Tankdecks. Es fehlen jedoch noch die rechteckigen Abdeckplatten...
LCTIII_Rumpf_Tankdeck03_klein.JPG

Und die Planung der Sektionen des Decks und der Innenwände. Das Achterdeck habe ich aus Polystyrolglas eingepasst, und mit einer Pappschablone die Innenwand eingemessen. Hier ist auch der Decksprung als leichter Knick im hinteren Drittel des Bootes erkennbar, das Tankdeck verläuft jedoch eben weiter und liegt vor dem Achterdeck tief im Boot. Das LCT III hat zwei baugleiche doppelte Mittschiffssektionen (Schraffur auf dem Karton).

LCTIII_Rumpf_Tankdeck02_klein.JPG 

Nun denn das ist bislang der Stand der Dinge...

Viele Grüße
Frank


Iceman-Pilot

Krass!

:respekt:

Ich als passionierter ModellbausatzzusammenkleberundmitFarbeanschmierer lasse mal ganz demütig meinen Unterkiefer fallen  :baby:

Weiter so  :P  :klatsch:


Alex
:winken:
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https://www.youtube.com/@alexw.2344

pilotace

DAS nenn ich Modellbau!!! 8o Allerhöchsten  :respekt:

Gruß

Frankzett

Danke für die motivierenden Posts.

Bisher sieht man mehr die Ambition als die Umsetzung 

Viele Grüße
Frank

PaniQ

Ja das ist richtiger Modellbau.

Bei mir haperts schon wenn der gekaufte Bausatz nicht richtig passt.

Ich bleib dabei.

Sehr interessant

Frankzett

#6
Hier nochmal ein close up der bisherigen Bauteile ohne die Rumpfschale.
Die gewölbte Ein-/Ausfahrrampe mit Spantenunterkonstruktion und beide Seiten des Bugkastelleinbaus. Die Teile sind selbsttragend, d.h. sie werden nicht Teil für Teil in die Rumpfschale eingefügt, sondern die Rumpfschale wird an die selbsttragende Innenkonstruktion geheftet. D.h. ich plane keinen "klassischen" Vaku-Schalenbau.
LCTIII_Rumpf_Bug11_klein.JPG

Um eine Abformung für den Resinguss zu erleichtern bestehen die Seiten des Bugkastells aus zwei Teilen.
Hinzu kommen natürlich noch das Türschott, die Winden und die Kleinteile wie Lüfter, Poller, Klüsen usw.
LCTIII_Rumpf_Bug12_klein.JPG

Das ganze von oben. Der Kreis entspricht der Position eines Lüfters, das Rechteck entspricht der Position der Umlenkrolle des Zugseils für die Klapprampe über der Winde.

LCTIII_Rumpf_Bug13_klein.JPG


Die Werkzeuge für die Struktur des Tankdecks. Nach dem Durchprägen folgt noch ein Gegenstempel der Riffelung mit dem gleichen Schraubenzieher, um etwas mehr Kontur für eine spätere Bemalung mit Washing zu geben. 
Die Zahnradkonstruktion liegt nicht gerade ergonomisch in der Hand, und der Minischraubenzieher quält meine Handballen  ;( 
Mit der ganzen Durchprägerei bin ich zum Glück bald durch - ich werd's überleben.
LCTIII_Rumpf_Tankdeck04_klein.JPG

Viele Grüße
Frank

Frankzett

#7
Das hat mich jetzt zwei Tage zurückgeworfen; beim Verkleben des Riffelblechs für das Tankdeck ist es passiert  ;(
LCTIII_Rumpf_Tankdeck05_klein.JPG

Ich hatte die Tankdeckplatte ordentlich mit Nitroverdünner eingekleistert um das Riffelblech aus 0,5 mm Polystyrol festzukleben.
Bei der ersten Decksektion die ich vor kurzem verklebte hatte ich weniger aufgetragen, dass alles klebrig angelöst war,  da musste ich aber überall mehr andrücken, damit alles flächig haftet.

Jetzt dachte ich, da könnte noch etwas mehr Verdünner drauf D.h. die Platte war nicht nur an der Oberfläche angelöst sondern eher nass, wie frisch lackiert. Nunja, es soll ja auch halten ..... nach einer Viertelstunde fing es an: Die aufgeklebte 0,5mm - Platte wurde nach und nach teigig und verformte sich  :5:

Nunja, das eine (unten) ist eine zweite Mittschiffdecksektion, identisch zur ersten, Sie wird mir als Platzhalter zum Rohbau weiterhin dienen. Die andere Platte (oben) war die Tankdecksektion nach achtern hin. Diese habe ich jetzt wieder in der Mache; d.h. neue Grundplatte schaben :rolleyes: und ein neues Riffelblech durchprägen ?( ...

Viele Grüße
Frank

Benzi95

Jetzt mal ehrlich Frank ?
Finde ich garnicht so verkehrt. Überleg mal wenn da so ein schwerer Sherman rauf und runter fährt. Da kann die eine oder andere Delle entstehen. Finde das passt schon. Wenn du beim lackieren die Stellen noch schön Altern, Rost rauf. Das sieht am Ende top aus.
Mit freundlichen Grüßen, euer Max.

Der Nordhorner

Die Wellen/Dellen würden mich auch nicht so stören.

Weniger klar komme ich mit den übergrossen Nietköpfen und dem "Riffelblech", durch das von hinten durchprägen ist das irgendwie etwas out of scale - zu groß und in den Details undefiniert. Das gleiche Problem wie eben auch beim tiefziehen ..... was im Master noch passend fein detailliert ist, wird durch die Materialstärke des Kunststoffs im Ergebnis einfach undetailliert und konturlos.

Stell doch mal eine 72er Figur drauf und vergleiche die Erhebungen mit deren Füssen. Und dann vergleiche mit echtem Riffelblech.
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

kohl-michael

Moin Frank,

klasse Idee, uns mit einem vollständigen Baubericht zu beglücken. Ich drücke die Daumen. Bis hierher ist das Projekt schonmal richtig beeindruckend.

Michael

Frankzett

Das Riffelblech ist eigentlich kein gewalztes Blech, sondern aufgeschweisste Wülste
https://www.iwm.org.uk/collections/item/object/205156350
https://www.iwm.org.uk/collections/item/object/205145790
Im Laufe der Produktion des LCT II und III gab es Veränderungen und Variationen der "Riffelung" und Vernietung
Die Nietenköpfe bei den weiten Nietenreihen beim Tankdeck sind tatsächlich etwas groß. Aber ich finde sie sind noch in Ordnung. Die engen Nietenreihen sind feiner , vielleicht etwas oversized, aber ich finde die Kontur dennoch passend.

Viele Grüße
Frank

Frankzett

#12
... hier noch ein weiteres Bild  https://www.iwm.org.uk/collections/item/object/205206904

- eine weitere Variante des Tankdecks, zugegeben, hier sind kaum Nietköpfe auf dem Tankdeck zu sehen, aber man sieht wie die aufgeschweissten Wülste/Eisenbänder auftragen.
an der Seitenwand des Tankdecks und an der aufgesetzten Brustwehr (Höhe um 1,30 m) sieht man weitere Nietköpfe, man sieht deutlich dass dies keine Flugzeugnieten sind.


Und hier zum Vergleich die durchgeprägte Strukturen unbemalt mit natürlicher Schattenwikung mit einer 72er Revell-Figur. Es ist das neu hergestellte Bauteil. Man sieht hier deutlich den Gegenstempel der Wülste, der zusätzlich Kontur gibt, ohne zu sehr aufzutragen. 
Zugegeben - die Beleuchtung wurde dafür abgestimmt, mit der Bemalung wäre da noch einiges an Abstimmung der Schatten möglich. Auf den Fotos sieht man wie charakteristisch das Tankdeck bei den Baureihen LCT Mk II und III ist. Das LCT MK IV und die amerikanischen MK V und VI hatten glatte Tankdecks auf denen nur Schraub- und Nietköpfe zu sehen waren

Die Laufdecks versehe ich mit den kleineren Nieten (siehe Bugkastell), das Tankdeck bekommt eben robustere dickere Nietköpfe.

LCTIII_Rumpf_Tankdeck06_klein.JPGLCTIII_Rumpf_Tankdeck07_klein.JPGLCTIII_Rumpf_Tankdeck08_klein.JPG   

Viele Grüße
Frank





Der Nordhorner

Für Scale-Nieten in der Größe hätte ich auch keine sichere Lösung, die sind ja fast wie bei Schiffs-Rumpfbeplankung.
Eventuell welcher dieser Decalartigen (Resinpünktchen auf Trägerpapier, wimre). Die habe ich aber selber noch nicht benutzt, evtl. hier im Forum mal suchen oder fragen, ich meine hier etwas dazu gelesen zu haben.

Bei den aufgeschweissten Rutschstops gefällt mir die softe abgerundete Form nicht, selbst wenn die Grösse theoretisch stimmt wirken sie dadurch überdimensioniert. Da hätte ich eher auf aufgeklebte Evergreen-Strips gesetzt, vermutlich 0,5 x 0,5. Das wären Scale etwa 18mm Vierkantstäbe. Mit einem Tropfen Tamiya Extra-Thin leicht zu platzieren und bleiben formstabil.

Aber das ist ja alles ganz egal - du hast es schon fertig, und dir gefällt es. Und das ist die Hauptsache.  :1:
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

Frankzett

#14
Ja,klar, die Verrundung ist ein Kompromiss, ohne Frage. Aber das Aufkleben von dieser Menge an Nieten und Rutschstops (endlich mal ein brauchbarer Begriff!) im mehrfachen Hunderterbereich war mir ehrlich gesagt zu aufwendig. Ich habe z.B. auch schon an britischen d.h. vernieteten 72er und 35er Panzern herumgescratcht das bewegt sich noch unterhalb der Schmerzgrenze, ein 72er Schiff geht definitiv darüber!

Eventuell hätte es mit 0,3mm Polystyrol schärfere Konturen beim Durchprägen gegeben, aber wenn ich an die mißlungenen Tankdecks denke, bin ich froh, dass ich bei 0,5mm Material noch einige Stabilitätsreserven beim Verkleben habe. Dünne Metallfolie hätte zum Durchprägen auch noch funktioniert. Aber das flächige Verkleben von relativ großen, verletzlichen Metallfolienstücken mit Sekundenkleber ist auch nicht ohne, da man mit dem Anpressdruck aufpassen muss, dass man die Oberfläche nicht wieder plattdrückt oder zerknautscht und der Sekundenkleber durch jede durchstochene Prägung sifft.

Dennoch, ich denke bei einer Silikonabformung dieser Stücke wird es kaum weitere Qualitätseinbußen bei der Oberfläche geben, außerdem werden sich bei einem Resinabguss der ganzen Nietenreihen weniger Luftbläßchen verfangen, da die Konturen nicht so kantig sind ;).

Nun ist auch das Achterdeck beplankt und mit Tesafilm in der Rumpfschale fixiert. Hier wieder die engen Nietenreihen, wie beim Bugkastell, die beiden Abdeckplatten über den Motorenräumen und die Endplatte am Heck habe ich mit einer eingeschabten Kante dargestellt.
LCTIII_Rumpf_Decks01_klein.JPGLCTIII_Rumpf_Decks02_klein.JPG 

Viele Grüße
Frank


Viele Grüße
Frank

maxim

Die Oberflächenstrukturen sind wirklich eindrucksvoll!  :P

Bin gespannt, wie es weiter geht.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Warlock

Sehr geiles Kino.
Das nenn ich mal Scratch vom Feinsten  :P

Für die Nieten wären noch Weißleimtröpfchen eine theoretische Option, aber das wäre definitiv eine Menge Arbeiten/Aufwand bei der großen Anzahl von Nieten.
We are the pirate metal drinking crew

Frankzett

#17
Nun bin ich am Knobeln, wie ich die Verbindung von Tankdeck-Seitenwänden, den seitlichen Laufdecks und der auf der Seitenwand aufgesetzten Brustwehr plane.
LCTIII_Rumpf_Tankdeck09_klein.JPG

Hier sieht man die gesamte Seitenwand als Pappschablone mit dem Aufriss der Intervalle der Brustwehrstützen d.h. entsprechend jedem zweiten Spant. Das entscheidende sind die gleichmäßigen Intervalle auf den Bauteilen. Wichtig ist mir, dass beide doppelten Mittschiffsektionen baugleich ausfallen und die Anschlüsse zum Bugkastell und zur Knickstelle des  Decksprungs passen. Damit plane ich das LCT MkII, das nur eine doppelte Mittschiffsektion hat, gewissermaßen gleich mit.
Mit den Intervallmaßen muss ich ich mir noch was einfallen lassen, da es mit den Spantenintervallen in der Länge eine deutliche Ungenauigkeit gibt.  Aber das kann ich noch mit den Tankdecksektionen überarbeiten, dass es passt.

Viele Grüße
Frank

Frankzett

#18
Nach etwas Pause geht es auch mit dem LCT weiter.

Die Rutschstoppleisten der gewölbte Ausfahrrampe habe ich noch etwas überarbeitet und die Seitenwände des Tankdecks eingefügt. Die Beplankung war etwas knifflig, da ich mal wieder dünne durchgeprägte Polystyrolfolien verarbeitet habe und das ganze immer mal wieder vom Klebstoff aufgeweicht wurde.

In die Seitennieschen des Bugkastells werden dereinst die Winden für die Klapprampe eingebaut......
LCTIII_Rumpf_Tankdeck11_klein.JPG

Dann kamen die Laufdecks an den Seiten an die Reihe.

LCTIII_Rumpf_Tankdeck13_klein.JPG

An den Seitenwandteilen fehlen noch die Konsolträger für die Brustwehr.


Da ich die Teile als Resingüsse plane, hat das ganze etwas an Hirnschmalz gekostet bis ich die Cutterklinge ansetzte. Die Laufdecks und die Seitenwände sind zunächst an einem Stück gebaut und werden noch entsprechend den Sektionen für den Formenbau aufgeteilt.

Die Sektionen erkennt man an den senkrechten Nietlaschen an den Seitenwänden, sie werden auch noch an Sektionen des Tankdecks angebracht.
LCTIII_Rumpf_Tankdeck15_klein.JPG

Das ganze habe mal probehalter zum Größenvergleich mit einem 1:72er Churchill und einer Figur aufgestellt
LCTIII_Rumpf_Tankdeck12_klein.JPG 
LCTIII_Rumpf_Tankdeck14_klein.JPG
Nun ist der Anschluß aller Bauteile miteinander geschafft und die Spantabstände als Nietenreihen auf die ganze Länge (für das Auge verträglich) eingemittelt. Endlich kann ich im ganzen die Kubatur des LCT ohne Decksaufbauten erkennen...

Viele Grüße
Frank

Frankzett

#19
... es geht in kleinen Schritten weiter... :woist:

Nun folgt die auf der Seitenwand aufgesetzte Brustwehr. Zunächst habe ich mal ein Probestück gebaut um mir das ganze besser am Modell und für die spätere Abformung vorstellen zu können.
LCTIII_Rumpf_Brustwehr03_klein.JPG

Pro Spant benötigt man eine Trägerkonsole, die besteht aus 1mm Polystyrol, dann folgt die aufgelegte Planke, auch 1mm stark.  Dann die Brustwehr 0,5mm mit einer Neigung von ca. 5 Grad, sie wird an jedem zweiten Spant mit einem Dreieck 0,5mm ausgesteift. Schließlich noch ein feiner Streifen 0,5mm x 1mm auf die lange Seite des Aussteifungsdreiecks und einen abgerundeten Handlauf auf der Aussenseite der Brustwehr.  Die Aussteifungsdreiecke waren meist durchlocht, je nach Baulos mit einem großen runden oder ovalen Loch, manchmal auch mit einem zweiten kleineren Loch darüber im Zwickel.
Ich habe mich für eine Bohrung an dem feinen Bauteil entschieden, eine zweite Bohrung hatte ich ausprobiert, 'war mir etwas zu heikel.
Die Oberfläche versah ich auch diesmal wieder mit den durchgeprägten Nietenreihen zur Aussen- und Innenseite hin.

Die Trägerkonsolen verschwinden fast völlig unter der Planke, die 1mm starken Teile fallen kaum auf. Die Planke ist schon etwas massiv, da ich bei der Abformung etwas mehr Stabilität benötige. Bei den Aussteifungen wäre diese Materialstärke aber zu grob, wie man am ersten Dreieck sieht, vor allem mit der Bohrung.  Mit 0,5mm Stärke und einem weiteren 1mm breiten Steifen an der Stirnseite der Dreiecke kommt man eher an den Eindruck einer Blechkonstruktion...

LCTIII_Rumpf_Brustwehr02_klein.JPG

Und hier als Größenvergleich mit 72er Figur

LCTIII_Rumpf_Brustwehr01_klein.JPG



Viele Grüße
Frank


Frankzett

#20
...nun benötige ich einige Konsoldreiecke und die gebohrten Aussteifungsdreiecke. Zunächst mal die ganzen Teilchen ausschneiden und dann bohren. Dazu habe ich mir eine kleine Bohrlade aus Sperrholzresten zurechtgepfriemelt. So bekomme ich  sechs Dreiecke zusammen eingespannt - immerhin  :woist:
LCTIII_Rumpf_Brustwehr05_klein.JPG
LCTIII_Rumpf_Brustwehr06_klein.JPG
mit den Konsoldreiecken und den Planken habe ich schonmal angefangen...
LCTIII_Rumpf_Brustwehr04_klein.JPG

Viele Grüße
Frank

Frankzett

#21
Nach einigen weiteren Sitzungen im Klebstoffmief....

Der Blick vom Achterdeck auf die Rampe. Die Rückwand ist noch nicht ganz fertig detailiert
LCTIII_Rumpf_Brustwehr13_klein.JPG

Der Blick auf dem Tankdeck stehend zur Klapprampe
LCTIII_Rumpf_Brustwehr08_klein.JPG

und der Blick vom Tankdeck nach achtern, hier sieht man den Decksprung. Mit den 5 Grad geneigten Wänden und einem Decksprung von 3 Grad hat mich das Augenmaß zum Glück nicht im Stich gelassen.
LCTIII_Rumpf_Brustwehr15_klein.JPG

Der Blick zum Bug und zum Heck hin.
LCTIII_Rumpf_Brustwehr12_klein.JPG  LCTIII_Rumpf_Brustwehr11_klein.JPG

Die Brustwehr ist jetzt endlich soweit fertig, dass sie angepasst werden kann. Nachdem klar war wie ich den hinteren Eckverband der Brustwehr gestalte, kam jetzt noch die Rückwand des Tankdecks hinzu. Einige Details der Brustwehr fehlen natürlich noch. Das sind die Halterungen der stormrail an der Aussenwand der Brustwehr und die Befestigungen der rafters, des Gestänges der Abdeckplane.
Die Teile der Brustwehr sind die letzten Baumodule, die in den ganzen Rumpfverband eingepasst werden müssen. Das Deckhouse wird eine weitgehend in sich geschlossene Baugruppe darstellen.

Viele Grüße
Frank

Iceman-Pilot

mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

maxim

Das sieht wirklich toll und super gleichmäßig aus!  :P
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Ostwind

Hallo, das nenne ich Modellbau großes Kino  :klatsch:

MfG Ostwind  :winken: