Fokker E.II, Airfix, 1:72 - Update 11 - Stellprobe 2

Begonnen von f1-bauer, 31. März 2016, 01:51:21

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f1-bauer

#50
Hallo zusammen,
erst mal Danke an Alle fürs reinscheuen und für die Rückmeldungen. Da baut sichs gleich viel leichter  :D  :meister:

Heute mal kein Update im Sinne von Fortschritt sondern von Stolpersteinen  :5: . Ich habe gerade mal ein paar Teile an die Nase geklebt, da gibts erst mal "Vorsicht Falle" ...

... hier das Elefantenohr der Backbordseite. Benutzt man den Passstift, passt es nicht zur Brandwand und dem Deckel auf der Nase. Also Passstift ab, feilen, fummeln schauen und Tamiya Extra Thin wirken lassen. Muss dann eben verschliffen werden  :pffft: ...


... und hier das "Elefantenohr" der Steuerbordseite, da drunter ist der Munitionskasten ...

... es gibt diesmal keinen Passstift. Das muss super genau ausgerichtet werden, sonst passt die Tragfläche nicht durch den Ausschnitt. In das Loch kommt ein Nippel am Flügel. Man kann es drehen und wenden wie man will, passt es unten ...

... passt es oben nicht und umgekehrt ...

... muss man halt nach dem trocknen schnitzen und feilen und den Flügel gut einpassen, wenn ...

... ja wenn man denn mit dem Flügel gleich anpassen könnte  ... :5: ... der Holm am Flügel soll eigentlich hier durch ...

... ging mal wunderbar, geht aber nicht mehr, weil da jetzt innen die Rückwand vom Cockpit vor dem Loch sitzt  :14: ...

... so sollten sich, nach dem Willen des Konstrukteus, eigentlich die Holme im Innern des Rumpfs treffen ...


... na, ja, dann wird halt mit einem 0,55 mm Bohrer aufgebohrt und dann passt das schon ...

... hat vielleicht ein Gutes, es entsteht eine "Führung", die mir vielleicht die Helling erspart, mal sehen.

So, das wars dann aus der Ecke "Passgenauigkeit". Da ist auf alle Fälle immer gutes trockenpassen, schaben und feilen fällig, sicher kein Schüttelbausatz.

Gruß
Jürgen  :winken:
 

Marderkommandant

Jürgen, es ist ein wahrer Genuss, Deinem Bericht zu folgen - man leidet mit!
Man durchlebt mit Dir Höhen und Tiefen...es ist Nervenaufreibend!
Aber was Du mit der Bemalung der Flügel hingekriegt hast, so eine Illusion der Transparenz der Bespannung, die Bemalung des Propellers - das ist genial.
Kurz, ich bleibe dran, also mach' hin!

:klatsch:

MIt den besten Grüßen,
Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

Flugwuzzi

Ich leide mit dir Jürgen ... all deine beschriebenen "Rückschläge" habe ich auch schon irgendwo erlebt  :pffft: ... aber du schaffst das. Und wenn du dich durchgekämpft hast, freust du dich umso mehr über das Modell  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Puchi

Gottseidank hast Du ja schon mehr als einmal bewiesen, dass Du Dich von solcherlei Problemen nicht klein kriegen lässt. Du kriegst das hin, da mach' ich mir keine Sorgen.

Und in 3 Tagen leiden wir zur Erleichterung bei der einen oder anderen Stärkung alle gemeinsam, Ok? :1:


Liebe Grüße,

Karl

Sachse 3

Hallo,
das ist des Modellbauers Leid, alles schaut auf den ersten Blick sooo schön unkomplieziert aus. Aber dann kommen die kleinen Modellbaugemeinheiten die es zu meistern gilt. Und das bekommst Du wunderbar hin.

Gruß und schöne Pfingsten
Michel
Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

Im Bau: Langzeitprojekt Hafenstadt 1:250, Dampfer "Schwan" 1:250, Kirche Wang 1:150, Dampfer "Kronprinz" 1:250
I.WK-GB: Heizölfahrzeug Baltrum 1:250
Vorläufig stillgelegte Projekte:"SMS Markgraf", "Suworow"

f1-bauer

#55
Hallo Leute,
vielen Dank für Eure Anteilnahme - aber das ist alles halb so wild gewesen. Es ist einerseits ärgerlich, dass es bei einem neuen Bausatz auftritt, andererseite ist es auch hausgemacht. Wie Ihr euch vielleicht erinnert habe ich am Deckel für die Nase rund 0,75 mm weggeschliffen http://modellboard.net/index.php?topic=55971.msg863425#msg863425, damit der Deckel nicht so hoch steht. Das machte sich natürlich bei der Passung der Folgeteile bemerkbar.

Dass bei einem Durchbruch im Rumpf mal ein Bauteil im Wege steht - was solls, das ist halt so. Inzwischen ist ja alles ok, also weiter im Text.

Zuerst einmal - der Rahmen des Rumpfes war aus Stahl, in Fokker-Grün gepönt. Darüber wurde Naturleinen gespannt, welches mit Spannlack gestrichen wurde. Naturleinen läßt Licht durch und der Spannlack färbt das Leinen in einem Farbton wie Honig. Ok, probieren wir das ...

... erst mal den Rumpf in Fokker-Grün genebelt, dann die Rahmenstruktur abgeklebt ...


... dann alles mit Weiß übernebelt und die Masken abgezogen, voilá - der Rahmen ...


... dann Naturleinen drüber, gleicher selbstgemischter Farbton, wie bei den Tragflächen. Bei der Gelegenheit auch gleich die Nase in Edelstahl gesprüht und den Cockpitrand mit Lederbraun gepinselt ...


... dann kommen wir zum Spannlack. Den gab es zu der Zeit in klar und mit einer rötlichen Färbung. Später wurde bei Fokker auch mal Grün beigemischt (vgl. Fokker Dr.I), aber ich habe mich für die rötliche Variante entschieden. Gunze Clear Orange, verdünnt und mit dem Borstenpinsel streifig aufgetragen. Hier mal die Tragflächen ... links die Unterseite (noch) ohne und rechts die Oberseite mit Spannlack ...


Wenn das so Zustimmung findet, wird der Rest auch so behandelt.

Langsam kommt dann der Moment, wo der Frosch ins Wasser springt, also welche Version der von Crailsheim-Maschine wird es? Dazu hätte ich gerne Eure Meinung ...

... immer wieder gebaut und oft gesehen, die E.II 69/15, Werksnummer 320 vom Deckelbild. Das war im September 1915, das sähe dann so aus ...

... unter die Tragfläche käme dann noch die Kennung "E.II 69/15" an den Rumpf ...

... oder die Variante vor dem ersten Crash von Crailsheims, meiner Meinung nach v. Crailsheims erste Maschine vor der 69/15...

... also Balkenkreuz Richtung Cockpit (das weiße Feld müsste dazu vergrößert werden) und keine Kennung am Flieger. Das Foto dazu hatte ich in der Bausatzvorstellung verlinkt, der Link ist aber inzwischen leider tot  :5: ...

... oder die Version vom Dezember 1915. Zu dem Zeitpunkt waren die Maschinen nicht mehr Naturleinen sondern aus Sichtschutzgründen in einem Grauton gestrichen, ggf. Feldgrau (ein Graugrün, so ähnlich RAL 7009). Das wäre dann wieder die hier ...

... die würde ich dann streifig mit einem Ölfarbenmix so pinseln ...

... auf dem Joghurtbecher ist mein Naturleinenfarbton, darüber "Spannlack" und da drüber ein Mix aus weißer, schwarzer und olivgrüner Ölfarbe. Ok sehr streifig, aber das ist ja nur ein Experiment.

Ich fände Variante zwei schon interessant, noch seltener wäre Variante drei, da habe ich aber Bammel, dass das mit dem "streifig" nichts wird.

Was meint Ihr?

Gruß
Jürgen  :winken:

Edit hat die ganzen Rechtschreibfehler verschlimmbessert und die Überschrift zum Foto zu Variante 2 berichtigt.

mumm

Tja, Jürgen, schwere Entscheidung....

Persöhnlich würde ich sagen, du gibt´s sofort die Airbrushsachen zurück, ist ja füchterlich welche Fortschritte du so zeigst  :3:

Ernsthaft, wäre es mein Modell würde ich Variante 2 wählen, es ginge mir bei Version 3 genau wie dir das ich Muffensausen hätte die ganze Karre streifig vor die Wand zu fliegen....

Allerdings bin ich mir (fast) sicher, das egal welches Design letztendlich draufkommt, du schaffst das, Chakka...

Peter  :1:

Flugwuzzi

Jürgen, nachdem ich deine Modelle bei Puchi in Natura gesehen habe und von deinen Fähigkeiten und deinem Mut völlig überzeugt bin stimme ich ganz klar für Variante 3. Die Variante ist nicht oft gesehen und wenn du die streifige Herausforderung meisterst bist du doppelt zufrieden.   :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Hans

Mit der durchscheinenden Konstruktionsstruktur wäre ich vorsichtig. Das Blöde an den Eindeckern ist ja, dass man es gerade eben nicht sieht und dies dann zu allen möglichen Überlegungen von Ganzlackierungen etc. führt. Dass es bereits Eindecker gibt die die "Fokker-Streifen" in feldgrau (?) gibt, wäre eine echte neue Erkenntnis. Gibts da irgendwo einen Hinweis, noch dazu mit Datum (....ab Dezember 15). ?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

@Peter und Walter: Ihr wollt mich doch nur leiden sehen,  Ihr seits mir a huif  :5: 

@Peter: mein Spielzeug geb ich nicht mehr her  :n??:

@Hans: soweit waren wir glaube ich schon mal, bei der Bausatzvorstellung. Da ist das eine Foto mit v. Crailsheim und der Maschine mit dem Balkenkreuz zwischen Cockpit und Streifen. Das Foto ist im Osprey-Buch "Early German Aces of WWI" drin und an dieses Foto komme ich nicht mehr ran. Ich weiß aber, dass auf diesem Foto keine Kennung, also dieses "Fok. E.II xx/xx" zu erkennen ist. Diese Maschine ist m.E. v. Crailsheims erste Maschine, die er bei seinem ersten Landeunfall beschädigt hat. Dann gibt es die drei Fotos von der "Fok. E.II 69/15", das von der nackerten Maschine vom 24. September 1915 im Fokker-Werk, kurz vor der Auslieferung an die Front. Dann das berühmte mit v. Crailsheim im Cockpit und dem hühnenhaften Offizier davor. Diese Fotos zeigen m. E. jeweils eine Fokker E.II in Naturleinen mit Spannlackanstrich. Wenn man genau hinschaut, sieht man auch an ein paar Stellen den Rahmen und die Spannseile durchscheinen, jedenfalls auf den Fotos im Windsock-Heft. Die 69/15 erhielt er als neue Maschine erst im Oktober 1915, so stehts zumindest im Osprey, wohl aus einem Brief nach Hause vom 10. Oktober 1915.

Dann, von Dir selbst ins Spiel gebracht, das Foto aus dem Windsock-Heft von der 69/15 im Fokker-Werk als Wrack nach v. Crailsheims zweiten Landeunfall vom 30. Dezember 1915. Diese Maschine ist nicht naturleinen, sondern dunkel gestrichen, am Rumpf deutlich "streaky" wie der Engländer sagt, also streifig, oder besser, "deutliche Pinselspuren sichtbar". Ich habe nicht von "Fokker-Streifen" im Sinne der Fokker-Grün-Tarnung bei D.I, D.II usw. oder Dr.I geschrieben.

Das bringt uns jetzt zu "dunkel" - was bedeutet dunkel? Irgendwann im Herbst 1915 reifte bei den deutschen Luftstreitkräften die Erkenntnis, dass die hellen "natur"-Maschinen am Boden deutlich zu erkennen sind. Der Feind begann bereits mitte 1915 damit, die deutschen Flugplätze aus der Luft zu attakieren. Selbst unter Bäumen versteckt abgestellte deutsche Maschinen waren aus der Luft deutlich zu erkennen. Also wurden sie angestrichen - überwiegende Meinung dazu "in Grau". Es gibt die verschiedensten Aussagen zu diesem ominösen Grau, dass geht von Hellblaugrau über Hellgrau, zu Grau und auch zu dem grünstichigen Feldgrau. Alles Meinungen, nichts bewiesen. Selbst Herr Remill spricht im Windsock Datafile zur E.I/E.II von Grau, Feldgrau oder Olivgrün, bei dem Foto vom Wrack zur 69/15 spricht er von "mutmaßlich" und zeigt im Farbschema ein Olivgrün bzw. Feldgrau. Wenn ich die späte 69/15 vom Dezember 1915 wähle, dann nehme ich Feldgrau, einfach weil dieser Farbton bei den "Schutzanstrich-Farben" genannt ist und mir deshalb plausibel erscheint. In Feldgrau würde ich dann die Rumpfoberseite, die Rumpfseiten und Tragflächen-/Leitwerk-Oberseiten pinseln. Die Unterseiten würde ich in Leinen-Natur mit Spannlack belassen.

Gruß
Jürgen  :winken:   

Hans

Jürgen, was ich geschrieben habe, weiss ich schon noch. Aber deine Aussage klang so apodiktisch. Ich dachte wirklich, das Feldgrau sei eine neue Erkenntnis, nicht nur eine von vielen Meinungen. Das "Rätsel" der dunklen Eindecker ist eben immer noch eines. Für mich spielen da eher Überlegung der Farbtechnik eine Rolle. Einfach "Farbe" in den Spannlack zu rühren geht ja nicht, man muss ihn pigmentieren. Eine wirkliche Aussage wäre nur durch ein Fokker-Dokument zu holen.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

#61
Servus Hans,
Danke für die Rückmeldung. Soweit ich das mitbekommen habe hat Remill so gut wie alles an Fokker-Dokumenten ausgegraben, was zur E.I/E.II erhalten und zugänglich ist. Da ist wohl nichts mehr zu holen. Wichtig für mich ist, die fokkersche Streifentarnung mit dem Grün pigmentierten Spannlack erfolgte ab Werk in einer überlieferten Maltechnik mit breitem Pinsel, gut abgestreift, fast wie trockenmalen, und sicherlich noch nicht zu den Eindeckern.

Der graue Anstrich, von dem ich hier rede, ist ja nachträglich im Feld erfolgt, mit Farbe und nicht mit, wie auch immer, farbtechnisch gefärbtem Spannlack. An einer Stelle habe ich auch was von "feldgrauem Leinentuch" gelesen, das halte ich wiederrum für weit hergeholt. Ich denke, eine Farbe in einem wie auch immer gearteten, eher individuellen (wohl nach Gusto des Piloten oder der Einheit) Grau-Farbton mit dem Pinsel aufgestrichen - mehr oder weniger gut deckend bis streifig, je nach den Fähigkeiten des Malers und/oder der Tragfähigkeit des Untergrundes. Ich glaube nicht, dass sie die Maschinen vor dem Anstrich im Feld großartig gesäubert, entfettet oder gar vorher noch grundiert haben. Bzgl. des Farbtons würde ich mich mal an die "vorgeschriebene" Farbpalette des Schutzfarbenanstrichs halten - also Feldgrau.

Wie gesagt, ist eine Option. Wenn das so kommplett bar jeglicher Realität ist - also insgesamt als "völlig aus den Fingern gesogen" zu bewerten ist, dann wird es wohl Variante zwei, also v. Crailsheims erste Fokker mit dem Balkenkreuz zwischen Cockpit und "Schärpe". Hast Du zufällig das Osprey Buch "Early German Aces of WWI"? Falls ja, würdest Du bitte nachschauen, ob mich meine Erinnerung trügt oder ob da tatsächlich keine "Fok. E.II xx/xx" Beschriftung zu sehen ist bzw. falls doch, welche Zahlen für xx/xx stehen. Der Link zur Leseprobe aus dem Buch mit den Bildern ist leider tot und ich habs mir blöderweise nicht gespeichert  :5: das Bild ist sonst im Netz nicht zu finden.

Gruß und Danke
Jürgen  :winken:

Hans

Ich schau nach, kann ich aber erst heute abend.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

#63
Schon mal Danke  :P Hat absolut keine Eile.

Gruß
Jürgen  :winken:

PS: ich habe gerade noch mal bei WnW zur E.II/E.III gesucht http://www.wingnutwings.com/ww/productdetail?productid=3041&cat=1#. Das gesuchte Foto ist da leider genauso wenig dabei wie im Windsock-Heft. Dafür aber ein Foto, plus ein Detailausschnitt daraus, von Ernst von Althaus vor seiner E.II 36/15. Ich hatte nicht gewusst, dass WnW auch die Feldgrau-Theorie hat - siehe Bildunterschrift.

WaltMcLeod

Zitat von: f1-bauer in 30. Mai 2016, 10:59:07
Der Link zur Leseprobe aus dem Buch mit den Bildern ist leider tot und ich habs mir blöderweise nicht gespeichert  :5: das Bild ist sonst im Netz nicht zu finden.

Wenn der Link mal funzte und Du ihn noch kennst (hört sich zumindest so danach an) ... versuchs mal damit:  http://archive.org/web/

:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

f1-bauer

Servus Walter,
Danke für die Hilfe  :P habs gleich probiert, kommt aber die gleiche Fehlermeldung.  Es war ein Link zu einer Online-Leseprobe, die unter google-books.de zu finden war. Die haben wohl erst vor kurzem die Leseprobe vom Server genommen, da ist nichts zu machen.

Gruß
Jürgen  :winken:

f1-bauer

#66
Hust, hust, staubwegwisch ...

Hallo zusammen, es geht tatsächlich weiter hier - seit dem 30.05. nix mehr passiert  :5: - tja, es war teilweise Frust wegen eigener Blödheit, teilweise Zeitmangel und teilweise "einfach keine Lust" -  ok "gar nichts getan" stimmt auch nicht - immer wieder mal ein Stündchen oder so aber nichts großartiges, für das sich ein eigenes Update gelohnt hätte.

Dann zeige ich Euch mal, was seit dem letzten Post hier passiert ist ...

Erstmal - die Auflösung - welcher Flieger wirds nun?

Der hier ...

Quelle: Leseprobe auf books.google.de aus "German Aces of WWI", Osprey Verlag
Das Foto hat der Hans aus seinem Archiv gekramt und mir zur Verfügung gestellt. Danke Hans  :P :meister:

Das Foto zeigt (m. E.) die erste Maschine von Curt von Crailsheim, die er bis zum 2. Oktober 1915 flog und mit der er seine erste Bruchlandung hinlegte. Auf dem Foto ist keine Werksnummer und auch keine Militärnummer zu erkennen. Es ist m. E. aber nicht die Fok. E.II 69/15, die v. Crailsheim am 6. Oktober 1915 fabrikneu an die Front geliefert bekam.

Da ich mit Bordmittel auskommen muss und auf dem Foto nichts zu erkennen ist habe ich kurzerhand die Werksnummern-Decals aus dem Bausatz für die 69/15 genommen und von 320 in (Fantasie) 302 umgebaut. Das Militärnummern-Decal verwende ich auch, allerdings werde ich "69/15" durch Öl/Verschmutzung unkenntlich machen  :pffft:

Soweit so gut ... los gehts mit dem Update aus der Konserve ...

Hier mal ein Beispiel, dass man sich mit vier Teilen fast eineinhalb Stunden beschäftigen kann ...


... bis es zusammenpasst, so aussieht und sich der Motor unter der Abdeckung frei dreht ...

... der Zapfen war zu lang, so dass der Motor vorne an der Abdeckung anstand und sich nicht drehte. Die Kunst dabei: nur so wenig vom Zapfen wegnehmen, dass der Motor frei geht und gleichzeitig sich hinten nicht an den Zündspulen verhakt. Tja, nebenbei war auch das Loch durch das Brandschott für den Zapfen zu klein oder der zapfen zu dick, wie man will  :pffft: ...

Auf der Suche, wie rum die Germania-Logos auf den Propeller gehören, bin ich auf das Foto hier gestoßen ...

Quelle: militarymodelling.com, Baubericht Gary Radford
... das Foto zeigt den Oberursel mit Prop aus dem WnW Bausatz der E.III in 1:32 ...

... und so sieht meiner in 1:72 aus ...

... ok, da ist noch Luft nach oben aber ich bin zufrieden  :D ...

... dann habe ich mal die Nase mit Würmchen - ähem - Punzierungen bepinselt ...

... ok, ich habe schon schärfere Bilder gemacht  :pffft: ... Mr. Metal Chromesilver auf Mr. Metal Stainless, mit Baumwolltuch poliert ...

... dann habe ich den Rumpf mit Spannlack versehen ...

... Gunze Clear Orange, verdünnt, mit breitem Pinsel streifig aufgetragen, kommt ganz gut ...

... das Seitenleitwerk, in Tamiya-Weiß gesprüht, Details bepinselt und Steuerhörner aus dem Eduard-Satz ...


... die Tragflächen, oben und unten mit Spannlack ...

... wie oben, Gunze Clear Orange, verdünnt, mit breitem Pinsel streifig aufgetragen ...

... das Spandau LMG 08 ...

... Tamiya Schwarz seidenmatt gesprüht, an den PE-Teilen ein wenig rumgekratzt und mit Bleistift ein wenig "brüniert" ...

... das untere Teil des Fahrwerks ...

... die Metallbänder, mit denen die aerodynamisch geformten Holzteile an den Stahlrohren befestigt waren, mit Edding betont, ein wenig metallischen Glanz an die Vorderkante und die Welle, mit mr. Metal Stainless trocken gebürstet. Was noch fehlt ist ein wenig Farbabrieb und durchscheinendes Holz ...

Tja, und dann habe ich irgendwann anfang Juni die Decals für die großen Hoheitszeichen auf die Tragflächen geschoben. Erst die Oberseiten, dann Weichmacher (Mr. Mark Softener) drauf und ruhen lassen. Eine Stunde später die Unterseiten dito mit Weichmacher. Dann ruhen und trocknen lassen. Am nächsten Tag sah jeweils ein Decal oben und unten aus wie ein alter Apfel - total schrumpelig  8o 8o 8o. Das jeweils andere Decal war völlig glatt  ?( ?(  Ich hätte heulen können  ;( ;( ;( , natürlich war alles durchgetrocknet  :5: :5: :5: Was tun sprach Zeus  ?(  Ok, nur Mut, nimmste 4000er Micromesh und schleifst die Runzeln weg :8:  Ich hätte speien können ... nach ein paar motivierten Streichen war ich durchs Decal bis auf die Farbe :12:  Fotos habe ich keine gemacht  :rolleyes:  X( ...

So, das waren ein paar Kleinigkeiten aus den letzten unproduktiven Wochen. Morgen, bzw. - ups schon halb zwei  8o - also heute kommt dann wieder die Livereportage, inkl. Reparatur des Lapsus.

Bis denne, gute Nacht, ich geh jetzt  :10:

Gruß
Jürgen  :winken:

Edit hat noch ein paar Schreibfehler berichtigt.

Hans

Klasse. Die Idee mit dem Clear Orange ist genial.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Das Würmchenmuster hat doch geklappt - zumal auf diesen kleine Flächen.

Bei dem Clear Orange stimme ich Hans zu, aber das muß man sich auch trauen. Mein Erfahrung mit Gunze gepinselt, zumal auch noch stark verdünnt, ist, daß die untere Schicht schnell von der Farbe im Pinsel angelöst wird, oder hast Du eine Zwischenschicht gespritzt?

Auf die Lackierung des Fahrwerkgestells bin ich gespannt!

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

f1-bauer

@Hans: Danke  :meister:

@bughunter: auch Dir vielen Dank. Ja, auf die Würmchen bin ich auch ganz stolz  :D.
Das Clear Orange ist ja schon recht dünn, aber seh farbintensiv, daher ca. 50:50 verdünnt. Dann einen Marderhaar-Flachpinsel genommen, am Küchentuch abgetupft und dann schnell und gradlinig in eine Richtung gezogen - bloß nicht lange an einer Stelle verweilen oder hin und her streichen, dann löst sich die Grundfarbe (Mix aus Gunze Radome und Tamiya Schwarz seidenmatt) schnell an, vor allem, weil die Schicht sehr dünn ist. Natürlich habe ich vorher an einem Joghurtbecher geübt, bis ich es raus hatte. Am Modell wars aber ein Durchgang - friß oder stirb  :pffft: Zwischenschicht ist da keine drunter - volles Rrrriiisiko  ;).

Ähem - das Fahrgestell ist doch schon lackiert  ?(  da kommt nur noch eine Alterung. Spannend wird die Verspannung  ( :7:)  ich hoffe, mein Plan funzt da. Demnächst mehr in diesem Theater, stay tuned.

Update 6:
So, weiter gehts mit dem aktuellen Stand vom (in Bayern verlängrten) WE bis gestern abend - Nettobastelzeit aus drei Tagen - ca. sieben Stunden  :5: ...

Erst mal habe ich die Schäden an den zwei Decals repariert. Die Runzeln weggeschliffen und dann mit seidenmatt Schwarz und Weiß vosichtig nachgepinselt. Maskieren und sprühen habe ich mich nicht getraut  :rolleyes: Man glaubt es kaum, ich habe Weiß-Farbtöne von Revell, Humbrol und Tamiya hier und keiner paßt richtig zu den Decals  :5: seis drum, dann wird halt beim altern ein wenig gemogelt  :pffft:

... wenn Mattlack drüber ist und Pastellkreide sieht man glaube ich nichts mehr  8) ...

... dann das Seitenleitwerk beklebt. Unten schaut "Leinen natur" raus, das gehört so und drauf ist die manipulierte Werksnummer - aus 320 mache 302  :pffft: ... insgesamt sechs Mal das Geschnipsel und Gefrickel. Wenn man sonst nichts zu tun hat ...

... der kleine weisse Fleck ist keiner. Das ist eine Reflexion von einem Minirest Sekundenkleber, mit dem ich das Steuerhorn angeklebt habe  :5: Wenn Mattlack drauf ist sieht man es nicht mehr  8)

... hier mal ein Beweis, dass die Decals wirklich super sind  :P. Da steht tatsächlich (links) "Hier anfassen" und (rechts) "Hier unterstützen". ich kann es mit der Lesebrille einwandfrei entziffern ...


... hier habe ich die Motorhaube und das Brandschott leicht gewaschen und mit AK interaktive Engine Oil versifft. Die Oberursel, bzw. eigentlich alle Umlaufmotoren, haben viel Öl versprüht ...


... dann auch Ölspuren an den charakteristischen Stellen, besonders heftig an der Militärnummer  :pffft: (das wird noch schlimmer). Aus Tamiya-Tape eine Maske für das Balkenkreuz geschnippselt und dann mit dem Pinsel ausgemalt - schon beim ersten ansetzen des abgestreiften Pinsels hat es mir die Farbe blitzartig unter die wirklich gut angedrückte Maske gesaugt - das ging in die Hose  :5:  Sprühen, bzw, das abkleben davor, war mir zu gefährlich  :pffft: ... was ihr hier seht ist der zweite Versuch - Maske aufgeklebt und mit Folienstift nachgezeichnet ...


... dann freihand gepinselt - ist so eh näher am Original  X(




... so siehts dann mal aus, wenn die v. Crailsheimschen Farben dran sind ...


... so, und jetzt trocknet das Fahrgestell. Nächster Akt - Fahrgestell verspannen ...

... ich freu mich schon auf das Gefrickel  :D  :pffft: ...

... und zum Schluß noch mal einer aus der Serie Pleiten, Pech und Pannen ...

... ich habs doch tatsächlich geschafft, das angegossene, wunderbar filigrane Höhenleitwerk zu knacken  :5:

Danke für die Aufmerksamkeit bis hier.

Gruß
Jürgen  :winken:

bughunter

Zitat von: f1-bauer in 17. August 2016, 21:16:32
Ähem - das Fahrgestell ist doch schon lackiert  ?(
Ah, ich dachte das wäre das Airfix-Plastik :ziel:


Ne, im neuen Update ohne das starke Licht sieht es schon deutlich grüner aus.

Auf die Verspannung bin ich gespannt!

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

eydumpfbacke

Macht Spaß, dir zuzusehen, Jürgen, wie du die Unwägbarkeiten umschiffst..

:P :P :P
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Flugwuzzi

Toll wie die Haube und der Spannlackeffekt herüberkommt.

"Happy little accidents" ... sagte Bob Ross immer bei Hoppalas in seinen Malvideos  :1:

Kopf hoch Jürgen   :P... das Seitenleitwerk bekommst du auch wieder hin. Bisher hast du alle Rückschläge sauber ausgebügelt. Lass dich bloß nicht unterkriegen. Meinen vollen  :respekt: hast du jedenfalls!

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Puchi

Wow - da wird man von den Fortschritten ja förmlich erschlagen! 8o Fein, dass die Bastellaune Dich wieder infiziert hat. :P

Und wie auch noch! Da pinselt der Jürgen einfach mal ohne Zwischenschicht Gunze über Gunze! Mein Lieber, wenn das schief gegangen wäre. :pffft: Wäre ewig schade gewesen, da die Tragflächen samt Rippen ja schon super ausgesehen haben. Obwohl Dir der Erfoilg recht gegeben hat, hol ich mir jetzt ein Schlückchen Baldrian...

... und drücke Dir auch gleich die Daumen für die Verspannung!


Liebe Grüße,

Karl

f1-bauer

#74
Herzlichen Dank die Herren, das motiviert  :P

@bughunter und Puchi: ich finde das toll, wie Ihr für mich Baldrian nehmt, nur weil ich ein bisschen Gunze auf Gunze pinsle  :6:. Aber - erstens habe ich das natürlich ausprobiert, siehe oben, und zweitens ist das Clear Orange von Gunze Acrylfarbe auf Wasserbasis, ich habe nur mit Wasser verdünnt, da kann nichts passieren  X(

Die kleinen Hoppalas sind auch schon wieder repariert, dafür gabs ein neues, aber dazu später  :D

Update 7

Wo waren wir stehen geblieben -  :8:  - Verspannungen bahnen sich an (nein, ich gehe nicht zum Masseur  :2:), los gehts mit dem Fahrwerk ...

... hier mal ein kleiner Ausschnitt aus der Eduard Platine für Spannschlösser und Co. in 1/72. Die fehlenden Dinger habe ich teils als Opfer an das Teppichmonster verfüttert - Fliiiingg - und ein paar erfolgreich übers Modell verstreut ...

... z. B. hier, hier und hier ...


... und da, da und da ...

... mit einer geätzen Säge einen kleinen Ritz gemacht, mit der Skalpellklinge rein in den Schnitt und etwas hin und hergewackelt und in den Spalt die Augen mit Sekundenkleber eingeklebt und schon mal unsichtbares Nähgarn dran geknotet. Diese Vorbereitungen hatte ich schon vor dem lackieren erledigt. Dann ...

... mit einem Metallic-Edding die Strippen eingefärbt ...


... als nächstes passende Spannschlösser ausgesucht ...

... wie man sehen kann, sind die Ösen nicht sauber durchgeätzt  :5: Mit einem 0,2 mm Bohrer wurde aufgebohrt ...

... dann die Spannschlösser auf die Strippen gefädelt  8o :5: Megagefrickel ...

... sag jetzt bloß keiner, dass auffädeln geschummelt ist  :aerger:- ja es ist geschummelt, aber da auch noch Knoten machen ist Kopfschusslage  :rolleyes: ...

... schliesslich die Strippe durch das Auge und fertig ist die Laube ...


... das ganze drei Mal wiederholt, dann sieht es so aus ...

... ok, etwass schlaff, aber das kommt noch ...

... als nächstes kommt der unter Teil vom Fahrgestell ...

... da habe ich zwei Spannschlösser mißbraucht und in die Welle eingefügt, gleiche Methode wie oben. Die vorderen zwei Seile gehen senkrecht ins Cockpit, die hinteren beiden gehen dann an die Tragflächen. Das sind die Seile für die Torsionssteuerung. Die Fokker Eindecker hatten keine Querruder in den Tragflächen. Das Teil habe ich dann ans Fahrgestell geklebt und ...

...  :santa: trocknen lassen ... und  :santa: trocknen lassen und ...

... dann die Seile gespannt, mit Sekundenkleber in den Augen fixiert und mit einer heißen Skalpellklinge nachgespannt. Funzt einwandfrei  :D ...

....

....

....

(img)Hier sollte eigentlich das Foto vom fertig verspannten Fahrgestell kommen. Aber - wie eingangs erwähnt, gab es wieder einen Unfall. Ich Dödel bin mit der heißen Klinge zu nah an ein Seil gekommen - und schmirgel  :5: :5: :12: :12:. Tja, nach einem kurzen Tobsuchtsanfall habe ich halt nochmal eine Strippe gezogen  :pffft: (/img)




...  :santa: ... ca. eine halbe Stunde später ...

....

....

... so siehts es dann fertig aus. Wer das geflickte Seil findet bekommt ein Bier ...


... und auch Mal von unten ...


... als nächstes habe ich den Motor montiert ...

... letzter ungestörter Blick auf den Oberursel ...

... dann habe ich der Motorhaube noch den Spannverschluss spendiert ...


... und die Motorhaube auch gleich angeklebt ...


... dann gabs noch ein paar Decals ...

... die v. crailsheimschen Farben. Weil das Decal ein gutes Stück nach achtern muss und zugeschnitten wurde, passen die Streifen nicht mehr ganz zusammen  :5: - da werde ich maskieren und pinseln  :pffft:. B.t.w. der gelbe Streifen reagiert null auf Mr. Mark Softener. Der schwarze und weiße Teil des Decals hat sich super um die Kante gelegt, nur der gelbe Teil stand ab  8o ...

... Gottt sei Dank habe ich inzwischen schweres Geschütz   :aerger: ...

.. da hat das Decal dann aufgegeben  :D ...

... so ist nun der Stand nach einem erfolgreichen Wochenende   :D ...


Tja, und weil man sonst nichts zu tun hat ... habe ich vor geraumer Zeit schon mal wieder Frankenstein gespielt und an dem Piloten rumgesägt. Der soll sich dann nach links aus dem Cockpit wenden und mit einem Offizier ratschen. Leider ist mir der rechte Arm des Piloten abhanden gekommen  :5: :12: , da habe ich heute schnell einen neuen geschnitzt  :pffft:


Sodale, das wars für heute. Danke für die Aufmerksamkeit bis hier hin.

Ich geh jetzt  :10:

Gruß
Jürgen  :winken: