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Man Of Mystery / 54mm Figur

Begonnen von Gun Bucket, 14. November 2019, 10:37:28

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Gun Bucket

Hallo zusammen,
ich dachte ich wage mich einmal an eine Heldenfigur aus meinen Kindertagen heran. Mal sehen wer sie von Euch als erstes erkennt  ;)









Bleibt mir für den Moment, mit einem funkelnagelneuen Skalpell in meiner Hand, nur noch zu sagen: "Hi-Ho, Silver! Away!"

Gruß Gareth
:winken:

cookiemonster


Warlock

We are the pirate metal drinking crew

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

Hans war schneller. "Hi-Ho, Silver! Away!" ist ein Ablenkungsmanöver des Lone Ranger vom Bushranger  ;)

Ich bin auch gespannt.

Gruß
Jürgen  :winken:

PS: hab dir ne PN geschickt mit einer Frage

Hans

Aber Hans liegt falsch, der Avatar zeigt was australisches..
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Gun Bucket

... überlassen wir Hans seinem Chateau Woga-Woga  :6:

Ich dachte ich hätte Euch wenigstens noch bis zum Wochenende an der Nase herumführen können ... mal gut, daß ich diesen Nachmittag frei hatte  :D













Zur Verwendung kamen bisher ein paar Airfixteile – der Rest wurde/wird anmodelliert. Ich fahre übrigens immer ganz gut damit, die später am schwersten zu positionierenden Körperteile erst einmal flexibel/lose zu halten. Die Pose ansich wird später, wegen der Schussverletzungen und unter dem Gewicht seiner Panzerung, leicht nach vorne gebeugt sein. Im Moment steht die Figur nur Aufrecht, damit ich besser arbeiten kann.

Für mich wird der bekannteste australische Bushranger ein ,,Man Of Mystery" bleiben, ... Volksheld oder Ganove?
Die Info's über Ned Kelly bei Wikipedia reichen als Einstieg für Interessierte – ansonsten gib's in den nächsten Tagen aber auch noch mehr von mir.

Nachdem mein kleines Ablenkungsmanöver nun anscheinend nicht geklappt hat, bleib mir für heute nur noch zu sagen: ... "Such is life"  ;)

Gruß Gareth
:winken:

Hans

Eure Schreibe verwirrt mich. Also doch Ned Kelly.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

#8
@Gareth: Herrn Idles Besprechung australischer Spitzenweine ist sicher ein Knaller - aber er spricht einen derart üblen Slang, ich versteh nur Bahnhof  ;(

@Hans: Du lagst von Anfang an richtig  :P.
Zitat von: Gun Bucket in 14. November 2019, 20:07:45
Nachdem mein kleines Ablenkungsmanöver nun anscheinend nicht geklappt hat ...
Der Gareth ist ein Schlingel und hat in seinem ersten Post zwei Fallen gestellt. "Hi-Ho, Silver! Away!" ist ein Ausspruch aus der TV-Serie "Lone Ranger",  das Pferd des Lone Ranger heißt "Silver". Ned Kelly dagegen war ein australischer Bushranger. Die zweite Falle war die gerade abgestreckte Haltung des linken Armes. Jetzt hat der Gareth das angepasst nach dem Stich vom letzten Kampf, der wohl das Vorbild ist.

Gruß
Jürgen  :winken:

Edit hat dem Garth ein "e" gekauft

Gun Bucket

Das ich zwischendurch immer wieder einmal ein paar englischsprachige Bezeichnungen od. Redewendungen einwerfe verwirrt/nervt Euch hoffentlich nicht allzu sehr ...
Manchmal kenne ich die deutsche Übersetzung einfach nicht ... meistens geht's mir allerdings darum, daß es relevanter und ausdrucksstärker für mein jeweiliges Projekt ist.

Zurück zum Thema ... meine Figur soll, wie Jürgen bereits richtig erkannt hat, Ned Kelly in seinem letzten Kampf darstellen. Um diese Pose und die dazugehörigen Details zu verstehen, mußte ich mich logischerweise in die Geschichte einlesen. Was alleine Kellys "Last Stand" betrifft, so gab's quasi 4 Akte in diesem Drama.
1. Den Schusswechsel mit Constable Gascoigne ... Zu diesem Zeitpunkt war unser "Iron Outlaw" in voller Montur. Soll heißen: Ein Gewehr, drei Pistolen sowie einen Gürtel mit einer ehemaligen Senfpuderdose welche mit Zündhütchen befüllt war. Unter seinem Helm trug er, zur Stabilisierung und Abstandshaltung des selbigen, eine dicke Wollmütze. Der Helm saß also nicht direkt auf dem Kopf. Den Mantel trug er vollständig über seiner Körperpanzerung. Er erlitt zwei Schusswunden über dem linken Ellbogen und einen darunter. Ein weiterer Schuss von Gascoigne traf ihn in den rechten Fuss mit Austritt an seiner rechten Ferse. Sein rechter Daumen wurde ebenfalls getroffen.

2. Seinen Zusammenbruch im nahegelegenen Waldstück ... Dort lag er eine zeitlang bis ihm sein Cousin Tom Lloyd dort entdeckte und half. Zu diesem Zeitpunkt wurden Helm, Mantel und Panzerung abgelegt um die Schusswunden begutachten zu können. Damit die anderen Mitglieder seiner Gang im Glenrowan Inn eine Chance hatten, entschloss Kelly sich, sich der inzwischen heranrückenden Polizei entgegenzustellen. Er legte mit Hilfe seines Cousins seine Panzerung wieder an, ließ jedoch seine Mütze und das Gewehr zurück. Da er am linken Arm verletzt war trug er seinen Mantel nur über die Schulter geworfen. Der Helm saß über dem Kragen und hielt den Mantel in Position. Ich denke ja, er hielt sich mit seiner linken Hand am unteren Kragen fest um, mit dem dadurch gebeugten Arm, den Blutfluss zu verringern.

3. Jetzt kommen wir zu "meinem" Zeitfenster ... Die Konfrontation mit der Polizei war nur von kurzer Dauer. Kelly hielt eine von seinen Pistolen in der rechten Hand und schoss damit mehrmals auf seine Gegner ... ohne auch nur einen davon zu treffen. Umgekehrt jedoch traf ein Schuss seinen Pistolengriff und verletzte seinen kleinen Finger. Obwohl ihn noch weitere Schüsse trafen ... seine Panzerung hielt stand. Trotzdem waren die Treffer im Bereich des Helmes heftig. Seine Mütze die Abstand zum Metall gehalten hätte ließ er ja zurück. Letztendlich ging er durch eine Schrotladung in die Beine, abgefeuert durch Sgt. Steele, zu Boden.

4. Ob er sich dem Schauplatz durch kriechen oder stolpern entzogen hat, ist mir z.Zt. nicht bekannt. Fakt ist allerdings, daß er ein Stück weiter weg vom Geschehen, neben einem gefallenen weißen Baum, "verhaftet" wurde. Diese Verhaftung lief mehr oder weniger in typischer Polizeimanier ab ... umzingelt von mehreren Vetretern des Gesetzes wurde er erst einmal sichergestellt so daß er keine Gefahr mehr darstellen konnte. Die Panzerung wurde ihm von seinem schon fast leblosen Körper abgenommen. Daraufhin trafen ihn Tritte und Schläge aus der ganzen Gruppe. Da Kelly keinen Laut von sich gab schlug ihm Sgt. Steele mehmals in die "Weichteile". Damit immer noch nicht zufrieden wollte er ihn abschließend mit einem Kopfschuss hinrichten. Dieses konnte noch im letzten Moment von einem anderen Polizisten verhindert werden. Kelly kam später vor Gericht und wurde zum Tode verurteilt.

Was Sgt. Steele betraf ... seine Grausamkeiten fanden seinen Höhepunkt in der Belagerung des Glenrowan Inn.

Nachdem die Fotos im Kasten waren ist mir übrigens ein riesen Fehler aufgefallen ... mal sehen, ob ihr ihn auch erkennen könnt:










Beim nächsten Mal werde ich meinen Fehler korrigiert und u.a. die Schürze gekürzt haben sowie noch etwas mehr auf Bekleidung, Panzerung und Waffen eingehen.

Bis dahin,
Gruß Gareth
:winken:

@Jürgen: Vielleicht hilft D A S in puncto Aussie Weine weiter  ;)

f1-bauer

Servus Gareth,
die M.P. Links tragen leider nicht zur Erhellung bei  ;(, die enden alle mit Fehler 404- not found im Nirvana ...  :woist:

Zitat... mal sehen, ob ihr ihn auch erkennen könnt:
Die Schritt-Stellung (linkes Bein auf dem Baumstamm) kann es nicht sein, die wird sowohl als auch dargestellt. Kann es sein, dass die Schulterpanzer über dem Mantel sind?

Gruß
Jürgen  :winken:

Gun Bucket

Also bei mir funktioniert's ... man muß nur etwas nach unten scrollen. Ansonsten hätte ich aber auch noch D E N hier.
Links ist übrigens da, wo der Daumen rechts ist , Jürgen ;) Es sind immer verschiedene Beinhaltungen auf den Skizzen zu sehen ... ich habe mich für's rechte Bein entschieden da berichtet wurde, daß er damals auf die Polizei zulief und dabei, durch eine Schussverletzung im linken Fuß, sein linkes Bein nachzog. Ergo habe ich der Figur in meinem Zeitfenster eine Gewichtsverlagerung auf's rechte Bein verpasst.

Damals haben sich australische Bushranger selber gerne als eine Art Robin Hood Figur gesehen und entsprechend "romantisch" konnte auch ihr Kleidungsstil ausfallen:
https://aguidetoaustralianbushranging.wordpress.com/2018/01/17/haute-couture-bushranger-fashion/
Kelly trug um die Hüfte eine grüne Schärpe und eine strapped Reiterhose. Lt. Augenzeugenberichten lag der weiß-graue Mantel den er trug, beim Schusswechsel über seinen Schultern. Besonders interessant fand ich nebenbei bemerkt die Stiefel der ganzen Gang ... Es handelte sich dabei um sogenannte Larkin Boots, wobei sich Larkin im alt Aussie Slang ungefähr mit Rowdy übersetzen läßt. Deren keilförmiger Absatz erschwerte den Aborigines, die seiner Zeit für's Fährtenlesen angeheuert waren, enorm.
Da Kleidung in der Regel geschichtet aufliegt (z.B. Jacke über Hose, Schal über Jacke etc.) baue ich meine Figuren am liebsten von unten nach oben auf. Mein großer Fehler vom letzten Mal war übrigens nicht die rechte Schulterpanzerung noch vor dem Mantel modelliert zu haben, sondern das sie in diesem Zeitfenster erst gar nicht getragen wurde. Constable Gascoigne hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits weggeschossen und nahm sie sich übrigens später als Souvenir mit.

So gings bisher bei mir weiter:













Danke für's reinschauen & bis zum nächsten Mal,
Gareth
:winken:


Hans

#12
Endlich hab ich das Bild wiedergefunden, es gammelte auf meinem Handy herum. Stammt aus einer Ausstellung zum Thema "Räuber" in Tüchersfeld.

Wie man sieht, war Ned Kelly nicht der erste mit der Idee des heimgebastelten Kugelschutzes. Leider war es mir bislang nicht möglich, näheres über diesen "Klemm" herauszufinden - ich hab ihn mir einfach mal gemerkt, da die Idee eines gepanzerten Räubers mir auch schon durch den Kopf ging, natürlich auch Ned Kelly.

https://fraenkische-schweiz-museum.de/raeuberausstellung

https://www.spessartprojekt.de/wordpress/wp-content/uploads/2019/07/bischbrunn_taf_5.pdf
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

Zitat von: Gun Bucket in 21. November 2019, 19:35:22
Links ist übrigens da, wo der Daumen rechts ist , Jürgen ;)
Ich kann Dir vesichern, das Thema vom anderen Links kommt eher bei meiner Frau vor ...

Wenn wir schon bei "übrigens" und Zwinkersmiley sind, will ich hier mal die dunklen Erinnerungen an mein Colloquium in der Abitur-Prüfung wachrütteln und das Thema Kontrapost in den Raum werfen. Aus dieser Theorie heraus und eigenen praktischen Erfahrungen mit Schmerz im Bein/Fuß würde ich bei verletztem linken Fuß mein Gewicht auf das durchgestreckte rechte Bein (Standbein) verlagern und meinen linken Fuß entlasten (Spielbein). Nur mal so ... wie ich schon schrieb ... wegen den beiden Zeichnungen der Szene beides ok.

Ich schau weiter gespannt zu.

Gruß
Jürgen  :winken:





Gun Bucket

#14
@Hans: Für mich war James Bond's Gegner immer interessanter als der glattgekemmte Psychopat selber. Von daher könnte mir der 'Klemm' da auch schon gefallen ...
Habe einmal ein wenig nachgehakt aber alles was ich darüber finden konnte war das hier:
https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Der-Englaender-musste-dran-glauben;art768,3559389
'Keep mum' wäre weiser gewesen  :1:
Für einem Figurenumbau sind die Infos vielleicht noch etwas mager aber wer hat's beim Modellbau schon eilig  ;)

@Jürgen: Vielleicht wäre Steuer,- u. Backbord eine Alternative für Deine bessere Hälfte  ;)

Im Gegensatz zum 'Klemm' ist die Geschichte von Ned Kelly umso dokumentierter. Seine Berühmtheit birgt allerdings auch einige Probleme ... und zwar in Form von zuviel Info. Hier ein Beispiel, wie sich sogar Expertenaussagen wiedersprechen:
https://www.facebook.com/UnmaskingThekellyGangUnmasked/posts/was-neds-pistol-faultyin-the-kelly-gang-unmasked-chapter-titled-forensic-science/1863289760566276/

Heute Abend möchte ich noch gerne ein paar Worte über die Panzerung verlieren. Es gab insgesamt vier solcher 'Anzüge' für die Mitglieder der Kelly Gang. Vermutlich wurden sie im Wald von einem mysteriösen Schmied angerfertigt. Ned's ist der Bekannteste darunter und mit seinen Schulter,- u.Gesässplatten auch der Aufwendigste. Was die vordere Schürze (lappet) betrifft ... jemand behauptete, dass sie erst zu einem späteren Zeitpunkt angebracht wurde. Ich glaub' allerdings, er trug sie während seines letzten Gefechts.
Der Helm weist mehrere kleine Löcher am Kronenrand auf. Manche vermuten dahinter, Befestigungspunkte für eine Art Schutzrahmen. Auch hier bin ich anderer Meinung, da er ja normalerweise schon eine Schutzkappe unter dem Helm trug. Für mich könnten es Halterungspunkte für Schmiedezangen sein.
Der für die Panzerung benötigte Stahl stammte übrigens ursprünglich von mehren Pflügen (mouldboards) und weist sogar ein paar Probeschüsse auf.
Die Schüsse der Polizei konnten zwar nicht durchdringen ... laut Aussage eines Augenzeugen, wurde Kelly's Panzerung jedoch von den 18 Bleikugeln regelrecht poliert. Stellenweise hätte sie sogar wie Silber geschimmert.
Angenehm war es unter seinen Schutzschildern für Ned aber trotzdem nicht. Ohne die übliche Schutzkappe unter seinem Helm war sein Gesicht der ganzen Wucht der Schüsse ausgesezt und diese ließen seinen Helm ihn jedesmal wie einen  Faustschlag ins Gesicht treffen.
Insgesamt erlitt Ned Kelly 28 Schußverletzungen ... bevor schließlich er unter seiner 44 Kilo schweren 'Verpackung' zu Boden ging.

Bei mir ging's mit dem Helmaufbau weiter:










Sobald er durchgetrocknet ist werde ich ihn noch kürzen und weitere Details hinzufügen.

Gruß Gareth,
:winken:

Edit: Gleichzeitig wurde seine Ferse durch einen Schuß in den rechten Fuß durchbohrt. Den Stiefel würde ich gerne einmal von hinten sehen:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b4/Ned_kelly_armour_library.JPG

f1-bauer

#15
ZitatInsgesamt erlitt Ned Kelly 28 Schußverletzungen ...
Den Bericht habe ich auch gelesen - ich würde mal sagen, das könnte aus der Zeitung mit den vier großen Buchstaben stammen  :pffft:. Vielleicht haben sie jedes Korn Vogelschrot mitgezählt.

Welches Schweinderl hättens denn nun gerne?
ZitatEin weiterer Schuss von Gascoigne traf ihn in den rechten Fuss mit Austritt an seiner rechten Ferse.
Zitat... durch eine Schussverletzung im linken Fuß ...
ZitatGleichzeitig wurde seine Ferse durch einen Schuß in den rechten Fuß durchbohrt.

Hier mal der Bericht des behandelnden/untersuchenden Gefängnis-Arzt vom 30.06.1880
https://trove.nla.gov.au/newspaper/article/88885410?

und hier, was anhand der exhumierten sterblichen Überreste von Ned Kelly festgestellt wurde
https://www.smh.com.au/national/131-years-on-ned-kelly-mystery-is-laid-to-rest-20110901-1joaq.html

und hier ein Foto der sterblichen Überreste mit Markierung der Verletzungen
https://csiropedia.csiro.au/wp-content/uploads/2014/10/High_Resolution-18.jpg

aus dem Artikel hier
https://csiropedia.csiro.au/solving-the-mystery-of-ned-kellys-remains/

Zusammenfassend aus beiden Berichten: es sind nur am rechten Bein/Fuß signifikante Verletzungen ersichtlich. Die Ferse ist unverletzt, jedoch das Gelenk des rechten großen Zeh war von oben nach unten durchschossen. Außerdem am rechten Schienbein unterhalb des Knie ein 8 mm durchmessendes Loch im Knochen und darin ein flach gequetschtes Schrotkorn. Dann eben noch rechtes Daumengelenk und linker Ellbogen. Dann noch einige Einschüsse/Fleischwunden von Vogelschrot im rechten Oberschenkel und der rechten Wade.

Es gibt auch verschiedene Versionen des Geschehens nach der Verhaftung - Steele habe ihn in die Weichteile getreten, aber auch, nicht Steele sondern Constable Dwyer habe es getan (als Rache für seinen zwei Jahre zuvor von Kelly getöten Freund Thomas Lonigan), dabei aber den eisernen Lendenschutz übersehen und sich furchtbar weh getan  :pffft:

ZitatOhne die übliche Schutzkappe unter seinem Helm war sein Gesicht der ganzen Wucht der Schüsse ausgesezt und diese ließen seinen Helm ihn jedesmal wie einen  Faustschlag ins Gesicht treffen.
Hauptsächlich dürfte er ein Lärmtrauma erlitten haben. Hast Du schon mal (z.B. als Kind beim Ritter spielen) einen Kochtopf über den Kopf gestülpt und ein Kumpel hat mit seinem Holzschwert drauf gehauen?

ZitatHalterungspunkte für Schmiedezangen
Oder einfach die Löcher, mit denen die Scharen am Pflug befestigt waren?

Gruß
Jürgen  :winken:

Edit hat dem Arz ein t und dem Gelnk ein e gekauft.

Gun Bucket

Vielen Dank für Deine Mühe, Jürgen.
Ich habe übersehen, daß ich im 3. Teil meines BB's bereits über den Einschuß im rechten Fuß geschrieben hatte. Damit keine Verwirrung aufkommt, werde ich die Wiederholung in Teil 5 noch löschen.
Die von Dir angegebenen Links waren mir bereits bekannt.
Auf Trove bin ich übrigens auch auf die Info gestoßen, das Ned Kelly, lt. seiner eigenen Aussage in einem Interwiev, eine Schussverletzung im linken Fuß erlitt. Im gleichen Zeitraum zog er sich auch die deutlich schwerere Verwundung im rechten Fuß zu.
Das 28 Schusswunden gezählt wurden, habe ich natürlich nicht nur dem Artikel von Iron Outlaw entnommen. Es gab da noch unterschiedliche Quellen wie z.B.:
https://www.heraldsun.com.au/ned-kellys-remains-identified-130-years-after-his-death/news-story/0ae7af8b0c4abee40290ade0cf89f289?sv=af901ccd32dcc8ffbefdb0fc2f5f74a2
oder eine Passage in Craig Cormick's Buch: Ned Kelly: Under the Microscope, die diese These untermauerten.
Eigentlich hätte ich meinen BB mit Links fluten können ... aber zum Thema Ned Kelly gibt es einfach immer noch zuviele Grauzonen. Am Ende bliebe höchstwahrscheinlich nur eine Keiferei darüber über, wer recht hat und wer nicht ... Irgendwann muß man ja mal seine Entscheidung treffen und mit dem Bau anfangen. Ich persönlich glaube auf jeden Fall, dass die 28 Schussverletzungen, seine körperliche Verfassung und das Gewicht der Panzerung seinen Untergang einleuteten.

