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Begonnen von Spritti Mattlack, 25. April 2012, 14:13:36

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Spritti Mattlack

Modellbauer helfen Modellbauern. Hier ist Platz für Fragen (und den dazugehörigen Antworten) zur 109.  
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Minikette

#1
Ja, dann bin ich mal der Erste der hier zwei Fragen hat.
1. Dies bezieht sich nur auf den Maßstab 1/72 und auf die Bf 109E. Ich weiss dass allerorts die beiden Modelle von Tamiya und Zvezda als das Nonplusultra angesehen werden. Beide habe ich nicht, dafür aber das Hasegawa-Modell aus den Neunzigern, AP-Serie. Was ist an dieser E nicht ganz so korrekt, bzw. was deklassiert diesen Bausatz gegenüber den beiden anderen?

2. Frage zum Original Versionen F-K. Wenn man von oben auf die Tragflächen dieser Versionen schaut, dann sind von außen Querruder, Landeklappe und -jetzt kommt es- diese innere Klappe oberhalb des Flächenkühlers zusehen. Diese obere Klappe sieht man öfter in einer Ebene mit der Tragflächeoberseite, aber auch abgesenkt. Diese ganze Mimik diente sicherlich dazu den Kühlluftstrom in irgendeiner Weise zu regulieren.  Jetzt meine Frage: Diese Klappe war in welchen Maße beweglich und wieviel?

Diese geraden Traglächenhinterkanten, gerade in 1/72, mag ich nicht so sehr und würde diese gerne in abgesenkter Position darstellen. Aber gerade im Haifischbecken Bf 109 möchte ich mir die ganz grober Patzer ersparen.
Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.

Gruss Ralf

fellfrosch79

#2
Moin,

hier hätte ich dann auch eine Frage:

bei der aktuellen Ausgabe der Bf 109 G-14 im Maßstab 1:72 von Academy sind die Höhenruder so ausgeführt:



Mir erscheint die Form etwas "polnisch". Ich denke, da sollte die Form des Ruders "runder" und nicht so eckig sein? Zumindest ist das bei den späten G-Modellen, welche ich bisher gesehen, habe der Fall.

THX in advance,

Dennis

Hans

#3
Die Zeichnungen auf der 109-Seite von Wikipedia sind nicht so schlecht wie der Ruf von Wikipedia. Was Konturen anbelangt, kommt man da relativ gut hin. Alles andere würde echt Geld erfordern.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bf109G_3Seiten_neu.jpg&filetimestamp=20070301153252

Für Fragen zb der Klappenstellung hier vorbeischauen:
http://www.messerschmitt-bf109.de/

Tausende von Fotos helfen da weiter. Vom Grundsatz her dienten beide Klappen zusammen heruntergeklappt mit als Landeklappe, waren aber spreitzbar, um den Luftdurchsatz durch den Kühler zu regulieren. Welche Kombinationen bei stehenden Maschinen sinnvoll sind, zeigt die Bildersammlung gut.

Was die Hase-Emil anbelangt, ich kenne nur zwei Versionen, die (für mich) alte Version aus Ende der 70er und die aus den 90ern. Die letztere ist keineswegs schlecht, die Details entwas weniger "scharf" wie Tamiya, letztere hat aber einen einen Hauch zu kurzen Rumpf. Wer nicht mit der Mikrometerschraube baut und eher Wert auf Lackierung legt, für den taugt die Hase immer noch! Die einzige im Moment auf dem Markt befindlichen E's die ich nicht empfehlen würde ist Academy (echte Aussenformfehler), Revell (einfach prähistorisch und falscher Umriss) und Airfix. Letztere war für damals nicht schlecht und wird ohnehin diese Wochen durch eine völlig neue Version abgelöst. Als 109-Anfänger auch die Finger weg von den Avis- und Aero-E oder A-Modell E's, die sind einfach tückisch (Rumpfform etc). Wobei ich nicht mal eine genaue Übersicht habe, wer von denen welche A, B,C,D und eben E grad aktuell verfügbar hat. Heller ist glaubich im Moment eh nicht verfügbar, macht aber auch nix.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

#4
Zur E: Einen Bausatz von -Zvezda kenne ich in 1/72 nicht. Meinst du evt. ICM? Tamiya und ICM sind in Details besser als der Hasegawa Bausatz. Man merkt ihm schon sein Alter ein wenig an. Aber gut lackiert und das sollte für dich keine Problem sein, hat man eine schöne Bf 109. Da muss man nicht unbedingt einen neuen Bausatz kaufen.

Zu den Kühlklappen: Da gibt es zwei unterschiedliche DInge zu beachten. Zum einen waren die Klappen bis zu einem bestimmten Grad spreizbar. (ca. 30 Grad, ohne Gewähr aus dem Kopf) und zum anderen war die Stellung der unteren Kühlerklappe mit der Landeklappe verbunden. Bei vielen Modellen sieht man oft voll ausgefahrene Landeklappen und voll gespreizte Kühlerklappen, bei denen dann die oberen Kühlerklappen nach oben, also über die Flügelhinterkante hinaus zeigen. Das war meines Wissens nach nicht möglich. Wenn die Kühlerklappen voll auf sind und die Landeklappen voll runter, dann standen die unteren Kühlerklappen in einer Linie mit den Landeklappen und die oberen Kühlerklappen ca. 10 Grad nach unten abgesenkt. Wenn jetzt weniger gekühlt werden musste, fuhren die oberen Klappen entsprechend weiter runter.

@Fellfrosch: korrekt, die Höhenleitwerke sind in dieser Form bei Academy komplett falsch. zudem hat der Bausatz auch noch einige andere Schwächen. Alles in allem ist er ein wenig "schwindsüchtig" geraten. Rumpf, Flügel, Waffen-/Fahwerksbeulen etc. ist alles ein wenig unterdimensioniert
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Minikette

@Hans Danke für die Links.

@Wolf Ja, klar ich meinte ICM, pardon. Dann kann ich den Hasegawa Bausatz der E-Version, mal in Angriff nehmen.
Und ja genau, diese obere Spreizklappe habe ich schon bei manchen Modellen gesehen, dass selbige über das Tragflächenprofil, also nach oben dargestellt wurde. Da habe ich mich immer gefragt, ob dies möglich war. Beide Klappen hatten also einmal den Effekt den Kühlluftdurchsatz zu regulieren und die besagte Landeklappenfunktion. Ist irgendwie auch logischer, da die Strömumg, bei Stellung über das Tragflächenprofil, vernichtet würde. Super Hilfe, danke Wolfgang.

Gruss Ralf

fellfrosch79

Zitat von: Wolf in 02. Mai 2012, 09:39:41
@Fellfrosch: korrekt, die Höhenleitwerke sind in dieser Form bei Academy komplett falsch. zudem hat der Bausatz auch noch einige andere Schwächen. Alles in allem ist er ein wenig "schwindsüchtig" geraten. Rumpf, Flügel, Waffen-/Fahwerksbeulen etc. ist alles ein wenig unterdimensioniert

hmmm... irgendwie hatte ich das befürchtet. Obwohl der Bausatz in der Box in Punkto Detailierung schon einen recht guten Eindruck macht. Da verwundert es ein wenig, dass Academy hier nicht ein bisschen mehr in die Vorbildrecherche gesteckt hat. Dann wäre das Modell Top, Maßhaltigkeit sollte in Zeiten des Taschenrechners nicht sooo schwierig sein :woist: (ja ich weiss, hätte, wollte, dachte :6:)

Nunja, verbuchen wir es unter "Flugzeugmodell nach Art der Bf 109 spät"...

:winken:

IchBins

Wo wir hier grade bei Zvezda und 72 waren und ich entdeckte, dass das hier der Q&A-Thread ist (Frage tauchte an anderer Stelle schonmal auf):
Wo bitte gibt es die 72er F-2 von eben genannter Firma?

Olli
Sine Ira et Studio

Instagram: @kurfuerst_4

Minikette

Hi Olli,

bei Hannants wird das Modell noch als "Future Release" geführt. Vielleicht dauert es noch ein wenig? So lange kann ich dir das Fine Molds Modell empfehlen, kostet aber auch ein "wenig" mehr.

Gruss Ralf

IchBins

Moin Ralf,

na dann kann ich die ja nicht finden - danke für die Info.
Mit den Fine Molds liebäugel ich schon lange, wobei ich eher die G-10 oder K-4 nehmen würde, wenn es denn schon etwas exquisiter sein darf.

Gruß
Olli
Sine Ira et Studio

Instagram: @kurfuerst_4

bigalf


Die Befragung von Tante google und auch der eigenen Bilddateien waren leider ergebnislos.

Gesucht werden Bilder die den Transport per Bahn zeigen.

Weiss wer was oder kann mit Bildmaterial aushelfen. ??????????????
Alf :winken:


Minikette

Hi Primoz,
sei bedankt für diese Mühe, die Du Dir schon so oft gemacht hast. Und siehe da, die besagte Klappe geht doch nach oben, also über das Tragflächenprofil hinaus.
Zumindest ich habe wieder etwas gelernt, DANKE !!

Gruss Ralf

Wolf

#13
Ralf, das habe ich ja auch nicht verneint! Lies dir nochmal genau meinen Text durch. Es ist sicherlich kompliziert.

Nur wenn die Landeklappe nach unten geht also mehr als 30 Grad, dann kann die obere Kühlerklappe nicht mehr nach oben stehen. Wenn die Landeklappen weniger als 30 Grad oder gar neutral stehen, dann geht bei voller Spreizung (max Kühlung) natürlich die obere Klappe nach oben hinaus. Es muss ja gewährleistet sein, dass bei neutraler Landeklappe dennoch volle Kühlleistung möglich ist.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Minikette

#14
Ja Wolfgang, ich hoffe hab es jetzt gerafft. Man hat also die Möglichkeit, den Kühluftdurchsatz mit beiden Klappen zu regulieren wobei die untere noch eine gewisse Aufgabe als Landeklappe hat. Wenn also weniger als ca.30 Grad untere Klappenstellung, regulierte man den Luftdurchsatz des Kühlers mit der oberen Klappe um sozusagen, keinen Wärmestau herbeizuführen und dabei ging diese obere Klappe auch über das Tragflächenprofil hinaus.
Ich weiss viel Technik und wenig Modellbau, pardon an Alle die sich dafür nicht so interessieren. Aber vielleicht kommt der Ein oder Andere mal in die Situation, dass jemand "ganz schlaues" vor dem eigenen Ausstellungstisch steht und den berühmt berüchtigten Satz sagt. "Das hat es aber so nicht gegeben!!" Einige werden das vielleicht kennen. Gerade bei der Bf 109, gibts viele Experten (Experten mit der Betonung, die sich jeder jetzt mal aussuchen darf  :D) und auf niemanden hier im Board bezogen.

Danke nochmal an Hans, Wolfgang und Primoz für die Mühe mir meine Frage zu erläutern
Gruss Ralf

matz

Passend zur Spitfire und dem Thema BoB sind die 109er Wochen ein schöner Anlass mal eine Luftwaffenmaschine zu bauen, obwohl die nicht auf meinem Radar sind (sprich: von der Material hab ich absolut keine Ahnung und auch keine spez. Literatur)

Geplant war eine "Heldenmaschine", da diese ja vermutlich auch im Netz gut dokumentiert ist. 1:72 , wie immer.
Soweit die Theorie.

Also nach vernünftigen Bausätzen im passenden Maßstab umgeschaut und die Tamiya E-3 bestellt. Einziger häufiger Kritikpunkt ist die Rumpflänge, somit auch noch den ICM-Kit (E-7, Nr 72135) hinterher. Und weil es wieder etwas mehr sein darf,  noch das AiresCockpit dazu.

Nur bei der Lackierung wollte ich mich etwas zurückhalten und  eine einfachere Variante ohne Mottlings wählen.

Gebaut werden soll also eine Maschine von Adolf Galland aus seiner Zeit als Gruppenkommandeur der III.Gruppe/JG26 (6.6.-20.08.40) wie im Tamiya-Kit vorgeschlagen.



Und schon geht die Sucherei wieder los. Die dort vorgeschlagene Markierungsvariante finde ich, zumindest im "Netz", auch nach langer Suche, nirgends.

Die Emils aus der Zeit mit Bezug Galland haben alle: gelbe Nase, Mottlings, rauchende Mickeymaus und Schlageter "S" als Symbol sowie Abschussmarkierungen am Seitenruder. Vermutlich die Maschinen des Geschwaderkommandeurs Galland ab 22.08.40. Auch eine Bild mit einer E-3 und dem "Höllenhund" gibt es wohl nicht.

Liegt hier Tamiya völlig falsch oder hab ich nur zu wenig Infos ?

Also meine Frage an die Spezialisten: Ist die Tamiya-Variante irgendwo dokumentiert, ich find nix   *dummi*

Auf Hilfe hoffend..
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Hans

Hast du die Falcon Seite schon komplett durch?

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Spritti Mattlack

Eine Farbzeichnung mit genau diesem Schema habe ich gefunden (ScaleAircraftModeling Colours, Combat Colours No. 1, Seite 19)

Ulf :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

matz

Bei Falcon hab ich unter der Foto-ID 1567 ein Bild gefunden. Der "Höllenhund" fehlt bzw wird verdeckt und es sieht übel retouschiert aus.
ScaleAircraftModeling Colours, Combat Colours No. 1,  hab ich natürlich nicht im Bestand  ;)  Wird die denn als Galland-Maschine beschrieben ?

Gruß
matz
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(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Spritti Mattlack



Wie gesagt, Quelle ScaleAircraftModeling Colours, Combat Colours No. 1, Seite 19

A man who is tired of Spitfires is tired of life

matz

Danke Ulf, das entspricht exakt der Tamiya Bauanleitung. :P
Galland war zwar bereits seit 19.07.40 Major und mir fehlt noch ein stimmiges Foto, aber es beruhigt trotzdem :D

Gruß
matz
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(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Primoz

#21
Ein eindeutiges Foto wäre sicherlich toll, denn der Höllenhund war ein Staffelwappen und Galland war Gruppenkommandeur - da bräuchte man die Bestätigung, dass es das einzige Wappen am Flugzeug war.

Hier sind zwei Beispiele für Gruppenkommandeursmaschinen des JG 26 mit den drei Staffelwappen der jeweiligen Gruppe (diese LifeLike-Decals sind gut recherchiert und sehr empfehlenswert):

Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Hans

Zur weiteren Verwirrung:
http://forum.12oclockhigh.net/showthread.php?t=21326

Das dortige Bild zeigt eine E-1 oder E-3 ohne Höllenhund. Im Text eines der Beitr
äge wird gemeint, die Höllenhundmaschine sei eine E-4 gewesen (vielleicht).
Deshalb immer Vorsicht mit Heldenmaschinen.... :D

Das Bild zeigt übrigens eine ganz wilde Flecktarnung, also auch da vorsichtig rangehen.... :1: :D
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Primoz

Die scheckige Maschine ist eine E-3 (oder halt E-4 mit alter Kanzel; der Unterschied zwischen der E-3 und der E-4 lag ja in der Bewaffnung: MG FF vs. MG FF/M), denn es ist eine Beule unterm Flügel erkennbar (die hier zu weit hinten liegt, um der Ölkühler zu sein). Also keine E-1.
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Hans

Genau. Das kann der Kinnkühler nicht sein, gut gesehen. Also min. E-3.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger