Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)

Begonnen von Bradhower, 07. Februar 2011, 14:31:10

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Bradhower

#50
Update: Die Literaturliste wurde aktualisiert!

@Gerd:
Naja, ob diese Einleitung vor einem Prüfungsausschuss bestehen würde, lasse ich mal so dahin gestellt - aber seit einigen Tagen, wird man ja eines Besseren belehrt...  :pffft:

Es freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt und ich hoffe natürlich, dass du hier weiter am Ball bleibst :)

Schönen Gruß
Marcel

Bradhower

#51
Baulogbuch – 7. Tag - Zwischenfazit der Recherchearbeiten

Wir schreiben den 22. Februar 1800.

Obwohl die Menschen hier gezeichnet von der rauen See und abgehärtet gegenüber dem wunderbaren britischen Wetter sind, so haben doch plötzlich Fieber, Husten und laufende Nasen die Arbeiten auf der Werft nahezu zum Erliegen gebracht. Über eine Woche wütete die Seuche dabei fast so schlimm, wie ,,Der große Brand von London" im unglückseligen Jahre des Herrn 1666*.

Immerhin haben die Mediziner und Wunderheiler scheinbar Übermenschliches geleistet, so dass die Arbeiten an His Majestic Ship in diesen Tagen wieder aufgenommen wurden.

So gelingt es mir nun - mit einiger Verspätung - die erste Phase dieses Bauprojektes gen Ende zu führen. Wie schon im vergangenen Eintrag im Baulogbuch erwähnt, sollten die Pläne von Longridge & Co. noch einmal auf den Maßstab 1:84 skaliert und mit den Bauteilen verglichen werden. Hier galt es den Fokus auf die Spanten Nr. 30 + 31 zu legen. Ebenso soll das gesamte Rumpfkonstrukt mit den Plänen verglichen werden.

Dies sei hiermit geschehen und ich fasse folgende Erkenntnisse für die Nachwelt zusammen:

Problemzone I: Spant Nr. 30 + 31

Bei Betrachtung des Spantenrisses hat sich schnell herausgestellt (Mr. AnobiumPunctatum gebührt an dieser Stelle mein Dank für sein aufmerksames Auge), dass der Abschlussspant an Achtern einen Formfehler hat. Dies veranschaulichen folgende Zeichnungen:


Spant Nr. 30 in Originalposition anhand des Spantenrisses


Abweichung (rot) von Spant Nr. 30

Da Spant Nr. 30 + 31 laut Bauplan verleimt werden, wurde Spant Nr. 31 ebenfalls mit dem Spantenriss abgeglichen:


Spant Nr. 31 in Originalposition anhand des Spantenrisses


Abweichung (rot) von Spant Nr. 31

facit:
Offiziell und nun von Mr. Portnoy amtlich bestätigt: Der Abschlussspant ist ungenau. Da Spant Nr. 28 + 29 bedeutend besser mit dem Riss übereinstimmen. Ist ein Austausch von Spant Nr. 30 + 31, sofern die Admiralität keine Einwände hat, beschlossene Sache.

Außerdem wurde Spant Nr. 20 mit dem Spantenriss verglichen, da es sich hierbei um den breitesten aller Spanten handelt, kann man mit ihm gut die Gesamtform des Rumpfes abgleichen. Aber auch hier gibt es sabotageähnliche Abweichungen:


Spant Nr. 20 in Originalposition

Der Spant hat zwar in seiner Gesamtheit leichte Abweichungen mit dem Riss. Aber das können leichte Abweichungen bei der Skalierung der Kopie sein, ebenso gibt das Blitzlichtdings nicht eine 100% exakte Ansicht wieder. Trotzdem ist eine Abweichung überdeutlich und zwar auf Höhe des untersten Batteriedecks:


Abweichung (rot) von Spant Nr. 20

facit:
Auch hier wurde wenig wert auf Exaktheit gelegt. Folglich würde ein Austausch aller Spanten unvermeidlich sein. Die dadurch explodierenden Kosten und der erhöhte Zeitaufwand, würde aber nur dem kleinen Korsen in die Karten spielen. Aber da die Franzosen dafür bekannt sind, noch schlechtere Schiffe als die Unsrigen zu bauen, ihrer isloierten Lage in Europa sei Dank, muss sich das Empire hier eigentlich keine Sorgen machen, wenn die Rumpfform etwas weniger bauchiger daherkommt... ;)

Zum Abschluss der Recherchearbeiten wurden dann noch Stückpforten und Mastpositionen mit den Plänen verglichen. Das Ergebnis ist dabei durchaus als zwiespältig zu titulieren:

Problemzone II: Mastpositionen und Stückpforten

Auch wenn das Blitzlichtdings ein wenig die Perspektive verzerrt, so ist die Position der Stückpforten doch allesamt in Ordnung. Keine kollidiert mit den Spanten und stimmt damit weitestgehend mit den Plänen des italienischen Iren, Mr. Dea Gostini überein. Was bei allen Verdächtigungen der Sabotage nicht selbstverständlich ist.

Allerdings, bei der Position der drei Masten gibt es deutliche Abweichungen, die selbst durch das Blitzlichtdings nicht verhindert werden können – eher im Gegenteil:


Positionsabweichung Fockmast


Positionsabweichung Großmast


Positionsabweichung Kreuzmast

facit:
Jeder sollte vor dem Bau dieses Schiffes, sich schon mal mit einem Fantasieschiff beschäftigt haben, dass macht die Arbeiten an His Majestic Ship unheimlich angenehmer und fördert weniger Magengeschwüre... ;)  :pffft:

Damit sind nun die Recherche- und Vergleichsarbeiten vorerst abgeschlossen und die Bauphase kann ins Zentrum des Bestrebens rücken. Hier ist als erstes der Austausch vom besagten Problemspant vorgesehen, leider mangelt es Chatham aktuell an passenden Ulmen, so dass die Hölzer in Toomtown geordert werden müssen, zusammen mit einigen Balsahölzern zur Auffüllung der Zwischenräume und Stabilisierung der Spanten.

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


*Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/London#Mittelalter

AnobiumPunctatum

Mr. Portnoy,

die Spanten könnt Ihr problemlos weiterverwenden. Markiert die Wasserlinie mit einer Reißnadel auf jedem Spant und klebt am besten eine Kopie des Spantrisses auf jeden Spant. Danach könnt Ihr die Form jedes Spants korrigieren. Genau so bin ich bei der Optimierung des Rumpfes seiner Majestät Sloop Pegasus vorgegangen.
Weniger die Position als den Fall der Masten solltet Ihr anpassen.

Was ist mit dem Bug des falschen Kiels?

Ergebenst Ihr
AnobiumPunctatum
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bradhower

Aye ehrenwerter Mr. AnobiumPunctatum,

Ihr Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise mit den Spanten ist wirklich grandios und wurde noch gar nicht in dieser Art in Augenschein genommen. So waren bis jetzt doch Augenmaß, eine ruhige Hand und Gott-Vertrauen stets ein sicherer Begleiter. Ich werde über euren Vorschlag nachdenken. Denn unabhängig von der tatsächlichen Spantenposition und dem Spantenriss, ist der Mangel im Bausatz ja offensichtlich und eine Angleichung durchaus möglich. :)

Bei den Masten mache ich mir schon Gedanken, wie ich die in die richtige Schräglage bringe und damit auch stabilisiere. Zumal es ja auch Auswirkungen auf die vorgefertigten Zwischendecks hat. Aber das ist generell keine allzu große Schwierigkeit,

Was die Frage des falschen Kiels betrifft, kann ich diese noch nicht beantworten. Denn was noch nicht da ist, kann auch nicht verbaut werden. So kommen Heck- und Achtersteven, wie auch das Kielstück seperat in einigen Wochen.

Ergebenst Ihr
Thadeus H. Portnoy
Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

 

hwe

Hallo Marcel,

dein Baubericht liest sich wieder sehr amüsant. :)

Was mir bei deinen Vergleichen der Spanten eindeutig immer noch fehlt, ist die "Lokation". - Wo soll der besagte Spant einmal laut Plan und einmal laut Bausatz sich befinden. - Befinden sie sich nicht an derselben Stelle auf dem Kiel, vergleichst Du Äpfel mit Birnen.

Allerdings finde ich den Vergleich des Hauptspantes schon extrem aufschlußreich, da dort eigentlich die wenigsten Abweichungen zu finden sein dürften. - Den Hauptspant müsste eigentlich *jeder* richtig hinkriegen. - Seufz.

Ausserdem scheint mir, hast Du bei dem Vergleich der Position der Masten ebenfalls einen Fehler gemacht. - Vermutlich aber eher einen Fehler beim skalieren, wie mir scheint. - Denn wenn ich mir das Foto anschaue, auf dem Du das Kielteil mit dem Vorsteven auf den Plan gelegt hast, so scheint der Verlauf der Krümmung der Sponung fast zu stimmen. - Nur dumm, dass die Sponung bei Dir ungefähr 2 Fuß unterhalb des Rumpfes (laut Plan) endet. - Dann müsste noch die Sponungsplanke und dann der eigentliche Kiel folgen. - Also entweder hast Du den Plan nicht richtig (gar nicht? Immer noch 1/96 ?) skaliert, oder wenn Du die Deckslänge richtig skaliert hast, dann ist das Kielbrett vom Bausatz zu hoch.

Mich deucht, diese Rumpfteile haben mit dem Vorbild so viel zu tun, wie eine Copy&Paste-Arie mit einer Doktorarbeit... - Nämlich nichts!

Mich interessiert inzwischen am meisten, zu welchem Schiff der Spantsatz eigentlich gehört.

...

Ich habe mir jetzt einfach mal das Buch "The ships of Trafalgar" von Peter Goodwin (Kurator der HMS Victory) aus dem Regal gezogen und schaue mir jetzt mal die Risse der beteiligten "First Rates" von allen Nationen an und versuche mal herauszufinden, mit welchen Schiff der Hauptspant am meisten Ähnlichkeit besitzt.

Britannia (100) - Nein, die ist viel "eckiger", hat viel mehr "Flach" als der Bausatz.
Royal Sovereign (100) - Besser. Trotzdem verläuft deren "Flach" wirklich horizontal, während der Bausatz-Spant vom Kiel an bereits leicht ansteigt.
Victory (104) - Spantriss, angeblich von 1756 - Keine Ähnlichkeit. Die Victory hat auch viel horizontales Flach, bevor die Aufwärtskrümmung beginnt.
Dreadnaught (98) - Größere Ähnllichkeit. Das Flach steigt, wie beim Bausatz sofort an, trotzdem ist die Gesamtform der Dreadnaught etwas "eckiger". Der Bausatz-Spant wirkt sehr "rund".

Das waren dann schon alle Pläne der 100-Kanonen-Schiffe der Briten, die in dem Buch sind.
Die Franzosen hatten in der Schlacht bereits keine 100-Kanonen-Schiffe mehr. - Maximal nur noch 80er. Deswegen brauche ich da nicht weiter zu schauen.

Kommen wir zu den spanischen Schiffen.
Santissima Trinidad (136) - Weist aus dem Stand bereits große Ähnlichkeit mit der Form auf. - Leider das vollkommen falsche Schiff, viel zu viele Kanonen! 136 statt 104!
Principe de Asturias (112) - Keinerlei Ähnlichkeit mit der Rumpfform.
Santa Ana (112) - Der Bausatzspant ist runder.
Rayo (100) - Keine Ähnlichkeit.

Leider keine weiteren 100er im Angebot...

Aber: Das spanische 74-Kanonen-Schiff BAHAMA weist wieder eine relativ starke Ähnlichkeit auf.

Wie gesagt, das bezieht sich nur auf den Hauptspant. - Alles andere habe ich dabei noch nicht weiter betrachtet.

es bleibt aber die Feststellung, dass bei allen Vergleichen in dem Buch, der Spantform der spanischen Schiffe dem Bausatz am nächsten kommt.
Es würde sich daher vielleicht lohnen, spanische Pläne näher zu untersuchen. - Vielleicht findet man ja doch ein Schiff, dass zu den Spanten gehört... ;)

Vielleicht möchte man ja lieber das bauen? ;)

Ciao,

HWE

SantaFeFan

Hallo ,
Genau ...man baut mit dem Rumpf gleich die Santissima Trinidad..... :6:

Bradhower

Hallo Herbert,

da sich die exakte Position der einzelnen Spanten nicht exakt mit dem Bauplan bestimmen lässt und man sie folglich für einen Vergleich bearbeiten müsste. Habe ich mich halt auf die, aus meiner Sicht wesentlichen Spanten beschränkt: Dem Mittleren und den letzten Spant. Und die Abweichungen habe ich versucht herauszustellen.

ZitatAusserdem scheint mir, hast Du bei dem Vergleich der Position der Masten ebenfalls einen Fehler gemacht. - Vermutlich aber eher einen Fehler beim skalieren, wie mir scheint. - Denn wenn ich mir das Foto anschaue, auf dem Du das Kielteil mit dem Vorsteven auf den Plan gelegt hast, so scheint der Verlauf der Krümmung der Sponung fast zu stimmen. - Nur dumm, dass die Sponung bei Dir ungefähr 2 Fuß unterhalb des Rumpfes (laut Plan) endet. - Dann müsste noch die Sponungsplanke und dann der eigentliche Kiel folgen. - Also entweder hast Du den Plan nicht richtig (gar nicht? Immer noch 1/96 ?) skaliert, oder wenn Du die Deckslänge richtig skaliert hast, dann ist das Kielbrett vom Bausatz zu hoch.

Die Pläne aus dem Hackney und dem Longridge habe ich auf 119% skaliert, was dem Maßstab 1:84 entsprechen sollte (minimale Abweichungen lassen sich bei einem simplen Firmen-Kopierer leider nicht vermeiden). Von daher, müsste das eigentlich passen. Und beim Auflegen, haute die Länge des Kielstück auf jedenfall hin. So dass Vorder- und Achtersteven genau angeschlossen waren. Allerdings liegt das Kielstück ein wenig höher, so dass es zu dieser optischen Verzerrung kommt. Ich habe ja schon die Masthalterung für den Großmast und die Verbindungsklötzchen eingebaut. So dass es eine Verschiebung in der optischen Wahrnehmung durch die Kamera gibt. Wenn man direkt davor steht, passt eigentlich (fast) alles. Allerdings schließt das Kielstück aus dem Bausatz nicht exakt bündig an den Kiel aus meinen Bauplänen. Das Bausatzteil ragt ca. 2-3mm in das eigentlich seperate Kielstück. Was entweder ein Fehler im Plan oder noch wahrscheinlicher, eine weitere Abweichung in den "lasergeschnittenen" Teilen ist....  :pffft:

ZitatIch habe mir jetzt einfach mal das Buch "The ships of Trafalgar" von Peter Goodwin (Kurator der HMS Victory) aus dem Regal gezogen und schaue mir jetzt mal die Risse der beteiligten "First Rates" von allen Nationen an und versuche mal herauszufinden, mit welchen Schiff der Hauptspant am meisten Ähnlichkeit besitzt.

Britannia (100) - Nein, die ist viel "eckiger", hat viel mehr "Flach" als der Bausatz.
Royal Sovereign (100) - Besser. Trotzdem verläuft deren "Flach" wirklich horizontal, während der Bausatz-Spant vom Kiel an bereits leicht ansteigt.
Victory (104) - Spantriss, angeblich von 1756 - Keine Ähnlichkeit. Die Victory hat auch viel horizontales Flach, bevor die Aufwärtskrümmung beginnt.
Dreadnaught (98) - Größere Ähnllichkeit. Das Flach steigt, wie beim Bausatz sofort an, trotzdem ist die Gesamtform der Dreadnaught etwas "eckiger". Der Bausatz-Spant wirkt sehr "rund".

Das waren dann schon alle Pläne der 100-Kanonen-Schiffe der Briten, die in dem Buch sind.
Die Franzosen hatten in der Schlacht bereits keine 100-Kanonen-Schiffe mehr. - Maximal nur noch 80er. Deswegen brauche ich da nicht weiter zu schauen.

Kommen wir zu den spanischen Schiffen.
Santissima Trinidad (136) - Weist aus dem Stand bereits große Ähnlichkeit mit der Form auf. - Leider das vollkommen falsche Schiff, viel zu viele Kanonen! 136 statt 104!
Principe de Asturias (112) - Keinerlei Ähnlichkeit mit der Rumpfform.
Santa Ana (112) - Der Bausatzspant ist runder.
Rayo (100) - Keine Ähnlichkeit.

Leider keine weiteren 100er im Angebot...

Aber: Das spanische 74-Kanonen-Schiff BAHAMA weist wieder eine relativ starke Ähnlichkeit auf.

Wie gesagt, das bezieht sich nur auf den Hauptspant. - Alles andere habe ich dabei noch nicht weiter betrachtet.

es bleibt aber die Feststellung, dass bei allen Vergleichen in dem Buch, der Spantform der spanischen Schiffe dem Bausatz am nächsten kommt.
Es würde sich daher vielleicht lohnen, spanische Pläne näher zu untersuchen. - Vielleicht findet man ja doch ein Schiff, dass zu den Spanten gehört...

Vielleicht möchte man ja lieber das bauen?

hehe, dass ein spanisches Schiff als Vorlage diente, ist ja nicht unbedingt überraschend bei einer spanischen Firma - deren Recherche-Abteilung möchte ich mal kennen lernen.  :pffft: Naja, ich habe eben andernorts schon geschrieben, dass die Recherche zu diesem Schiff schon fast sadomasische Züge annimmt und man am Ende sich nur eine Frage stellt: Wie viele Schmerzen kann ein Modellbauer ertragen...? Aber man hat es ja so gewollt - deswegen Augen zu und durch und an dem Bausatz noch retten, was man als Modellbauer verbessern kann... :)

Gruß Marcel

@Rudi:

ZitatGenau ...man baut mit dem Rumpf gleich die Santissima Trinidad.....

ich hätte ja nicht gedacht, dass deine Äußerung in dieser Hinsicht so wahr sein kann....  :6:  :7:



SantaFeFan

Hallo Marcel ,
Ich hatte Dir ja mal geschrieben das es schön wäre die Konkurenz der Victory zu bauen.....die Santissima .Ich hatte das Gefühl das der Rumpf der Victory sehr ähnlich ist .Aber das Herbert jetzt in etwa das bestätigt hätte ich jetzt nicht gedacht .

Bradhower

och, die 32 zusätzlichen Kanonen bringen wir doch irgendwo unter, oder?  :7:

SantaFeFan

Zitat von: Bradhower in 22. Februar 2011, 21:27:44
och, die 32 zusätzlichen Kanonen bringen wir doch irgendwo unter, oder?  :7:
Und die spanische Flagge nicht vergessen  :7: 
Aber jetzt im Ernst :toller Baubericht wird das hier werden ,und ich freue mich schon wie es dann weitergeht....

Juhuu_die_victory

Babe ... ich will dein Bilgenwasser saufen ... egal ob Victory oder Santissima Trinidad  :6: :6: :6:

Bradhower

Mr. JdV - ihr trinkt mir zu viel, anscheinend zu viel Salzwasser, denn es bekommt euch offensichtlich nicht. Aber ihr dürft gerne in die Bilge um ein wenig Kühle dort zu genießen... ;)

kalkleiste

Hi, zusammen,

eigentlich baue ich Fluggerät und Schwermetall. Aber DER Baubericht ist abonniert. Das hier geht ja genauso gut ab wie Russfingers "MiG im Morgengrauen" :3:

Mast- und Schotbruch wünscht die
Kalkleiste

hwe

Hallo Marcel,

Zitat von: Bradhower in 22. Februar 2011, 21:14:42
Hallo Herbert,

da sich die exakte Position der einzelnen Spanten nicht exakt mit dem Bauplan bestimmen lässt und man sie folglich für einen Vergleich bearbeiten müsste. Habe ich mich halt auf die, aus meiner Sicht wesentlichen Spanten beschränkt: Dem Mittleren und den letzten Spant. Und die Abweichungen habe ich versucht herauszustellen.
Für den Anfang ist das mal OK. Freut mich sehr, dass das neben mir auch mal jemand anderer macht und seine eigenen Schlüsse zieht. :)
Zitat
ZitatAusserdem scheint mir, hast Du bei dem Vergleich der Position der Masten ebenfalls einen Fehler gemacht. - Vermutlich aber eher einen Fehler beim skalieren, wie mir scheint. - Denn wenn ich mir das Foto anschaue, auf dem Du das Kielteil mit dem Vorsteven auf den Plan gelegt hast, so scheint der Verlauf der Krümmung der Sponung fast zu stimmen. - Nur dumm, dass die Sponung bei Dir ungefähr 2 Fuß unterhalb des Rumpfes (laut Plan) endet. - Dann müsste noch die Sponungsplanke und dann der eigentliche Kiel folgen. - Also entweder hast Du den Plan nicht richtig (gar nicht? Immer noch 1/96 ?) skaliert, oder wenn Du die Deckslänge richtig skaliert hast, dann ist das Kielbrett vom Bausatz zu hoch.

Die Pläne aus dem Hackney und dem Longridge habe ich auf 119% skaliert, was dem Maßstab 1:84 entsprechen sollte (minimale Abweichungen lassen sich bei einem simplen Firmen-Kopierer leider nicht vermeiden). Von daher, müsste das eigentlich passen. Und beim Auflegen, haute die Länge des Kielstück auf jedenfall hin.
Das hört sich bis hierhin sehr gut an. - Einverstanden. ;)
Zitat
So dass Vorder- und Achtersteven genau angeschlossen waren. Allerdings liegt das Kielstück ein wenig höher, so dass es zu dieser optischen Verzerrung kommt. Ich habe ja schon die Masthalterung für den Großmast und die Verbindungsklötzchen eingebaut. So dass es eine Verschiebung in der optischen Wahrnehmung durch die Kamera gibt.
Hmmm. - Was mich dabei irritiert, ist dass das Kielstück auf dem Foto genau unter den Bugspriet zu passen scheint, während unten die Kante des (inneren) Kielteils (Bausatz) weit aus dem Schiff hinaus ragt.
Ist das wirklich eine optische Verzerrung? - Bitte schau' da nochmal genau hin!

Ich habe bei meinen Vergleichen den Plan insofern ignoriert, weil mir der Maßstab egal war. - Ich habe so lange skaliert, bis vorne, die Spitze des Bugteils unter den Bugspriet passte und unten die Kante mit der Innenkante der Sponung übereinstimmte. - Dann muss eigentlich - egal in welchem Maßstab alle Beteiligten sich gerade befinden, beide eigentlich im gleichen Maßstab sein und die Teile müssten übereinstimmen, richtig?
Zitat
Wenn man direkt davor steht, passt eigentlich (fast) alles.
Mir macht dieses "fast" eben Sorge.
Ich denke, da ist so viel Nacharbeit zu tun, dass es einfacher ist, gleich einen neuen Spantensatz herzustellen.
Das dauert zwar auch, aber da weiss ich wenigstens, wer Schuld ist, wenn es nicht passt! ;)
Zitat
Allerdings schließt das Kielstück aus dem Bausatz nicht exakt bündig an den Kiel aus meinen Bauplänen. Das Bausatzteil ragt ca. 2-3mm in das eigentlich seperate Kielstück. Was entweder ein Fehler im Plan oder noch wahrscheinlicher, eine weitere Abweichung in den "lasergeschnittenen" Teilen ist....  :pffft:
Hmmmm. - Ich glaube nicht wirklich, dass die da so große "Fertigungstoleranzen" mit dem Laser haben...  :pffft: ;)
Das liegt wohl an was anderem. - Lass' mich mal nachdenken.... - Könnte es sein, dass wir eigentlich ein spanisches Schiff bauen sollen? ;)
Zitat
ZitatIch habe mir jetzt einfach mal das Buch "The ships of Trafalgar" von Peter Goodwin (Kurator der HMS Victory) aus dem Regal gezogen und schaue mir jetzt mal die Risse der beteiligten "First Rates" von allen Nationen an und versuche mal herauszufinden, mit welchen Schiff der Hauptspant am meisten Ähnlichkeit besitzt.
...
Kommen wir zu den spanischen Schiffen.
Santissima Trinidad (136) - Weist aus dem Stand bereits große Ähnlichkeit mit der Form auf. - Leider das vollkommen falsche Schiff, viel zu viele Kanonen! 136 statt 104!
Principe de Asturias (112) - Keinerlei Ähnlichkeit mit der Rumpfform.
Santa Ana (112) - Der Bausatzspant ist runder.
Rayo (100) - Keine Ähnlichkeit.

Leider keine weiteren 100er im Angebot...

Aber: Das spanische 74-Kanonen-Schiff BAHAMA weist wieder eine relativ starke Ähnlichkeit auf.

Wie gesagt, das bezieht sich nur auf den Hauptspant. - Alles andere habe ich dabei noch nicht weiter betrachtet.

es bleibt aber die Feststellung, dass bei allen Vergleichen in dem Buch, der Spantform der spanischen Schiffe dem Bausatz am nächsten kommt.
Es würde sich daher vielleicht lohnen, spanische Pläne näher zu untersuchen. - Vielleicht findet man ja doch ein Schiff, dass zu den Spanten gehört...

Vielleicht möchte man ja lieber das bauen?

hehe, dass ein spanisches Schiff als Vorlage diente, ist ja nicht unbedingt überraschend bei einer spanischen Firma - deren Recherche-Abteilung möchte ich mal kennen lernen.  :pffft: Naja, ich habe eben andernorts schon geschrieben, dass die Recherche zu diesem Schiff schon fast sadomasische Züge annimmt und man am Ende sich nur eine Frage stellt: Wie viele Schmerzen kann ein Modellbauer ertragen...? Aber man hat es ja so gewollt - deswegen Augen zu und durch und an dem Bausatz noch retten, was man als Modellbauer verbessern kann... :)

Gruß Marcel

@Rudi:

ZitatGenau ...man baut mit dem Rumpf gleich die Santissima Trinidad.....

ich hätte ja nicht gedacht, dass deine Äußerung in dieser Hinsicht so wahr sein kann....  :6:  :7:

Lieber Rudi,

so langsam tendiere auch ich zu der Ansicht, dass es vielleicht wirklich geschickter wäre, aus dem Bausatz eine Santissima Trinidad zu bauen.
Es kann wirklich sein, dass hier ein Plan einfach "wiederverwendet" wurde und der Spantriss vielleicht zu einer Santissima Trinidad in 1:96 passen würde.
Wie gesagt, mit Artesania Latina im Hintergrund könnte ich mir das gut vorstellen. - Aber nicht böse sein! - Revell verkauft alle seine Cutty Sarks auch nochmal als "Thermopylae" und die Beagle ist die Bounty und die Alabama ist die Kearsarge und die kleinen Galeonen sind auch alle die gleichen Rümpfe... - Also so eine "Wiederverwendung von Rümpfen" ist bei Bausatzherstellern normal.

Ciao,

HWE

Bradhower

Hallo Herbert,

ZitatHmmm. - Was mich dabei irritiert, ist dass das Kielstück auf dem Foto genau unter den Bugspriet zu passen scheint, während unten die Kante des (inneren) Kielteils (Bausatz) weit aus dem Schiff hinaus ragt.
Ist das wirklich eine optische Verzerrung? - Bitte schau' da nochmal genau hin!

bis zu einem gewissen Grad ist das eine optische Verzerrung. Weil halt das Bauteil etwas höher liegt und die Kamera nicht exakt im steilen Winkel über dem Kielstück kreist, so dass eine gewisse "Schattenwerfung" gegeben ist. Aber gestern Abend habe ich noch einmal geschaut, weil ich mir überlegt habe, wie ich die Masten ein wenig fallen lasse und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Bausatzteil in das aufgesetzte Kielstück des Bauplanes ragt. Folglich sind die Kielteile von DeAgo in der Länge zwar passend. Die Höhe haut aber nicht hin. Vielleicht kannst du das bei deinen Plänen auch mal überprüfen - du hast die Kielteile ja noch nicht zusammengebaut!?

ZitatIch habe bei meinen Vergleichen den Plan insofern ignoriert, weil mir der Maßstab egal war. - Ich habe so lange skaliert, bis vorne, die Spitze des Bugteils unter den Bugspriet passte und unten die Kante mit der Innenkante der Sponung übereinstimmte. - Dann muss eigentlich - egal in welchem Maßstab alle Beteiligten sich gerade befinden, beide eigentlich im gleichen Maßstab sein und die Teile müssten übereinstimmen, richtig?

naja, da ich auf der Arbeit die Pläne kopiert habe. Konnte ich da nicht so viel herumbasteln, ohne dabei mehr als nötig aufzufallen ;) Deswegen sind minimale Abweichungen sicherlich vorhanden. Deswegen ist für mich der Gesamteindruck eher entscheidend und da hat DeAgo einfach geschlampt bzw. denen war es wohl wirklich egal, ob sie nun die Victory rekonstruieren oder die Santisima Trinidad oder sonst ein Schiff. In der Grundstruktur sind die Bausätze wahrscheinlich alle gleich und werden dann nur durch entsprechende "Zugaben" ergänzt. Was man aus kaufmännischer Sicht ja auch verstehen kann - so werden Kosten gespart und der Arbeitsaufwand minimiert, um dann Bausätze für das untere und mittlere Preissegment auf den Markt zu bringen.

ZitatMir macht dieses "fast" eben Sorge.
Ich denke, da ist so viel Nacharbeit zu tun, dass es einfacher ist, gleich einen neuen Spantensatz herzustellen.
Das dauert zwar auch, aber da weiss ich wenigstens, wer Schuld ist, wenn es nicht passt!

Unabhängig von den Ungenauigkeiten, die diesen Spantensatz verfolgen, habe ich inzwischen auch meine Zweifel in der Gesamtstabilität von Kiel und Spanten. Ich mag es irgendwie, wenn man sein Schiff auf eine stabile Basis aufbauen kann. Nun wo ich ein paar Tage keine Zeit zum basteln hatte, musste ich doch schon feststellen, dass sich die Bauteile schnell verziehen, als sie alle zusammengesteckt ein wenig Ruhe verordnet bekamen. :(

Von daher sagt die eine Hälfte von mir, dass ich auch Spanten und Kiel entsorge und neu aussäge. Die andere Hälfte wiederspricht diesem, weil die immer so Motivationsschwankungen unterlegen ist und keine große Lust auf solche Art von Mehrarbeit bei diesem Schiff verspürt. Zumal dann auch die Frage im Raume steht, was für ein Holz ich dafür verwende. Die Baumärkte haben in der Regel ja "nur" 5mm Birken-Sperrholz. Was ja beim Kiel eigentlich zu breit ist, wenn man bei den Vorlagen bleibt.

Naja, lange Rede kurzer Sinn - ich habe eigentlich keine große Lust auf einen reinen Scratchbau. Auch wenn es mir zwar schon schwer fällt, über die ganzen Mängel hinwegzusehen. Aber ich habe ja schon lange abgewogen, was ich verbessern möchte und was ich so lasse und ich glaube davon weiche ich nicht ab. Denn dann bräuchte man wirklich nicht sammeln. Christians Vorschlag mit der "Formanpassung" der Spanten, werde ich mal versuchen. Wenn das gut klappt, ist ja schon viel gewonnen. Bei den Masten habe ich auch schon eine Idee. Einzig der Umstand, dass sich die Spanten wohl sehr schnell verziehen macht mir Sorgen. Mal sehen, wie ich die dem Einhalt gebiete... von daher: Es bleibt spannend :)

Schönen Gruß
Marcel
   

hwe

Hallo Marcel,

Zitat von: Bradhower in 24. Februar 2011, 11:29:14
Hallo Herbert,

ZitatHmmm. - Was mich dabei irritiert, ist dass das Kielstück auf dem Foto genau unter den Bugspriet zu passen scheint, während unten die Kante des (inneren) Kielteils (Bausatz) weit aus dem Schiff hinaus ragt.
Ist das wirklich eine optische Verzerrung? - Bitte schau' da nochmal genau hin!

bis zu einem gewissen Grad ist das eine optische Verzerrung. Weil halt das Bauteil etwas höher liegt und die Kamera nicht exakt im steilen Winkel über dem Kielstück kreist, so dass eine gewisse "Schattenwerfung" gegeben ist. Aber gestern Abend habe ich noch einmal geschaut, weil ich mir überlegt habe, wie ich die Masten ein wenig fallen lasse und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Bausatzteil in das aufgesetzte Kielstück des Bauplanes ragt. Folglich sind die Kielteile von DeAgo in der Länge zwar passend. Die Höhe haut aber nicht hin. Vielleicht kannst du das bei deinen Plänen auch mal überprüfen - du hast die Kielteile ja noch nicht zusammengebaut!?
Ja, auch bei der Höhe hatte ich gewisse Schwierigkeiten. - Die Kante des untersten Kanonendecks des Modells läuft mitten durch die Stückpforten beim Plan. - Ein absolutes "No-Go"!
Prüf die Deckshöhen mal bei Dir! :)
Zitat
ZitatIch habe bei meinen Vergleichen den Plan insofern ignoriert, weil mir der Maßstab egal war. - Ich habe so lange skaliert, bis vorne, die Spitze des Bugteils unter den Bugspriet passte und unten die Kante mit der Innenkante der Sponung übereinstimmte. - Dann muss eigentlich - egal in welchem Maßstab alle Beteiligten sich gerade befinden, beide eigentlich im gleichen Maßstab sein und die Teile müssten übereinstimmen, richtig?

naja, da ich auf der Arbeit die Pläne kopiert habe. Konnte ich da nicht so viel herumbasteln, ohne dabei mehr als nötig aufzufallen ;) Deswegen sind minimale Abweichungen sicherlich vorhanden. Deswegen ist für mich der Gesamteindruck eher entscheidend und da hat DeAgo einfach geschlampt bzw. denen war es wohl wirklich egal, ob sie nun die Victory rekonstruieren oder die Santisima Trinidad oder sonst ein Schiff. In der Grundstruktur sind die Bausätze wahrscheinlich alle gleich und werden dann nur durch entsprechende "Zugaben" ergänzt. Was man aus kaufmännischer Sicht ja auch verstehen kann - so werden Kosten gespart und der Arbeitsaufwand minimiert, um dann Bausätze für das untere und mittlere Preissegment auf den Markt zu bringen.
Och, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?
Zitat
ZitatMir macht dieses "fast" eben Sorge.
Ich denke, da ist so viel Nacharbeit zu tun, dass es einfacher ist, gleich einen neuen Spantensatz herzustellen.
Das dauert zwar auch, aber da weiss ich wenigstens, wer Schuld ist, wenn es nicht passt!

Unabhängig von den Ungenauigkeiten, die diesen Spantensatz verfolgen, habe ich inzwischen auch meine Zweifel in der Gesamtstabilität von Kiel und Spanten. Ich mag es irgendwie, wenn man sein Schiff auf eine stabile Basis aufbauen kann. Nun wo ich ein paar Tage keine Zeit zum basteln hatte, musste ich doch schon feststellen, dass sich die Bauteile schnell verziehen, als sie alle zusammengesteckt ein wenig Ruhe verordnet bekamen. :(

Von daher sagt die eine Hälfte von mir, dass ich auch Spanten und Kiel entsorge und neu aussäge. Die andere Hälfte wiederspricht diesem, weil die immer so Motivationsschwankungen unterlegen ist und keine große Lust auf solche Art von Mehrarbeit bei diesem Schiff verspürt. Zumal dann auch die Frage im Raume steht, was für ein Holz ich dafür verwende. Die Baumärkte haben in der Regel ja "nur" 5mm Birken-Sperrholz. Was ja beim Kiel eigentlich zu breit ist, wenn man bei den Vorlagen bleibt.
Das ist für den Innenkiel der Victory doch vollkommen irrelevant. Da könntest Du auch 12 mm Sperrholz hernehmen, wenn dir das dann stabil genug ist. ;)
Von Außen sieht man den später nicht mehr und Scheg und Kiel werden sowieso von Außen angesetzt.
Zitat
Naja, lange Rede kurzer Sinn - ich habe eigentlich keine große Lust auf einen reinen Scratchbau. Auch wenn es mir zwar schon schwer fällt, über die ganzen Mängel hinwegzusehen. Aber ich habe ja schon lange abgewogen, was ich verbessern möchte und was ich so lasse und ich glaube davon weiche ich nicht ab. Denn dann bräuchte man wirklich nicht sammeln. Christians Vorschlag mit der "Formanpassung" der Spanten, werde ich mal versuchen. Wenn das gut klappt, ist ja schon viel gewonnen. Bei den Masten habe ich auch schon eine Idee. Einzig der Umstand, dass sich die Spanten wohl sehr schnell verziehen macht mir Sorgen. Mal sehen, wie ich die dem Einhalt gebiete... von daher: Es bleibt spannend :)

Schönen Gruß
Marcel
Ich drücke dir die Daumen! - Jedoch... Eines bleibt. - An was willst Du die Spantform eigentlich anpassen, da Du keine korrekte Spantform für den "Ort" besitzt, an dem sich die DA-Spanten auf deinem Kiel befinden. - Die Mallen aus dem Plan befinden sich an anderen Orten und können deswegen nicht wirklich 1:1 hergenommen werden.  :pffft: Jedenfalls nicht, wenn Du ernsthaft nah am historischen Modell "rauskommen" möchtest.
Nochmal ganz deutlich und im Klartext: Die Spanten, die du hast können niemals mit den Zeichnungen aus dem Plan übereinstimmen, da sie von anderen "Orten" auf dem Kiel stammen. - Damit ist die gesamte Rumpfform eine andere. - Wenn auch ähnlich, aber immer noch nicht korrekt, sondern wieder nur ein "Phantasierumpf". - Also selbst wenn Du die Spanten an die Pläne anpasst, ist es hinterher trotzdem nicht korrekt.
Einzige korrekte Abhilfe: Spanten komplett neu machen, auf Basis der Pläne.

Ciao,

HWE

Bradhower

Hallo Herbert,

ZitatOch, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?

oder doch ein russisches Linienschiff!? Ich glaube bei dem Bausatz, darf man sich gerne austoben - man sollte nur die britischen und französischen Schiffe meiden... ;)

ZitatDas ist für den Innenkiel der Victory doch vollkommen irrelevant. Da könntest Du auch 12 mm Sperrholz hernehmen, wenn dir das dann stabil genug ist.
Von Außen sieht man den später nicht mehr und Scheg und Kiel werden sowieso von Außen angesetzt.

och ich wäre schon mit weit weniger Milimetern zufrieden... alles besser, als diese komische Presspappe...  :pffft:

ZitatIch drücke dir die Daumen! - Jedoch... Eines bleibt. - An was willst Du die Spantform eigentlich anpassen, da Du keine korrekte Spantform für den "Ort" besitzt, an dem sich die DA-Spanten auf deinem Kiel befinden. - Die Mallen aus dem Plan befinden sich an anderen Orten und können deswegen nicht wirklich 1:1 hergenommen werden.   Jedenfalls nicht, wenn Du ernsthaft nah am historischen Modell "rauskommen" möchtest.
Nochmal ganz deutlich und im Klartext: Die Spanten, die du hast können niemals mit den Zeichnungen aus dem Plan übereinstimmen, da sie von anderen "Orten" auf dem Kiel stammen. - Damit ist die gesamte Rumpfform eine andere. - Wenn auch ähnlich, aber immer noch nicht korrekt, sondern wieder nur ein "Phantasierumpf". - Also selbst wenn Du die Spanten an die Pläne anpasst, ist es hinterher trotzdem nicht korrekt.

also ganz deplatziert sind die Spanten nicht, wenn man mal die Position der Spanten mit denen auf den Plänen vergleicht, dann sind die schon sehr dicht beisammen. Vor allem die Wesentlichen und die restlichen kann man versuchen anzupassen. Von daher kann man mit den Spantenrissen durchaus was anfangen, denn das 100%ig historisch-korrekte Modell kann man mit diesem Bausatz eh nicht bauen - die Erkenntnis wurde ja schon oft genug formuliert. Aber kleinere Korrekturen, auch an den Spanten kann man ja vornehmen, um sie der Form der Spantenrisse anzugleichen. Es reicht vielleicht nicht zu 100% Exaktheit, aber doch mehr als man ursprünglich erwartet hätte ;)

ZitatEinzige korrekte Abhilfe: Spanten komplett neu machen, auf Basis der Pläne.

Ein Spant wird ja eh neu gemacht, vielleicht erwischt es dann alle, aber da ist halt diese Motivationssache bei mir, die sich sehr an Lust und Laune und der Tagesform orientiert - aber generell will ich nun auch mehr bauen. Dieses ganze theoretische Fachgesimpel schön und gut, aber seit einem halben Jahr gibt es kein anderes Thema, deswegen ist es mal Zeit Fakten zu schaffen und sich den Duft von frischer Sägespäne in die Nase steigen zu lassen...  :6:

Gruß Marcel

hwe

Hallo Marcel, :)

Zitat von: Bradhower in 24. Februar 2011, 14:28:57
Hallo Herbert,

ZitatOch, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?

oder doch ein russisches Linienschiff!? Ich glaube bei dem Bausatz, darf man sich gerne austoben - man sollte nur die britischen und französischen Schiffe meiden... ;)
:7:  Treffer, versenkt!
Zitat
ZitatDas ist für den Innenkiel der Victory doch vollkommen irrelevant. Da könntest Du auch 12 mm Sperrholz hernehmen, wenn dir das dann stabil genug ist.
Von Außen sieht man den später nicht mehr und Scheg und Kiel werden sowieso von Außen angesetzt.

och ich wäre schon mit weit weniger Milimetern zufrieden... alles besser, als diese komische Presspappe...  :pffft:
Ja, dann mach' doch! - Kauf' dir einfach irgendein Sperrholz deiner Wahl...
Was hält Dich ab? ;)
Zitat
ZitatIch drücke dir die Daumen! - Jedoch... Eines bleibt. - An was willst Du die Spantform eigentlich anpassen, da Du keine korrekte Spantform für den "Ort" besitzt, an dem sich die DA-Spanten auf deinem Kiel befinden. - Die Mallen aus dem Plan befinden sich an anderen Orten und können deswegen nicht wirklich 1:1 hergenommen werden.   Jedenfalls nicht, wenn Du ernsthaft nah am historischen Modell "rauskommen" möchtest.
Nochmal ganz deutlich und im Klartext: Die Spanten, die du hast können niemals mit den Zeichnungen aus dem Plan übereinstimmen, da sie von anderen "Orten" auf dem Kiel stammen. - Damit ist die gesamte Rumpfform eine andere. - Wenn auch ähnlich, aber immer noch nicht korrekt, sondern wieder nur ein "Phantasierumpf". - Also selbst wenn Du die Spanten an die Pläne anpasst, ist es hinterher trotzdem nicht korrekt.

also ganz deplatziert sind die Spanten nicht, wenn man mal die Position der Spanten mit denen auf den Plänen vergleicht, dann sind die schon sehr dicht beisammen. Vor allem die Wesentlichen und die restlichen kann man versuchen anzupassen. Von daher kann man mit den Spantenrissen durchaus was anfangen, denn das 100%ig historisch-korrekte Modell kann man mit diesem Bausatz eh nicht bauen - die Erkenntnis wurde ja schon oft genug formuliert. Aber kleinere Korrekturen, auch an den Spanten kann man ja vornehmen, um sie der Form der Spantenrisse anzugleichen. Es reicht vielleicht nicht zu 100% Exaktheit, aber doch mehr als man ursprünglich erwartet hätte ;)

ZitatEinzige korrekte Abhilfe: Spanten komplett neu machen, auf Basis der Pläne.

Ein Spant wird ja eh neu gemacht, vielleicht erwischt es dann alle, aber da ist halt diese Motivationssache bei mir, die sich sehr an Lust und Laune und der Tagesform orientiert
Da bin ich jetzt aber mal sehr gespannt, wie Du das umsetzen wirst und ob es nur bei dem einen Spant bleibt.
Wenn Du eh' schon einen neues Kielbrett einbaust, musst Du alle Spanten an das dickere Kielbrett anpassen. - Und rundum auch noch erneuern... - Da kannst Du dann wirklich gleich hergehen und alles komplett neu machen.
Der Aufwand ist in etwa gleich, das Ergebnis ist ein anderes ("perfekter" Rumpf).
Zitat
- aber generell will ich nun auch mehr bauen. Dieses ganze theoretische Fachgesimpel schön und gut, aber seit einem halben Jahr gibt es kein anderes Thema, deswegen ist es mal Zeit Fakten zu schaffen und sich den Duft von frischer Sägespäne in die Nase steigen zu lassen...  :6:

Gruß Marcel
Wem sagst Du das?! ;) Auch wenn es mir hier vermutlich bald keiner mehr glaubt, aber ich warte wirklich nur auf meine Pläne. Von denen weiss ich inzwischen schon, dass sie die Reise zu mir angetreten haben. - Wird trotzdem noch ein wenig dauern...

Ciao,

HWE

Gerd

Lieber Bradhower,
ich glaube, du hast deine Werft nicht richtig mit Wachpersonal abgesichert. Zuviel Saboteure dringen ein, um dir dein eigenes Bauvorhaben zu vermiesen.
Vorsicht: Erhöhe dein Wachpersonal und konzentriere dich wieder auf dein eigentliches Vorhaben. Das war nähmlich für alle Laien durchaus ehrenwert!

ghost

Werter, junger Master Shipwright,

ich glaube Ihr und Euer Doktorvater dreht Euch ein bisschen im Kreis und kommt so hier nicht weiter.

Daher mein untertänigster Vorschlag:

Ihr bewaffnet Euch mit: Eurem Blitzlichtding, Zollstock, Maßband, oder diesem neuen Lichtmessgerät, genannt "Laser", genügend Zeichenpapier,
ein oder zwei ZeichnerInnen Eures Verdrauens, klemmt euch euren Doktorvater unter den Arm, und besteigt die Postkutsche Richtung Kanalküste.

Dort schifft Ihr Euch nach, ich glaube Portsmouth oder so ähnlich heisst das Dorf, ein.
Dort soll ein Schiff liegen, das Eurem sehr ähnlich, aber auch nur ähnlich, sein soll.

Dort verdingt euch als Werftarbeiter, wie einst Zar Peter, und könnt so das Schiff  in aller Ruhe studieren( eine Monatseintrittskarte tut´s vielleicht auch :7:)
ZitatHallo Herbert,


Zitat
Och, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?

oder doch ein russisches Linienschiff!? Ich glaube bei dem Bausatz, darf man sich gerne austoben - man sollte nur die britischen und französischen Schiffe meiden...

Wartet bis mit Ausgabe 87/88 die 80 bis 90 Riemen kommen, dann wisst Ihr, daß es eine venezianische Galeere  8o wird, und die Stückpforten in Wirklichkeit Ruderpforten sind. :8:

Ich kann mit Euch mitfühlen, da ich mich auch 3 Jahre mit billigem Bauholz und fehlerhaften Plänen aus den Mittelmeerstaaten geärgert habe, nur um zu dem Schluss zukommen: Britische Pläne und deutsches Bauholz ist immer noch das Beste, der Baukasten bleibt besser unberührt.

PS. Sollte Euere Flotte nicht rechtzeitig ausgerüstet sein, und meine Prince schon einsatzbereit, würde ich mich Euch gerne anschliessen, wenn es nach Trafalgar geht. Da meine Technik schon etwas betagt ist, würde ich auf den Platz als Flagschiff der Roten verzichten, aber für den "admiral of the white" oder "admiral of the blue" wird´s noch reichen.
:winken:
Grüße  Edwin
Auf der Werft: San Fransico II von AL oob (95% fertig),
HMS Prince 1670 (1% fertig)
In Planung:Royal Yacht 1690

Bradhower

Werter Mr. Ghost,

ich hoffe Ihr seit bei dem Namen nicht in einer Linie mit dem Klabautermann bekannt!?  :6:

Der Gedanke die Schiffe in Portsmouth in Augenschein zu nehmen, ist durchaus vorhanden. Allerdings herrscht doch zwischen Chatham und Portsmouth eine gesunde Rivalität, die man gut mit dem "Boat Race" zwischen Oxford und Cambridge vergleichen kann. Von daher vertraue ich doch lieber den Chatham´schen Baukünsten, als irgendwo in Portsmouth alte Schiffe zu begaffen, mal abgesehen davon, dass die Portsmouther einen fiesen walisischen Dialekt haben ;)

Ich habe mir in den letzten Tagen ein paar Gedanken gemacht und mir einen Weg skizziert, wie man dieses Schiff bauen kann. Ohne das es dabei, A: zu viel kostet und B: die Motivation nicht entnervt das Weite sucht und C: die Franzosen trotzdem noch die Hosen voll haben - von daher, seid ruhig gespannt, was sich hier entwickelt - ich lasse mich auch jeden Mittwoch aufs Neue überraschen...  :6:

In diesem Sinne,

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


Bradhower

Baulogbuch – 8. Tag – Zurück auf der Werft

Wir schreiben den 27. Februar 1800.

Fast auf den Tag genau, ist es einen Monat her, wo die ersten Ulmen in den Wäldern bei Chatham, Rochester und Gillingham ihrer Bestimmung zu Opfer fielen, um für König und Empire ein neues Flaggschiff zu bauen.

Sehr schnell zeigten sich dabei viele Hindernisse, die einen seit der Kiellegung das Leben schwer machen wollen. So zog sich Mr. Portnoy oft zurück und brütete über den Plänen, die ihm zur Hand lagen, während die Arbeiten auf der Werft dabei oft zum Stillstand kamen, weil wieder etwas verglichen werden musste.

Die Erkenntnisse waren dabei so frustrierend, wie die Niederlagen der Koalition auf dem europäischen Festland. Schließlich, bei einem guten Whisky und einer Zigarre, kommt es zu der Entscheidung, einfach unbeirrt weiterzumachen und sämtliche, sich offenbarende Hindernisse hinwegzufegen, so lange sie einen nicht aufhalten.

Als erster Schritt, auf diesen Weg der Erkenntnis, wurde beschlossen, den Rumpf bzw. die einzelnen Spanten zu stabilisieren. Hierfür wurden zwei Leisten in die Spanten versenkt:





Verwendet wurden hierfür zwei 4 cm breite und 0,5 cm starke Leisten, diese richten ohne viel Aufwand, die Spanten im 90 Grad-Winkel zum Kiel aus. Verleimt ist natürlich noch keine Einzige.

Als Nächstes ist es geplant, die ,,Problemspanten" auszutauschen und alle anderen Spanten zu verstärken, um somit mehr Fläche für die Planken zu bekommen.

Leider ist das frisch gelieferte Holz - 4 mm Birkenplatten - von offensichtlich minderer, gar französischer Qualität und sind leider kräftig verzogen.



Durch Wässerung und viel Druck, hoffe ich allerdings, dass sich das Holz noch retten lässt und es bald weiter geht. :)

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


Bradhower


Bradhower

Baulogbuch – 9. Tag - Von Rückschlägen und Fortschritten

Wir schreiben den 13. März 1800.

Heute wurde sich offiziell von dem Gedanken verabschiedet, die Spanten für His Majestic Ship neu auszusägen und einzubauen. Nachdem einige Versuche sich den Spanten durch einen Neuausschnitt zu nähern, sich allesamt als großer Käse entpuppten. Manche munkeln, dass der werte Bauherr einfach einen miesen Tag erwischt hat - andere, das er nicht nur ein Bein, sondern auch nur ein Auge hat und folglich die Dinge schlechter wahrnimmt. Aber wer will Mr. Portnoy da widersprechen... es wird wahrscheinlich beides sein. Offiziell wurde nun beschlossen, die Victory mit dem vorhandenen Spantenmaterial weiterzubauen.

Die Spanten Nr. 30 + 31 wurden somit verleimt und im bekannten Verfahren auch noch mit Dübeln versehen:



Damit man diese, immer noch irgendwie unbefriedigende Lösung, Mr. Portnoy nicht den ganzen Tag vermiest. Wurde nun der Bugbereich für die Beplankung verstärkt bzw. aufgefüllt:




Verwendet wurde zum Auffüllen Lindenholz, dass lässt sich wunderbar verarbeiten und schleifen. Einzig die Ecken werden noch mit Hölzern aufgefüllt.

Da die Füllhölzer sehr ,,passgenau" eingearbeitet sind, wurde auch der Spant noch einmal verstärkt, um zu verhindern dass sich dieser wohlmöglich in 100 Jahren verzieht:



Ähnlich, wie dieser Spant, sollen auch die anderen Spanten nun so unterhalb des Batteriedecks verstärkt werden, um so auch genügend Fläche für die Beplankung zu haben.

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


alter Schwede

#74
Hallo Bradhower,

eine leicht nachvollziehbare Massnahme. Da ihr eurer Spantgerüst ja, wie ich finde, sehr sauber verstärkt, könnt ihr diese paar "Kleinigkeiten" leicht verschmerzen.

Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.