Eisenbahnwagen GHS – Oppeln 1:24 (nach Kartonmodell)

Begonnen von KAWIT, 14. April 2021, 18:35:56

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KAWIT


Hallo Leute!

Ich stelle Euch hier mal ein Langzeitprojekt vor, das auf den ersten Blick so gar nicht in die Landschaft passt. Einen Eisenbahnwagen in 1:24, dass gibt's doch gar nicht, werden viele von Euch denken. Im Prinzip stimmt das auch. Nur komme ich aus dem 1:24er Truck-Bereich und wollte unbedingt auch mal einen Waggon, quasi als Hintergrundmodell zum Fotografieren in meine Sammlung einreihen.
Als ich das Modell hier begonnen habe, hatte ich mich exzessiv auf Dienstreisen im amerikanischen Ausland rumgetrieben. In dem Jahr summierte sich das auf mehr als drei Monate. Das dabei der Modellbau zu kurz kommt, liegt auf der Hand. Also sann ich nach einer Lösung. Es musste was sein, was man mit eingeschränkten Mitteln bauen (oder zumindest vormontieren kann) und dann auch noch heil wieder nach Hause bekommt.
Bausätze (außer in HO, die ich zwar hätte) fallen also aus. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Kartonbausätzen, weil es da so einiges gibt, was noch nicht in Plastik erschienen ist. Da muss man ja alles selbst machen.  Ich bin über eine Neuerscheinung gestolpert, die mich fasziniert hat. Einen gedeckten Eisenbahnwagen der Epoche 2/3. Das wäre ein tolles Hintergrundmodell und würde auch zur einer im Bau befindlichen Fassade gut passen. Also das Modell bestellt.

Hier mal das Kartonmodell in 1:25:
   

Format DIN A3, 9 Seiten Bauteile und Schablonen, eine Seite Maßstabszeichnung, 5 Seiten Montageskizzen (alles 3D-Computergrafik), 2 Seiten Bauanleitung auf Polnisch. Ok, also den Konstrukteur des Modells angeschrieben und ihn um eine englische Anleitung gebeten, die auch 2 Tage später kam. Das er mir meinen Wunsch erfüllt, das Modell in pdf zum einfacheren Umskalieren in 1:24 zu schicken, hat er nicht getan, hatte ich auch nicht ernsthaft erwartet. Ist auch ok, schließlich ist das sein Erstlingwerk und er will damit auch Geld verdienen. Heißt für mich jede Seite viermal scannen und dann um den Faktor 104,16 vergrößert auszudrucken und dann schön ordentlich wieder zusammen kleben. Und da ging auch schon irgendetwas schief. Ich muss mich wohl bei Ausdrucken vertippt haben, denn das Modell wird anhand meiner Ausdrucke um 3mm zu lang.
Hier mal der Link zum Baubericht des Konstrukteurs
http://www.papermodelers.com/forum/railway-related-builds/28851-r-german-boxcar-ghs-1-25-own-designed.html
Er bietet neben dem Kartonbausatz auch eine Version mit Lasergeschnittenem Karton an, was die Arbeit für die Kartonfreunde natürlich dramatisch erleichtert.
Wenn ich mir den Baubericht von Krzysztof anschaue, muss ich neidlos gestehen, dass der Junge es echt drauf hat. Ich muss mich anstrengen, um das Modell halbwegs so aussehen zu lassen wie er. Er hat bei einem polnischen Kartonwettbewerb damit einen dritten Platz gemacht. Wie sah dann das Siegermodell aus???
 

Das Gute an diesem Modell ist, das es aus so vielen Teilen (u.a. Nieten) besteht, dass mir im Hotel genügend Bastelspaß kommt. Einige Sachen, wie z.B. Streifen für U-Profile habe ich über Weihnachten vorbereitet und eingepackt.
Bei anderen Teilen und da fange ich mal bei den Radreifen an, gingen gleich ans Eingemachte. Es gibt ja aus einem mir bisher nicht bekanntem Grunde kein Polystyrol mit einem Durchmesser 8mm. Also wie früher schon einen Haufen 5mm Platten zusammengeklebt und auf der Drehbank mal Zylinder gedreht.

   

Den Radreifen selbst habe ich aus einer 5mm Scheibe gedreht und hinterher den vorstehenden Teil angesetzt. Die Form existiert schon und vier Radreifen sind schon abgegossen.
Auf der letzten Reise nach Mexiko hatte ich mit den Blattfedern angefangen. Da bin ich anfangs über die Dicke gestolpert. Die erste war viel zu dick, also neu gemacht. Zum Verständnis: ein Kartonbogen ist ca.0,25mm dick. Da wird häufig aufgedoppelt und auf 0,5 und 1mm aufgeklebt. Also immer schön nach der Legende schielen. Die Rahmenlängsträgerholme habe ich aus 1,5mm Streifen gemacht, damit da Stabilität reinkommt. Hieß aber später bei den Querträgern 1mm wegnehmen...

   

Die Puffer habe wieder gedreht und auch schon eine Form für hergestellt.

   

Bei Ausschneiden der Radträger habe ich jedes Maß vier oder acht Mal mit dem Höhenreisser ins Plastik geritzt und dann erst geschnitten.
   

Im nächsten Bild ist neben einem Radträger auch schon die Radnabe zu sehen, die aus 21 Teilen besteht. Klar, dass auch die Baden gegangen ist. Denn eines ist klar. Es wird nicht mein einziges Eisenbahnmodell bleiben. In einem slowakischem Forum habe ich mir die Pläne für einen 4-Achsflachwagen ,,Köln" runtergeladen. Legal! Einen Lokbausatz (WR360) habe ich auch schon...

   

Weiter ging es mit 4 Diagonalstreben = U-Profilen.

   
   

Nach Herstellung von den Rahmenquer(end)träger mit Durchbrüchen und Verstärkungen und weiteren (inneren) Längsträgern konnte ich mich auch schon an eine Teilmontage des Rahmens machen.

   
   

   
Hier die Einzelteile für die äußeren Rahmenquerträger. Nervig waren die 14 Durchbrüche, die dafür notwendig waren. Hier musste ich dann an den senkrechten Stegen 1mm kleiner werden.

   
   
   

Weiter geht es mit dem Sprengwerk und 4 Querträgern. Alles nur U-Profile, die halt nach Zeichnung geschnitten und verklebt werden müssen.

   
   

Nochmal die Drehmaschine für den Luftkessel angeworfen. Das kommt natürlich unser Vorteil gegenüber den Kollegen von der Kartonfraktion zum Tragen. Wir machen es halt aus dem Vollen, während sie eine Kappe aus 10 oder mehr Dreiecken zusammensetzen müssen.

   

Vorbereitung für die Reise: aus den Ringen von Sahne- oder Yogurtbechern lassen sich die Bremsbacken schneiden...

   

Nächster Vorbereitungsschritt: 500 1mm Nieten gestanzt. Bewußt aus 1mm Plastik, da auf Museumsfahrzeugfotos die doch kräftig rausstehen.

   

Und nochmal Vorbereitung: Streifen für 8 U-Profile geschnitten

   

Und nun endlich unterwegs:  Ich habe die Gravuren mit Dentalwerkzeug in die Seitenwände und die Bodenplatte eingebracht, nachdem ich die Linien zuhause mit den Höhenreisser vorgezeichnet hatte.

   

Ich halte Euch auf dem Laufenden, was mein Reisemodell macht.
Auch hoffe ich, dass ich von Euch noch Tipps zum Thema Eisenbahn bekommen kann, denn das ist für mich Neuland und alles nur angelesen...

Grüße
Karsten

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Bauzel

Hallo Karsten,

da freue ich mich schon auf deinen nächsten Beitrag.
Ich brauche für meine KoefII in 1:72 ja auch noch ein Anhängsel,versuche aber einen kompletten Selbstbau, wie du es machst, noch zu vermeiden.
Den Zöllner möchte ich sehen, wenn du mal in eine Kofferkontrolle kommst. Wenigstens kannst du jetzt den Beitrag hier als Erklärung zeigen.

Gruß Markus  :winken:
Der Termin für die Ausstellung des PMC Südpfalz für 2023 ist am 18.und 19.März 2023
In Bau:
1/72 Diesellok Koef II in Eigenbau mit 3d Druck
1/72 Culemeyer Eigenbau mit 3d Druck und passende Ladung in Scratch mit Teilen von Dapol/Airfix Uraltbausatz
1/72 Feldscheune von Fredericus-Rex (das Heu fehlt immer noch)

AnobiumPunctatum

Bei diesem Thema, reserviere ich mir doch direkt einen Sitz. :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

wefalck

Interessantes Projekt !

Angesichts der ja offenbar vorhandenen guten Werkstattausrüstung wundere ich mich aber, warum die Drehteile, wie z.B. die Räder nicht aus Aluminium gemacht wurden ? Damit hätte man dann auch gleich schöne metallische Radreifen.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

KAWIT

Hallo Leute,

vielen Dank für Eure positiven Rückmeldungen.

Noch ist ja viel Platz in der ersten Reihe... :3: :3: :3:

@ Markus: Na Du mit Deiner KÖF bis ja eigentlich der Initiator dieses Bauberichtes, denn in meinem angestammten Forum wäre ein Eisenbahnwagen nicht so richtig aufgehoben. Wenn Du magst, skaliere ich alles auf 1:72 runter, denn gescannt habe ich den Bogen ja.

@ Wefalck: Überschätze bitte nicht die Drehmaschine. Ich bin froh sie zu haben, aber ich bin mir ihrer und meiner Limits bewußt. Einerseits habe ich keine passenden Formdrehmeissel und andererseits weiß ich, dass ich vier (bei einem anderen Waggon acht) Räder nicht identisch hinbekommen werde, auch wenn ich mal als Werkzeugmacher auf einen 100stel mm gelernt habe. Identische Teile bekommt man auf einer NC-Maschine hin. Ich gehe da den Weg meines zweiten Berufes, des Fertigungs-Ing.: Genauigkeit durch reproduzierbare Serienfertigung. Heißt für mich Formenbau und Abgiessen. Ich werde im Baubericht da noch drauf eingehen.

Ich hoffe, Ihr bleibt bei der Stange...

Viele Grüße,
Karsten


Bauzel

Hallo Karsten,

so so, jetzt bin ich wieder schuld. :3:
Das andere Forum ist doch voller Laster, oder? Da gäbe es für den Oppeln auch eine  Lösung. Ich sage nur 4 Achsen und  16 Räder.

Verführe mich nicht mit dem Plan. Die Jungs mit der Jacke, die man hinten zubindet, klingeln sowieso schon jeden Tag an der Tür.

Die Skizze für das Meck Kettenglied wäre für mich interessanter. :pffft:

Gruß Markus
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AnobiumPunctatum

Meinst DU einen Culmeyer? Dann gehört aber auch eine Kaelble Zugmaschine dazu.
Ich habe die vor vielen Jahren mal eus einem Weinert Bausatz gebastelt.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bauzel

Hallo Christian,

genau. :P
Wie man am Anhang meiner Beiträge sieht ist dies mein zweites selbst gedrucktes 3D Modell, wo ich dran arbeite.
Die  Weinert Modelle sind super. Viele würde ich mir in 1:72 wünschen.

@Karsten: Du hast bei  deinen Puffern dran gedacht, dass jeweils in Fahrtrichtung rechte Puffer, an der Kontaktfläche leicht abgerundet ist? So trifft immer ein Puffer mit abgerundeter Fläche auf einen mit flacher Oberfläche.  Das vermindert die Reibungskräfte bei Bewegungen und denn Haftungseffekt wenn zwei glatte eingefettete Teller aufeinander treffen einerseits und verhindert das seitliche Wegrutschen wenn zwei runde Teller aufeinander treffen würden.  Faszinierende kleine technische Lösungen die einem auf den ersten Blick ja so gar nicht aufgefallen.


Gruß Markus  :winken:
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wefalck

Vorallem bei Kurvenfahrten würde es Probleme geben, wenn zwei flache Pufferflächen über Eck aufeinanderträfen ...
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KAWIT

Hallo Markus,

sieh es mal bitte asiatisch: Ehre, wem Ehre gebührt! (Nicht: ich bin Schuld...)
Übrigens hast Du mich vor langer Zeit schon zum Wachsspachteln verführt und demnächst dann zum 3D-Drucker. Junge, Deine Liste wird länger... :D

Meine Laster-haften Forenaktivitäten sind ja kein Geheimnis und Deine Idee mit den 16 Rädern und vier Achsen ist quasi das Endziel. Wo hast Du denn den Baubericht zum Culemeyer? Ich habe ihn noch nicht gefunden. Vielleicht habe ich hier noch Orientierungsschwierigkeiten. Den Plan für das Zugfahrzeug hattest Du in grauer Vorzeit mir schon mal zukommen lassen. :P

Danke, dass Du und auch Wefalck das Detail mit dem Puffer erwähnst. Da hatte mich damals Andreas glücklicherweise drauf hingewiesen. In dessen Folge habe ich den Master im Bereich der Pufferfläche dicker gemacht und gieße auch durchaus gezielt über den Formenrand, so dass ich hinterher entweder die Fläche ballig oder plan schleifen kann.
Ich bin Euch für derartige Tipps sehr dankbar, da ich wie gesagt Eisenbahnlaie bin.

Vom Menck kann ich Dir gern ein paar Kettenglieder schicken. Die Skizze vom Kartonmodell war nur für die Aussenmaße gut. Den Rest habe ich anhand von Fotos gemacht. Mittlerweile weiß ich auch, dass es zwei Bolzen pro Kettenglied sind und nicht wie bei mir, ein komplett durch gebohrter Bolzen.

Viele Grüße,
Karsten

KAWIT

Hallo Leute,

ich schiebe bevor ich mit dem eigentlichen Baubericht weitermache, das Kapitel Master und Gießen ein.
Im Folgenden ein Überblick über die Master, die ich erstellt habe, weil ich einen Haufen Teile zweimal, viermal oder achtmal allein an diesem Modell brauche. Da ich auch noch vorhabe, einen Flachwagen ,,Köln" und eine Lok zu bauen, werde ich einige Teile noch häufiger benötigen, so dass sich der Formenbau auf jeden Fall rentiert.

Fange ich mit den Rädern an. Hier werden 4 gebraucht, beim Köln 8. Einem Freund habe ich 4 auch noch als Ladegut für einen LKW mitgegeben. Das alles zu drehen, würde mich vor eine immense Aufgabe stellen...

   

Als Nächstes Bremsbacken und Kupplungshaken:

   

Die aufwändigsten Teile sind die Radnaben, die aus 25 Einzelteilen bestehen. Das beim Guß die Schraubenköpfe häufig verloren gehen, belastet mich wenig. Dann trenne ich die Reste ab und ersetze sie durch gestanzte Schraubenköpfe, die ich auf Lager habe.

   

Die Puffer inkl. der Aufnahmen. Hier könnt Ihr sehen, dass ich sie im Master schon ballig (=gleich dicker)  angefertigt habe. Nach dem Guß wird entschieden, ob ballig oder flach runter geschliffen wird.

   

Ein durchaus anspruchsvolles Teil ist der Bremszylinder, den ich für andere Eisenbahnmodell nun auch nicht noch einmal anfertigen möchte.

   

Den Abschluß bildet die Kupplung, die zwar doppelt gebaut habe (inkl. Rechts- und Linksgewindedarstellung) aber dann doch in Silikon geworfen habe.

   

Jetzt mal die Masterteile provisorisch zusammengebaut...

   

So, das war's für heute.

Viele Grüße,
Karsten

wefalck

Bei solchen guß- bzw. schmiedeisernen Massenartikeln lohnt sich natürlich das Gießen.

Die Radlager mit Ihren Verstärkungsrippen usw. sind in der Tat ein aufwendiges Teil.
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Bauzel

Hallo Karsten,

wie, in dem Maßstab lässt sich die Kupplung nicht spannen? Da bin ich ja schon etwas enttäuscht. ;( Das Spielkind in mir, will doch seine Spielfunktionen haben. :3:

Vom  Mastermodellbau her mal  wieder erste Sahne. Nur eines, an der  Kupplung ist ja das Spannelement. Da fehlt zwischen den beiden Muttern ein fest an der Doppelspindel befestigtes Teil wo der wiederum bewegliche Hebel befestigt ist, um dieses Spannelement zu spannen. Soll ich schauen ob ich dir da ein Master drucken kann? Die Vorlage habe ich eh schon. In meinem Beitrag in einem Bild winzig zu sehen.

Gruß Markus  :winken:
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In Bau:
1/72 Diesellok Koef II in Eigenbau mit 3d Druck
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Warlock

Geniale Idee und echt smarter Ansatz ein im Maßstab (fast) passendes Kartonmodell als Vorlage zu nehmen :P
Was man bei einem Eisenbahnwaggon nach der Lackierung so altern kann .... traumhaft  :D
Auch wenn ich wohl nicht viel dazu tipseln werde bleib ich auf jeden Fall mit Spannung am Thema dran  :P
We are the pirate metal drinking crew

KAWIT

#15
Hallo Markus und Dirk

schön der Reihe nach:
Markus: das der Schlengel noch fehlt, weiß ich. Ich habe noch keine Idee, wie ich den herstelle. Bisher schwirrte mir im Kopf rum, das Ende eine gezogenen Gussastes mit einer Halbkugel zu versehen. Wie ich in Serie herstellen kann, ist mir noch ein Rätsel. Wenn Du da eine Idee hast, nur zu. Bin für Vorschläge offen.
Übrigens hätte ich natürlich bei Knupfer mir rechts- und linksläufige Gewindestangen kaufen können. Mein Credo ist es, auf Kaufteile zu verzichten, also habe ich die Gewinde durch Draht simuliert. Da bleibt die Funktionalität auf der Strecke.

Dirk: Das mit den Kartonmodellen nach Plastik zu transformieren und dem Umskalieren auf 1:24, meinem Lieblingsmaßstab, treibe ich schon einige Zeit. In 1:25 in Karton gibt es Sachen, die werden nie als Kunststoffmodell erscheinen. Das ist ein Wahnsinnsbetätigungsfeld. Du siehst, ich komme ins Schwärmen...
Auf das Verschmutzen und Altern freue ich mich schon. Als Abschluß kommt das Dio...
Du darfst gerne tipseln, mich freut es.

Gruß
Karsten



KAWIT

Hallo Leute,

als Nächstes habe ich mich um die U-Profile gekümmert, nachdem die Gravuren alle in den bisher vorhandenen Teilen eingebracht waren. Alle Streifen (0,5 und 1,0mm dick), die ich schon in Deutschland vorgeschnitten hatte, mussten sauber entgratet werden. Im Verlauf der Arbeit kamen noch einige Streifen dazu...

   


Ein paar Stahlstücke hatte ich mir zum sauberen und winkelrechten Verkleben der Plastikstreifen schon eingesteckt gehabt.

   

   

Die Abgüsse der Radnaben

   

Und los ging es mit dem Nietensetzen. Alle mittels Zahnstocher gesetzt, wie es mal Jens Niessen im MF vor vielen Jahren vorgemacht hatte.

   

240 Nietköpfe später....

   

Jetzt mal die Profile auf der Innen-und Aussenseite der Wände angelegt. Verkleben kann ich sie erst in D. wenn ich das Chassis als Bezugspunkt habe.

   

Als Nächstes die Anfangsarbeiten am Bremsklotz. Das werde ich wohl doch gleich zum Silikon greifen. Allein dieser Wagen hat 8 davon. Der Flachwagen Gattung Köln gleich 16. Also Giessen!

   

So das war's mal wieder von der Reisebaustelle.

Viele Grüße,
Karsten

KAWIT

Hallo Leute!

Habe etwas weiter gemacht.
ich habe den Vorschlag eines Freundes aufgegriffen und die Seitenwände und den Boden mit Holzmaserung versehen.  Das habe ich mit einer kleinen Messingdrahtbürste gemacht. Hat zwar bei einigen Teilen 2-3 Durchgänge gebraucht, bis ich damit zufrieden war, aber ich denke der Aufwand hat sich gelohnt.

   

   

Erst nachdem ich alle Holzmaserungen innen und aussen reingebürstet hatte, habe ich die Aussparungen reingeschnitten, weil ich schlicht weg Bammel davor hatte, mir die langen Seitenwände zu zerreißen.

   

   

Dann geht es auch schon ans Fügen der Seitenwände.

   

 

Die in Mexiko vormontierten U-Profile verstreben die Wände senkrecht

   

Demnächst werde ich mit den L-Winkeln und anderen Kleinteilen wie Bremsen weitermachen.

Viele Grüße von der Bahnbaustelle.
Karsten

KAWIT

Hallo Leute,
es geht weiter!

Hier mal meine mobile Werkstatt (da gehört noch eine Blechkiste und eine Kunststoffteilebox und ein sehr stabiler Zeichnungordner dazu, nicht umsonst reise ich immer mit 2 Koffern) – Markus: die hat ein Zöllner schon gesehen. Der war nur an den Würsten, die ich für einen Expatkollegen dabei hatte, interessiert.



Als Nächstes die noch fehlenden restlichen –Winkel und U-Profile für die Außenwand. Da kommen noch ca. 200 Nietköpfe dran...

 

Abschluß der Arbeiten an den Radaufnahmen und Naben. Einzig wird hier noch die Rückseite aufgebohrt, wenn ich die Achsen der Räder gedreht habe und den Durchmesser weiß.

 

So, dann war ich diese Woche fleißig und habe jede Menge Teile für das Bremssystem erstellt. Die Bremsbacken müssen noch entgratet und einige Gußblasen beseitigt werden.

 

 

Die Puffer in Form geschliffen (2x Rund, 2x Flach). Die beiden oberen sind für den Prellbock. Andreas hat mir ja schon die Schienenprofile (THX, Buddy!) besorgt, schließlich steht ein Eisenbahnwaggon ja auf Schienen, oder ?

 

Die Kupplunghaken, frisch der Form entsprungen, noch versäubern und Löcher nachbohren. Die restlichen Details darum werden richtige Fummelarbeit

 

Teil-Montage des ersten Bremssystems. Da fehlen aber noch ein paar Kleinteile, bis es fertig ist.

 

Z.B. die hier.. Davon brauche ich 8, eines habe ich schon versemmelt.

 

Viele Reisemodell-Grüße,
Karsten


KAWIT

Hallo Leute,

ein Bißchen was Neues gibt es vom Güterwagen zu berichten.
Auf meinem letzten Trip hatte ich mich noch – wie bei letzten Mal beschrieben - mit den Aufhängungen für das Bremsgestänge beschäftigt. Das Ärgernis dabei ist halt, dass man acht identische Teile ,,schnitzen" muss, was leidlich schwierig ist. Drei hatte ich soweit hinbekommen, wobei ich aber einschränken muss, dass das Wort identisch fehl am Platze ist.

 


In der Zwischenzeit habe ich mal meinen Schraubstock bemüht und habe an Kupferdrahtstücken die Enden plattgedrückt. Das wird gleichmäßiger und geht auch schneller. Foto folgt, wenn ich die Löcher gebohrt habe. Außerdem gefallen mir zwei davon auch noch nicht so richtig. Ein weiterer Vorteil der Kupferdrahtlösung ist, dass das noch notwendige Biegen zweier Radien einfacher und ohne Rückfedern und Bruchgefahr als beim Plastik  abgehen wird. Auch sind noch Endstücke für Schubstangen am Fahrzeugboden mit abgefallen.
Ich habe mich kürzlich mal in den Keller geschlichen (da steht meine Drehbank= und mich um die Achsen gekümmert.
Das Ergebnis seht Ihr hier. Was hier als fünf Teile (zugegeben die Radträger sind Vormontagen) zu erkennen ist, besteht bei den Kartonisten aus über 80 Teilen! Mein wiederholt vorgetragener Respekt gehört den Jungs von der Kartonfraktion!

 

Um aber überhaupt die beiden Wellen drehen zu können, musste ich erst einmal die Spur ermittlen und die Räder parallel ausrichten. Eine kleine Vorrichtung, die ich auch noch für spätere Eisenbahnmodelle verwenden kann, hat hier geholfen.
Wenn Ihr genau hinschaut, könnt ihr auch schon den ersten von drei Schwellenrohlingen erkennen. Da wird auch wieder Holzmaserung ins Plastik gebürstet...

 

 

 

Dann habe ich mich in der letzten Woche, nachdem ich noch jede Menge kleiner Gußlöcher an den Puffern und Bremsbacken mit dem Wachspachtel gefüllt hatte, wiederholt in den Keller geschlichen und Grundierung und Matt Schwarz – in ich weiß nicht wie vielen Sprühgängen – aus der Dose lackiert. Trotz der vielen Hinterschneidungen habe ich alles deckend hinbekommen, weil ich mich einfach gezwungen habe, viele dünne Schichten auch unterschiedlichen Winkeln draufzusprühen.

 

 

 

Bevor es jedoch an die Montage der Räder und Achsen geht, werde ich es aber genauso machen, wie Krzysztof es bei seinem Modell gezeigt hat, nämlich die Räder und Naben verschmutzen. Da kommt man hinterher nämlich wirklich schlecht hin. Auch will ich noch die Aufnahmen der Blattfedern, diverse Leitungen und Gestänge vorbereiten und lackieren und dann erst die Räder anbauen.

Viele Grüße
Karsten

AnobiumPunctatum

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bauzel

Hallo Karsten,

deine Arbeit gefällt mir sehr gut. Respekt vor der wahnsinnigen Nietenfummelarbeit.

Machst du das mittlere Bremsgestänge zwischen den beiden mittleren Längsträgern noch vor der Ladeflächemontage rein?
Sonst bekommst du es nur schwer von unten eingebaut.

Die Schwellen willst du nicht aus Holz machen? Ähnlich meiner Lösung mit einzelnen Rippenplatten. Falls du ein Gleisprofil aus Metall hast, wird das Einfädeln in die Schwellen sonst nicht einfach.

Gut zur Zeit größere Mengen Holz zu bekommen ist ja nicht einfach. :3:

Ich glaube wir kapern so langsam den Bauberichte Bereich mit unseren Eisenbahnmodellen in verrückten Maßstäben.
Obwohl sich der aktive Interessentenkreis hier, schon sehr übersichtlich zu sein scheint. :winken:

Gruß Markus :winken:
Der Termin für die Ausstellung des PMC Südpfalz für 2023 ist am 18.und 19.März 2023
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1/72 Culemeyer Eigenbau mit 3d Druck und passende Ladung in Scratch mit Teilen von Dapol/Airfix Uraltbausatz
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KAWIT

Hallo Markus,

in meiner mir eigenen Schüchternheit und Bescheidenheit kann ich mit dem Gedanken des Kaperns ganz gut leben. Hier haben sich gerade zwei Maßstabs-mässig Verquere gefunden, die Eisenbahn halt in ihren jeweiligen Lieblingsmaßstab bringen und dabei keine Kompromisse eingehen.
Ich denke aber auch, dass das für andere als Vorbild dienen könnte. Nehmen wir z.B. doch mal einen 1:48er WW2-Flugzeugfan, der eigentlich mal gern eine Betankungsszene einer z.B. Ju 88 direkt aus dem Kesselwagen darstellen möchte. Hier bekommt er die "Anleitung" wie man umskaliert und seine Vorstellung umsetzt. Wird sind doch schließlich Modellbauer. Das heißt ja nicht ausschließlich nur Bausätze zusammenzubauen... Wie ich ja schon in meiner Einleitung schrieb, schadet es ja nichts, mal über den Tellerrand zu schauen, was die Kartonkollegen treiben. Da gibt es genug Modelle, die es in Kunststoff nie geben wird. Das Gute daran: man hat einen kompletten Bausatz, den man nur noch adaptieren muss. Ich weiß, dass ist jetzt an sich ein Plädoyer für die Kartonmodelle. Wichtig ist mir nur, was hinten bei raus kommt.

Ja, das Bremsgestänge kommt rein, bevor der Kasten drauf kommt.
Zu denn Schwellen: die sind schon fertig. Ich habe drei Master aus Polystyrol erstellt und dabei die Rippenplatten integriert. Die drei Master sind Baden gegangen, und abgegossen worden, da man ja für ein 1m Gleisstück schon knapp 40 Schwellen benötigt.
Die Klammern mit den Schrauben und Stehbolzen werde ich als Vormontagen erstellen und je viermal je Schwelle aufkleben. Als Schienenprofil nutze ich 1:25 Plastikprofile von Maquette aus Holland, die man bei nme bekommen kann. Lieber greife ich zu 25er Schienenprofilen als LGB in 1:22,5. Den Oberbau K habe ich gegoogelt und das Schotterbett existiert schon im Rohbau. Dazu demnächst mehr auf diesem Kanal.
Ich kann nämlich aus beruflichen Gründen gerade nicht am Gleisbett weitermachen, aber am Wagen...

Gruß
Karsten

Gilmore

An sich ist das hier ja gar nicht mein Beuteschema, aber finde ich absolut klasse, was Du hier zauberst. Und das in der kurzen Zeit. Vor allem, dass Du so viel auf Reisen unterwegs bist und im Hotelzimmer weiter bastelst, ist schon beeindruckend.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

KAWIT

#24
Hallo Gilmore,

es freut mich natürlich, wenn Modellbaukollegen aus anderen Sparten vorbei schauen. Ich bin ja selbst bei der Eisenbahn ein totaler Laie und bin für jeden Tipp dankbar, der mir hier hilft Fehler zu vermeiden oder ggf. zu beseitigen.
Auch sehe ich hier vordergründig das Thema: Umskalierung und Plastifizierung von Kartonmodellen. Wie ich eingangs ja schon geschrieben habe, da gibt es genug Modelle von denen wir in Plastik nur träumen können. Sieh es bitte eher als Aufforderung zum Scratchbau nach sauber ausgeplanten Vorlagen.

Nur den Zahn mit der Geschwindigkeit muss ich Dir ziehen: was Du hier siehst, ist in ca. einem halben bis dreiviertel Jahr entstanden.
Ich habe aus Spaß an der Freude nebenher den BB geschrieben, nicht wissend, wann und wo ich ihn mal veröffentlichen werde.
Ich bin aktuell wieder unterwegs. Aber das Projekt an dem ich hier gerade arbeite, beinhaltet auch Tage mit 12h in der Fabrik und da bleibt abends keine Zeit mehr, irgendetwas zu bauen. Aber vorbereitet bin ich...

Viele Grüße
Karsten