DHC-3 "Otter" Bastelgemetzel an Hobbycraft 1:72

Begonnen von Gilmore, 08. November 2014, 00:45:37

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Gilmore

Vor langer Zeit hatte ich schon einmal ein Modell der Otter angefangen. Da hatte ich den fertig bemalten Rumpf mit den ebenfalls bemalten Tragflächen und Leitwerken genommen und versucht, auf die fertig montierten Schhwimmer zu setzen. Das gelang mir aber nicht wirklich, weil die Tragflächen ständig im Weg waren und ich so nicht richtig an die Schwimmerstreben herankam. Dann tauchte auch noch eine sehr gute Zeichnung auf, und mein Gesicht wurde immer länger, weil die Form des Rumpfes einfach ganz anders als beim Modell wiedergegeben war. Das angefangene Modell schlummerte seitdem geschätzte zwanzig Jahre im Karton herum. In der Zwischenzeit kaufte ich mir noch 1-2 mehr Otter-Bausätze, ohne zu wissen, wie ich die Fehler beheben soll. Aber nun, gestählt und abgehärtet durch den Bau von immerhin drei Mach2-Modellen, sah ich mir alles noch einmal genau an und dachte "das wäre ja gelacht" und griff zu Säge und Messer. Erstens mußte der Abstand zwischen Cockpittür und Flügelvorderkante um 2mm vergrößert werden, zudem ist die Höhe des Rumpfes im Bereich der linksseitigen Frachtluke zu gering, der mußte hier um ca. 2mm voluminöser gemacht werden.  
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Universalniet


Gilmore

Im hinteren Rumpfbereich hatte ich Keile aus Plasticart eingesetzt mit der größen Dicke von 2mm. Das stellte sich als fölich valtsch heraus. Der Rumpf scheint oben zu bucklig zu sein, und unten fehlt immer noch etwas. So hatte ich die Plasticart-Teile entfernt und durch solche mit nur 1mm Stärke ausgetauscht. Danach schnitt ich den unteren Rumpfbereich ebenfalls aus und setzte ebenfalls 1mm-Keile ein. Ein schmaler Streifen Original-Material beließ ich unbearbeitet, damit noche eine Orientierung, wie der Rumpf verlaufen soll, erhalten bleibt.  So paßt das jetzt einigermaßen. Ich strebe hier keine absolute Perfektion an, aber jetzt hat der Rumpf schon mal bessere Proportionen als unbearbeitet.
Entlang der Cockpittür-Hinterkante habe ich den Rumpf durchtrennt und 2mm in Form von 1mm dicken Plasticart-Stücken eingesetzt, bevor ich den vorderen Teil wieder anklebte.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

@Universalniet: Lieber ein paar Stunden mehr basteln und die Säge benutzen, als sich jahrelang ärgern, daß man das Modell nicht korrigiert hat!

Grüße von Gilmore
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Die Ladeluke in der linken Rumpfhälfte habe ich ausgeschitten, weil ich sie geöffnet darstellen will. Die Fenster in den Türen sind sowieso falsch plaziert und die Gravuren für den Türausschnitt stimmen auch nicht mehr durch die Rumpfoperation. So kann ich sie gleich geöffnet darstellen und dabei scratch herstellen mit besseren Fensterausschnitten.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

#5
Jetzt fange ich erstmal mit den Innereien an. Das Instrumentenbrett habe ich mit 0,1mm-Plasticart überdeckt, bevor ich es eingesetzt habe. Entgegen der Bauanleitung habe ich das Panel in den Rumpf geklebt und nicht an der Mittelkonsole, sonst entsteht ein Spalt von mehreren Millimetern zwischen Rumpf und Panel-Oberkante. Der Cockpitboden muß später von der Höhe her mit dem Türausschnitt übereinstimmen.
Grüße von Gilmore
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Kalle_Paulsen

Sehr geil das du dich dem Otter annimmst. Buschflugzeuge! Als junger Mann habe ich immer davon geträumt mir irgendwann mal eine Otter, Twin Otter oder AN-2 zu holen. Innen eine Wohnung reinzubauen und dann einfach von Ort zu Ort fliegen. Ach war ich jung... :)

Bradhower

Nettes Bastel-Gemetzel, da bin ich gerne weiter mit dabei  :P

Grüße Marcel

RLHDLW

Oh, ha...Microsägenmassaker, das schaue ich mir an.  :1:


Jeder tut, was er kann. Aber nicht jeder kann, was er tut.

Aviation Images - Aircraft in Detail
http://www.b-domke.de/AviationImages.html

bughunter

:respekt: Diese Art Modifikation finde ich Klasse - das traut sich nicht jeder, ein Modell gleich mal zu zersägen und sich sicher zu sein, es besser wieder zusammen zu bekommen!
Viel Glück,
Bughunter :winken:

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Bongolo67

Hallo Jürgen,

sehr interessant, was Du da wieder machst.  :P
Mir stellt sich da nur spontan folgende Frage: woher weißt Du eigentlich, dass die Proportionen der Zeichnung absolut korrekt sind?
Mal abgesehen davon, dass die noch aus der Zeit stammt, als Zeichnungen händisch erstellt wurden und sich auch da schon Fehler eingeschlichen haben könnten. Weißt Du, wieviele Kopiervorgänge diese Zeichnung hinter sich hat, die jeweils zu ein wenig mehr Verzerrung geführt haben können?

Gruß

Ulf

Hangar19

Niemand, der nicht selbst über das Original gekrabbelt ist um es zu vermessen, wird letzlich mit absoluter Gewißheit sagen können, ob eine Zeichnung korrekt ist.
Aber irgendwann muß man sich mal entscheiden, sonst kommt man ja zu nix!

Deswegen: Go, Gilmore, go!  :3:

Helge

Wenn Du denkst es geht nicht mehr, dann .... Dann gib einfach auf!

AnobiumPunctatum

Ulf's Fragen sind mir beim Lesen Deines Beitrags auch durch den kopf gegangen...
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

f1-bauer

Hallo Jürgen,
da bin ich dabei, wenn der "Plasti(k)sche" Chirurg zur Säge greift. Ich habe mal ein paar Pläne angeschaut, z. B. diese hier und mein Augenmaß sagt mir, dass Du mit Deinen Korrekturen schon richtig liegst.

Die Maschine finde ich einfach schön, da bin ich gespannt, was daraus wird. Auf der Seite hier ist gleich auf der startseite eine in schönem gelb.

Gutes Gelingen
Jürgen  :winken:

Puchi

Ja, da nehm' ich auch Platz. Bastelgemetzel ist immer gut! :D Und die ersten Schritte zeigen, dass der Threadtitel keine Übertreibung ist, und wir einen spannenden Baubericht erwarten dürfen.

In diesem Sinne: gutes Gelingen!


Liebe Grüße,

Karl

Gilmore

@Ulf:

Natürlich kann man technischen Zeichnungen auch nicht immer so ganz glauben, aber daß der Rumpf im Original im Bereich der Frachttüren etwas voluminöser ist und sich dort weniger stark verjüngt im Vergleich zu den Bausatzteilen, sieht man, finde ich, schon auf Fotos in der Seitenansicht. Auch der zu kleine Abstand zwischen Cockpit und Flügelansatz fiel mir auf. Wie ich schon erwähnte, strebe ich weder eine absolute  Übereinstimmung mit dem Vorbild noch mit der Zeichnung an - dann bliebe vom Bausatzmaterial nichts mehr übrig. Aber der Eindruck beim Betrachten des Modells sollte schon so sein, daß es aussieht wie das Vorbild. Übrigens ist meine Vorlage eine Erstkopie von einem Print, den mir ein Freund geliehen hat. Woher er sie hatte, weiß ich leider nicht. 

Grüße von Gilmore
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

chriock

Die Umbauten sehen ja absolut heftig aus. Aber auch äußerst interessant. Das werde auch ich definitiv weiter verfolgen.

Die bisherigen Umbauten decken sich mit den Angaben, die ich hier bei einer Seitenansicht habe. Ist also alles bisher doppelt abgesichert :)
Zumindest solange nicht beide Ansichten auf den selben Ursprung zurückgehen...

Gruß
Christian

Gilmore

Inzwischen habe ich am Ottilie weitergepfriemelt. Die Pilotensitze stellen kein Problem dar. Aus Tamiya Tape sind die Anschnallgurte. Das Steuersegment aus dem Kasten war mir zu plump (vielleicht hat sich da ein kanadischer Buschpilot aus einem Baumstamm eines geschnitzt) und auch das Steuerhorn war viel zu groß. Außerdem gefiel mir nicht, daß nur ein Steuer dabei ist. (Obwohl es Maschinen mit nur einfacher Steuerung gibt.) So habe ich denn ein Doppelsteuersegment gescratcht und aus dem Bausatz der Cessna 172 in 1:72 von Arii die Controls verwendet.
Der Kabine spendete ich noch einen Dachhimmel. Die Hohlkehle zur Seitenwand ist aus einem Trinkhalm ausgeschnitten. Die Farbgebung innen ist meine eigene Creation, aus verschiedenen Revell Aqua-Farben gemischt. Ob diese oder eine ähnliche Farbe jemals bei der Otter zur Anwendung kam, weiß wohl keiner so genau, ist mir auch egal.
Noch ohne Bild: In der Kabine habe ich fünf Sitze eingebaut, sie stammen vom Matchbox-/Revell-Modell der Do Skyservant. Diese sind eigentlich zu klein, waren aber die einzigen, die passen, weil der Rumpf um ca. 2-3mm zu schmal ist, ein Fehler, der zwar auch korrigierbar gewesen wäre, aber dann hätte die Windschutzscheibe nicht mehr gepaßt.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

nuggetier

Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

Travis

Ich bin ja mal gespannt...

Das sieht bei Dir während des Baus ja immer gruselig aus, aber bisher konnten die Endergebnise von Dir meistens überzeugen!
Ich bleib mal dabei...  :D

Tho :santa:
- Modellbaufreunde Siegen -

I knew it, I knew it! Well, not in the sense of having the slightest idea but I knew there was something I didn't know!

Come to the dark side, Luke...   We have cookies!!!

Gilmore

Inzwischen ist der Innenausbau abgeschlossen und der Rumpf verschlossen. An der Kabinenrückwand hängt noch ein Kasten für Zurrmaterial etc. Die Spanngurte sind aus bemaltem Tamiya-Tape.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Inzwischen habe ich den vorderen Teil des Seitenleitwerks aus Plasticart-Material in der Stärke 2mm, beidseitig flankiert mit je 1mm-Material zurechtgeschnitten und geschliffen und dann eingeklebt und mit dem Modell bündig verschliffen. Wenn die Verspachtelung durchgetrocknet ist (2-3 Tage) geht wieder die große Schleifarie los.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Travis

Zitat von: Gilmore in 21. November 2014, 16:55:51
[...] Wenn die Verspachtelung durchgetrocknet ist (2-3 Tage) geht wieder die große Schleifarie los.

..und innen ist schon alles lackiert und fertig!  8o
Wie schaffst Du das, dass der ganze Dreck vom Schleifen nicht innen rein geht bzw. wie kriegst Du das im Anschluß alles innen wieder sauber?  ?(

Tho :santa:
- Modellbaufreunde Siegen -

I knew it, I knew it! Well, not in the sense of having the slightest idea but I knew there was something I didn't know!

Come to the dark side, Luke...   We have cookies!!!

Gilmore

Mit dem Modell unter den Wasserhahn und mit handelsüblichem Leitungswasser ausspülen. Verhindert später auch Staub an den Innenseiten der Fenster.
Grüße von Gilmore
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.