Baubericht der Bismarck 1:200 - Wellenhose für den mittleren Antrieb

Begonnen von MarkusB, 03. November 2006, 23:38:56

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MarkusB

Möchte hier mal meinen Baufortschritt vorstellen.

Nachdem ich mich erst letzte Woche entschlossen hatte, die Bismarck zu bauen und mir die Ausgaben 1 - 7 bei ebay besorgt habe und mir im Baumarkt meines Vertrauens eine Helling und noch ein bischen Werkzeug besorgt hatte, konnte ich loslegen.


Kiellegung war am 30. Oktober 2006 um 12:32 Uhr

Hier noch einige Details

Fixierung der Bodenplatte
 :arrow: Fixierung des Bugkiels
Den Bugkiel habe ich mittels zweier Winkel aus Sperrholz fixiert

Mit den Baustufen 1 - 8 war ich dann Gestern fertig und nachdem ich die Ausgabe 9 auch schon hatte konnte ich gleich weiterbauen.



Das Bild zeigt Baustufe 9 direkt nach dem Einbau der Teile. Begonnen habe ich mit dem Spant 43/A den ich nach hinten zu Spant 41 (Ausgabe 8 ) mit den beiden Seitenholmen (49) und Winkeln ausrichtete. Die beiden Seitenholme nur einsetzen und noch nicht verkleben. Die Seitenholme habe ich unter Zuhilfenahme von Spateln (2 Spatel habe ich zu einem T-Träger verleimt) ausgerichtet. Nach 3 Stunden Wartezeit habe ich dann die Seitenholme wieder entfernt und den Spant 44/A eingeklebt. Ausgerichtet wurde er wieder mit den Seitenholmen und Winkeln. Nachdem der Leim von Spant 44/A getrocknet war, habe ich die Seitenholme eingeklebt und den Spant 45/A von unten eingeklebt. Damit er nicht nach unten rausrutscht habe ich ihn abgestützt.

Hier das Ergebnis

Die Halterung für das Ruderservo (Bauteil47) sowie die Verstärkungen (Bauteile 46 und 48 ) habe ich noch nicht verarbeitet

Hier ein Bild mit Stevenrohren (4 mm Messingrohre) Das Stevenrohr für den mittleren Antrieb werde ich erst einbauen, wenn das entsprechende Formteil geliefert wird, dann ist auch die genaue Position bekannt.  

Hier noch Bilder des jetzigen Bauzustandes (die Nächte waren verdammt kurz)



Zur Kontrolle der Genauigkeit habe ich den äusserten Punkt jedes Spantes auf die Helling übertragen und die Aussenkontur nachgezeichnet.

Prompt war auch Spant 40 aussermittig eingeklebt , der Rest ist ok.

Die Reparatur von Spant 40 war nach 1,5 Stunden erledigt .

Bis zur Ausgabe 10 werde ich jetzt die Decksbalken einbauen und dann hoffe ich, werden auch die Nächte wieder länger. Hat auf alle Fälle einen mordmäßigen Spass gemacht.

JoBu

Hallo Markus !
Deinen Baubericht finde ich gut , auch die dazu passenden Bilder. Ich selbst habe sehr spät mit dem Abo angefangen und bin erst mit Bauabschnitt 3 fertig . In den nächsten Tgaen müßten wieder Teile kommen.

Gruß JoBu    IG  MTRA

Tormentor

Schöne Idee mit den Metallwinkeln am Heck. Werde ich auch so machen, da ich schon gehört habe das es da bei der Montage etwas tricky sein soll. Freu mich über die Bildergröße !

 :winken:

KaLeu Frank

Hallo Markus,

schöne Darstellung und saubere Arbeit. Bin gespannt wann es weiter geht.

Gruß Frank :winken:

MarkusB

Wer die Baustufen 1 - 9 erfolgreich gemeistert hat, dürfte mit der Ausgabe 10 keine Probleme haben.


Als erstes werden die beiden Seitenholme (Bauteil 50) angepasst. Die Seitenholme sollten leicht und ohne Verspannungen in die richtige Position gebracht werden können und werden, wenn alles passt, verleimt. Zum ausrichten der Seitenholme benutze ich wieder die T-Träger aus Spateln   Das Ganze muß nun 3 Stunden trocknen.

In der Zwischenzeit habe ich die vordere Stützwand (Bauteil 56) eingeklebt und die beiden hinteren Stützwände (Bauteil 57) mit kleinen Winkeln versehen, um die Klebefläche am Kielspant zu vergrößern. Bitte auf die beiden abgeschrägten Seiten achten (rote Kreise) und die Winkel an der richtigen Seite ankleben.

Nachdem die Seitenholme soweit fest waren, habe ich die Decksbalken und die dazugehörigen Verstrebungen angepasst. Alle Teile müssen ohne Verspannungen zusammen passen, insbesondere das Bauteil 54 muß auf allen Decksbalken aufliegen und darf nicht wippen. Wenn alles passt werden die Teile zusammengeklebt und zum trocknen beschwert. Danach heißt es warten. Das Ergebnis sieht dann so aus .

Abweichend vom Bauplan habe ich die beiden kleinen Spanten (Bauteil 51) erst eingeklebt, nachdem das Decksgerüst eingebaut war. So konnte der Spant in der richtigen Position verleimt werden .

Als letztes werden die beiden hinteren Stützwände (Bauteil 57) eingeklebt .

Das Heck sollte nach Abschluß der Arbeiten so aussehen  

Nachdem das Spantengerüst jetzt soweit fertig ist, gehts in ein paar Tagen mit dem Straken und Beplanken weiter.

K 181

Moin

Klasse Bericht!
Ich freue mich schon auf das Monatsende.
Dann trifft das Heck auch bei mir ein, habe heute beim Verlag angerufen und nebenbei erfahren das die nächste Lieferung um den 28 kommen wird!

Gruß
Hendrik


MarkusB

Als Vorbereitung für das Beplanken des Rumpfes, habe ich die Spanten gestrakt.

Was soll durch das Straken der Spanten erreicht werden?

Durch das Straken werden die Spanten an den Kurvenverlauf der Aussenhaut angepasst.

Warum sollte man sich diese Arbeit machen?

Durch das Straken der Spanten legen sich die Leisten besser an die Spanten an. Das ist zum einen gut für die Festigkeit des Rumpfes, die Klebefläche Spant/Leiste wird wesentlich vergrößert und zum anderen gut für den Kurvenverlauf des Rumpfes. Würde man die Spanten nicht Straken, wäre die Auflagefläche Spant/Leiste punktförmig und damit auch die Klebefläche entsprechend klein. Der Kleber müsste also einen relativ großen Spalt überbrücken, was der Festigkeit nicht zuträglich ist. Ausserdem stimmt der Kurvenverlauf des Rumpfes nicht.

Zur Erklärung habe ich eine kleine Zeichnung angefertigt (Die Maße des Bildes sind frei erfunden). Hier kann man sehr gut erkennen, was das Straken bewirkt. Ohne straken würde die Aussenhaut des Rumpfes der roten Linie entsprechen (P1 = Breite des Heckspantes (Spiegel), wurde lt. Bauplan auf das richtige Maß gebracht). Der Rumpf wäre zu breit und die Auflagefläche der Leiste auf dem Spant sehr klein. Nach dem Straken (die grün gezeichneten Flächen wurden entfernt) verläuft die Aussenhaut entlang der blauen Linie. Der Rumpf hat die richtige Breite und die Auflagefläche und damit auch die Klebefläche ist optimal.

Für das Straken der Spanten habe ich mir ein kleines Werkzeug gebastelt.

  Ich habe mir aus 3 Balsaholzstreifen (1 mm stark) einen flexiblen Schleifklotz gebastelt. Auf die Streifen habe ich mit Doppelklebeband Schleifpapier für Holz geklebt. Ich verwende dieses Werkzeug deshalb, weil sich dieser Schleifklotz wunderbar dem Kurvenverlauf der Spanten anpasst .

Während des Strakens war das Spantengerüst auf der Helling festgemacht, so daß ich nur den oberen Teil der Spanten bisher gestrakt habe, der untere Teil wird später bearbeitet.

MarkusB

Nach dem Straken der Spanten habe ich mit dem Beplanken des Rumpfes begonnen. Da die Leisten versandbedingt nur 248 mm lang sind habe ich beschlossen die zum Bausatz gehörenden Leisten nicht zu verwenden. Ideal wären Leisten mit einer Länge von 125 cm da dann kein Stoß vorhanden wäre, mit den gelieferten Leisten ergeben sich 4 Stöße und damit wird der Strak auch viermal unterbrochen. Das kann unter Umständen viel Arbeit bedeuten (spachteln, schleifen, spachteln .....). Da ich unnötige Arbeit hasse wie der Teufel das Weihwasser, habe ich mir die Leisten zum beplanken selber geschnitten.

Als Material dafür habe ich 2 mm starke Balsaholzbretter in 6 mm breite Streifen gesägt. Ich habe Leisten in den Längen 70 cm und 60 cm hergestellt, so daß sich nur ein Stoß ergibt. Den Stoß der Leisten habe ich auf die Spanten 4 und 6 gelegt, da hier die Krümmung der Aussenhaut am geringsten ist. Ausserdem wird durch den Versatz des Stoßes die Beplankung stabiler. An die beiden Spanten habe ich links und rechts Verstärkungen aus 6 mm starken Balsaholz geklebt und die Verstärkung gestrakt. Die Stöße der Leisten sehen jetzt so aus .

Die Beplankung habe ich so wie in der Bauanleitung begonnen und in Richtung Heck bisher 3 Leisten angebracht und in Richtung Bug 5 Leisten. Zum beplanken habe ich die Helling auf die Seite gestellt und kann so die Leisten bequem anbringen. Zuerst zeichne ich die Leistenbreite an (siehe Pfeil), danach wird auf den Spant Leim (Ponal Super 3) aufgebracht , ebenso werden die Leisten zueinander verklebt. Fixiert werden die Leisten mit Stecknadeln und wenn notwendig mit Tesakrepp. Hervorquillender Leim wird entfernt. Den Überstand am Heck habe ich mit Tesakrepp so fixiert, als ob noch ein weiterer Spant vorhanden wäre. Dadurch verlaufen die Leisten zwischen den Spanten 45 und 41 entsprechend dem Strak. Der Überstand wird dann später entfernt.

Das Ergebnis sieht man hier:    

MarkusB

Mit der Ausgabe 12 gab es ausser Leisten für die Beplankung auch weitere Bauteile für die Decksauflage (Bauteil 19/c und 04/c) und Verstärkungen (Bauteile 58, habe ich nicht verarbeitet).

Als erstes musste ich feststellen, daß ich die Verklebung zwischen Decksbalken und Decksleisten zu früh mit Leim verstärkt habe und durfte erstmal den Leim entfernen. Dazu habe ich ein kleines Schnitzmesser verwendet, das aus einem Satz der Firma Lux stammt. Mit dem Schnitzmesser lässt sich der Leim wunderbar aus den Ecken entfernen. Nachdem der Leim und die Überstände der Leisten entfernt waren, war das verkleben der neuen Decksbalken kein Problem. Hier die neuen Decksbalken an Ort und Stelle . Die Verstärkungen (Bauteile 58 ) habe ich nicht verarbeitet.

Nachdem die beiden Decksbalken verarbeitet waren, habe ich die Arbeit am Rumpf fortgesetzt und weitere Leisten angebracht. Die Arbeit ging ohne Probleme bis ich am Bug in den Bereich des Wulstes kam und ich erkennen musste, daß die Leisten nicht so wollten wie ich. Also suchte ich nach einer neuen Lösung und entschloß mich den Bugwulst mit kleineren Leisten 120x3x1 mm zu beplanken. Also flugs Leisten zugeschnitten und Verstärkungen im Bugbereich angebracht.

Als erstes habe ich an Spant 29 beiderseits aus 6 mm Balsaholz Verstärkungen angeklebt und danach zwischen den Spanten noch aufgefüttert , damit die dünnen Leisten sich nicht durchbiegen können. Das Balsaholz zwischen den Spanten habe ich nicht am Kielspant verleimt, damit später noch das G4 bis ganz nach unten laufen kann. Während die Verleimung der Verstärkungen trocknete habe ich auf den Kielspant eine Leiste geklebt. Sobald der Leim trocken war habe ich die Verstärkungen an die Spanten angepasst .

Jetzt wurden die Spanten und Verstärkungen mit Leim eingestrichen und die kleinen Leisten in 2 Lagen aufgebracht. Mit Leim habe ich dabei nicht gespart. Bis der Leim trocken war, habe ich die Leisten mit Krepp fixiert. Hier ist das Resultat meiner Arbeit zu sehen .

Hier noch Bilder vom aktuellen Stand der Beplankung


MarkusB

Da ich den Kielspant im Heck so eingebaut habe wie Amati das in der Bauanleitung beschrieben hat, muß ich den Platz für das Stevenrohr des mittleren Antriebs noch schaffen bevor die Beplankung des Hecks zu weit fortgeschritten ist.

Als erstes habe ich den Mittelpunkt für die Bohrung an Spant 43/a festgelegt. Dabei bin ich folgendermaßen vorgegangen:

Zuerst habe ich die Stevenrohre (4 mm Messingrohre) für die äußeren Antriebe mittels Krepp fixiert und eine Holzleiste quer über die Stevenrohre gelegt . Somit ist der mittlere Antrieb 2 mm tiefer als die beiden äusseren Antriebe.
Als nächstes habe ich an Spant 43/a die Mittellinie gezogen . der Mittelpunkt war damit ermittelt und ich konnte ein Loch von 8 mm bohren . Zum bohren des Loches habe ich einen Holzbohrer mit Zentrierung verwendet.



Wird fortgesetzt.

Talisker

@MarkusB

ich war mal so frei und habe die Fragmente in einem Baubericht/Thread zusammengefaßt.
Du kannst den Thread-Titel jederzeit anpassen wenn Du eine neue Ausgabe vorstellst ;)

:winken:
Talisker

uman 9te


MarkusB

@uman

Naja, da seh ich noch jede Menge Arbeit. Aber es geht vorwärts. :6:

MarkusB

Jetzt geht's ans Eingemachte.

Während des Anzeichnens was alles entfernt werden muß, habe ich gegrübelt, ob ich nur einen Spalt in den Kielspant (Bauteile 36 und 37) reinsägen oder gleich alles entfernen sollte. Nach kurzem Abwägen entschloß ich mich zu einer Totaloperation. Nachdem ich alles gekennzeichnet hatte (alles was blau ist, muß weg), habe ich meinen Feinbohrschleifer FBS/230E (nennt sich wirklich so) aus dem Hause Proxxon (wer ein ähnliches Gerät aus dem Hause Dremel hat kann natürlich das benutzen ;) ) ein Sägeblatt aus Federstahl eingespannt und los gings. Für manche Stellen habe ich aber doch auch mit einer selbstgebastelten Säge handanlegen müssen. Nach einer Stunde Arbeit und diversen Flüchen (bin manchmal selbst erstaunt, über was für ein Repertoire ich diesbezüglich verfüge) war die Operation dann erledigt und der Kielspant um einiges kleiner und das Rumpfinnere im Heckbereich wesentlich geräumiger .

Im nächsten Arbeitsgang mussten noch die Kanten geglättet werden und hier ist das Ergebnis zu sehen . Naja, einen Schönheitspreis werde ich nicht gewinnen, aber die Alpen sind weg und dem freien Blick auf das Mittelmeer steht nichts mehr im Wege.

Hier noch ein Bild mit den Maßen für meinen Rumpf

Die Stabilität des Rumpfes hat nicht gelitten. Wer es so machen will, sollte auf alle Fälle einige Planken im Heckbereich verarbeitet haben, denn nur so ist das Spantengerüst stabil genug, um die Sägearbeiten gut zu überstehen.

Hier das Werkzeug, das zum Einsatz kam:

Feinbohrschleifer FBS 230/E mit dem Sägeblatt und den Schleifaufsätzen

Eigenbausäge Auf dem ersten Bild sind die Einzelteile zu sehen und auf dem zweiten Bild der Zusammenbau.

rubberduck66

Hallo Markus ....

ich bewundere deinen Mut ...
Aber bin mir sicher, dass du weißt, was du tust .....  :respekt:  :respekt:

Viele Grüße

Markus

 :winken:

K 181

Moin

Das ist eine gute Idee mit der Eigenbausäge :P
Werde mir morgen auch mal sowas bauen. Ich muss dann nur warten bis 8- 11 mal eintrudeln.

Gruß
Hendrik

MarkusB

Nachdem ich das von Amati gelieferte Formteil für den mittleren Antrieb in Händen hielt, ist mir erstmal die gute Qualität aufgefallen. Trotzdem habe ich mich dazu entschlossen hier einen anderen Weg zu gehen: Ich forme das Bauteil ab und laminier meine eigene Wellenhose.

Als erstes habe ich das Formteil mit PVA-Trennlack eingestrichen. Dieser Trennlack dient als Trennschicht zwischen der Oberfläche des abzuformenden Teil und dem aufgetragenen Harz. Wer will kann das Formteil auch noch einwachsen. Nachdem der Trennlack getrocknet war, die benötigten Gewebeteile (Glas und CFK) zuschgeschnitten und Harz und Härter gemischt waren, ging es flugs an laminieren. Nach 30 Minuten war das Werk vollbracht und das Formteil wurde zum trocknen beiseite gelegt.

24 Stunden später, das Resultat:

Noch unbearbeitet

Die Ränder beschnitten  

Die noch unbearbeitete Form

Kleine Löcher und Kratzer wurden gespachelt und verschliffen [20ab] (erkennbar an den weißen Punkten).

Leider habe ich vergessen, Bilder des neuen Formteils in der Form zu machen.

Habe also nur Bilder des ausgeformten Teils

Das neue Teil besteht aus CFK und Aramidgewebe und wiegt 10 gr (mein Original 46 gr). Anpassen an den Rumpf werde ich das Formteil erst, wenn von Amati mehr Informationen gekommen sind.

Hier das Formteil von Amati und das selbstgemachte nebeneinander

Tja, die Form hat's leider nicht überlebt Der grobe Umgang mit der Form war leider nötig, sonst hätte ich das neue Formteil nicht ausformen können.


Hier noch der momentane Stand der Beplankung:      

v8maschine

hallo Markus,
super Sache das mit der Wellenhose, aber warum die Arbeit? wegen den 36g Gewicht ?(  ?(  ?(

MarkusB

Weils mir einfach Spaß gemacht hat und darin sehe ich den Sinn von Modellbau, es soll Spaß machen. Ausserdem brauche ich keine überlangen Bohrer kaufen und komme auch von oben an die mittlere Welle.

ThorstenZ1969

Hallo,

erstmal muß ich zugeben das ich absolut neu auf dem Gebiet des Holzmodellbau bin und die BS somit mein erstes Schiff ist. Vielleicht das falsche Modell aber ich will da durch und bis jetzt hats ganz gut funktioniert.
Jetzt hab ich mir als Neuling mal Gedanken um den mittleren Antrieb gemacht.

Frage: muß man da so viel raussägen? Geht das nicht auch irgendwie das man die Antriebswelle über ein Kardangelenk umleitet? Hab das mal so mit meinem Lego-Technik Kasten ausprobiert. Und: muß man für jede Welle einen eigenen Motor benutzen? gehts nicht auch irgendwie  mit 1 kräftigen und Zahnrädern?

wäre mal schön diesbezüglich was von euch zu hören.
Ansonsten: weiterhin frohes Schaffen. Bin mal gespannt wann die Teile 12-15 ins Haus flattern.

v8maschine

@Markus
das erklärt und rechtfertigt natürlich den Aufwand :8:

@Torsten
ist alles schon mal durchdiskutiert worden mit Getrieb, etc. und als zu aufwendig verworfen. drei Motoren und  :santa:

MarkusB

ZitatOriginal von ThorstenZ1969.... snip ....Frage: muß man da so viel raussägen? Geht das nicht auch irgendwie das man die Antriebswelle über ein Kardangelenk umleitet? Hab das mal so mit meinem Lego-Technik Kasten ausprobiert.

Du musst natürlich nicht so viel entfernen wie ich, ein 10 bis 15mm breiter Schlitz von Spant 43/A bis zum Ende des Kiels (vom Heck in Richtung Bug) würde auch reichen. Ein Kardangelenk bedeutet eine höhere Reibung und ein zusätzliches Verschleißteil. Am einfachsten ist es den Motor direkt mit der Antriebswelle zu verbinden.

ZitatOriginal von ThorstenZ1969.... snip ....Und: muß man für jede Welle einen eigenen Motor benutzen? gehts nicht auch irgendwie  mit 1 kräftigen und Zahnrädern?

Man muß nicht, aber es hat auch Vorteile. Je nach Fernsteuerung, kannst du die Drehzahl für jeden Motor regeln bzw. mit anderen Funktionen beeinflussen, was die Kurvenfahrt (der kurveninnere Motor dreht langsamer) erheblich erleichtern kann. Mit einem Motor der über ein Getriebe alle 3 Wellen antreibt, nimmst du dir jede Option. Mal abgesehen davon, daß ein Getrieb etwas laut werden und verschleißen kann.

body

hallo markus,

auch von mir ein supi lob  für deine baubeschreibung und für die bilder :P  :klatsch: !! die bismarck ist mein erstes größeres objekt und deine anleitung find ich absolut informativ!! ich möchte ja meine bismarck auch auf große fahrt schicken und natürlich braucht sie ja dann unbedingt einen dritten antrieb. :mariinee:

werd auf jedenfall deine anleitung genauestens befolgen!!

gruß body

MarkusB

Kurz nach Neujahr 2007 war es dann soweit, die erste Beplankung war endlich fertig und der Rumpf präsentierte sich mir in dieser Form      

Auf den Bildern sind die Überstände an Bug und Heck gekürzt, die Planken wurden grob geschliffen. Geschliffen habe ich die Planken an den Bordwänden mit einem Schleifschwamm . Den Kiel habe ich mit einer Leiste (Schleifpapier mit Doppelklebeband befestigt) solange geschliffen, bis der gesamte Kiel auf der Helling auflag.

Ebenso habe ich die Durchbrüche für die äusseren Stevenrohre gebohrt. Hier das Werkzeug mit dem ich die Durchbrüche erstellt habe. Es ist ein stück 4 mm Messingrohr in das ich einen 3 mm Bohrer geklebt (Loctite endfest) geklebt habe. Das Rohr habe ich in die Führungen der Spanten 12a/13a und den Bohrer setzte ich an der Führung von Spant 39a an. Durch das Drehen des Messingsrohr bahnte sich der Bohrer seinen Weg durch die Beplankung . Die 3 mm Bohrung wurde dann mit einer Feile soweit erweitert, das die Stevenrohre ohne Probleme nach aussen geführt werden konnten . Hier noch ein Bild von dem Durchbruch und noch Bilder der Stevenrohre  .

Den Kielspant zwischen den Spanten 43a/44a habe ich auch noch entfernt  .

MarkusB

Nachdem einige die Beplankung abgeschlossen hatten und Bilder ihres Rumpfes veröffentlicht hatten, fiel auf, daß die 1. Beplankung über das Formteil ragt. Das entspricht in keinster Weise dem Original. Das Formteil muß bündig mit dem Kiel abschließen. Die Maße des Formteils sind soweit in Ordnung, lediglich die Höhe der Fläche zu Spant 43a ist falsch. Eine Höhe von ca. 34 mm wäre ok.

Hier Bilder ((c) by uman) von Bauteilen , die die Produktionsbreite von Amati dokumentieren. Das rechte Formteil dient als Referenz.

Hier ein Bild von Spant 43a mit Stahllineal gemacht. Man kann deutlich erkennen, daß das Maß von der Auflage des Formteils bis zum Kiel 32 mm beträgt. Wer also ein Formteil sein Eigen nennt, daß ein Maß <= 32 mm hat, bleibt unter dem Kiel bzw. schließt mit dem Kiel ab.

Hier Bilder des Formteils, nach Bauanleitung verbaut
Bild 1:    Bild 2:

Bild 1: Das Formteil schließt bündig mit dem Kiel ab, was nicht korrekt ist.
Bild 2: Der Überstand des Formteils bezüglich des Spantes 43a ist korrekt.

Legt man jetzt unter das Formteil ein 2mm starkes Brett, wird das Problem nur teilweise gelöst
Bild 1:  Bild 2:

Bild 1: Die Höhe des Formteils wäre jetzt korrekt.
Bild 2: Der Überstand würde gerade im Bereich der Fläche zu den Bauteilen 58 auf bis zu 4 mm anwachsen. Das würde jede Menge Schleifarbeit bedeuten.

Ein Lösungsansatz wäre, das Formteil 10 mm über der Auflagefläche zu den Bauteilen 58 durch zu trennen und den entstandenen Spalt mit geeignetem Material aufzufüllen. Wie hoch der Spalt letztendlich wird, hängt von der Ausgangshöhe des Bauteils ab und der Höhe der fertigen Beplankung am Kiel.

Hier ein Bericht, bei dem das Problem nach obigen Ansatz gelöst wurde.

Hier noch Bilder einer Hilfskonstruktion,  die die Führung des Sägeblattes erleichtert:    

Wer über eine Bandsäge verfügt, hat ganz klar Vorteile. Aber mit der kleinen Hilfskonstruktion sollte es auch ohne Bandsäge gehen.

MarkusB

Anfang Februar bekam ich das Formteil von blackbird (ein User aus dem Forum die-graue-flotte.de) zugesandt und der erste Eindruck nach dem Auspacken (an der Verpackung könnte sich IP auch eine Scheibe abschneiden) WOW. Toll verarbeitet, die Oberfläche einwandfrei ohne erkennbare Poren.

Dann gings ab in den Hobbyraum und die ersten Passproben. Auch da machte das Formteil einen guten Eindruck. Es stand schon mal deutlich über den Kiel, bei mir 1,5mm. Das sollte reichen um einen sauberen Anschluß zum Kiel zu gewährleisten. Anschlußfläche zum Spant 43/a ist auch gut gelungen und dürfte keine Probleme bereiten.

Da ja einige von uns eine dritte funktionsfähige Welle installieren wollen, habe ich das Material mal kurz mit einem Bohrer tracktiert. Auch hier keine Probleme, das verwendete Material lässt sich einwandfrei bohren.

Aber genug der Worte hier ein paar Bilder.

Bild 1  Bild 2
Die beiden Bilder wurden auf dem selben Aufbau fotografiert, sodaß man den Unterschied deutlich erkennt (siehe Bilder oben).

Hier das Original und blackbird's Formteil im Vergleich

Die beiden Auflageflächen stehen im Gegensatz zum Original im rechten Winkel

Hier nochmal das Formteil in groß

Mein Fazit: Eine saubere Arbeit und wirklich eine Alternative zum Original, die einem viel Arbeit erspart. :top: