"Nordkoreanische" MiG-15: Welche Zusatztanks?

Begonnen von Travis, 15. Mai 2014, 16:18:46

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Travis

Ich hab mal eine Frage an die Profis hier, denn meine Hausbibliothek bietet nicht so sehr viel zum Thema MiG-15 und die Google-Suche brachte trotz deutschen, englischen, italienischen, französichen und indonesichen Suchbegriffen kein eindeutiges bzw. zufriedenstellendes Ergebnis.
Dabei war ich davon ausgegangen, dass die Fragestellung eigentlich banal sei:

Die frühen MiG-15bis, welche von russischen Piloten 1951 im Koreakrieg eingesetzt worden sind (insbesondere zu Zeiten der "MiG-Alley"), mit welchen Zusatztanks sind die üblicherweise geflogen? Oder sind die überhaupt mit Zusatztanks geflogen?
Eduard legt bei seiner 72er Mig-15bis 3 verschiedene Zusatztanks bei, schweigt sich jedoch darüber aus, ob und welche Tanks tatsächlich für die Machine von Yevgeny Pepelyaev verwendbar sind... :woist:

Tho :santa:  


edit: Threadtitel angepaßt
edit 07.12.2014: nochmal Threadtitel angepaßt

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Russfinger

Meines Wissens hat Pepelyaev von April 51- Dezember 51 in Antung vier MiGs geflogen:

April 51:  Eine Mig 15 Schwarze 925,

Mai 51: MiG 15 bis Blaue 768

Juni 51-Januar 52: MiG 15 bis Rote 325

Dazu im Dezember 51: MiG 15 bis Rote 899

(Quelle: Krylow, Tepsurkaev, Soviet Aces of the Korean War, Osprey, "Aircraft of the Aces, Nr. 82)

Eine ganz "frühe" MiG wäre demnach die Schwarze 925,
Achtung bei den frühen bis: die Profile zeigen die ohne die Rumpfantenne und auch mit einer anderen Form der "Wäscheleine". Die geht nicht vom Leitwerk an den Nupsi am Steuerbordrumpf, sondern a) an die Spitze des Antennenmastes und b) kurz vorher eine Abzweigung die wahrscheinlich zum Nupsi führt. (Flugi weiss da sicher mehr!)

Zusatztanks? Ob regelmäßig weiss ich nicht, gehe aber davon aus. Besagte Quelle zeigt ein ein Foto einer anderen MiG aus besagtem Zeitraum. Form der Zusatztanks: Die frühe, also ohne irgendein Pylon direkt am Flügel. Fotos gebauter Modelle im Netz zeigen diese Form auch.
Just my 2 Kopeken.

:winken:

Russie


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Schnurx

Hi Travis,

ich habe das MiG-15 Buch von Yefim Gordon zuhause, vielleicht finde ich da was,schaue nachher mal. Viele Grüße!

Travis

Ihr seid super, Jungs.  :P
Immer wieder schön, mit Profis zusammenzuarbeiten :D

@ Russie:
Meine soll die rote 325 werden. Also nicht früh früh sondern nur normal früh  :woist:

Die Fotos mit Zusatztanks habe ich eben nicht gefunden, aber Deine Aussage mit den frühen Zusatztanks stützt zumindest, was ich meine irgendwo schon einmal gehört zu haben... (verdammtes Dreiviertelwissen :rolleyes: )
Ich gehe auch davon aus dass die Zusatztanks hatten, andererseits war die 'MiG-Alley' nicht sooo weit von deren Stützpunkten weg und meine Fotos zeigen die Dinger alle ohne. Ich muß aber zugeben, dass die meisten der Bilder, die ich gefunden hab, Museumsmaschinen sind (eine sogar aus einem nordkoreanischen Museum, die Bildbeschriftungen (auf Englisch) waren... naja, sagen wir mal herzallerliebst :kuss: :D )

Naja, und auf die Bilder anderer gebauter Modelle würde ich mich nur ungern stützen (deswegen frag ich Euch ja!)

@ Schnurx:
Das wäre toll, wenn Du da was konkreteres finden würdest...  :1:

Tho :santa:
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LarsJ

Zusatztanks oder nicht? Die frühen Jets waren recht durstig und wurden viel mit Zusatztanks geflogen, aber in einer solchen Situation wird man die Tanks wohl abgeworfen haben:

http://www.nationalmuseum.af.mil/shared/media/photodb/photos/100607-F-1234S-002.jpg

Gruss
Lars J.

Travis

Mag ja sein, aber soweit ich weiß (Scheiß-Halbwissen!) konnten die frühen Zusatztanks nicht abgeworfen werden... *dummi*

Aber ein Klasse Foto, was Du da aufgetrieben hast. Hab mir direkt auch mal die anderen Bilder dort angeschaut  :P :1:

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Russfinger

Kurz und Knapp, falls Du morgen schon bauen willst: die hatten Zusatztanks. Habe mir das schon genannte Osprey Buch vorgenommen. Am Anfang waren die Teile recht knapp, sodass sie nur im Notfall abgeworfen werden sollten, und nicht alle flogen Anfangs (!) Einsätze mit Tanks.
Später - also auch zu "Deinem" Zeitpunkt, war aber ausreichender Nachschub sicher gestellt, u.a. etablierte man sogar eine Produktion in China. Und warum sollten die frühen Tanks nicht abwerfbar gewesen sein? Leergeflogen und im Luftkampf waren die Dinger im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich!
Fakt ist, dass meine Fotos diese Tanks zeigen und beim ersten - wohl vermeintlichen - Luftieg eines  Jets gegen Jet der russische Pilot seine Tanks abwarf. Das war anno 50 und es war eine MiG 15 noch nicht einmal eine bis.
Also wacker voran  :D

:winken:

Russie


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Travis

Zitat von: Russfinger in 17. Mai 2014, 00:16:29
Kurz und Knapp, falls Du morgen schon bauen willst: die hatten Zusatztanks. [...]
Ich bin doch schon mittendrin am bauen...  :pffft:  :D

Danke Russie! :kuss: Dann kommen Zusatztanks dran, sieht mir sonst ein wenig nackig aus  :D
Und es wird dann wohl der gleiche Typ, wie der Dude sie an seine MiG-15 dranbaut...  X(

Thanks a lot guys!

Tho :santa:
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Schnurx

Hi, habe mal geschaut... die Bücher sind toll, aber leider komplett ohne Index. Sehr ärgerlich beim Suchen. Die 325 ist nur mit 2 Detailaufnahmen der Nase mit Kampfschäden zu sehen. Bilder vom Flugfeld sind leider nicht zahlreich, aber zeigen Mig-15 mit und ohne Zusatztank. Wobei die Tanks alle vom 300 Liter "Slipper" Typ sind, d.h. aerodynamisch verkleidet an die Fläche angepaßt.  Bilder mit dem 400 Liter Tank, der an "Streben" aufgehängt ist, gibt es da nicht.

Travis

Danke, Martin!

Das bestätigt ja eigentlich auch Russie's Aussage und hilft mir bei der Entscheidung, die 'Slipper'-Tank an die MiG-15 anzubauen... Schließlich will ich die nicht im Luftkampf, sondern am Boden zeigen  :D

Hab auch schon angefangen, die Tanks zu verschleifen und die Vorbereitungen zu treffen...

Nächster Halt: Landeklappen!
Dabei stellt sich mir die Frage:
Waren bei den MiG-15 die Landeklappen auch am Boden ausgefahren? Eduard hat so wunderschöne geätze Landeklappen beigelegt, aber machen die überhaupt Sinn?  ?(

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Schnurx

Hmmm, also wenn ich mal so spontan google seh ich nie ausgefahrene Landeklappen am Boden. Aber ich schau nachher nochmal im Buch, DAS große Plus des Dings sind die Berge von Bildern :)

Markus71

Zitat von: Travis in 19. Mai 2014, 10:43:58

[...] Waren bei den MiG-15 die Landeklappen auch am Boden ausgefahren? Eduard hat so wunderschöne geätze Landeklappen beigelegt, aber machen die überhaupt Sinn?  ?(

Tho :santa:

Naja, zumindest für die Leute, die eine MiG im Landeanflug darstellen wollen, machen sie definitiv Sinn .....  :D 8o

Travis

#12
Mir wurde hier ja schon so gut weitergeholfen, dass ich einfach mal wegen meiner MiG-15 weiterfrage.

Thema Naturmetalfinish:
Meines Wissens hatten die MiG-15bis ein Naturmetallfinish mit einem Klarlacküberzug.
Ist da der geschickteste Ansatz Alclad + Sealer / Klarlack? Oder ist das übertrieben?

Mir fehlt da bzgl. großflächig Naturmetall am Modell noch die praktische Ergahrung...  :woist:

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Schnurx

Hmmm. Das könnte für meinen Geschmack zu glatt/glänzend werden. Auf vielen Fotos sehen die nicht so hochglanzpoliert aus, zumindest der Rumpf nicht.

Travis

Befürchte ich eben auch.
Hab einen kleinen Versuch unternommen mit Alclad "Airframe Aluminium" und Sealer von Testors. Der Sealer hat schon einiges von dem Glanz genommen.
Oder doch besser mit einem seidenmatten Lack drüber? Oder wirkt das dann am Ende nur metallisch-grau?  :woist:

Und gibt es Bilder mit Abplatzungen von dem Klarlack? So könnte man ggf. nette Effeke bekommen... *dummi*

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Russfinger

Abplatzer sind mir nicht bekannt.
Tamiya TS 30 (Aus der Dose) ist m.E. genau richtig. Ob ich da noch mit Seidenmatt rüber gehn würde? Weiss nich. Habe hier jdenfalls noch einige HB rumliegen, bei denen ich mal TS 30 und MATTlack probieren werde. Die Dinger standen im Einsatz und im Freien....

:winken:

Russie


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Travis

Mattlack wäre ja noch heftiger als Seidenmatt...   8o
Ich weiß ja nicht... :woist:

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Dude

...denn mehr als ein Siegerländer kann der Mensch kaum werden.

Aufs Allerherzlichste,
Steffen

De Sejener

Bromex

Trauriger Anblick ;( ;( ;(
Aber, da platzt alles ab, nur der Schutzlack nich :6:

In diesem Sinne
Tschaudi
Red Bull verleiht Flügel, Green Bull verteilt Prügel !

Schnurx

#19
@Dude:Tolles Album, danke!

Grade aufgefallen: Die 01 auf dem Bild hier links, ist das die Mig-21, mit der im verkleinerten Maßstab die Flächengeometrie  der Tu-144 erprobt wurde?
http://www.panoramio.com/photo_explorer#view=photo&position=714&with_photo_id=16829553&order=date_desc&user=1222070

EDIT: Ach ne, ist ne Draken oder? Hmm, hatte da nur Migs erwartet... ;)

Travis

Ihr seht mich mal wieder verwirrt.
In der Eduard-Bauanleitung (und auch in den Bausatzteilen) werden im Hinterrumpf der Mig-15bis 2 Klarsichtteile eingesetzt:


Sind das tatsächlich 'Fenster' im Rumpf der MiG, oder werden diese Teile ganz normal überlackiert (wobei, dann stellt sich mir die Frage, wieso diese Teile als Klarsichtteile ausgeführt sind.  ?(

Weiß da jemand genaueres drüber?

Tho :santa:
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Russfinger

#21
Ja ich  :meld:: Da ist völlig ok. so! Hab jetzt die Unterlagen nicht zur Hand, laut meinen übrig gebliebenen Hirnzellen ist unter dem kreisrunden Glas ein Radiokompass. Flugi kennt wahrscheinlich die Material-Bestellnummern... Aber wie gesagt: Da kannst Du der Bauanleitung vollstens vertrauen - wobei...
Ist dahinter irgendwas oder schaust Du da direkt in den Rumpf? Falls ja: Da würde ich dann noch was dahinter legen.

:winken:

Russie


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Travis

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Flugi

#24
Zitat von: Russfinger in 30. Juni 2014, 11:40:15Flugi kennt wahrscheinlich die Material-Bestellnummern...

Leider ist mir die Material-Bestellnummer über die Jahre entfallen.  :D  :6:
Auf dem verlinkten Foto sieht man das Innenleben des ARK-5 Radiokompass. Ein rechteckiger, um 360° drehbarer Kasten mit einer beigefarbigen Plastikverkleidung. Die durchsichtige runde Verkleidung fehlt hier, da sie abgeschraubt wurde. Diese runde Verkleidung war bei den frühen MiG-15 aus einem durchsichtigen Acryl. Dieser neigte nach kurzer Zeit zum "Vergilben" und zur Rissbildung an den Bohrungen für die Schrauben. Die Antenne dahinter war nur noch Schemenhaft erkennbar. Spätere Varianten und Maschinen aus ausländischer Produktion hatten dann hier eine Glasfaserplastik- Verkleidung. Die war meist Braun oder Grün und man konnte nix mehr erkennen, was dahinter war.
Das gleiche trifft auch auf die Verkleidung des MPR-48P Marker Antenne zu.

Was man modellbautechnisch machen kann, die Antenne des ARK so nachbilden und die beiden "Gläser" darüber transparent, Gelb/Braun einfärben.  ;)