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Photoätzteile verarbeiten

Begonnen von Modeler´s Apprentice, 05. März 2020, 15:26:23

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Modeler´s Apprentice

Halli, hallo,

für mein Schiffchen bin ich günstig an "Photo-etch parts" (Photoätzteile, was immer das auch genau bedeuten soll) herangekommen und wollte, da der Dampfer nicht viele Experimente verträgt, fragen, wie ich diese am besten verarbeite. Hier meine Fragen:
1. Ist der Klebstoff egal oder muß man da speziellen nehmen? (Ich dachte an Pattex oder normalen UHU.)

2. Kann man diese Metallteile auch mit den Revell Aqua-Farben grundieren und lackieren oder sollte ich doch Emaille nehmen?

3. Worauf muß ich sonst noch achten, wovon ich bisher nichts weiß?

Danke für die Antworten,

und Tschüß

Universalniet

Verkleben typischerweise mit Sekundenkleber.
Manche nehmen Anlegemilch.


marjac99

Hi,

Ich habe keine Erfahrung mit Revell Aquas, aber Vallejo oder MiG Grundierung (auf Acrylbasis) klappt wunderbar.
lieben Gruss,
Martin
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Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: der GT-T und die Grumman G-21 Goose

freddy55

ich lege die PE-teile vor dem Ankleben mit Sekundenkleber
in MIG Burnishing Fluid ein.

Die PE-Teile erhalten damit schon eine Art Grundierung.

Revell- Aquas halten dann prima.

Vor dem ankleben mit Aceton reinigen sollte aber auch schon ausreichen.

Fred

hein52

Seit es Ultra Glue von Ammo of Mig gibt, verwende ich überwiegend diesen Kleber. Hat den Vorteil, dass er sich kurzzeitig korrigieren lässt und ausgetretenen oder verschmierten Kleber kann man, solange er feucht ist, mit einem angefeuchteten Wattestäbchen entfernen. Und, wie freddy55 schreibt, vor dem Ankleben mit Aceton reinigen. Zu den Revell Aquas kann ich nichts sagen, da ich überwiegend Gunze- und Tamiya-Farben verwende und die haften gut auf PE's.

Gruß Heiner

NonPerfectModeller

Der Ultra Glue von Mig ist klasse.
Zur Not geht aber auch der Contacta Clear von Revell.
Funktioniert übrigens auch mit Resin.
Laufende Projekte:
Heinkel He 111P-1 1/32 Revell
Neoplan Cityliner 1/24 Revell (Rammstein Fan Club)
Kommende Projekte:
Focke-Wulf Fw 190 D-9 1/32 Hasegawa/Revell

Modeler´s Apprentice

"Contacta Clear"? Ist das das Glas, mit dem Pinsel zum Auftragen des Leims? Den hätte ich sogar da. Wie lange braucht der zum Trocknen und muß ich beide Klebeflächen einstreichen?

NonPerfectModeller

Genau der. Ist eigentlich für Klarsicht-Teile.
Auf die Trocknungszeit hab ich noch nie geachtet.
Am besten du machst den Kleber an beide zu klebende Teile.
Der Vorteil von Contacta Clear ist, dass er nicht "ausblüht".
Laufende Projekte:
Heinkel He 111P-1 1/32 Revell
Neoplan Cityliner 1/24 Revell (Rammstein Fan Club)
Kommende Projekte:
Focke-Wulf Fw 190 D-9 1/32 Hasegawa/Revell

asus1402

Nimm Ponal oder Schmucksteinkleber, ist preiswerter.

Keks_nascher

Den Mig Ultra Glue musste ich gleich mal googlen, war mir neu. Ist .... Holzleim, oder?  :pffft:
Gruß Michi

Cool Hand

#10
Zitat von: Keks_nascher in 13. März 2020, 20:43:51
Den Mig Ultra Glue musste ich gleich mal googlen, war mir neu. Ist .... Holzleim, oder?  :pffft:

Ich hoffe der kann mehr. ;-)

Ist die Verklebung mit Sekundenkleber vergleichbar? Sprich, kann man die Teile noch bearbeiten, ohne das sie einem in Einzelteilein in die Hände fallen?

edit:
Hab grad den noch gefunden. Trocknet auch langsam.

https://www.modellbau-koenig.de/Werkzeug/Kleber/COLLE-21-MIG-21gr-SLOW-DRY-CYANOACRYLATE

Gibt es auch von mig in Schwarz und doppelt so teuer.

oggy01

Was mich mal interessieren würde ist; Wie bekomme ich die ganz feinen Teilchen entgratet (Bei Plastik würde ich schreiben Anguss entfernen) ohne das die Teilchen verbiegen? Wenn ich mit ner Feile darauf rumkratze sind diese schneller verbogen als ich feilen kann.....

Jensel1964

Ich schneide die Teile vorsichtig bündig mit ner Nagelschere (aus der Drogerie) ab. Feilen vermeide ich bei Ätzteilen.
Jens  :winken:

Cool Hand

Ggf. halte ich es mit einer Zange knapp an der Kante und verwende eine Glasfeile entlang der Kante. Oder feines Schleifpapier.

wefalck

Es gibt so genannte Feilkloben, am besten solche mit glatten Backen, für deartige Operationen. Auf meiner Web-Seite hatte ich mal diverse Haltewerkzeuge zusammengestellt:





https://www.maritima-et-mechanika.org/tools/workholding/workholding.html

Feilkloben sind das zweite und dritte Instrument auf dem ersten Bild.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Modeler´s Apprentice

Wenn ich das so lese, scheint das wohl eine Wissenschaft für sich zu sein. Die Ätzteile sind wohl dünner und wesentlich zerbrechlicher, als ich annehme?

wefalck

Dünn ist relativ. Ich denke kommerzielle Ätzteile können bis zu einer Blechdicke von 0,1 mm heruntergehen, die dann noch partiell of 0,05 mm heruntergeätzt wird.

Zerbrechlich im eigentlichen Sinne sind sie, da aus Blech nicht. Das dünne Blech verbiegt allerdings sehr leicht, weswegen es ja diverse Halte- und Biegegeräte gibt. Durch die rasche Materialermüdung bei mehrfachem Biegen enden Korrekturen leicht in Bruch an der Biegekante.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Modeler´s Apprentice

Die Teile sind nun da. Ich muß sie eigentlich nur auf die groben Detailteile des Modells draufkleben. Nur eines muß ich leicht biegen, weil es auf eine kleine Kurve auf dem Modell muß. Soll ich das Teil direkt auf dem Modell in die Position biegen oder doch irgendwie anders machen?

Jensel1964

Nur um mit der Angst vor Ätzteilen aufzuräumen: Das ist echt keine Wissenschaft. Wer normale, kleine Kunststoffteile verarbeiten kann, für den sind Ätzteile auch kein viel größeres Problem.
Man muss nur aufpassen, dass einem die Teile nicht wegfliegen. Das Teppichmonster liebt Ätzteile.
Man muss beim rechtwinklig Biegen aufpassen, dass man sie in die richtige Richtung biegt. Zu oft hin und her biegen führt gerne mal zum Bruch. Also: Vorher die Anleitung gut durchlesen.
Beim Bearbeiten von z.B. Relingteilen sollte man vorsichtig vorgehen, damit man die Teile nicht verbiegt/verdreht. So ein filigranes Teil wieder in die richtige Form zu bekommen ist echt schwer, wenn nicht unmöglich. Frag nicht woher ich das weiß...  :pffft:
Bei winzigen Teilen sollte man sich vorher überlegen, wie man sie verklebt. Manchmal, z.B. bei Werkzeughalterungen oder Schiffsflak, ist es sinnvoll, ein Teil an der Platine zu lassen und die anderen Teile daran zu befestigen.
So, und nun zum "an Rundungen anpassen": ich hab bei der Bf109 F und G von Eduard einen rechteckigen Decken an den Rumpf anbringen müssen. Der musste sich auch an die Rundungen des Rumpfes anschmiegen. Bei meinem ersten Versuch (Bf109 F2) hab ich das Teil ein wenig vorgebogen und dann mit Druck an Rumpf befestigt. Das ging so einigermaßen, schloss aber nicht 100% bündig ab. Metall ist da oft etwas unflexibel.
Beim 2. Versuch (Bf109 G6) habe ich das Teil mit dem Feuerzeug ausgeglüht. Dadurch wurde es weicher und ließ sich besser biegen. Dummerweise habe ich beim Abschleifen (um den Ruß zu entfernen) einen Teil der Details entfernt. Das war aber eigene Doofheit. :woist:
Insofern ist die Reihenfolge "Ausglühen, Biegen, Ankleben" eine ganz gute Idee.
Aber vielleicht hat jemand anderes hier eine bessere Idee.
Das würde mir bei der nächsten 109 helfen  :D
Viele Grüße und bleib gesund,
Jens

wefalck

Metall hat etwas, wie ein Gedächtnis. Wenn man es biegt, möchte es (teilweise) in seine Ursprungsform zurück. Durch Ausglühen kann man das vielen Metallen abgewöhnen.

Oft ist aber gerade auch diese Eigenschaft gewünscht, um z.B. schön gleichmäßige Rundungen zu erzeugen. Wenn man ein Blech über den Gegenstand biegt, an den es angepaßt werden soll, so werden seine Enden hochstehen, d.h. daß der Biegeradius wieder größer wird. Man kann dem entgegenwirken, indem man das Blech über einen kleineren Radius biegt, als notwendig, so daß es beim Zurückspringen den gewünschten Radius erreicht.

Manchmal ist es auch besser, auf dem Teil ein Rundholz mit geringerem Radius hin und her zu rollen. Dadurch wird das Blech etwas auf der Innenseite gestreckt und rollt sich dann von selbst in den richtigen Radius. Man braucht dazu eine nicht zu harte Unterlage, etwa ein Stück Linoleum oder auch eine Schneidmatte.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Modeler´s Apprentice

#20
Ich werde mal versuchen den Grad der Kurve zu messen. Mal sehen, ob das klappt und ihr mir dann das geeignete "Biegewerkzeug" empfehlen könnt. Versauen möchte ich es ja nicht. Eventuell finde ich auch noch ein paar Photos vom Problem.

hein52

Wenn ich einem Ätzteil eine Rundung verpassen muss, lege ich es auf eine Unterlage aus Moosgummi oder Balsaholz (also nicht zu hart) und walze mit einem Rundmetall (z.B. Bohrerschaft) solange mit etwas Druck darüber, bis die gewünschte Form erreicht ist.

Gruß Heiner

Modeler´s Apprentice

Das Metall ist sehr biegsam, man kann es fast kneten. Ich habe jetzt zwei Teile mit dem Revell Flüssig Contacta angeklebt. Jetzt wollte ich noch wissen, wie lange ich denn ungefähr warten muß, bis die Teile getrocknet sind. Stunden? Tage?

Jensel1964

Hm, mit normalem Plastikkleber wirst Du nach meiner Erfahrung keinen Erfolg haben. :woist: Ich nehme grundsätzlich Sekundenkleber.
Jens  :winken:

Modeler´s Apprentice

Zitat von: Jensel1964 in 07. April 2020, 19:12:04
Hm, mit normalem Plastikkleber wirst Du nach meiner Erfahrung keinen Erfolg haben. :woist: Ich nehme grundsätzlich Sekundenkleber.
Jens  :winken:

Sicher? Das eine Teil klebt gut seit einer Woche dran und das habe ich mit Contacta gemacht.