Zitat von: f1-bauer in 26. November 2019, 13:37:56
Hauptsächlich dürfte er ein Lärmtrauma erlitten haben.
Hören konnte er wohl auch noch ganz gut. Schließlich hat er alle Anweisungen verstanden und ist am Ende mit den Worten:"I'm done, I'm done" und nicht etwa mit:"The bells, the bells!" zu Boden gegangen  :6:

Zitat von: f1-bauer in 26. November 2019, 13:37:56
Oder einfach die Löcher, mit denen die Scharen am Pflug befestigt waren?
Das trifft nur auf die größeren Löcher zu, die an manchen Stellen in allen Panzerzungen der Gang zu sehen sind.


Die Grundform der Figur steht soweit für mich:










Während des Schusswechsels saß Kelly's Mantel hochgezogen unter seinem Helm, was ihn entsprechend kürzer in der Länge aussehen ließ.
Auf den folgenden 2 Skizzen ist zu sehen, daß die Knöpfe wie bei einem Damenmatel, auf der auf der linken Seite saßen:

https://aguidetoaustralianbushranging.wordpress.com/2017/06/27/spotlight-ned-kelly-at-bay/


https://aguidetoaustralianbushranging.wordpress.com/2018/05/03/spotlight-the-dance-at-the-glenrowan-inn-before-the-fight/

Vielleicht ein Fehler? Was soll's ... für meine Figur fand ich's interessant.
Was den ausgestreckten Arm anbelangt ... es wurde berichtet, daß Kelly seine Pistole beim abfeuern, auf Grund des verkleinerten Gesichtsfeldes, nah am Körper hielt. Ich konnte mir aber auch gut vorstellen, daß der Frust nichts zu treffen, unterschiedliche Armhaltungen zur Folge hatte  :6:
Im Moment macht meine Figur buchstäblich noch große Augen ... die werden noch entsprechend verkleinert.
Einen Fehler muß ich in diesem Stadium allerdings noch unbedingt korrigieren ... Falls mir keiner zuvorkommt erfolgt die Auflösung beim nächsten Mal.

Bis dahin,
Gruß Gareth

Hans

Aus was, bzw wie machst du die Knöpfe?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

Servus Gareth,
Deine Interpretation mit dem umgelegten Mantel gefällt mir sehr gut  :P. Das hat für mich was von "Ritter" kombiniert mit "Mantel und Degen"  8) und erlaubt den Blick auf die Panzerung  :P.
Ich fände noch wenigstens eine der drei markanten Dellen im Helm interessant, wie sie am Museumsstück zu sehen sind. Ist auf deinen Fotos schwer zu erkennen - wenn schon da, dann habe ich natürlich nichts gesagt.

Tatsächlich glaube ich aber eher, dass Ned Kelly seinen Mantel nur über die linke Schulter "gelegt" und den rechten Arm im Ärmel hatte. Der Mantel war m.E. wenigstens mit einem Knopf doch zugeknöpft. Warum? Um die Panzerung zu verbergen, was anfänglich auch gelungen ist. Steele äußerte ja seine Verwunderung, dass er drei Mal mit dem Revolver auf die kopflose Erscheinung in hellem Mantel geschossen und wohl auch getroffen habe. Er habe immer nur dieses metallische Dong gehört und nichts sei passiert, außer dass das Monster kurz inne hielt und leicht wankte. Erst dann sei Steele auf die Idee "Panzerung" gekommen und habe mit der Schrotflinte auf die Beine geschossen.

Was die vier Löcherpaare  im oberen Bereich des Helms anbelangt bin ich eher von der Theorie "Trageriemen" überzeugt. Ich folge der Meinung, dass der schwere Helm ohne Kopfriemen auf Schulter und Schlüsselbein aufliegen würde, was m.E. auf Dauer sehr schmerzhaft gewesen wäre. Die Löcher sind mir einfach zu symmetrisch angeordnet und warum sollte der Schmied in das Hauptteil des Helms vier Löcherpaare schlagen, um es festzuhalten? Dafür hat er Zangen mit speziellen Backen für jegliche Art von Werkstück und dafür brauchts m.E. keine Löcher im Werkstück. Ich habe nur eine Halte-Zange mit Zapfen gefunden, die das erklären könnte, die sog. Pelgromszange. Diese Multifunktionszange hat Herr Pelgrom aber erst im 20. Jhd. erfunden, um bei Flugreisen sein Schmiede-Besteck zu reduzieren. Komisch ist eigentlich nur das eine Löcherpaar hinten unten am Helm. Vielleicht war da noch ein Riemen von oben nach unten gespannt, um den inneren Durchmesser zu verkleinern und von hinten gegen den Kopf zu stützen/polstern. Bleibt nur, dass alles Spekulation ist, die aber nicht einer gewissen Logik entbehrt.

Was die Knöpfe links anbelangt - keine Ahnung? Mein erster Gedanke: hängt vielleicht mit der "Kolonialisierung" Australiens durch die Engländer zusammen. Die (und damit notgedrungen auch der Rest der Inselbewohner) fahren ja auch auf der falschen Seite der Straße  :pffft:. Aber nein, weil sie links fahren (bzw. geritten sind), damit sie mit der Rechten die Waffe ziehen und auf den Gegner eindreschen konnten, hatten auch da die Herren die Knöpfe rechts. Bleibt nur noch die Vermutung, dass es nach den "dark and bloody ages" auf dr Insel in zivilisierteren Zeiten auch dem Butler erleichtert werden sollte, den destinguierten Gentleman anzukleiden. Das ist es aber auch nicht. Vielleicht war es damals einfach egal?

Das bringt mich dann zum neuesten Gareth-Trivia: am Modell zu viele Nietköpfe am Brustpanzer sichtbar? Am Museumsstück sind wohl zwei von fünf Nietköpfen abgeplatzt.

Gruß
Jürgen  :winken:

Gun Bucket

@Hans: Dafür benutze ich ein zweckentfremdetes Punch & Die Set für halbrunde Nieten ... Die lasse ich dann entweder so in der Form oder kloppe sie platt - je nachdem was ich gerade benötige.
Was das Material betrifft ... ich weiß, man kann entsprechendes auch kaufen aber ich benutze dafür meistens Folien von Sektflaschen, Lebensmittelverpackungen o.ä. Somit habe ich immer unterschiedliche Stärken und Eigenschaften zur Hand.
@Jürgen: Bzgl. Helm ... schau mal hier: http://www.ironicon.com.au/helmets.htm

Zitat von: f1-bauer in 28. November 2019, 14:44:02
Der Mantel war m.E. wenigstens mit einem Knopf doch zugeknöpft. Warum? Um die Panzerung zu verbergen
Welcome to The Twilight Zone ... im wahrsten Sinne des Wortes. Unter den Bedingungen hätte eh niemand eine Panzerung ausmachen können. Außerdem hatte er sich während des Schusswechsels doch selber noch damit gebrüstet eine solche zu tragen, indem er sich d'raufschlug.
Übrigens wurden der Polizei bereits im Vorfeld Informationen über die Anfertigung der Panzerung zugespielt ... sie haben es nur nicht geglaubt - und wenn schon, was hätte es auch genutzt? Zu dieser Zeit gab's ja  noch keine A.P. shot.  Gleichwohl blieben ihnen aber die "Gerüchte" darüber im Hinterkopf. Steele konnte sich zudem auch noch an eine Geschichte aus dem wilden Westen erinnern, wo ein Outlaw mit Schrot zu Boden gebracht wurde. Deswegen hatte er auch seine mit Swan Drops (und nicht mit kleinen Pellets) gefüllte Flinte dabei.

Eines Vorweg ... Figuren zu modellieren unterscheidet sich aus meiner Sicht komplett vom "normalen" Modellbau und der Reiz liegt für mich darin, dass zwar Vorgaben einzuhalten sind, sich der Messschieber allerdings nicht immer dabei anlegen läßt. Wäre dem so dann würde man eines schönen Morgens womöglich entdecken, dass die Äste in den Bäumen ungerade, nicht korrekt fixiert und t o t a l asymmetrisch angeordnet sind  ;)
Aber zurück zum alten Eisen ... Meiner eigenen Erfahrung nach, gibt's beim Schmieden ein Gesetz das besagt: "If you can't hold it, you can't hit it."
1. Drei von den vier Helmen wurden aus einem Stück gebogen. Der vierte wurde mit einer Stirnplatte versehen und war somit leichter zu biegen – ergo waren keine Halterungslöcher notwendig.
2. Für eine Fütterung hätte der Schmied auch ausreichend Platz lassen müßen. Es konnte inzwischen anhand Kelly's Totenmaske nachgewiesen werden, dass der Helm ziemlich eng am Schädel saß.
3. Die Panzerung wurde damals wie heute immer wieder gründlich untersucht – einen Beweis für einen Rahmen/Fütterung gab/gibt es nicht.
4. Die Beulen um die Löcher waren nicht plan geschlagen, was man aber hätte machen müßen damit der Rahmen plan hätte sitzen können.
5. Warum wären diese Löcher (für eine Fütterung) außen und nicht in Stirnnähe angesetzt und warum sind sie auch am unteren Rand des Helmes zu sehen? Für ein Halsband ? Wohl kaum.
6. Man darf nicht vergessen das die Panzer nicht in ein regulären Schmiedewerkstatt angefertigt, sondern vielmehr in einem "Waldschrat Barbecue" zusammengekloppt wurden. Das nennt man dann wohl improvisieren ...
7. Warum zwei Löcher pro Seite wenn eins reichen würde um einen Lederriemen zu fixiern?
Darum: http://m.farrierproducts.com/fieldguide/tools/bloomrattailtongs.html

Was noch den Sitz des Mantels betrifft ... da bin ich von meiner Version überzeugt und mein Fehler? Na ja, ich würde sagen nicht getroffen ... da mußt Du noch ein wenig tiefer ins Glas der Geschichte schauen  ;)

Gruß Gareth
:winken:


Gun Bucket

Damit gings ja einmal ursprünglich los ...


... und das ist nun daraus geworden:









Für mich ist der Figurenbau damit abgeschlossen & es kann endlich Farbe ins Spiel kommen.
Zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich noch nicht ob es auch einen Galeriebeitrag geben wird. Die Szene wird den Umständen entsprechend blutig ausfallen (die Einschußlöcher zeigen es ja bereits) und ich bin mir nicht sicher, ob das für's Forum geeignet ist. Mal sehen welche Bilder am Ende davon entstehen.

Danke für's vorbeischauen ...
Gruß Gareth
:winken:


doom99

Übelst geil... Wahnsinn was du da modellierst. Gefällt mir ausgesprochen gut. Ich wünschte ich könnte das auch!  :2:

AnobiumPunctatum

Hi Garreth,

schicke mir doch bitte die Bilder der fertigen Figur vorab, dann können wir das Thema im Team besprechen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Hans

Als alter Hilfsmediziner, der zwar nur drei Schiessereien erlebt hat: Soooo blutig sind die nicht, mitunter muss man die Einschüsse sogar suchen. Ich hatte einen (polizeilichen) Kopfdurchschuss, der nicht mal sonderlich auffiel. Mach also keine Splatterszene draus. Wenn da keine grossen Gefässe zerfetzt sind, hast du nur relativ wenig Blut. Und der gute MoM hätte das auch gar nicht überlebt, wenn er so ausgeblutet wäre.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Gun Bucket

@Martin: 'Evilly Hot ?' ... ein Ausdruck der Anerkennung  :8:  :6:
Für mich ist diese Figur selber Neuland. A ...weil zivil & B ... wegen der Panzerung - aber man lernt ja bekanntlich nie aus und Spaß macht's auf alle Fälle. Bei Deinen Arbeiten hast Du doch selber ein gutes Auge ... also trau Dich ruhig  :P

@Christian: Geht klar ... & danke für die Möglichkeit.

@Hans: Das Thema ist mir selber nicht fremd ... jedoch hängen Schussverletzungen nun einmal auch immer von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Bei 'Kelly' halte ich mich nur an Zeugenaussagen etc.

Gruß Gareth
:winken: